Klang zu hell - Ursache: Trockenbau, Innenausstatung, Technik?

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flob_pi
Neuling
#1 erstellt: 10. Dez 2012, 15:24
Seit einer Weiler bin ich stolzer Besitzer zweier Canton Chrono SL 570.2 Lautsprecher und eines Marantz PM 6003. Allerdings komme ich damit klanglich noch nicht so recht klar. Das ganze System klingt einfach viel zu "hell". Mit "hell" meine ich nicht, dass die Höhen zu intensiv sind sondern, dass die tiefen Frequenzen einfach viel zu schwach scheinen. Gerade in Filmen äußert sich das dadurch, dass Männerstimmen einfach eigenartig - eben hell klingen. Bei Musik fehlt sowieso das tiefe Fundament. Da dieser Effekt aber völlig unabhängig von meiner Position im Raum auftritt, liegt es wohl erst mal nicht in erster Linie an der Aufstellung der Boxen.
Folgendes habe ich schon versucht bzw. in Erwägung gezogen:

  1. Mich ein paar Monate an den Klang gewöhnen - der Sprung von meinen Brüllwürfeln mit Grummel-Subwoofer war schon recht groß
  2. Verschiedene Quellen probiert - kein Unterschied wahrnehmbar
  3. Bei einem Freund mit einem 5.1 System aus nuBox 381 Lautsprechern einen Film ein zweites Mal zum Vergleich geschaut. Der Subwoofer war bei im die ganze Zeit deaktiviert, da er den klanglich noch nicht so richtig im Griff hat und trotzdem klang es bei ihm deutlich wärmer, die Männerstimmen echter und Explosionen klangen auch wie solche.
  4. In meinem Raum mal ein anderes Boxenpaar bzw. einen anderen Verstärker probehören ist mir mangels Vergleichsmaterial leider nicht möglich.
  5. Mit Loudness hören erfüllt bei niedrigen Pegeln seinen Zweck, bei etwas über Zimmerlautstärke ist es schnell einfach nur übertrieben.
  6. Bassreglers am Verstärker auf 4/5tel aufdrehen - Dies bringt ungefähr den gewünschten Effekt. Stimmen klingen wärmer, Musik hat einfach ein angenehmes Fundament und das ganze sogar ohne Dröhnen.

Ist es möglich, dass solch ein extrem heller Klang nur am Hörraum liegt? Natürlich ist der Raum bezüglich der Akustik sicher nicht optimal:

  • 24 Quadratmeter
  • ein Holzschreibtisch zwischen den Boxen
  • eine Öffnung Richtung Flur, eine große Pflanze, ein Bücherregal und ein Schrank an einer Seitenwand
  • eine Terrassentür sowie ein Fenster an der anderen Seitenwand
  • an der gegenüberliegenden Wand ein großes Ecksofa
  • ansonsten relativ wenig schallschluckende Materialien
  • Laminatboden, welcher aber nicht zu sehr zu schwingen scheint, denn selbst ein Sprung von mir (80kg) in der Raummitte lässt die Gläser im Schrank nur minimal Klirren

Details zum Raum und zur Aufstellung liefere ich bei Bedarf gerne noch nach, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Ursache hier nur bei der Innenausstattung zu suchen ist.
Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Boxen vor einer Trockenbauwand stehen? Wenn der Bassreflexkanal bei meinen LS nach hinten und nicht nach unten gerichtet wäre, könnte ich den Effekt eher in dieser Stärker eher nachvollziehen.
Ein Wechsel von Spikes zu Absorbern würde eher noch eine weitere Dämpfung der tiefen Frequenzen zur Folge habe, oder?

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr hier eure Erfahrungen beisteuern könnt, damit ich die Ursache systematisch, in sinnvoller Reihenfolge erforschen kann, ohne gleich jede Menge diverses Equipment kaufen zu müssen. - Vielen Dank!


[Beitrag von flob_pi am 10. Dez 2012, 19:28 bearbeitet]
flyingscot
Inventar
#2 erstellt: 10. Dez 2012, 16:15
Vielleicht einen Lautsprecher verpolt?! Stichwort: akustischer Kurzschluss


[Beitrag von flyingscot am 10. Dez 2012, 16:16 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 10. Dez 2012, 16:24
Hallo,

evtl. sind Hörposition bzw. Aufstellungsort auch ungünstig (wenn ein Verpolen eines LS ausgeschlossen werden kann). Wandere mal bei ausreichend basslastiger Musik im Raum auf und ab und versuche alle Positionen zu durchqueren. Gibt es ausgeprägte Bass-Maxima und "-löcher"? Diese liefern wertvolle Hinweise, wie man die LS und den "Lieblingssessel" positionieren kann.

