Parametrischer 2-Band EQ - passiv!

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fromser
Neuling
#1 erstellt: 17. Dez 2007, 10:58
Hallo Freunde der gepflegten Sebstverdrahtung ;-)

Ich spiele Cajon, dieses hat eine hässliche Eigenresonanz zw. 150-180Hz, welche ich am Pult mit -12dB absenke. Um wieder etwas Druck reinzubekommen, hebe ich eine Oktave tiefer bei ca. 80 Hz um ca 3-6dB an. Klingt schön fett auf der PA

Da ich nun öfters ohne eigene Technik unterwegs bin und in den meisten kleinen Schuppen nur FOH-Pulte mit 3-Band-EQ ohne Parametric stehen, möchte ich gerne meinen Sound "pimpen", in dem ich einen EQ in das Cajon einbaue, der 2 einstellbare Bänder hat (150-250 Hz und 65-125 Hz, jeweils +/-12dB) und, einmal einjustiert, einen konstanten Sound abliefert.

Ich habe hier im Forum einige Schaltungen gefunden, leider sind die alle aktiv und benötigen ein Netzteil. Ich hätte gern was passives, oder was mit geringem Stromverbrauch und 9V-Block. Kann mir hier jemand konkret helfen? Ich bin zwar gut im Löten und basteln, was elektrische Berechnungen ect. angeht, bin ich aber völliger Neuling.

Das Mikro ist ein SM58, braucht es für den EQ eine vorherige Verstärkung des Signals? Oder reicht es, wenn das später im Mischpult passiert?

1000Dank im Voraus!
Fromser
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Dez 2007, 13:42
Ich bin in dem Sinne nicht Musiker und kenn mich mit Deinen Ausdrücken (Cajon) nicht aus. Ich gehe aber davon aus, dass es sich um ein Instrument handelt, das Du mit einem (Shure?) SM58 akustisch abnehmen und dabei den Klang beeinflussen möchtest?

Das SM58 (wenn wir das Gleiche meinen) ist ein Mik mit Phantomspeisung. Oder handelt es sich um in anderes Fabrikat? Das ist schon mal entscheidend.

Weiter wird es nicht einfach, eine Pegelanhebung ohne Verstärker zu realisieren und vor allem ohne Kenntnis der Eingangsimpedanz des nachfolgenden Mikeingangs.

Prinzipiell könntest Du mit einem Trafo mit einer 4fachen Übersetzung die Pegelanhebung für die 12dB realisieren. Und Du könntest mit LC-Filtern die Bereiche relativ steilflankig bearbeiten. Allerdings dürfte dann die Eingangsimpedanz der nachfolgenden Mikstufe nicht unter etwa 80k sinken, was absolut illusorisch ist. Und bei einer tieferen Eingangsimpedanz würde die Filterwirkung so gering und breitbandig, dass Du damit nichts anfangen könntest.
Die andere Möglichkeit wäre, nur Dämpfungen einzusetzen. Damit verlierst Du aber fast 20dB an Pegel, sodass Du nur noch Rauschen hast.

Das richtige Vorgehen ist, einen Mikverstärker zu verwenden und nach diesem den EQ anzuschliessen. Wenn Du sicher stellen kannst, dass der Mikkanal einen Insert besitzt, kannst Du einen EQ da einsetzen. Ist dies aber nicht garantiert, musst Du den Mikverstärker ebenfalls in die EQ-Büchse integrieren. Und das dann möglicherweise noch mit Phantomspeisung...
Sowas geht dann kaum ohne Netzanschluss.
gitte
Stammgast
#3 erstellt: 18. Dez 2007, 20:06
@richi44:

Eine Cajon ist ein Percussion-Instrument in Form eines Holzkastens, auf dem man sitzt. Im oberen (Innen)Teil sind Schellen angebracht die mit dem Holz einen Snaredrum-ähnlichen Sound ergeben, schlägt man eher mittig oder unten, gibts ein Bassdrum-ähnliches "Pock".
Das ganze hat wie ne BR-Box nen Reso-Loch, welches in der Regel abgenommen wird.

Fiese Reso zw. 150-180Hz, die wie beschrieben um die gewünschten 12dB abgesenkt werden sollten. (Live und unverstärkt setzt sich das Ding aber gerade deswegen gut durch)
Im Druckbereich denn halt Stoff geben.

Ein Shure SM58 ist eins der meistverkauften dynamischen Mikrofone. Ausgangsimpedanz: 290R


@fromser:

Denke aber , daß die beste Lösung ein Gerät ist, welches dann Strom braucht.
Ein Mic-Preamp gefolgt von nem parametrischen EQ, der dann halt ein schön vorverstärktes Line-Signal auf XLR rausgibt, besser auch schaltbar auf Mic-Level/Impedanz, dann kann mans auch wirklich überall anschliessen.

Und da wirds dann gloob ick schon schwieriger mit selber bauen.

Deswegen: solche Geräte gibts mannigfaltig am Markt, jo ich weis, ist teuer...
Aber Du kommst eigentlich nicht drumherum, wenn Du Deinen Sound vom Mischer unabhängig gestalten wilst.

Könntest Dir ja sogar nen ganzen Channel-Strip holen (Deluxe-Variante :D): Da hättest Du noch ein Gate und nen Compressor drinne, damit könntest Du denn wirklich punchigen Eindruck schinden


Prinzipiell sollte es aber doch möglich sein, sich einen Mic-Preamp und zweifachen parametrischen EQ relativ einfach selber zu bauen.

Die Frage ist dann nur, ob das auch überall ohne Brummen, Rauschen und andere Unfälle funktioniert. Unterschätz den kleinen PA-Kobold nicht, der immer dann auftaucht, wenn man ihn gar nicht braucht

Mit einem (semi)professionellen Gerät wärst Du dagegen relativ sicher.

Gruss,
Richard

Edit: und denk gar nicht erst daran, die billigen Dinger von Behringer und den anderen billigst-Konsorten zu kaufen!!! Das lohnt sich nicht! Gerade im Bereich Preamp und EQ/Gate/Kompressor taugen die Geräte nur zur Klang-Vermatschung!


[Beitrag von gitte am 18. Dez 2007, 20:25 bearbeitet]
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