sinnvolle Verbesserungsmöglichkeiten bei günstigem Lautsprecher

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Janophibu
Stammgast
#1 erstellt: 02. Mrz 2007, 17:19
Hallo,

hier die Ausgangslage:
Infinity Reference 61i mkII

Gibt es günstige Möglichkeiten, den Klang zu verbesseren? Die grundsätzliche Abstimmung gefällt mir, aber die Feinauflösung ist natürlich nicht so gut und der Bassbereich nicht sehr präzise.

Langfristig strebe ich natürlich neue Lautsprecher der 1200 Euro Klasse an (passt dann vom Verhältnis auch besser zu meiner Elektronik). Nur bis dahin muss ich noch ca. 3 bis 4 Jahre mit den jetzigen Lautsprechern überbrücken.

Bin für jede Anregung dankbar.
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 03. Mrz 2007, 02:00
Hallo!

Als erstes und wichtigstes ist m.E. da die Aufstellung und die Optimierung des Raumes zu nennen. Ansonsten kann man mit Hilfe der Thiele/Small-Parameter der einzelnen Chassis eventuell die Weiche und das Gehäuse (Volumen, Baßreflexöffnungsquerschitt und -länge) modifizieren, das würde aber im Extremfall auf einen Neubau mit den vorhandenen Cassis hinauslaufen.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 03. Mrz 2007, 02:01 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Mrz 2007, 11:04
Im Grunde handelt es sich um eine art Bandpassgehäuse. Durch die separate Kammer mit dem Bassreflexrohr ist der Reflexbereich abgetrennt. Da aber die Lautsprecher zusätzlich direkt abstrahlen ist es eine Kombination verschiedener Prinzipien. Ich glaube kaum, dass man ohne umfangreiche Messungen innerhalb der Gehäuseteile eine vernünftige Aussage zu den einzelnen Teilwirkungen machen kann. Vermutlich wurde da einfach mal gebastelt und probiert und daraus dann eine "Kompromisskiste" entwickelt. Es gab und gibt verschiedene Hersteller, die mit absonderlichen Gehäusekonstruktionen versucht haben, gute Lautsprecher zu bauen. Meist ist der Hintergrund an der Sache, mit relativ bescheidenen Chassis ein klangliches Maximum zu erreichen.
Ich würde es mal so formulieren: Ob man mit einer Modifikation im Bass etwas erreichen kann, könnte nur duch Basteln geklärt werden. Ich vermute eher nein.
Das Problem im Bass ist oft, dass Bandpass-Konstruktionen zu einer verschwommenen Wiedergabe neigen.

Im Mitten- und Höhenbereich ist es hauptsächlich der verwendete Lautsprecher, der den Klang bestimmt. Hier wäre also mit anderen Chassis am ehesten etwas zu erreichen. Nur müssten diese dann ins Gesamtkonzept passen, man müsste also erst die vorhandenen Chassis komplett ausmessen, ebenso die Weiche, und dann nach Alternativen suchen.
Eine Verbesserung erscheint mir aber generell ein schwieriges und nicht unbedingt aussichtsreiches Unterfangen.
Janophibu
Stammgast
#4 erstellt: 03. Mrz 2007, 12:23
Vielen Dank für die Antworten.
Bei den günstigen Chassis lohnt es sich also nicht, auf der Weiche hochwertige Bauteile einzusetzen.

Würde es etwas bringen, die Seitenwände und die Rückwände der Basskammer mit Bitumenmatten zu bekleben und dann zusätzlich Dämmmaterial einzusetzen, oder ist die Basskammer prinzipbedingt extra nicht gedämmt/gedämpft? Decke und Boden sind ja mit der dicken Schaumstoffplatte bedeckt.
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 04. Mrz 2007, 04:42
Hallo!

Der Lautsprecher stellt eine sogenannte Doppelkammer-Baßreflex Konstruktion dar, diese Variante war anfang der 90ger ser beliebt. Dabei bleibt der untere Teil mit dem(n) Rohr(en) stets unbedämpft. Wie richi44 schon sagte ist das ein Zwischending zwischen einer Baßreflex- und einer Bandpasskonstruktion. Bei Bandpässen wird immer nur eine Kammer bedämpft. Eine Bedämpfung der leeren Kammer würde die Abstimmung zunichte machen.

MFG Günther
Janophibu
Stammgast
#6 erstellt: 04. Mrz 2007, 12:37
Ok, dann lasse ich sie so wie sie sind.
HiFi_Addicted
Inventar
#7 erstellt: 04. Mrz 2007, 16:15
Vollaktivieren wie ich es mit meinen gemacht habe. Pass aber auf dass die die Tieftänder nicht auf den Fuß fallen wenn du die Plastikringe abschraubst. Die 2. Böse überraschungist das gehäuse der Mitteltäner das ist aus Styropor

Ähnlichkeiten mit einem Bandpass hab ich eigentlich nicht gefunden. Mehrere Kammern für die Tieftöner schon gar nicht. Das schaut mir eher nach Verstrebungen aus auch wenn Schaumstoff davor ist.

