Hilfe bei optimierung Raumakustik (Wohnzimmer)

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xdarklight
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Aug 2012, 20:37
Hi,

nach meinem Umzug musste ich etwas feststellen:
Ein kleines Zimmer mit Rigipswänden, Teppichfußboden und co. hat auch Vorteile
Da ich dort aber nicht mehr wohne fehlen mir diese Vorteile nun...

Was ich brauche?
Wenn ich Abends heim komme (meistens viel zu spät...) will ich einfach in Ruhe mit Musik abschalten.
Für den Klang sorgen zwei ADAM ARTist 5, die auf meinem Schreibtisch stehen (der wiederum in meinem Wohnzimmer steht).
So sieht mein neues Wohnzimmer aus:
living room
(Achtung: auf dem Bild nicht eingezeichnet: "unten" ist eine Dachschräge. Die beginnt bei 1m Höhe. Nach 1,5m beginnt dann die normale Decke (ca. 2,5m hoch).

Die Wände sind alle gemauert.
Die Decke ist eine Holzkonstruktion (da darüber noch noch der Dachboden kommt).
Fast die gesamte untere Wandseite ist aus Holz (also die komplette Dachschschräge ist aus Holz).
Der Fußboden ist aus Parkett (darunter wieder Beton).
Meine Lautsprecher haben nach hinten ca. 30cm Platz bis zur Wand.
Die letzte Besonderheit ist vorne im Raum zu finden: die 40cm breite "Ecke" ist um den Kamin herum gemauert (d.h. da muss ich vorsichtig sein).

Nun zu meinem Problem:
Mein Raum hallt ziemlich stark (der "Klatsch-Test" bringt ein mieserables Ergebnis ;)).
Außerdem habe ich manchmal ein "brummen" bei den tieferen Frequenzen (ich höre Punk/Metal/Rock/usw.).

Was ich mir bisher überlegt habe:

  • Eine Basstrap in die Kamin-Ecke.
  • Basotec oder ähnliches an den Spiegelflächen


Da ich aber in Sachen Raumakustik quasi 0 Ahnung habe bräuchte ich hier eure Hilfe :).
Nun meine Fragen:
Reichte die eine Basstrap und welche Position(en) sind die richtigen?
Fällt euch eine bessere Position für die Lautsprecher (oder gleich den ganzen Schreibtisch?) ein?
Habt ihr einen Tipp wie die Basstraps optisch nicht zum Desaster werden (irgendwie muss man die doch in eine rechteckige Form bekommen, damit man z.B. Fototapete/eine Fotoleinwand drüber ziehen kann...)?

PS: Bisher habe ich noch keine Messungen im Raum vorgenommen (also alle Probleme habe ich bisher nur "gehört").
Ich bin aber am überlegen mir das Behringer ECM8000 zu bestellen und das ganze mit Zahlen zu belegen.

Danke schonmal für die Tipps!
Gruß
Martin


[Beitrag von xdarklight am 12. Aug 2012, 20:39 bearbeitet]
xdarklight
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 19. Aug 2012, 12:19
Nachdem gestern der Rest der Mess-Hardware angekommen ist hier die ersten Ergebnisse:
audionet_carma-19.08.2012

So habe ich gemessen:

  • ADAM ARTist 5 - Lautstärkeregelung in Mittelstellung
  • Behringer ECM8000 - auf Ohrhöhe an meinem Sitzplatz
  • TASCAM US-122L (Mic. und Line Out Volume auf Mittelstellung)
  • AudioNet CARMA 3.0


Zur Messung:
Der Bereich unter 50Hz ist vermutlich uninteressant, da meine ADAMs nicht so tief kommen (Sub habe ich keinen).

Wenn ich das Ergebnis richtig interpretiere habe, trifft genau das zu was ich schon vermutet habe: mein Raum hallt (extrem).

Nun ist die Frage:
Was haltet ihr von der Idee, Absorber in die Ecken (neben meinem Schreibtisch) und hinten an die Wand? Hier müsste sich doch Sonorock Akustik anbieten?
Außerdem noch Wand-Absorber hinten die Lautsprecher und an den Spiegelflächen.
Interessant wäre auch, wie weit mir die Dachschräge hilft (da diese aus Holz ist werde ich hier vermutl. weniger optimieren müssen als auf der anderen Seite).