Grüße
Frank
detegg
Inventar
#4 erstellt: 10. Dez 2012, 18:01
Moin,

da kommt ja einiges zusammen!

Bassfallen (Leichtbauwand/offener Durchgang/etc), Überbetonung des Hochtonbereichs durch schallharten Fußboden usw. ....

Wird nicht leicht

Detlef
Tricoboleros
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 10. Dez 2012, 18:37

In meinem Raum mal ein anderes Boxenpaar bzw. einen anderen Verstärker probe hören ist mir mangels Vergleichsmaterial leider nicht möglich.


dann geh doch den umgekehrten Weg und hör dir deine Boxen mal in dem Raum von deinem Kumpel an. Der Raum/Aufstellung macht natürlich bis zu 90% vom Klang aus. Ich hatte hier schon viele LS stehen von denen ich begeistert war, als ich die dann mal in einem größeren/anderen Raum hörte, kam mir das wie ein dünnes Lüftchen vor.

Probiers mal aus, ist zumindest kostenlos.
flob_pi
Neuling
#6 erstellt: 11. Dez 2012, 02:03

Vielleicht einen Lautsprecher verpolt?!
Nein, das habe ich natürlich auch nochmal überprüft, obwohl ich mir schon sicher war.

evtl. sind Hörposition bzw. Aufstellungsort auch ungünstig
Die Hörposition ist, wie ich bereits schrieb, nicht der primäre Faktor, da das Problem überall im Raum auftritt. Der Aufstellungsort könnte natürlich eine Fehlerquelle sein, aber tendenziell müssten die Boxen, nachdem was ich so weiß, an den aktuellen Standorten eher etwas dröhnen. Dazu kommt aber bald mal eine Skizze.

da kommt ja einiges zusammen!
Bassfallen (Leichtbauwand/offener Durchgang/etc), Überbetonung des Hochtonbereichs durch schallharten Fußboden usw. ....
Wird nicht leicht
Also liegt es vermutlich hauptsächlich am Raum...

dann geh doch den umgekehrten Weg und hör dir deine Boxen mal in dem Raum von deinem Kumpel an.
Da es mir an einem Auto mangelt, wird das wohl erst mal nach hinten verschoben, bis ich weniger aufwendige Dinge erprobt habe. Z.B. werde ich erst mal testweise Decken vor die angesprochenen Bassfallen hängen und vielleicht den Fußboden auch etwas entschärfen. Wenn ich damit aber nicht zum Ziel komme, ist der Vorschlag sicher eine gute Idee.

So lange bleiben folgende Fragen:

  1. Wie begegne ich der Trockenbauwand hinter den Lautsprechern? Wie kritisch ist diese bei bei Boxen mit gegen den Boden gerichteten Bassreflexkanal? Was mache ich damit, wenn ich die Boxen da nicht wegbekomme?
  2. Spikes oder Absorber?
  3. Da es mir noch an akustischem Feingefühl mangelt, kann ich leider nicht abschätzen, wie ich dem aktuellen Problem mit den Höhen- bzw. Tiefenreglern meines Verstärkers begegne. Vielleicht kann mir da ja jemand einen qualitativen Tipp geben. Für quantitative Empfehlungen müsste wohl mal jemand mit meinen Ohren in meinem Raum probehören. Gefühlt muss ich die Tiefen ordentlich aufdrehen. Aber müssten tendenziell bei einem schallharten Fußboden und kahlen Wänden nicht zusätzlich die Höhen etwas zurückgenommen werden?
  4. Sonstige Anmerkungen?

Vielen Dank für einen Blick in eure Glaskugeln und die Konsultation eurer Orakel. Ich brauche halt erst mal ein paar Ansätze, um die Gewichte der Verschiedenen Faktoren einschätzen zu können.
TasteOfMyCheese
Stammgast
#7 erstellt: 11. Dez 2012, 23:42

Wie kritisch ist diese bei bei Boxen mit gegen den Boden gerichteten Bassreflexkanal?

Mach dir mal nicht so viele Sorgen um den Reflexkanal. Der strahlt zwar auch ein paar Frequenzen ab, aber das eigentlich nur sehr schmalbandig. Daher sollte man sich bei seinen Überlegungen nach der Position der Membran richten, da hier ein Großteil der Frequenzen abgestrahlt werden.

Spikes oder Absorber?

Ich bin bisher von den Unterschieden zwischen den beiden nicht wirklich überzeugt worden, das sollte auf jeden Fall nicht die Hauptursache für dein Problem sein.

Aber müssten tendenziell bei einem schallharten Fußboden und kahlen Wänden nicht zusätzlich die Höhen etwas zurückgenommen werden?

