Unterstützung für Selbstbau-Absorber gesucht

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Burton83
Stammgast
#1 erstellt: 05. Feb 2010, 16:38
Hallo Leute,

ich habe mich die letzten Wochen etwas in die Raumakustik eingelesen und möchte mir nun selbst einen Absorber bauen.

Gedacht habe ich hierbei an einen Absorber mit Maßen ca. 2m breit und 1m hoch. Insgesamt 5cm dick und 5cm enfternt von der Wand aufgehängt.
Zum Aufbau:
Schaumstoff in Holzrahmen, Rahmen mit Tuch bespannen, evt. bemalen und mit LED-Leisten hinten beleuchten (WAF! )

Vier Fragen hätte ich nun noch an euch:
1.)Wie groß ist der Unterschied zwischen Basotect und Schaumstoff aus dem Baumarkt? Da ich beruflich viel unterwegs bin und meine "connection" bei BASF leider nichts gebracht hat, wäre ein Marsch zum Baumarkt am einfachsten.

2.)Was für einen Stoff muss/sollte ich zum bespannen nehmen? (Wegen Schalldurchlässigkeit und so) Wie stark darf der sein?

3.) Wenn ich mich auf dem Stoff künstlerisch betätigen möchte: Welche Farben darf ich hier verwenden? Hintergrund ist ebenfalls wieder die Durchlässsigkeit.

4.) Ich hab die Berechnung der absorbierten Frequenzen leider noch nicht ganz auf die Reihe gebracht. In welchem Bereich bewege ich mich da mit meinem Aufbau (5cm Stoff + 5cm Abstand)?

Freue mich auf Tipps von euch, dann fang ich am Wochenende das basteln an

Grüße,
Matthias
Christian92
Stammgast
#2 erstellt: 05. Feb 2010, 17:24
1) Im Baumarkt sollte es auch Schaumstoffe geben, die schon eine relativ gute Wirkung erzielen, gibt ja irgendeinen Luftdurchlässigkeitswert, weiß jetzt aber nicht wo genau der liegen sollte, vll. einfach mal hier suchen.

2) Die meisten Stoffe sind so dünn dass die Wirkung zu vernachlässigen ist. Ansonsten guck dir mal die Dicke vom Stoff der Lautsprecherbespannung an.

3) Hier bin ich mir nicht ganz sicher, Farbe hat ja nicht solche Poren wie Stoff, hier könnte sich die Farbe eventuell im hohen Hochtonbereich auswirken, ist aber nur eine Vermutung.

4) Mit 5 cm Stoff + 5 cm Abstand, also insgesamt 10 cm Wandabstand bekommst du als unterste Frequenz 860 Hz. (Rechnung: 344 / (0,1m * 4) Falls du eine bestimmte Frequenz möchtest: 344 / (Frequenz * 4) = Abstand Wand bis zur Vorderkante des Absorbers, die Platte selbst muss nur halb so Dick sein, zwischen Wand und Absorber ist dann ein Abstand der der Plattendicke entspricht.)
Used2Use
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 05. Feb 2010, 18:01

1) Im Baumarkt sollte es auch Schaumstoffe geben, die schon eine relativ gute Wirkung erzielen, gibt ja irgendeinen Luftdurchlässigkeitswert, weiß jetzt aber nicht wo genau der liegen sollte, vll. einfach mal hier suchen.


Eher nicht. Akustisch geeignete Schaumstoffe müssen jedenfalls sehr fein und offenporig sein. Polsterschaumstoffe hab ich diverse vermessen, die sind nur Platzverschwendung.


Hier bin ich mir nicht ganz sicher, Farbe hat ja nicht solche Poren wie Stoff, hier könnte sich die Farbe eventuell im hohen Hochtonbereich auswirken, ist aber nur eine Vermutung.


Ob der Stoff luftdicht ist ist egal. Es zählt die Masse und die Elastizität. Z.B eine Seidenmalerei verändert diese Eigenschaften nicht. Textilfarben sind generell darauf ausgelegt die Eigenschaften des Stoffs nicht stark zu verändern.
Burton83
Stammgast
#4 erstellt: 05. Feb 2010, 22:14
Vielen Dank für eure Antworten.

Hm, ok, d.h. ich werde um eine Bestellung bei schaumstoffdiscounter o.ä. nicht herum kommen. Oder kennt jemand von euch zufällig eine Adresse im Raum Frankfurt/Darmstadt?

@Christian, danke für die Formel
Wie sind die 860Hz zu bewerten´? Ist das "schon ganz gut"? Oder sollte man für eine gute Absorption mehr wählen?
Also im Tieftonbereich habe ich keine Probleme, es geht eher darum das Hallen im Mittel-/Hochtonbereich zu minimieren.

@Stoff und Farbe: Ok, dann muss ich mich nochmal umsehen. Der Stoff sollte halt so dicht sein, dass z.B. ein weißer Stoff die grauen Basotectplatten nicht durchscheinen lässt.

Grüße,
Matthias
Used2Use
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 05. Feb 2010, 23:00

Wie sind die 860Hz zu bewerten´? Ist das "schon ganz gut"? Oder sollte man für eine gute Absorption mehr wählen?