Für Tipps bin ich immer dankbar

Gruß
Martin
-Lexl-
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 20. Aug 2012, 14:28
Wo befindet sich die Dachschräge genau? Die Boxen sollten mit der Front in Richtung Schräge ausgerichtet werden, um die Symmetrie zu wahren.

Ansonsten kannst du dich an die Standard empfehlungen halten:

Basstraps mit Sonorock in alle Ecken.
Absorber an die Spiegelpunkte von der Hörposition aus.

Die Kanten Decke Wand kannst du auch mit Absorbern versehen. Um den Hochtonbereich nicht zu überdämmen, kannst du die Eck- und Deckabsorber mit Laminat verkleiden. Die Bretter sollten mindestens einen Abstand von 1 cm haben.

Zimmeraufstellung komplett symmetrisch gestalten, ebenfalls die Aufstellung von Absorbern.

Ansonsten imemr fleißig messen und zusehen, dass du eine Nachhalzeit über das gesamt Frequenzspektrum von 0,3 s hast.

Kannst ja nochmal richtige Bilder reinstellen, damit man deinen Raum besser beurteilen kann.
xdarklight
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 20. Aug 2012, 20:00
Hi,

danke für die Antwort

Hier die von dir gewünschten Fotos (von links nach Rechts: Blick auf die Küchenzeile, Schreibtisch, Wand gegenüber der Dachschräge, Dachschräge):
wand-mit-küche wand-mit-schreibtisch wand-mit-sofa Dachschräge
Das ganze kann man dann mit der Skizze aus meinem ersten Post matchen.
(Wichtig: ich bin gerade am Umräumen - also nicht über den Abstand der Lautsprecher und die restliche Unordnung wundern :D)



Zimmeraufstellung komplett symmetrisch gestalten, ebenfalls die Aufstellung von Absorbern.

Genau das könnte zum Problem werden, weil der Raum (wegen der Dachschräge, der Küchenzeile die ein Stück um die Ecke geht und dem Kamin) nicht wirklich symmetrisch ist.

Ist es wirklich eine gute Idee, die Lautsprecher in Richtung Dachschräge auszurichten?
Prinzipiell wäre es kein Problem, dann würden Sofa und Schreibtisch eben Platz tauschen.
Aber ich dachte bisher, dass es (theoretisch) besser ist die Lautsprecher an die kurze Raum-Seite zu stellen (genau wie bei mir jetzt)?

Zum Thema Basstraps:
Im Moment würde ich eine an den Kamin stellen - quasi links neben meinen Schreibtisch) und eine hinten neben den Küchenschrank.
Auf der rechten Schreibtisch-Seite habe ich dank Dachschräge wenig Platz (und ich weiß nicht wie weit ich die Dachschräge selbst "zu bauen" darf).

Danke für die Infos
Ich hoffe du kannst mit meinen Fotos und Erklärungen etwas anfangen


[Beitrag von xdarklight am 20. Aug 2012, 20:00 bearbeitet]
-Lexl-
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 21. Aug 2012, 11:38
Vorab erstmal, das Meßmikro muss senkrecht stehen

Dann hast du da echt keinen einfachen Raum.

Ich würde verschiedene Szenarien aufbauen, messen und hören.
Die beste würde ich dann versuchen zu behandeln.

Da dir die "standard" Ecken zur Bass-Behandlung fehlen, solltest du möglichst viel Decke behandeln.

Denk dran, immer symmetrisch behandeln und nicht nur eine Ecke mit Absorber füllen.
xdarklight
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Aug 2012, 19:16

-Lexl- schrieb:
Vorab erstmal, das Meßmikro muss senkrecht stehen :)

Du traust auch keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, oder?
Aber zu recht... Hier das Messergebnis mit senkrechtem Mikro (zeigt Richtung Boden):
audionet-carma_21.08.2012


-Lexl- schrieb:

Ich würde verschiedene Szenarien aufbauen, messen und hören.

Du meinst einfach mal mit dem Schreibtisch "umziehen" (z.B. an die Wand wo derzeit das Sofa steht) und nochmal messen?