Ich bin ja nicht so der Fan von Verstärkerreglern, kannst du nicht die eigentliche Ursache bekämpfen, also mehr schallschluckende Elemente im Raum integrieren?

Sonstige Anmerkungen?

Hast du vor den Cantons sehr basslastig gehört oder besitzen Leute, bei denen du öfters hörst sehr basslastige Anlagen oder bspw. Hörplätze an der Wand?
Meiner Meinung nach ist das hier alles Spekulation, kannst du ein paar ordentliche Messungen deines Raums machen und hier posten? Dann haben wir es schwarz auf weiß woran es liegt.

Viele Grüße
Berti
djofly
Inventar
#8 erstellt: 12. Dez 2012, 10:20

flob_pi schrieb:
Der Aufstellungsort könnte natürlich eine Fehlerquelle sein, aber tendenziell müssten die Boxen, nachdem was ich so weiß, an den aktuellen Standorten eher etwas dröhnen. Dazu kommt aber bald mal eine Skizze.


Habe ich bei mir im Keller auch, je nach Aufstellung eine extreme Bassauslöschung am Hörplatz.

Mit der Aufstellung zu spielen sollte ja am schnellsten gemacht sein. Zieh die Lautsprecher mal deutlich von der Wand ab und höre dann mal. Schiebe sie weiter nach innen, nach außen usw.
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 13. Dez 2012, 00:33
Moin,
djofly schrieb:
... bei mir im Keller auch, ...

also akustisch wahrscheinlich genau das Gegenteil von

detegg schrieb:
...Bassfallen (Leichtbauwand/offener Durchgang/etc),...

und ausdrücklich

flob_pi schrieb:
...völlig unabhängig von meiner Position im Raum...


Bei dir (wahrscheinlich):
Knallharte Mauern rundum, also Raummoden besonders ausgeprägt, große Positionsabhängigkeit,

beim TE:
Absorption, einfach zuwenig Tiefton-/Grundton im Vergleich zu Mitten-Höhen

Abhilfe könnte in beiden Fällen gleich sein:
2 verteilte Subs,
im Keller zusätzlich noch ein Antimode nicht vergessen

Gruss,
Michael
djofly
Inventar
#10 erstellt: 13. Dez 2012, 09:18

Mwf schrieb:
beim TE:
Absorption, einfach zuwenig Tiefton-/Grundton


Na, du weißt aber schon, wieviel Absorbermasse man bräuchte, um ernsthaft den Bass so wegzufiltern? Und selbst wenn man das hinbekäme, müsste es eigentlich topp klingen, da man dann ja nur noch den Bass vom Direktschall abbekommt, so wie es eigentlich ideal wäre.
TasteOfMyCheese
Stammgast
#11 erstellt: 13. Dez 2012, 11:23

Na, du weißt aber schon, wieviel Absorbermasse man bräuchte, um ernsthaft den Bass so wegzufiltern?

Ich habe das eher so verstanden, dass der TE mehr Mittel-Hochton absorbieren soll, da aktuell der Bass zu schwach ist um gegen den durch Reflexionen zu starken Mittel-Hochton anzukommen.

Viele Grüße
Berti
flob_pi
Neuling
#12 erstellt: 19. Jan 2013, 20:05
So, da meine Frau einen dummen Unfall hatte, komme ich erst jetzt mal wieder dazu mich um den guten Ton zu kümmern. Ich habe deswegen auch die Boxen noch nirgendwo anders Probe hören können.
Ich habe aber schon mal einen Grundriss erstellt, damit ihr seht, worüber ich rede.
Grundriss

  • Fußboden: Laminat
  • Zugang zum Raum: offen
  • vorne und hinten Trockenbauwand
  • wenig Kleinkram (1 Pflanze, Stuhl, kleiner Couchtisch)
  • vor Fenster und Terrassentür: dünne Gardinen


Ich bin ja nicht so der Fan von Verstärkerreglern, kannst du nicht die eigentliche Ursache bekämpfen, also mehr schallschluckende Elemente im Raum integrieren?

Diese Lösung würde ich auch bevorzugen. Allerdings wüsste ich gerne vorher, ob das was bringt - oder besser: was ist effektiv und effizient? Da könnt ihr vielleicht schon grobe Tipps anhand des Grundrisses geben. Bis dahin wollte ich mir nur anderweitig helfen.

Hast du vor den Cantons sehr basslastig gehört oder besitzen Leute, bei denen du öfters hörst sehr basslastige Anlagen oder bspw. Hörplätze an der Wand?

