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Eure Erfahrungen mit Raumakustik - Was ist besonders effektiv?+A -A |
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Autor |
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DominikS
Stammgast |
#1 erstellt: 11. Apr 2007, 23:07 | |
Nabend, mich würde mal interessieren, was für eine wünschenswerte Raumakustik am wichtigsten ist. Meine ist sehr bescheiden und daher will ich einfach mal wissen, ob es bei mir überhaupt möglich ist, einen vernünftigen Klang zu erreichen. Habt ihr schon mit diversen Techniken etc herumexperimentiert? Vielleicht sogar den Raum gewechselt? Was ich meine ist, was am Raum am meisten den Klang beeinflusst (ob positiv oder negativ). Beispiele: Abmessungen des Raumes Aufstellung der Boxen/des Subwoofers/anderer Möbel Art des Subwoofers (BR oder geschlossen) Entkopplung bestimmter Komponenten Wandmaterial (Teppich/Laminat/...) Reflexionsdämpfung/Absorption an den Wänden Material der Möbel im Raum Dämmplatten/Resonatoren und sonstige zusätzliche "Hardware" (Möbel, Pflanzen, Raumanimator... ) Was hat bei euch am meisten gebracht? Was war völliger Schwachsinn? Meine Raumabmessungen sind zum Beispiel 3,70m x 3,90m x 2,70m, was ja nicht so toll ist und meine Möbel sind zwangsmäßig aus Holz, was auch nicht optimal ist. Wenn jetzt einer sagt "In meiner neuen Wohnung klingt alles grausam, mein neuer Hörraum hat die Abmessungen 3,70m x 3,90m x 2,70m" dann hat sich's aber glaub ich erledigt, arme angehende Studenten... =( --- Meine eigenen Erfahrungen: -Durch leichtes Umstellen und Drehen meines Subwoofers konnte ich den Bass an meinem Hörplatz deutlich verbessern. Er ist jetzt kräftiger geworden. Vorher war es auch wirklich schrecklich! => Aufstellung ist auf jeden Fall sinnvoll -Ob meine (dünnen) Vorhänge auf- oder zugezogen sind ist relativ unbedeutend. => leichte Vorhänge bringen so gut wie gar nix -Durch Verlegen von etwa 4mm dickem Teppichboden konnte ich das Bassfundament ein wenig stärken => Teppich löst kein Problem, ist aber eine gesunde Grundlage -Entkoppeln meiner Boxen mittels Spikes hat mir nur wenig gebracht, aber anliegende Zimmer werden nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen. => Spikes bringen was, sind aber vor allem gut bei empfindlichen Nachbarn --- Ich hoffe, dass der Thread nicht nur mir was bringt. Gruß, Dominik [Beitrag von DominikS am 11. Apr 2007, 23:08 bearbeitet] |
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araum
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 13. Apr 2007, 10:53 | |
Hallo, sicherlich als Erstes die Aufstellung und Wahl des Hörplatzes. Die Reduzierung des Nachhalls im Bassbereich sehe ich als schwierigstes aber auch lohnenswertes Unterfangen. Diesbezüglich habe ich mit Plattenresonatoren gute Erfahrungen gemacht. Die Bearbeitung von modenbedingten Überhöhungen im Bassbereich mittels Helmholtzresos ist wesentlich aufwändiger und auch nicht unbedingt überzeugend hörbar. Je nach Möglichkeit dann noch die frühen Reflektionen mittels Diffusoren oder Absorber (je nach Nachhallzeiten und individueller Vorlieben) wäre der nächste Schritt. Wer nur im Sweetspot hört, kann dann noch über eine Entzerrung des Bassbereichs am Hörplatz nachdenken. Was aber nur noch Feinabstimmung ist. MfG |
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DominikS
Stammgast |
#3 erstellt: 13. Apr 2007, 13:22 | |
Hi, danke erstmal, dass sich doch noch wer am Thema beteiligt. Der Bass ist auch mein kleines Problemkind. Was mich allerdings wundert ist, dass es bei Bekannten, die wesentlich -ich sag mal- preiswertere Komponenten haben und "einfach alles so hinklatschen", bei den tieferen Frequenzen viel satter und bässer klingt. Bin ich echt so mit meinem Zimmer gestraft? Gruß, Dominik |
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Poison_Nuke
Inventar |
#4 erstellt: 13. Apr 2007, 14:08 | |
der sattere und bessere Bass kommt fast immer durch eine sehr starke Bassüberhöhung, erzeugt durch Raummoden. da eine im Frequenzbereich begrenzte Überhöhung im Bassbereich anfänglich nicht so wahrgenommen wird, klingt es erstmal "bässer". Aber wenn man länger Musikhören wollte, merkt man schnell, dass da einerseits zuviel ist und an anderer Stelle fehlt aufeinmal ne ganze Menge. Zu dem Rest kann ich erstmal nix schreiben, nich so viel Zeit im Moment. Aber hast du denn schon meine Grundlagenthreads dir angeschaut, die ganz oben im Forum sind? Und zum Thema Bass gibt es auch noch einen wirklich sehr interssanten Link in meiner Signatur....womit du erstmal einige Stunden Lesevergnügen haben dürftest |
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DominikS
Stammgast |
