Wirkfrequenzberechnung poröser Absorber?

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Ph0b0ss
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 07. Aug 2006, 22:14

Hab ein Problem bei der Berechnung der Wirkfrequenz von porösen Absorbern.

Und zwär müsste z.B. ja bei einem Absorber mit der Dicke von 10cm (bei 0cm Wandabstand) ja das Wirkmaximum bei ca 860Hz liegen:

(344m/s /0,1m)/4 = 860

Aber bei den Basotect Platten und bei den Platten von Aixfoam liegt das Absorptionsmaximum (laut deren Messungen) bei etwa der Halben Frequenz:

Basotect 10cm-Platten Maximum: ca 400Hz

http://www.schalltec...5812c4f7a5735dfd0214

Aixfoam 8cm Platten Maximum: ca 500Hz

http://www.aixfoam.d...MzUmRlVOQ19JRD04MDA0

Wo liegt der Fehler???

inthro
Inventar

#2 erstellt: 08. Aug 2006, 20:10

was du dir da ausgerechnet hast, ist das schnellemaximum...

die BERECHNUNG der wirksamkeit von porösen absorbern ist weitaus komplexer, deswegen wird das ja auch gemessen...

grüsse andy

Poison_Nuke
Inventar

#3 erstellt: 11. Aug 2006, 20:11

es ist halt nur ein Anhalt mit 1/4 Lambda.

Problem ist, dass Absorbtion nicht nur durch die Dicke des Absorbers beeinflusst wird, sondern auch von der Oberflächenstruktur, der inneren Dämpfung, der Resonanzanfälligkeit und dem eventuellen Wandabstand.

Z.B. bildet sich bei porösen Oberflächen eine Schallschicht aus, die eine dämpfende Wirkung hat und welche sich bis vor den Absorber ausstreckt.

Diese Schicht entsteht dadurch:
Bei der Fortpflanzung vom Schall durch die Luft, wird diese ja komprimiert und dekomprimiert (Druckänderungen halt). Thermodynamik, Physik: Wird ein Gas (de-)komprimiert, so ändert es seine Temperatur. Dies ist klar in sehr kleinen Bereichen, aber es ist von Bedeutung.
In der Nähe einer Wand kann die Luft ihre Temperatur nicht so schnell ändern, da die Wand zu schnell die Änderung ausgleicht. Daher ist an der Wand in einer gewissen dünnen Schicht der Schalldruck gleich null. Durch einen porösen Absorber wird diese Schicht extrem vergrößert (er hat ja sehr viel Wandoberfläche, daher funktioniert er auch, da die Temperaturänderung der Luft verhindert wird, dadurch wird auch gleichzeitig die Druckänderung minimiert.
Die Schichtdicke ist nat. auch Frequenzabhängig. Bei tiefen Frequenzen ist sie sehr groß, wenn wenn die Temperaturänderung relativ langsam ist, kann die naheliegende Wand relativ viel Unterschied ausgleichen, bevor die Schallwelle komplett vorbei ist.

Achja: fühlbar sind diese Unterschiede sicher nicht. Dazu ändert sich die Temperatur bei normalen Tönen viel zu schnell: selbst 20Hz würde die Haut gar nicht registieren, vorallem da auf ihr ja ebenfalls so eine Luftschicht ist. Man müsste schon 1hz bei 180dB wiedergeben, um es richtig zu merken.

Achja, als Plattenabsorber wirken solche porösen Absorber zum Teil auch noch. Ihr Gewicht ist sehr gering, daher können sie bei tieferen Frequenzen mitschwingen und dadurch ebenfalls Energie entziehen. Eine 1m*1,7m *3mm große Holzplatte z.B. wirkt bei ~50Hz, nun überleg mal, bei wieviel Hz ein so leichter poröser Absober wirkt. könnten locker die 500Hz sein. Je dünner, desto höher die Frequenz.
Ok, ist nur eine Vermutung, aber sie ist sehr naheliegend, da die nötige Resonanzfrequenz passen würde.