Am Ende die Absorber symmetrisch aufstellen wird interessant

Danke schon mal für die Tipps
Sieglander
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Aug 2012, 06:05
Also wenn du das Mikro senkrecht positionierst, dann bitte Richtung Decke. Welches Mikro-Kalibrierfile verwendest du (0° oder 90°)?
Das Wasserfalldiagramm wird eigentlich nur im Bereich 0-200Hz zur Beurteilung des Nachhalls herangezogen. Ab 200Hz verwendet man
besser ein RT60 Diagramm. Gibts bei CARMA nicht, von daher würde ich dir sowieso die Verwendung von REW empfehlen. Dafür gibts auch ein sehr gutes "How-to".

Ich würde als erstes mal ausprobieren wie sich der Schreibtisch gegenüber der Couch unter der Schrägen macht. Und auch die von -Lexl- empfohlenen 0,3s Nachhallzeit würde ich jetzt erstmal nicht als Ziel ansehen, oder willst du Homerecording betreiben? Und ja, eine symetrische Aufstellung macht alle anderen akustischen Nacharbeiten einfacher. Wenn ich mir jedoch deinen Raum ansehe, sind da ja nur reflektierende Oberflächen und quasi keine absorbierenden Einrichtungsgegenstände vorhanden.

Schau dir mal meinen Raum an (im Profil) da sind es auch viele schallharte Flächen, die riesen Couch jedoch absorbiert so gut, daß ich eine RT60 von 0,4-0,5s habe (von 200-10000Hz). Den Moden im Bereich unter 200Hz bin ich per miniDSP zu Leibe gerückt.

Also erstmal mit der Aufstellung rumprobieren bis es sich für dich am Besten anhört (dabei auf Symetrie achten) und dann nach den Messungen gezielt akustisch Verbessern.
xdarklight
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 22. Aug 2012, 22:13
Hi,

ups, alles klar - ich werde morgen nochmal eine Messung machen (diese dann gleich mit REW), bei der das Mikrofon Richtung Decke zeigt. Ich habe das calibration-File genommen, das bei Carma dabei war... gute Frage ob das für 0° oder 90° ist.

Den Schreibtisch verschieben dürfte ja kein Problem sein, das werde ich die Tage mal angehen.
Um Homerecording geht es mir nicht, nur darum den Klang (etwas) zu verbessern.
Ich denke dass das mit dem Ausprobieren eh eine gute Idee ist - gut klingt es nur dann wenn es dem Hörer (mir) gefällt

Dass deine Couch so "viel" Schluckt ist interessant, wobei du ja auch noch Schränke und co drin stehen hast (ich bin Minimalist, deswegen wird es bei mir auch immer relativ leer bleiben :D).

Danke für die Tipps bis hier her - ihr habt mir echt weiter geholfen
Ich melde mich wieder sobald ich "Ergebnisse" habe
-Lexl-
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 24. Aug 2012, 08:04
Beim download von REW müßte das calibration file für das ECM8000 dabei sein.

Nicht, dass bei Carma ein anderes dabei ist. Einfach mal überprüfen.

Viel Erfolg...
xdarklight
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 03. Okt 2012, 21:58
Nabend,

nachdem ich die letzten Wochen (dank genügend Stress in der Arbeit) nur zum schlafen zu Hause war wird es langsam ruhiger.

Mein Plan war erstmal klein anzufangen.
Das bedeutet: Absorber an den Spiegelflächen (so symmetrisch wie möglich, auch wenn der Raum das eigentlich nicht hergibt).

Nun meine Frage zu den Seitenabsorbern:

  • Mit welchem Material "füllt" man den Absorber? Es gibt ja viele möglichkeiten: von Pyramidenschau über Basotect, Sonorock und Caruso IsoBond ist ja alles möglich. Fragt sich nur: was eignet sich am besten?
  • Hinter dem Dämm-Material würde ich noch ca. 5cm Abstand zur Wand lassen. Hier kommt es aber vermutl. auf das Material an.
  • Soll man "Mini-Absorber" hinter den Lautsprechern anbringen? (Die würde ich möglichst klein dimensionieren und direkt an der Wand anbringen). Oder habe ich dadurch Nachteile (Stichwort überdämmung)?


Ein Beispiel für Seitenabsorber habe ich hier gefunden: http://www.bonedo.de...-seitenabsorber.html
Was haltet ihr davon?
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