Je nach Strömungswiderstand. Basotec passt da sehr gut zum Einsatzbereich, da kann man davon ausgehen das "schon ganz gut" zutrifft.


Der Stoff sollte halt so dicht sein, dass z.B. ein weißer Stoff die grauen Basotectplatten nicht durchscheinen lässt.


Blickdicht hat nix mit Gewicht oder Elastizität zutun, das beweist jede Omastrumpfhose.

Oder halt Molton, fallst dir das eher zusagt. Als Abdeckung eher das leichte nehmen.
Christian92
Stammgast
#6 erstellt: 06. Feb 2010, 16:36

Burton83 schrieb:

Wie sind die 860Hz zu bewerten´? Ist das "schon ganz gut"?


Naja was soll man dazu sagen, je tiefer, desto besser
Aber ich denke das wird schon eine Menge bringen, wobei das auch auf die Musik ankommt die du hörst, die meisten Männerstimmen liegen z.B. unter 860 Hz.
Used2Use
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Feb 2010, 18:21

Aber ich denke das wird schon eine Menge bringen, wobei das auch auf die Musik ankommt die du hörst, die meisten Männerstimmen liegen z.B. unter 860 Hz.


Der Grundton von Männerstimmen liegt um die 125Hz, möglicherweise nennt man den Grundtonbereich deshalb so.
Bei Frauen um die 200Hz, Kinder 300Hz.
Burton83
Stammgast
#8 erstellt: 06. Feb 2010, 21:02
Was ich an der Formel zur Berechnung der Grenzfrequenz interessant finde ist die Tatsache, dass die Materialstärke und die Entfernung zur Wand einfach addiert werden.
Heißt das, dass ich die Frequenz auch einfach dadurch drücken kann, dass ich das Absorberpanel ein paar cm weiter von der Wand entferne?
Hat mehr Enfernung diesselbe Wirkung wie mehr Materialstärke? Kann ich mir physikalisch gar nicht vorstellen...
Used2Use
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Feb 2010, 21:14

Hat mehr Enfernung diesselbe Wirkung wie mehr Materialstärke? Kann ich mir physikalisch gar nicht vorstellen...


Das Material sollte sich im Bereich der höchsten Strömungsgeschwindigkeit (=Schallschnelle) befinden. Direkt an der Wand herrscht Schalldruck, im Abstand lambda/4 befindet sich der Bereich höchster Schnelle. Sogesehen bringt Dämmung direkt an der Wand noch am wenigsten.

Errechnet wurde hier die tiefste Frequenz deren Schnelle noch innerhalb des Absorbers liegt. Dazu kann man den Absorber auch einfach weiter in den Raum rücken. Praktisch ist 50% Luft die obere Grenze, 25% sind optimal wenn man auf maximale Bandbreite aus ist.
Burton83
Stammgast
#10 erstellt: 07. Feb 2010, 15:59
Danke für die Info.

Dann mach ich statt 50mm Material und 50mm Luft lieber 70mm Material und 30mm Luft. Dann werd ich heute mal Basotect bestellen, nachdem ich keinen Laden hier in der Nähe gefunden habe.
akira68
Stammgast
#11 erstellt: 16. Feb 2010, 13:01
Hallo,

bitte mal weiterberichten wie sich das bei dir entwickelt.
Habe gerade ganz ähnliche Überlegungen und möchte neben dem Nachhall bei mir, hauptsächlich die Schallübertragung zum Nachbarn hin reduzieren (hellhörige Doppelhaushälfte )

Hoffe auf ähnlichem Weg beides zu verbessern

Gruß
Burton83
Stammgast
#12 erstellt: 16. Feb 2010, 20:15
Hi Akira,

habe inzwischen Basotect-Platten bestellt, diese müssten morgen ankommen. Ich denke ich werde einen neuen eigenen Thread zu meinem "Akustik-Projekt" aufmachen, da inzwischen auch ein Deckensegel eingeplant ist Wird sich aber noch etwas hinziehen das Ganze
Used2Use
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 17. Feb 2010, 23:37

Habe gerade ganz ähnliche Überlegungen und möchte neben dem Nachhall bei mir, hauptsächlich die Schallübertragung zum Nachbarn hin reduzieren


Mit den gängigen (aber auch mit keinen anderen mir bekannten) Absorbern gegen Nachhall kann man die Schallübertragung zum Nachbarn nicht verbessern.

Nachhall ist Luftschall, der Lärm beim Nachbarn nimmt meist den Umweg über den Körperschall.
akira68
Stammgast
#14 erstellt: 18. Feb 2010, 11:23
Hi,

das man beide Effekte garnicht unter einen Hut bekommen kann glaube ich generell so nicht.
Mit einem Raum in Raum konzept( ok hat nix mit einem kleinen Absorber zu tun und ist auch sehr aufwändig und kostenintesiv) ist das schon machbar.
Scheidet aber für meinen momentanen Stereohörraum aus, weil es im Grunde eine komplett offene Etage ist, aus.

Deshalb werde ich in kürze mal meinen Keller zu diesem Zweck testen.

Gruß
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