#5 erstellt: 13. Apr 2007, 23:31 | |
Nabend nochmal, @Poison_Nuke: Ich hab mir alles schon von dir durchgelesen und es ist auch logisch und nachvollziehbar, aber bei mir ist eben echt fast alles suboptimal (was für ein widersprüchliches Wort das hier ist!) und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Dazu kommen die begrenzten Mittel. 20000€ wie in deinem Bass-Array (dessen Idee und Umsetzung ich sehr bewundere) sind leider nicht drin, ein Vierzigstel trifft es da schon eher und dann wäre auch schon trocken Brot angesagt. Deswegen würde ich erstmal wissen, was am meisten bringt. Klar ist alles wichtig für DEN sauberen Klang, aber mich würden schon leichte Verbesserungen sehr freuen und zum Weitermachen motivieren, nur sollten das nicht irgendwelche besonders feinen Nuancen sein, sondern schon hörbar. Dass fast alles was bringt, ist klar, aber wo sollte man anfangen? Ich schiebe in letzter Zeit immer unterbewusst alles auf meine Anlage und das frustriert dann noch mehr. Trotzdem danke für die Hinweise, werd mir morgen alles nochmal anschauen und gucken, was machbar ist. Bevor ich mir neue Hardware hole, mache ich glaub ich erstmal lieber den Raum fit. Gruß, Dominik |
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Ydope
Inventar |
#6 erstellt: 14. Apr 2007, 13:01 | |
Optimiere Hörposition und Boxenaufstellung. Absorbiere alle frühen/ersten Reflexionen (>300Hz) an Seitenwänden, Rückwand und Decke. Absorbiere soviel Bass wie möglich in allen Ecken und Kanten. Wenns geht absorbiere dann noch im Bereich hinter den Boxen an der Wand und du bist schon ein ganz massives Stück weiter für einen Betrag den andere für Kabel ausgeben. Der Großteil der Investition sollte in die Bassabsorption gehen. Da gilt: Mehr hilft mehr. |
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DominikS
Stammgast |
#7 erstellt: 14. Apr 2007, 15:51 | |
Joa, Absorber gefallen mir auch gut, aber das günstige auf dem Markt sind die ja auch nicht gerade... wie sieht denn eigentlich das mit Mineralwolle aus? Erzielt man damit im Bassbereich gute Ergebnisse? Hab schon viel positiv Gehörtes darüber gehört, wie teuer ist die denn so? Gruß, Dominik |
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Ydope
Inventar |
#8 erstellt: 16. Apr 2007, 11:25 | |
Also im deutschsprachigen Internet hab ich da noch kaum Infos gefunden aber generell scheint die beste Option für 'kleine' Räume (bis 25-30qm) zu sein, Mineral-/Steinwolleplatten, die meist eine Breite von ca 60 cm haben quer über möglichst alle (12!) Raumkanten zu platzieren. Es muss allerdings welche mit höherer Dichte als die normale fluffige Baumarktware sein, die Dichte sollte mindestens 40-50 kg/m³ betragen, 90 bis 100 wäre ideal. Letztere habe ich aber nur sehr teuer gesehen (35 Euro/qm bei 6cm Dicke??). Im Bereich von 50 kg gibts z.B. Isover BSP 50, die bei ca. 8 Euro pro qm liegt in 6cm Dicke. Die sollte man dann noch doppeln um bessere Ergebnisse zu erzielen. Die Isover Akustic TP 1 ist deutlich günstiger und weit verbreitet, aber hat nur ca. 25-30 kg soweit ich weiß. Könnte sein dass es sich dann wieder lohnt wenn man noch mehr Platz in Anspruch nimmt und auch den Hohlraum, der sonst hinter der Platte ist, damit auffüllt. Die Gelehrten streiten sich, wie weit herunter die Wirkung geht, das hängt von Dicke und Dichte ab, rechne mal mit ca. 120 Hz, darunter lässt die Wirkung dann nach. Hier wurden ein paar Messungen gemacht: http://www.ethanwiner.com/density/density.html Zu den Bezeichnungen dort: 701 hat ca. 22 kg, 703 hat 45 kg, 705 hat 90 und FRK bedeutet dass da noch eine Beschichtung auf einer Seite ist, ich weiß nicht ob es sowas hier auch gibt. Man sieht, dass sowohl der Frequenzverlauf linearer wird (das ist die hinterste Ebene des Wasserfalldiagramms), als auch die Nachhallzeit gleichmäßiger und geringer. Auch die tiefen Bassbereiche werden im Nachhall noch etwas entschärft aber wie gesagt die Wirkung ist da schon nicht mehr so groß. Fakt ist auch: wenn du nur ein oder zwei Kanten damit versiehst, bist du noch nicht viel weiter, da muss man richtig angreifen ;-] Wenn die Kanten versorgt sind (Bei Boden/Wand-Kanten wird/kann wohl kaum einer was machen) kann man dann immernoch mit Plattenresos weitermachen, an den Wänden, abwechselnd welche für tiefe und welche für höhere Bässe. Das ist eigentlich open-end. Zuviel Bassabsorption geht nicht. Den gesamten Tieftonbereich kann man nicht mit einer Maßnahme alleine abdecken, das ist ein generelles Problem. PS: Von Rockwool hab ich vor zwei oder drei Wochen Steinwolle mit 100 kg/m³ zu einem Spottpreis bei Ebay gesehen, leider war der Anbieter aber am anderen Ende von Deutschland. |
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