Diffusoren hinter den Boxen?

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freibürger
Inventar

#1 erstellt: 05. Sep 2007, 20:07

Guten Abend!

In der August Ausgabe der "Stereo" stand in dem Artikel über Raumakustik zu lesen, daß Diffusoren an der Wand hinter den Boxen und im Bereich zwischen Ihnen, die Abbildungstiefe und Ortungsgenauigkeit verbessern sollen.

Im Bild der mit X markierte Bereich.

Vorgeschlagen wurde ein Regal für Bücher oder CD, oder eben ein spezieller Diffusor, zu sehen auf einer Abbildung des Stereohörraums. Es war ein eindimensionaler Diffusor,

diese Bauart jedoch wesentlich größer.

Macht das wirklich Sinn?

Das Problem in meinem sehr kleinen Hörraum ist, das mich die Musik von der freien Wand zwischen den Boxen geradezu anspringt, bei manchen Aufnahmen schon agressiv ist. Dabei jedoch keine genaue Ortung zulässt und in komplexen und lauten Passagen die Übersicht verloren geht.
Seitliche Reflexionen versuche ich links mit Noppenschaumstoff(40mm) und rechts mit einer voll behängten Gardrobe, in den Griff zu bekommen. Der mit O markierte Bereich. Ansonsten Teppichboden und Decke mit Holzpanele.

Ich plane schon die ganze Zeit wie ich

diesen zweidimensionale Diffusor realisiere. Ist auf jeden Fall ne Menge Arbeit, die ich mir auch sparen kann wenn der Ansatz falsch ist.

Grüsse aus Freiburg Peter

Ydope
Inventar

#2 erstellt: 06. Sep 2007, 14:40

In kleinen Räumen ist von Diffusion abzuraten. Außerdem ist die Wand hinter den LS (was Höhen und Mitten angeht) unwichtiger als die Rückwand, die Seiten und die Decke. ich würde empfehlen noch ein paar Grundlagen zur Raumakustik zu lesen. Ich fürchte, die Herren von der "Stereo" haben nicht so wirklich den Plan.
Mach erstmal mit Absorption weiter. Das ist einfacher und effektiver.

Gruß

freibürger
Inventar

#3 erstellt: 06. Sep 2007, 16:11

Hallo Ydope!

Warum ist in kleinen Räumen Absorption besser als Diffusion?

Gruß Peter

Ydope
Inventar

#4 erstellt: 06. Sep 2007, 18:15

Weil ein Diffusor nur ab einem gewissen Abstand funktioniert. Bei einem normalen Diffusor wären das z.B. 3 Meter.
Absorbiere lieber an der Rückwand, als dass du an der Kopfwand eine Diffusor hinstellst, der so gut wie gar nichts bewirken wird.

Onemore
Inventar

#5 erstellt: 06. Sep 2007, 18:32

freibürger schrieb:

Warum ist in kleinen Räumen Absorption besser als Diffusion?

Weil es schneller geht, d.h. an den richtigen Stellen ausreichend absorbiert, beseitigt eventuelle Probleme gleich.

Bevor du irgend welche Diffusoren im Raum aufstellst, solltest du dir Gedanken um den Bassbereich machen. Hast du eine ungefähre Ahnung in welchem Bereich deine Nachhallzeiten bei 20 bis 200 Hz liegen?

Wenn der Bass ok ist, dann könnte man auch mit Diffusoren experimentieren. Allerdings würde ich das eher hinter dem Hörplatz machen, nicht unbedingt hinter den LS.

Gruß Bernd

freibürger
Inventar

#6 erstellt: 06. Sep 2007, 21:01

Hallo Bernd,

ja um den Bassbereich habe ich mich schon gekümmert.
Ein Plattenschwinger auf 50Hz und 2 Helmholtzresonatoren auf 100Hz abgestimmt, haben das schlimmste Dröhnen und Wummern schon beseitigt.
So misst sich mein Raum jetzt:

Das sieht schlimmer aus als es sich anhört, ich will aber die Peaks bei 50 und 100Hz nochmal mit 2 Helmholtzresonatoren angehen.

Mein Problem ist eben das, das Klangbild unabhängig der verwendeten Boxen ziemlich weit vorne steht, einen förmlich anspringt. Ist manchmal sehr effektvoll aber nicht unbedingt langzeittauglich.
Ich habe heute mittag mal mit Schaumstoff an der Wand hinter den Boxen experimentiert. Das hat diesen Effekt ziemlich gemildert, jedoch den Raum auch "toter" gemacht.

Ich weiss, es soll von hart nach weich spielen. Hinter meinem Hörplatz ist ein Fenster, es ist zwar bepflanzt, werde dort aber noch einen schweren Vorhang einplanen.

Gruß Peter

Ydope
Inventar

#7 erstellt: 06. Sep 2007, 21:48

Guten Abend.

Die Sachen mit Ortbarkeit und Klangbild hängt im wesentlichen von der Menge an frühen/ersten Reflektionen im Raum ab.
Grob gesagt sollten einen am Hörplatz in den ersten 20 ms bei Mitten/Höhen nur der Originalschall und keine Reflektionen erreichen.
Wenn aber der Schall direkt nach Reflektion über Seite, Decke oder Rückwand den Hörer sehr schnell wieder erreicht, treten deine Probleme auf. Daher muss man möglichst an allen diesen noralgischen Punkten absorbieren, um eine optimale Ortbarkeit zu erreichen.
Die Wand hinter den LS ist erstmal nicht so wichtig, weil Mitten/Höhen da von den LS kaum direkt hingestrahlt werden.
Ein schwerer Vorhang hinter dir ist ein guter Start.

Gruß

freibürger
Inventar

#8 erstellt: 06. Sep 2007, 21:59

Ydope schrieb:

Wenn aber der Schall direkt nach Reflektion über Seite, Decke oder Rückwand den Hörer sehr schnell wieder erreicht, treten deine Probleme auf.

War mir eigentlich klar, ich habe die Decke nur noch nicht richtig in meine Überlegungen einbezogen. Die Decke ist sehr niedrig, da könnte eine Menge an Reflektionen herkommen. Da werde ich morgen mal direkt nach schauen.

Danke Peter