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Diffusoren von Jocavi+A -A |
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Autor |
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mattx
Stammgast |
#1 erstellt: 03. Sep 2008, 11:57 | |
Hallo HiFi Forum, kennt hier jemand die Diffusoren von Jocavi aus Portugal, die in Deutschland über mbakustik in Osnabrück (http://www.mbakustik.de) vertrieben werden ? Gemäß dem "LEDE" - Prinzip beabsichtige ich mir einen Diffusor hinter mein Sofa an die Wand zu pappen, Sitzabstand etwa 80cm. Klar, die Jocavis sind ziemlich teuer aber ich will mir definitiv nix selber bauen und suche zudem eine optisch ansprechende Lösung. Die Modelle Ivory, Coralreef und Dynamicflow sind 60 x 60cm und liegen jeweils unter 2 kg, sind also leicht an Wände montierbar. Frage an die Experten: Bringen solche Teile hinsichtlich Dynamiksteigerung überhaupt was bzw. vieviele braucht man dazu ? Schöne Grüße Matthias |
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rauschfrei
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 03. Sep 2008, 13:24 | |
Nein, Diffusoren steigern nicht die Dynamik. Welche überhaupt? (Wenn man davon ausgeht, dass Diffusoren gebündelte Reflexionen vermeiden, dann senken sie soagr die Dynamik). Die machen die Reflexionen eben diffuser. Das kann Vorteile haben, muss es aber nicht. Wieso meinst Du denn, dass Du sie brauchst? rauschfrei (Anm. LEDE schön und gut, aber soll das ein Hörraum oder ein Regieraum werden? Also ich würde in einem regieraum keine Musik hören wollen. Die meisten anderen Leute wohl auch nicht, sonst hätten Konzertsäle eine Nachhallzeit von 0,3 s und nicht 2,1s.) |
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mattx
Stammgast |
#3 erstellt: 03. Sep 2008, 15:39 | |
Hallo Rauschfrei, "Dynamik" war nicht ganz korrekt ausgedrückt, hast recht. Dennoch, bin mir der Wirkungsweise eines Diffusors durchaus im klaren. Bin einfach noch beim optimieren meines Hörraumes. Hinsichtlich Dämpfung bzw. Absorption will ich nichts mehr machen, bin da schon sehr zufrieden. Glücklicherweise hat sich mein Raum mit den Maßen 6.1 x 4.1 hier als relativ unproblematisch erwiesen, offenbar hatte ich auch mit der Möblierung nach dem Einzug eine glückliche Hand, sodaß kaum zusätzliche Dämpfung nötig war. Die Anlage an die Längsseite zu stellen hat sich in diesem Zusammenhang auch als sehr positiv erwiesen, Stichwort frühe Reflexionen. Außerdem haben meine Veritys großzügigen Abstand zur Rückwand, das mögen diese Teile sehr. Als einziges potentielles Problem sehe ich noch, daß ich auf meinem Sofa relativ dicht an der gegenüberliegenden Wand sitze (Glasfasertapete), sodaß ich mir hier noch etwas "Zerstreuung" wünsche. Mit einem Absorberpanel von RTFS habe ich bereits experimentiert und dabei eben festgestellt, daß reine Absorption an dieser Stelle zu einer Verschlechterung geführt hat, das Klangbild wird dadurch irgendwie matt und leblos. Meine Anlage ist doch einigermaßen hochwertig, da will ich eben ausloten, ob ich raumtechnisch noch was verbessern kann. Die Jocavi Teile finde ich optisch ganz ansprechend und sind sicher technisch ausgereift, aber ich habe eben keine Erfahrung, ob ein, zwei solche relativ kleinen Panele bereits signifikante Wirkung haben. Nur auf bloßen Verdacht will ich jedenfalls keine 250 Euronen riskieren. Gruß Matthias |
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rauschfrei
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 10. Sep 2008, 15:50 | |
Sagen wir mal so: Wenn die Diffusoren genau da hängen, wo eine _geometrische_ Schallreflexion auftrifft (z.B. Schallquelle -> Seitenwand -> Rückwand -> Kopf), dann könnte ich mir u.U. vorstellen, dass man sogar einen Unterschied hört. Sonst nicht. @LEDE: schön und gut, es sei denn Du willst mal mehrkanalig hören (5.1 oder so.) Dann ist das ganze Konzept mehr als kontraproduktiv. mfg rauschfrei |
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Thiuda
Inventar |
#5 erstellt: 10. Sep 2008, 18:11 | |
