Netzfund: diskreter Class-A? KHV

+A -A
Autor
Beitrag
bearmann
Inventar
#1 erstellt: 21. Nov 2007, 18:35
Grüßt euch,
bin die Tage durch Zufall über folgenden Schaltplan gestolpert... *klick*
Leider ist die Homepage auf französisch - dessen ich nicht mächtig bin.
Konnte aus den Wortfetzen zumindest "Elektor" herauslesen...

Finde die Schaltung recht interessant, da sie ausschließlich aus BC550/BC560 und BC337/BC327 Transen aufgebaut ist - beides bekommt man ja wirklich für kleines Geld bei reichelt.

Mir fehlt allerdings bisher die fachliche Kenntnis, um beurteilen zu können, ob es sich lohnen würde diesen KHV mal aufzubauen - gewschweige denn, ob er "gut" ist.
Was haltet ihr von dem Teil?

Schönen Nachmittag ans Forum,
bearmann
detegg
Inventar
#2 erstellt: 21. Nov 2007, 20:18
Moin,

die Schaltung war wohl mal in einem Amp-Sonderheft, habe ich irgendwo rumliegen. Aber vertue Dich nicht, billig wird so ein KHV nicht - schau Dir mal das Netzteil an.

http://www.jls-info.com/julien/audio/casque-dessus.jpg

In diesem Heft war auch ein richtiger Class-A KHV mit ca. 200mA Ruhestrom. Hatte auch schon das Layout fertig, dann aber doch nicht gebaut.

Gruß
Detlef
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Nov 2007, 20:55
Bonjour,

Der Schaltplan stammt aus Elektor 4/94. Dort ist auch ein Netzteilschaltplan.

Grüße
bearmann
Inventar
#4 erstellt: 21. Nov 2007, 23:56
'n abend die Herren,
da haben ja genau die beiden "Richtigen" geantwortet.

Da es von Elektor ist, denke ich mal, dass das Teil Hand und Fuß hat, oder?!
Fande es bissl komisch, dass TO-92 Transen genommen wurden, da man die ja nicht gescheit kühlen kann. Auf dem Bild sieht man ja, dass die Eingangs und Ausgangs-Transistoren (wohl wegen des Temp-Koeffizienten?!) zusammenge...kabelbindert wurden.
Mein CK²III hier hat ~60mA Ruhestorm und wird - trotz TO-220 und KKs - gut warm.
Den BC337/BC327 wird man dann nicht so viel abverlangen können, oder?!

Und mit dem "günstig" wollte ich nicht falsch verstanden werden. Es hat mich zumindest gefreut, dass es nicht wieder ein gaaaanz tolles Design ist, bei dem dann nur leider ein einzelner Transistor mal eben $5 kostet - oder gar nicht mehr zu bekommen ist. (Ist ja mittlerweile bei fast allen Designs auf Headwize der Fall )

@detegg: Hat keine Eile, aber falls du diesen Artikel/Schaltplan des "200mA KHVs" mal einscannen könntest, wäre das klasse!

Grüße,
bearmann
rille2
Inventar
#5 erstellt: 22. Nov 2007, 00:48
Die Teile dürften nicht viel kosten, kann man ja mal spassenshalber nachbauen Etwas ungünstig ist wohl der 75Ohm-Widerstand am Ausgang, das bedeutet eine recht hohe Ausgangsimpedanz von ca. 75 Ohm. Der Ruhestrom beträgt "nur" 25mA. Also kein echter Class-A-Verstärker. Ich denke mal, ein CK²III ist sicher nicht schlechter.

So aufwändig ist das Netzteil auch wieder nicht (Schaltplan). Im Prinzip eine Standardschaltung mit LM317 Zusätzlich noch eine Siebung mit Drosselspule und sehr viel Siebkapazität, die ich aber etwas übertrieben finde (6x22000µF = 132000µF). Wurde das in der Elektor auch so vorgegeben?
detegg
Inventar
#6 erstellt: 22. Nov 2007, 01:56

bearmann schrieb:
Hat keine Eile, aber falls du diesen Artikel/Schaltplan des "200mA KHVs" mal einscannen könntest, wäre das klasse!

... da man die alten Sonderhefte nicht nachordern kann, habe ich da keinen Skrupel - muss das Teil nur erstmal finden

Im EAGLE-Ordner ist es da schon etwas aufgeräumter - BRD und SCH habe ich gefunden



Bei Interesse suche ich den Elektor-Artikel mal. Kann mich aber erinnern, das ich speziell den Eingangs-Diff. mit eigenem BCY87 Doppel-T kreiert hatte ...

Gruß
Detlef
bearmann
Inventar
#7 erstellt: 22. Nov 2007, 18:38
Sers die Damen und Herren,
viiiielen lieben Dank, detegg für den Plan und das Layout! Muss direkt mal bei der Uni nachfragen, ob mir jemand 'ne Platine machen könnte...

Den BCY87 findet man nicht so leicht, kann das sein?!
Wo liegt bei dem Ding der Vorteil? Was ist das Besondre dran?
Hier gibts ihn einmal für 11€/Stk (was ich etwas heftig finde) und hier für 0.17€/Stk (was ich fast schon wieder zu schön finde, um wahr zu sein :D). Das wäre aber schon der richtige Transistor, oder?!