Ich gehe davon aus, dass ich etwas zu basslastig gehört habe. Dazu habe ich ja auch im Eingangspost geschrieben (Punkte 1. und 3.)

Meiner Meinung nach ist das hier alles Spekulation, kannst du ein paar ordentliche Messungen deines Raums machen und hier posten? Dann haben wir es schwarz auf weiß woran es liegt.

Gerne, wenn ich das mit halbwegs angemessenem zeitlichen und wenig finanziellem Aufwand erledigen kann - meine Frau braucht momentan noch ab und zu etwas Hilfe, und du mir dabei hilfst, den Einstieg zu finden: Was soll ich wie messen? Natürlich lese ich mich da gerne ein, wenn es nicht zuuu viel ist.

Mit der Aufstellung zu spielen sollte ja am schnellsten gemacht sein. Zieh die Lautsprecher mal deutlich von der Wand ab und höre dann mal. Schiebe sie weiter nach innen, nach außen usw.

Das bringt meinen Ohren nach zu urteilen nicht soooo viel - und sollen die echt noch näher an die Wand?

Abhilfe könnte in beiden Fällen gleich sein:
2 verteilte Subs,
Das ist erst mal keine Lösung für mich: zu teuer, zu viel Platzbedarf. Außerdem müssten meine beiden Cantons dass auch so schaffen. Ich muss nur irgendwie sinnvoll der Raumakustik nachhelfen

Ich habe das eher so verstanden, dass der TE mehr Mittel-Hochton absorbieren soll, da aktuell der Bass zu schwach ist um gegen den durch Reflexionen zu starken Mittel-Hochton anzukommen.
Anders kann ich mir den zu "hellen" Klang einfach nicht anders erklären

Ich hoffe ihr könnt mir mir Vorschlägen zu Messungen, zu Experimenten mit höhen- und mittenabsorbierenden Materialien, Verminderung der Bassfallen (Trockenbauwände) sowie Vorschlägen zur Aufstellung helfen. Bei Letzterem habe ich aber nicht übermäßig Spielraum. Vielen Dank und ein schönes neues Jahr erst mal. ;)
flob_pi
Neuling
#13 erstellt: 24. Jan 2013, 20:37
Eine Anmerkung habe ich noch: Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass der Bass schon etwas schwach direkt aus den Boxen kommt. Zumindest habe ich das mal so mit dem Ohr davor getestet. Aber das is ja auch keine qualifizierte Aussage. Liegt's vielleicht doch an dem Marantz PM6003? - Aber der wird doch in Tests und Foren so gelobt...
Gibt's irgendwelche einfachen Messungen, mit denen ich meinen Eindruck auch mal quantifizieren kann?
lumi1
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 24. Jan 2013, 21:20
Nein, was willste da auch messen....
Natürlich kannste was messen, klar, aber das bestätigt nur das, was du in dem Fall sogar hören kannst:
Es fehlt an BASS.

Fakt ist, die Einrichtung soll so bleiben, die LS auch, wo sie stehen.
Dazu brauchst Du in erster Linie andere LS.
Eben welche, die bassstärker/-lastiger sind.
Denn; so extrem wie Du es beschreibst, würde Dir hier, in Deinem Raum, selbst eine optimal-Optimierung nicht viel bringen.
Diese Chrono haben WAHRSCHEINLICH (habe sie selbst nie gehört!) eine relativ "neutrale" Abstimmung, heutige angestrebte Standardware/-werte eben.
Hinzu kommt noch, zumindest bei höheren Pegeln, dass sie doch schon etwas Leistung benötigen, auf Grund ihres niedrigen Schalldruckes, Wirkungsgrad.
Da KÖNNTE es dann schon bei dauerhaft stark gehobenen Lautstärken eng werden für den Marantz.
Im Normalfall aber irrelevant.
Und dann kommt noch das wichtigste; dein Geschmack.
Du hast geschrieben, du warst dein "Brüllwürfel" gewohnt, hörtest gerne Basslastig....
Jetzt etwax nicht mehr, warum...?
Weil die neuen LS, u.a. in Verbindung mit Deinem Raum, es nicht können..??
Die Technik ist für dich und Deinen Geschmack da, nicht Du für sie.

Jede wette, hast die Teile vor dem Kauf nicht bei Dir gehört..?
egal, so ist es jetzt halt.
So grob umranden könnte man sagen, nach MEINEM Empfinden, wenn du in Nahfeld der LS sitzt, und sie gefallen Dir nicht, warum auch immer, dann ist es eben so.
Da würde keinerlei Optimierung helfen.
Du könntest das was Du hast optimieren, ja, aber es würde dich nicht zufrieden stellen.

