HIFI-FORUM » Akustik » Akustik » Stehwellen oder erste Reflektionen | |
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Stehwellen oder erste Reflektionen+A -A |
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Autor |
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Istvan78
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 26. Nov 2009, 23:29 | ||
Hallo, in meinem kleinen Abhörraum habe ich mit einem NT1 Messmikrofon bzw. mit dem Tascam US-144 USB-Interface einige Messungen durchgeführt. Anbei findet ihr einige Screenshots: dies zeigt den Raumton (nur PC-Geräsch), mit dem die Messungen durchgeführt worden sind) Pink-Noise (Wasserfall) Frequenz-Sweep: Wasserfall bei 110Hz mit niedriger Lautstärke: Wasserfall bei 110Hz mit normaler Lautstärke: Der Raum ist 4,2m lang, 2,7m breit und 2,6m hoch. Die Boxen (Samson R6a) sind auf der kurzeren Seite platziert. Sie sind in der Ecke ca. 40-40cm von der Wänden. Das Distanz zwischen den Boxen ist ca. 140-60cm. Sie sind von der Hörposition ca. 100-120cm. Hinter den Boxen liegen Noppenschaumplatten in Holzrahmen (8cm tief mit Stoffbekleidung)--> ca. 3-3,5m2. Über der Hörposition wurde auf der Decke ein ähnlicher Holzrahmen in Größe von ca. 2m2 befästigt. Die Noppenschaum-Platten sind 4-5cm dick.) Weiß jemand ob diese Spitzen Stehwellen oder erste Reflektionen sind. Meine Vermutung ist, dass es bis 200-300Hz Stehewellen sind und die anderer erste Reflektionen. Ich denken, dass ich gegen den ersten einen Heimholz-Resonator bräuchte und gegen die ER weitere Noppenschaum-Platten an die Wände hinter mir. oder eventuell Diffusoren. Was hält ihr von Eierkartons als Diffusoren im Holzrahmen mit Stoffbezug? Danke für eure Tipps. Gr. I. |
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Klaus-R.
Inventar |
#2 erstellt: 27. Nov 2009, 09:30 | ||
Stehende Wellen gibt es bei allen Frequenzen, da sie das Resultat der Überlagerung einer zur Wand hinlaufenden Welle mit ihrer Reflexion sind. Bei bestimmten Frequenzen (Eigenfrequenzen des Raumes) tritt Resonanz auf, diese Wellen heissen dann Moden. Reflexionen sind gegenüber dem Direktschall um den Betrag T (in Sekunden) verzögert und führen zu Kammstrukturen mit Maxima bei n/T (n = 0, 1, 2, 3…), und Minima bei (n+0.5)/T Die Modenfrequenzen des Raumes kann man hier berechnen: http://www.mcsquared.com/metricmodes.htm Im Bereich bis ca. 500 Hz sind einzelne Spitzen sehr wahrscheinlich Moden.
Warum? Lass Dich von Messungen nicht verrückt machen! Das Gehör funktioniert völlig anders als eine Messapparatur und vieles von dem, was in Messungen schlimm aussieht, nimmt man überhaupt nicht war. Nur in dem Fall, wo Dir bei Musikwiedergabe etwas negativ auffällt, würde ich aktiv werden. http://www.casakustik.de/down/Fruehe_Reflexionen_+_Abb..pdf Klaus |
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Istvan78
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 27. Nov 2009, 11:18 | ||
Hallo Klaus, danke für die Antwort. Du hast schon Recht. Ich soll mich von Messungen nicht verrückt machen. Es stimmt. Auf der anderen Seite habe ich halt kein "Referenzgehör". :-) Wenn ich mir so die Screenshots "Pink-Noise Wasserfall" und "Frequenz-Sweep" anschaue gibt es bei 120Hz eine "Spitze" und bei 400Hz ein "Tal"... Die Schwankungen sind +/-10 dB. So ein Unterschied von 20dB sollte eigentlich hörbar sein. Auch über 10K fallen die Höhen runter... Laut einer Test-CD höre ich Höhen etwa bis 17Khz. Auch dies sollte also hörbar sein. Meine Boxen sind natürlich keine 1A-Referenzboxen, sind allerdings auch nicht schlecht. Das Mikrofon wurde aus einem professionellen Akustikset der Fa. Schalltechnik. Es sollte also OK sein. Diese Schwankungen sollte also an dem Raum liegen. Gr. I. |
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Klaus-R.
Inventar |
#4 erstellt: 27. Nov 2009, 11:38 | ||
Ganz allgemein: man nimmt nicht alle Frequenzen gleich laut wahr, sprich, bei verschiedenen gemessenen Pegeln kann man trotzdem die Signale als gleich laut empfinden: http://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke Es ist weiterhin bekannt, daß man Anhebungen im Frequenzgang besser wahrnimmt als Absenkungen: Toole et al. (1988), “The Modification of Timbre by Resonances: Perception and Measurement”, J. of Audio Eng. Soc., S.122 Bücklein (1981), „The audibility of frequency response irregularities“, J. of Audio Eng. Soc., S.126 Höhenabfall ist normal, muss nicht korrigiert werden, d.h. es muss nur dann korrigiert werden, wenn bei der Aufnahme die Mikros im Nahbereich der Musikinstrumente waren und so den natürlichen entfernungsbedingten Höhenabfall nicht mitaufgenommen haben. Ist aber auch Geschmackssache: meine Boxen haben eine glatten Frequenzgang bis 20 khz, ein Kollege, dessen Avalon einen abfallenden Frequenzgang haben, fand das zu schrill. Wie gesagt, Messungen halte ich nur dann für sinnvoll, wenn man ein Problem wahrgenommen hat. Klaus [Beitrag von Klaus-R. am 27. Nov 2009, 11:43 bearbeitet] |
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Istvan78
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 28. Nov 2009, 00:49 | ||
Hallo Klaus, danke für die Erklärung. Es ist auf jeden Fall sehr interessant. Problem kann ich erst dann feststellen, wenn ich etwas besseres gehört habe. Solange ich nur den aktuellen Klang kenne, gibt es keinen Vergleich. Bei dem Sweep-Aufnahme war es natürlich deftig hörbar wir unterschiedlich die Lautstärken waren. Das es nicht ausgeglichen war, hörte jeder Mensch. Wie fahren auf Achterbahn.... Aber diese Feststellung war ja auch nur deswegen möglich, weil ich einen Testton gehabt habe, wo ich wusste, dass es eigentlich überall laut klingen sollte. Jetzt anhand der Tabelle vermute ich mal, dass ein großer Teil der Frequnzen eventuell gleich laut abgespielt worden sind, habe ich aber bestimmte Sachen leiser gehört. Es kann natürlich nicht vollständig richtig sein, weil sie auch von dem "objektiven" Mikrofon so wahrgenommen worden sind. Ich neige dazu künftig nur mit Kopfhörer zu mischen, weil die Größe meines Raums eh nicht ändern kann. Ich habe auch den Platz nicht alles mit Akustikpanels vollzustopfen. Gr. I. |
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