Und nochmal eine Frage zur Schaltung direkt: Die drei Potis, von links nach rechts...
1. DC-Offset
2. Lautstärke
3. Ruhestrom
.. stimmt das so?!

Falls du den Artikel findest, wäre das klasse! Aber wie gesagt, keine Hetze - vor den Weihnachtsferien wird das sowieso nichts...
Werde mich abgesehen davon auch nochmal auf die Suche begeben.

Grüße,
bearmann
detegg
Inventar
#8 erstellt: 22. Nov 2007, 23:20

bearmann schrieb:
Den BCY87 findet man nicht so leicht, kann das sein?!

... jau, schon etwas älter, 2 gepaarte NPN-Typen auf einem Substrat. Vlt. hat der Jemand an der Uni ja die Zeit, gleich 2 Platinen zu ätzen - Kostenausgleich und die BCY87 kommen dann von mir!

Und nochmal eine Frage zur Schaltung direkt: Die drei Potis, von links nach rechts...

... genau so, wie Du vermutest

Falls du den Artikel findest ...

... ich habe ihn bestimmt, liegt nur unter mehreren Packen versteckt

Gruß
Detlef


[Beitrag von detegg am 22. Nov 2007, 23:21 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#9 erstellt: 23. Nov 2007, 13:44
Hier die alternative

http://www.diaboloworld.de/khv.html

im Röhren Special 3 des elektor ausführlich beschrieben
bearmann
Inventar
#10 erstellt: 23. Nov 2007, 13:56

tthorstenpa schrieb:
Hier die alternative

http://www.diaboloworld.de/khv.html


Ähhh... ja. Wenn wir mal für einen Moment vergessen, dass der Verstärker auch zufällig in der Elektor getestet/vorgestellt wurde, ist das eine komplett andere Baustelle, will ich meinen. Kostet gut 600€, ist ein Röhren-KHV...

Es ist AUCH ein KHV, ja - aber eine Alternative?!

@detegg:
Hab mal zwei Mails an unsern E-Technik Fachbereich verschickt ... hoffe, dass ich im Laufe der nächsten Woche mehr weiss.

Grüße,
bearmann
bearmann
Inventar
#11 erstellt: 30. Nov 2007, 16:05
Sers,
kleines Update an dieser Stelle:
An der Uni gibts wohl keine Ätz-Anlage (mehr). Eines unserer Institute hatte mal eine für den Eigenbedarf, aber die wurde verschrottet, da man nun alles über externe PCB-Pools macht.
Hab' aber Kontakt mit einem HiWi/Studenten, der wohl noch selbst sehr viel ätzt - werde da mal weiter nachfragen.
Ansonsten hab' ich mich in den letzten beiden Wochen bisschen in die Toner-Transfer Methode eingelesen und bin nicht abgeneigt in den Semferien mal selbst Platinen zu ätzen, da es preislich durchaus interessant ist.
Aber zumindest wird das hier wohl "auf die Schnelle" mit Platinen nichts, leider.

Grüße,
bearmann


[Beitrag von bearmann am 30. Nov 2007, 16:05 bearbeitet]
detegg
Inventar
#12 erstellt: 30. Nov 2007, 16:14

bearmann schrieb:
Aber zumindest wird das hier wohl "auf die Schnelle" mit Platinen nichts, leider.

... gut Ding will Weile haben

Detlef
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 03. Dez 2007, 01:01

rille2 schrieb:
Etwas ungünstig ist wohl der 75Ohm-Widerstand am Ausgang, das bedeutet eine recht hohe Ausgangsimpedanz von ca. 75 Ohm.


Ein Ausgangswiderstand von 75 Ohm ist bei einem Vorverstärker nicht ungünstig, wieso auch? Mit 75 Ohm kann man ein Antennen kabel angepaßt betreiben. Das ist Absicht.
rille2
Inventar
#14 erstellt: 03. Dez 2007, 13:58

Mülleimer schrieb:

rille2 schrieb:
Etwas ungünstig ist wohl der 75Ohm-Widerstand am Ausgang, das bedeutet eine recht hohe Ausgangsimpedanz von ca. 75 Ohm.


Ein Ausgangswiderstand von 75 Ohm ist bei einem Vorverstärker nicht ungünstig, wieso auch? Mit 75 Ohm kann man ein Antennen kabel angepaßt betreiben. Das ist Absicht.


Das ist aber kein Vorverstärker, sondern ein Kopfhörerverstärker
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 03. Dez 2007, 19:18

rille2 schrieb:
Das ist aber kein Vorverstärker, sondern ein Kopfhörerverstärker ;)


Soweit ich informiert bin, brauchen Kopfhörer nicht elektrisch bedämpft zu werden. Ich habe bei meinem z.B. 100 Ohm vorgeschaltet. Bei einem Hörtest ergaben sich keine Klangunterschiede.
rille2
Inventar
#16 erstellt: 03. Dez 2007, 20:11
Da sind aber viele (auch ich) anderer Meinung. Bei meinem ersten KHV (http://headwize.com/projects/showfile.php?file=meier_prj.htm) habe ich einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Ausgängen (0 Ohm und 120 Ohm) gehört. 0 Ohm klang besser
detegg
Inventar
#17 erstellt: 03. Dez 2007, 21:48
Hallo Ihr Streithähne!