Also, Du hast, meiner Meinung/Erfahrung nach die Wahl:
Sub(s) zur Unterstützung, oder ganz andere LS.
Letzteres würde ich tun.

Eines noch....
Wo steht der Amp?
Am Schreibtisch, bei den LS
Evtl. lange Entfernung, viele Meter LS-Kabel?
Ich bin bestimmt kein Kabel-Voodoo-Anhänger (Kabel "klingen" nicht), aber bei größeren Entfernungen sollten es schon 2,5 qmm sein.
4 wäre absolut perfekt, mehr nicht nötig.
Das sage ich nur zur Sicherheit, weil, es kann mit klingeldraht der Bass durchaus etwas dünn werden.

flob_pi
Neuling
#15 erstellt: 24. Jan 2013, 22:45
Eine weitere wichtige Erkenntnis habe ich bereits inzwischen gewonnen: Beim Hören von Testtönen ist mir aufgefallen, dass bei niedrigen Frequenzen 30 bis 40 Hz der Pegel mit der Entfernung zu den Lautsprechern sehr schnell abnimmt. 1m vor der Lautsprechern ist er für mich noch "Zimmerlautstärke" nach ein paar Schritten von den Lautsprechern weg ist NICHTS mehr zu hören. Das ist doch nicht normal, oder? Bei 100 Hz nimmt die Lautstärke bis zur Mitte des Raumes zu und danach langsam wieder ab...

@lumi1: Vielen Dank erst mal für die ehrliche Antwort. Wie du schon richtig festgestellt hast, habe ich auf ein Probehören in meinen Räumlichkeiten verzichtet, da ich erstens ohnehin noch nicht so viel Ahnung habe, worauf da alles zu hören ist und ich die Lautsprecher auch im Rahmen eines Umzugs gekauft habe. Ich bin auch schon davon ausgegangen, dass die LS neutral abgestimmt sind und dachte mir, dass das kein Problem ist, da ich ja ohnehin von meinem "gestörten" Klangempfinden wegkommen wollte. Ich hatte und nebenbei: habe auch noch das Vertrauen, dass der Klang mit den Boxen und dem Verstärker wenigstens "gut" wird und ich so lerne, was "gut" ist. Ich kann zwar behaupten, dass ich ein gutes Gehör dafür habe Klangunterschiede und Nuancen wahrzunehmen, aber ich hatte halt kein Maßstab was "gut" und was "weniger gut" bzw. ist. Mit "gut" meine ich im übrigen, dass es so klingt, wie es sich der "Künstler oder Krawallmacher" gedacht hat. Das hat noch nichts damit zu tun, dass ich mich an meine Technik anpassen möchte. Es war lediglich ein Vertrauenvorschuss und jetzt habe ich das Ziel die Technik über die Raumakustik an meine Vorlieben anzupassen.
Das der Marantz nicht bei höheren Pegeln Probleme bekommen könnte ist mir von vornherein klar gewesen, aber ich übertreibe es auch nicht mit der Lautstärke bei 50% des Reglers bin ich schon ein gutes Stück über Zimmerlautstärke und dabei belasse ich es in der Regel.
Der Amp steht im übrigen zwischen den Lautsprechern. Die Kabellänge ist höchstens jeweils 1,5 m bei 2,5 qmm - das sollte ausreichen.
Achja und der Aufstellungsort ist auch nicht absolut fix. Wenn ich eine wahrnehmbare Verbesserung erzielen kann, lässt sich da sicher doch was machen... An der linken Wand neben dem Schrank wäre ja auch noch eine Option, aber da schallen die frontal gegen ein Fenster und eine Glastür...

wenn du in Nahfeld der LS sitzt, und sie gefallen Dir nicht, warum auch immer, dann ist es eben so
Was meinst du damit? Im Nahfeld kann doch gar kein "so guter Klang" entstehen, schon alleine, da sich der Schall(wechseldruck) ja kaum überlagert und ich somit zwei Klangquellen und keine Bühne, die ja durch das Stereodreieck entstehen soll. Aber was den reinen Frequenzgang angeht, kann ich vielleicht schon sagen, dass meine Behauptung, dass der zu helle Klang positionsunabhängig ist nicht ganz richtig war. Am Schreibtisch zwischen den Lautsprechern ist mit etwas zurückgedrehten Höhen und leicht aufgedrehtem Bass der Frequenzgang schon sehr nahe an meinem Geschmack.


Diesen Erkenntnisse vermitteln mit den Eindruck, als ob mein Raum Höhen sehr hart rüberkommen lässt, was ja leicht nachvollziehbar ist UND dass er irgendwie den Bass "auffrisst", woran zweiteres liegen soll ist mir allerdings vollkommen unklar.