Die Einzige tücke ist dass die Chassis zu hohen Frequenzen hin lauter werden -> PEQ ist zur Entzerrung notwendig wenn man das Problem mit einer Normalen Aktivweiche lösen will. Der Klang und auch die Präzision im Bass profitiert gewaltig davon.

Als Endstufen hatte ich 4 Cambridge Audio P500

MfG Christoph


[Beitrag von HiFi_Addicted am 04. Mrz 2007, 16:17 bearbeitet]
Janophibu
Stammgast
#8 erstellt: 04. Mrz 2007, 18:26
Habe gerade die Frequenzweiche untersucht:

3 Wicon Kupfer Luftspulen
1 Wicon P-Core Spule
1 Bennic Bipolar 3,9 MFD
1 Bennic Bipolar 15 MFD
1 Bennic Bipolar 68 MFD
1 Bennic Bipolar 100 MFD
1 Widerstand 1,5 Ohm

Da diese Bauteile nicht zur Schrottklasse gehören, lohnt sich ein Austausch wirklich nicht.

Die zwei Zwischenbretter sind wohl Ringversteifungen und verhindern zudem die direkte "Sichverbindung" zwischen Bass Chassis und Bassreflexrohr. Die oberste Kammer ist der akkustische Sumpf, da komplett mit Wolle ausgestopft. Die hinteren Bereiche der Kammern für Hochtöner und Mitteltöner sind mit ganz tuffiger Polyesterwolle gefüllt.
Eigentlich werden die wichtigsten Grundlagen/Prinzipien eines guten Bassreflexlautsprechers erfüllt. Grobe Fehler wurden also nicht begangen.

Wären die Lautsprecher deutlich teurer gewesen hätte man wohl:

Holzkammern statt Styropor für MT und HT
zusätzliche Verstrebungen
dickere Wandstärken
Dichtband zwischen Chassis/Terminal und Gehäuse
bessere Chassis

erwartet.

Ist also nicht so wie bei den Discounter Lautsprechern (siehe Eltax Concept 400 Modifikation), wo man mit wenig Materialaufwand "mehrere Klassen aufsteigen" kann.

@hifi Adicted.
Hatte schon vor längerer Zeit deine Vollaktivierung verfolgt. Wobei ich das, gemessen am Ausgangsmaterial der Lautsprecher, sehr übertrieben finde. Aber ich nehme an, dass du es mehr aus Experimentierfreude gemacht hast.


[Beitrag von Janophibu am 04. Mrz 2007, 18:35 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 04. Mrz 2007, 18:54
Hallo!

das Hauptproblem bei einer Nachträglichen Aktivierung eines Lautsprechers ist der Umstand das nicht unbedingt eine Verbesserung eintreten muß. Bei der Konzeptionierung eines Lautsprechers wird schließlich wie überall in der Industrie und im Handwerk von der Premisse "Soviel wie Nötig, so günstig wie Möglich" ausgegangen. So ist es sehr wohl möglich daß ein weiteres Ausreizen der Chassis gar nicht möglich ist.

MFG Günther
HiFi_Addicted
Inventar
#10 erstellt: 04. Mrz 2007, 19:02
Die Aktivierung der Infinity hat ihnen immerhin ein um 6 Monate verlängertes Leben gebracht. Aus dem Versuch ist ein Dauerzustand geworden weil die Lautsprecher dadurch richtig gut wurden. Die Gemachten erkenntnisse wahren dann bei den B&W 703 sehr wertvoll.

Die Infinity haben definitiv noch einiges Potenzial nur ob das Kosten / Nutzen verhältnis passt ist wieder eine andere Sache.

MfG Christoph
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 05. Mrz 2007, 02:40
Hallo!

@HiFi_Adicted

Was ich bei dir nicht ganz verstehe, wieso hast du eigentlich noch kein eigenes Aktivkonzept entworfen und gebaut? Eigentlich müßte es dir doch in den Fingern zucken. Also rein mal von meinem Eindruck deiner Postings her müßtest du doch mit den Problemen an sich Klarkommen, T/S-Parameter und Aktivweichenkonzepte sind schließlich keine Fremdworte für dich.

MFG Günther
HiFi_Addicted
Inventar
#12 erstellt: 05. Mrz 2007, 09:00
Jucken tuts mich eh nur bin ich ein sehr schlechter Tischler der das Handycap hat dass er auch noch keinen guten Tischler kennt

MfG Christoph


[Beitrag von HiFi_Addicted am 05. Mrz 2007, 09:01 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 05. Mrz 2007, 11:34
Hallo!

Verstehe, aber eigentlich würde es ja reichen wenn du ein guter Zeichner bist und eine Schreinerei in der Nähe hättest. Dann kannst du dir die Gehäuse anfertigen lassen. Meiner Einschätzung nach machen etwa 50% des Ergebnisses ohnehin die Gehäusekonstuktionen aus.

MFG Günther
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