Ich nutze selbst zwei 2D QRD Diffusoren, allerdings selbst gebaut. Meine Erfahrungen zu Diffusoren sind folgende: Ist der Raum schon gut gedämpft wie bei mir (dicker Teppich, 2 Absorber, 2 Kantenabsorber, großer Vorhang und großes Ecksofa) dann machen Diffusoren durchaus sinn. Sie verhindern weitere gerichtete Reflektionen ohne dem Raum weitere Schallenergie zu entziehen. Ich habe auch mit weiteren Absorbern experimentiert, allerdings klang mir der Raum dann zu "dumpf". Theoretisch ist ein Raum ganz ohne Reflektionen natürlich optimal, da der Raum an sich ja nur störenden Einfluss hat. Allerdings gefällt mir in einem solchem Raum das akustischen Klima nicht, ich fühle mich in einem zu stark gedämpften Raum nicht wohl. Hinzu kommt das Problem das durch meist zu dünne Absorber die Absorption zu hohen Frequenzen zu stark zunimmt, was dem Klang auch nicht direkt förderlich ist. Hier haben mir die Diffusoren doch einiges gebracht. [Beitrag von Thiuda am 10. Sep 2008, 18:20 bearbeitet] |
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rauschfrei
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 11. Sep 2008, 09:43 | |
Also das würde ich so nicht sagen. Optimal für Messungen:ja. optimal zum Musikhören: Durchaus nicht. (Sonst würden die bei klassichen Konzerten auf Freilichtbühen nicht so schweineteuren künstlichen Nachhall installieren). Wie Du schon selbst sagst: Es hört sich einfach zu trocken und unangenehm an. mfg rauschfrei |
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Thiuda
Inventar |
#7 erstellt: 11. Sep 2008, 12:08 | |
Deswegen habe ich ja auch theoretisch geschrieben. Das akustische Klima spielt auch eine große Rolle. Das ist vergleichbar mit der Seekrankheit, der Mensch wird seekrank, weil das Schiff schwankt, wir aber unter Deck das optisch nicht sehen. Somit besteht eine Diskrepanz zwischen dem was wir sehen und fühlen. Geht man an die Reling und schaut auf den Horizont wird es einem wieder besser, weil man das Schwanken auch optisch wahrnimmt. Sitzen wir in einem Raum, aber hören diesen nicht, wie wir es von Räumen gewohnt sind, fühlt man sich unwohl. Das geht soweit, das Leuten sogar schlecht wird wenn sie längere Zeit Schalltote Räume besuchen. [Beitrag von Thiuda am 11. Sep 2008, 14:24 bearbeitet] |
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mattx
Stammgast |
#8 erstellt: 11. Sep 2008, 14:22 | |
Entgegen der Meinung einiger (selbsternannter) Experten bin ich der Überzeugung, daß man einen Raum auch überdämpfen kann. Dennoch bieten die einschlägigen Hersteller wie Fast Audio oder RTFS meines Wissens nach nur Panele zur Schallabsorbtion an und keine Diffusoren, vermutlich einfach weil erstere einfacher und billiger zu konstruieren sind bzw. deren Wirkung leichter vermittelbar ist. Wenn ich mir etwa auf der Homepage von RTFS die Empfehlungen betrachte, wieviele Absorber in einem durchschnittlichem Wohnzimmer zu platzieren sind, krieg ich die Krise. Einmal ganz abgesehen von Optik und WAF-Faktor. Dient wohl weniger der echten Verbesserung des „akustischen Klimas“ als der herstellerseitigen Geldvermehrung, aber das ist ein anderes Thema. Ich habe in meinem Raum die Erfahrung gemacht, daß man bei geschickter Einrichtung und Laustsprecherpositionierung („weg aus dem Eck“) auch ohne große zusätzliche Hilfsmittel schon recht weit kommen kann. Das eine oder andere Panel ist ok aber mehr Material bringt hier nicht automatisch besseren Klang. Desweiteren müssen halt auch die Schallwandler zum Raum passen und ich halte es hier mittlerweile mit der Devise „lieber eine Nummer kleiner“ (leidvolle Erfahrungen). Eine große B&W 80x auf 20-25 qm zu stellen, das sehe ich öfters auf Anlagenbildern und denke mir dann meinen Teil ... Mein einziges echtes Problem - wie gesagt, daß ich eben zu nahe an der Rückwand sitzen muß, weil die LS an der langen Wand stehen und ich kein ausgesprochener Nahfeldhörer bin, 2m sind mir da einfach zuwenig. Daher meine Überlegung mit Diffusoren. Schöne Grüße Matthias |
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