[Beitrag von flob_pi am 25. Jan 2013, 08:46 bearbeitet]
thorkar30
Stammgast
#16 erstellt: 25. Jan 2013, 12:08
Also es ist so dass sie tatsächlich grundsätzlich etwas heller gestimmt sind und etwas bass ärmer aber es kommt sicherlich auch auf die Hörer Position (bzw. Aufstellung der Lautsprecher) an.die Einstellung des Verstärkers ist allerdings auch zu beachten wenn du mehr bass möchtest, dann hol dir doch ein Subwoofer dazu .... oder stell die boxen in ecken.....
thorkar30
Stammgast
#17 erstellt: 25. Jan 2013, 12:18
20130125_121209
flob_pi
Neuling
#18 erstellt: 25. Jan 2013, 13:52
Halten wir also die Fakten nochmal fest:

  • Die Chrono SL 570.2 sind neutral (oder gar heller?) abgestimmt. --> Das kann man ja über die Klanregler an den persönlichen Geschmack anpassen, da die Tiefe vor den LS ja da ist, wenn ich den Bass aufdrehe. Der Kauf eines Subwoofs käme mir aktuell noch etwas voreilig vor.
  • Tiefe Frequenzen nehmen extrem schnell mit der Entfernung von den LS ab. --> Liegt das an den Trockenbauwandänden hinter und gegenüber von den LS? Wenn ich das richtig verstanden haben, könnte die riesige Plattenressonatoren darstellen. Was könnte man dagegen tun?
  • Die Aufstellung ist evtl. noch nicht optimal. Verbesserungsvorschläge? Einer der beiden Boxen steht, wie auf dem Grundriss zu sehen ist, ja schon in der Ecke. Ist eine Aufstellung neben dem Schrank links in Richtung Fenster eine gute Idee?
  • Der Hörraum kann noch einiges an Schallschluckenden Materialien vertragen, gerade um die Höhen etwas zu entschärfen.

Dank euch geht es in meinem Kopf voran. Mit ein paar weiteren kleinen Hinweise, geht's dem Klang im Wohnzimmer dann hoffentlich genauso.
thorkar30
Stammgast
#19 erstellt: 25. Jan 2013, 14:02
Ist eine Aufstellung neben dem Schrank links in Richtung Fenster eine gute Idee?
teste teste teste .....
studi
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 25. Jan 2013, 16:06
ich denke, es liegt einfach an den Cantons.
Ich hatte mit meinen LE109 genau das gleiche Problem. Habe diese jetzt gegen die B&W CM9 getauscht.
Kein vergleich. Die enorme Abhängigkeit, wo man sich im Raum befindet ist weg. Kann also nicht rein am Raum liegen.
Den Bass über einen Subwoofer zu ergänzen macht auch keinen Sinn - habe ich auch einige Zeit so betrieben, aber der verzerrte Frequenzgang in den tiefen Frequenzen und der Einfluss der Raummoden macht das alles nicht besser. Zumal ein guter Sub auch richtig Geld kostet.
Mein Vorschlag: andere Lautsprecher ausprobieren. muss nicht mal teurer sein...
TasteOfMyCheese
Stammgast
#21 erstellt: 25. Jan 2013, 16:44
Hey,


Beim Hören von Testtönen ist mir aufgefallen, dass bei niedrigen Frequenzen 30 bis 40 Hz der Pegel mit der Entfernung zu den Lautsprechern sehr schnell abnimmt. 1m vor der Lautsprechern ist er für mich noch "Zimmerlautstärke" nach ein paar Schritten von den Lautsprechern weg ist NICHTS mehr zu hören

Das hat normal nichts mit den verbauten Wandtypen zu tun sondern sind schlicht stehende Wellen (Raummoden). Wenn du weiter durch den Raum läufst wird es wieder mehr werden (spätestens in Richtung der Wände/Ecken).

Die Chrono SL 570.2 sind neutral (oder gar heller?) abgestimmt.

Die Boxen von Canton sind üblicherweise ziemlich neutral. Einige sind allerdings in den Höhen etwas scharf (leicht metallisch). In Kombination mit einer ungünstigen Raumakustik kann das schnell unangenehm werden.
Daher wäre vermutlich die beste Lösung du investierst zu erst mal in die Raumakustik, bzw. verbesserst diese und tauschst anschließend bei Nicht-Gefallen die Boxen. Auch andere Boxen (falls die Cantons die Ursache sein sollten) profitieren von einer besseren Raumakustik.

Wenn ich das richtig verstanden haben, könnte die riesige Plattenressonatoren darstellen. Was könnte man dagegen tun?

Das kann natürlich ein Grund sein, wird aber mit Sicherheit nicht der Grund für das oben zitierte (Bass nimmt ab)-Phänomen sein. Wenn die Leichtbauwände Bass "entziehen", hilft nur ein gleichmäßges Anheben im Bass bspw. durch einen parametrischen EQ oder auch ein passendes ATM von Nubert.

oder stell die boxen in ecken.....

Bevor du das machst solltest du lieber den Bass-Regler am Amp voll aufdrehen, das ist nicht ganz so übel wie eine Aufstellung in den Ecken.

Gerne, wenn ich das mit halbwegs angemessenem zeitlichen und wenig finanziellem Aufwand erledigen kann

Hast du ein AVR-Einmessmikro und einen Laptop zur Verfügung? Damit kannst du bereits ausreichende Messungen durchführen (am besten mit dem REW, zur Not auch mit Carma).
Das ist jeweils Freeware und daher kostengünstig :D.

Viele Grüße
Berti
flob_pi
Neuling
#22 erstellt: 26. Jan 2013, 14:04

sind schlicht stehende Wellen (Raummoden)
Das habe ich mir irgendwie schon gedacht, mich hat es nur gewundert, dass ich bei den niedrigen Frequenzen nicht gemerkt habe, dass es wieder lauter wird - bzw. dass es nur minimal Lauter wird. Bei einer stehenden Welle müsste das Schallwechseldruckmaximum ja direkt an der Wand liegen. bei einer Raumlänge von 2,51 m wäre die erste Raummode bei 33,6 Hz. Bei 30 - 40 Hz nehme ich aber kurz vor der Wand nur nochmal eine minimale Pegelzunahme wahr. Das kann ich mir nur durch eine Dämpfung im entsprechenden Frequenzbereich vorstellen.
Hast du ein AVR-Einmessmikro und einen Laptop zur Verfügung?
Ich hab mich gestern schon mal erkundigt und das vorbereitet. REW und das Einmessmikrofon, welches es zum Onkyo meines Bruders mit dazu gab, liegen bereit.

Edit: Die Messung... naja, seht selbst:
Messung 20 Hz - 20 kHz, Frequenzspektrum, 1/3 Octave Smoothing:
Messung 20 Hz - 20 kHz, Frequenzspektrum, 1/3 Octave Smoothing:
Bei 32,6 Hz wird die erste Raummode liegen. Darunter sieht es aber echt dünn aus, oder? Die Höhen sind auch nicht ganz in Ordnung...

Messung 20 Hz - 20 kHz, RT60, Topt, 1/3 Octave Bands:
Messung 20 Hz - 20 kHz, RT60, Topt, 1/3 Octave Bands:

Messung 20 Hz - 20 kHz, RT60, Topt, Octave Bands:
Messung 20 Hz - 20 kHz, RT60, Topt, Octave Bands

Kommentare?


[Beitrag von flob_pi am 27. Jan 2013, 23:19 bearbeitet]
TasteOfMyCheese
Stammgast
#23 erstellt: 27. Jan 2013, 21:08
Servus,

bei 2,51m Raumlänge liegt die erste Raummode in dieser Dimension aber bei ca. 65Hz.
Hast du eventuell 5,02m Raumlänge? Dazu würden die 32Hz eher passen.

Bei 32,6 Hz wird die erste Raummode liegen. Darunter sieht es aber echt dünn aus, oder? Die Höhen sind auch nicht ganz in Ordnung...

Der Hochtonbereich ist üblicherweise so abfallend, weil entweder das Mikro oder der Mikro-Eingang dazwischen funken :D. Das macht aber auch nicht viel mit deinem Bass ist jedenfalls definitiv alles in Ordnung. Er ist zwar im Gesamten leicht angehoben und es hat ein paar Modenbedingte Peaks, aber da ist nichts dramatisches.
Etwas unschön ist der Bereich zwischen 180Hz und 300Hz. Da hast du ein Loch (zumindest im Verhältnis zum Rest), was dir etwas den Grundton nimmt, das merkt man insbesondere bei Bassgitarren und Stimmen.
Eventuell vermisst du genau diesen Bereich, da das z.B. das "Rockige" an einer Aufnahme ausmacht.
Woher diese Senke kommt kann ich mir aber nicht erklären, der Peak knapp unterhalb von 200Hz sieht wie eine Interferenz aus, ebenso der Peak bei knapp 350Hz.
Insgesamt ist der Frequenzgang selbst aber meiner Ansicht nach nicht die Ursache für deine Probleme. Da sehe ich eher den relativ langen Nachhall, insbesondere zwischen 1kHz und 4kHz als Ursache. Das ist der gehörmäßig sensibelste Bereich und du bsit da konstant über 0,5s in der Nachhallzeit, was deutlich zu lang ist. Du solltest dort einen Wert < 0,4 anpeilen. Eigentlich sollte der Wert oberhalb von 100Hz generell < 0,4s sein.

Grüße
Berti
flob_pi
Neuling
#24 erstellt: 27. Jan 2013, 23:25
Sehr schön, dann kommen wir der Sache hier also quantitativ näher.


Hast du eventuell 5,02m Raumlänge? Dazu würden die 32Hz eher passen.

Die Raumlänge ist 518 cm. Der Raum ist aber, wie man auf dem Grundriss sieht auch nicht rechteckig. Das kommt also hin.


Etwas unschön ist der Bereich zwischen 180Hz und 300Hz
Okay. Mal sehen, was ich da tun kann um den Bereich in den Griff zu bekommen. Einen Equalizer gibt es an meinem Vollverstärker nicht. Boxen rücken und immer wieder messen, ist wohl auch nicht die beste Variante. Gibt es Methoden die Ursache gezielt zu isolieren? Vielleicht sind die Trockenbauwände die Ursache? Vorschläge?


Da sehe ich eher den relativ langen Nachhall, insbesondere zwischen 1kHz und 4kHz als Ursache.
Bekomme ich das mit Diffusoren für den Hochtonbereich geregelt? Da wird doch wohl etwas mehr Stoff helfen, oder? Vorschläge?

Vielen Dank!


[Beitrag von flob_pi am 28. Jan 2013, 11:46 bearbeitet]
TasteOfMyCheese
Stammgast
#25 erstellt: 28. Jan 2013, 14:19

Gibt es Methoden die Ursache gezielt zu isolieren? Vielleicht sind die Trockenbauwände die Ursache?

Wie gesagt, es kann gut sein, dass es sich da um destruktive Interferenzen durch Reflexionen an Wand/Decke oder Boden (auch an sonstigen Möbelstücken) handelt. Dagegen kannst du erstmal nicht viel machen außer Boxenrücken.
Eventuell könnte man da mit einem parametrischen EQ etwas Pegel draufgeben.

Bekomme ich das mit Diffusoren für den Hochtonbereich geregelt? Da wird doch wohl etwas mehr Stoff helfen, oder? Vorschläge?

In deinem Fall würde ich zuerst mal auf absorbierende Materialien zurückgreifen, da Diffusoren zwar die frühen Reflexionen gut abschwächen aber auf den gesamten Nachhall im Raum nicht so viel Wirkung haben wie absorbierende Materialien.
Stoff wirkt im Hochton absorbierend, für den genannten Frequenzbereich wird das aber nicht reichen, da müsste schon eine Menge dicker Stoff (bspw. Molton) her. Ansonsten helfen da nur Polstermöbel oder Absorber.

Viele Grüße
Berti
flob_pi
Neuling
#26 erstellt: 03. Feb 2013, 09:34
Also wenn ich das richtig verstanden habe, müsste ich im gesamten Frequenzspektrum die Nachhallzeit runter bekommen, was ich nur mit breitbandigen Absorbern erreiche, oder?
Wäre es demnach also sinnvoll an die Wand zwischen den Boxen über dem Schreibtisch großflächig Basotect oder Isofoam anzubringen? Ist die Anwendung direkt hinter den Boxen auch sinnvoll?

Den Einbruch zwischen 180 Hz und 300 Hz habe ich mit leichtem Boxenrücken auch nicht wegbekommen. Im Gegenteil ist der problematische Bereich eher breiter geworden.

Eine weitere Frage habe ich noch: Bei all meinen neuen REW-Messungen fällt das Frequenzspektrum hinter 1 kHz deutlich und kontinuierlich ab. Irgendwo hab ich gelesen, dass das bei CARMA manchmal passiert, weil irgendwie nicht die komplette Impulsantwort als Basis genommen wird und das man dagegen auch was machen kann. Aber wie sieht das bei REW aus?
Was mache ich falsch?
TasteOfMyCheese
Stammgast
#27 erstellt: 09. Feb 2013, 14:38

Ist die Anwendung direkt hinter den Boxen auch sinnvoll?

Sinnvoll ist es zuerst mal die frühen Reflexionen zu bedämpfen. Wenn du die im Griff hast kannst du an ein paar nackten Stellen weitere Absorber anbringen um die Nachhallzeit zu senken.

Bei all meinen neuen REW-Messungen fällt das Frequenzspektrum hinter 1 kHz deutlich und kontinuierlich ab.

Hast du davon mal ein Bild?

Grüße
Berti
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