KHV sollten doch wohl, wenn sie hochwertig sein sollen, wie "kleine" große Verstärker aufgebaut sein.

Ob der um den Faktor 100 niedrigeren Leistung werden gerne OPV als Ausgangsstufen verwendet. Diese benötigen zwingend (abhängig vom OPV-Typ) eine Ausgangstrombegrenzung, besonders, wenn wechselnde Lasten (KH) betrieben werden sollen. Daher findet man in ohne weitere Treiberstufen arbeitenden KHV mit OPV´s auch Reihenwiderstände in der Größenordnung 100R.

Die 75R in dem Transen-KHV sind wirklich ungewöhnlich - bei möglichem Kurzschluss am Ausgang (Klinke etc.) aber wirkungsvoll.

Gruß
Detlef
rille2
Inventar
#18 erstellt: 04. Dez 2007, 01:27

detegg schrieb:
Ob der um den Faktor 100 niedrigeren Leistung werden gerne OPV als Ausgangsstufen verwendet. Diese benötigen zwingend (abhängig vom OPV-Typ) eine Ausgangstrombegrenzung, besonders, wenn wechselnde Lasten (KH) betrieben werden sollen. Daher findet man in ohne weitere Treiberstufen arbeitenden KHV mit OPV´s auch Reihenwiderstände in der Größenordnung 100R.


Wobei man diese aber auch in die Gegenkopplung integrieren kann und so die Ausgangsimpedanz nicht erhöht wird. Ich denke der Grund für diese "künstlich" erhöhte Ausgangsimpedanz ist eher historisch. Ältere Kopfhörer waren oft für höhere Impedanzen ausgelegt, AFAIK war 120 Ohm so ein "Standard"-Wert.
Ultraschall
Inventar
#19 erstellt: 04. Dez 2007, 10:27
Nur das ich eigenlich keinen einzigen OPV kenne, der nicht kurzschlusssfest ist !
(Es mag sehr vereinzelt welche geben, nur fällt mir wirklich momentan kein einziger ein.)

Der Widerstand im Ausgang hat bei OPV etwas mit deren Stabilität zu tun. Das Kabel bildet nämlich die gefürchtete kapazitive Last , die OPV's zu Überschwingen bis hin zum totalen Schwingen bringen kann.
Mit einen kleinen Widerstand im Ausgang sieht das für den OPV und seine Gegenkopplung und damit für das Gesamtverhalten der Schaltung viel besser aus.
Und es kann durchaus besser klingen, wenn man diese Überschwinger verhindert.
Klar ist die Bedämpfung der Membran (Impulstreue der Wiedergabe)(ähnlich wie bei großen Verstärkern) desto besser, je geringer der Inenwiderstand des KHV ist.
Das ist eben die Kunst, oder/und die Erfahrung oder die Hörgewohnheit; eventuell sogar der Klang des Kopfhöres den man benutzt, mit den man sich "eingehört" hat - wie man das als optimal beurteilt und welchen Kompromiss (Widerstand am Ausgang) man an dieser Stelle eingeht.
Und dieser Kompromiss kann durchaus besser sein, als Null Ohm Ausgangswiderstand. Wer es nicht glaubt, kann sich gern diverse Datenblätter verschiedener Hersteller anssehen, was da zum Thema kapazitive Last drinsteht.

Zum Beispiel des anfangs aus Elektor vorgestellten KHV's:
75 Ohm erscheine mir auch etwas hoch. Vom Strom der Transistoren (0,8A) her dürften 18 Ohm (+ die 3 Ohm in den Emitterleitungen) sicher ausreichen. Allerdings sind das ja Miniplasttransis und da könnte die Verlustleistung/Erhitzung/Ruhestromstabilität auch eine Rolle dabei spielen.
Man verzeihe mir, wenn ich das jetzt nicht auch noch berechne. Es muss ja auch was für Euch zu tun übrigbleiben.
Abhilfevorschlag: BD139/140 239/240 in die Endstufe einsetzen und dann R26 runter auf 8,2 ...18 Ohm.

Viele Grüsse
Lothar Kowalik
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 05. Dez 2007, 17:54
z.B. AKG 601

Moderne KH´s haben auch 120 Ohm. Manche nur 32. Normalerweise, dachte ich mir, ist ein Schallwandler umso lauter, je mehr Leistung er hat, also müßte ein niederohmigerer mit geringerer Spannung auskommen. Mit einem Rv sinkt die Spannung entsprechend bei niederohmiger Last. Wenn man die Gegenkopplung am Ende anschließt, dann ist die Kurzschlußfestigkeit noch gegeben, aber die Spannung durchweg konstant. OPV´s sind auch so geschaltet. KH - Membranen kann man mechanisch intern stärker bedämpfen als Basslautsprecher, weil der Wirkungsgrad nicht so kritisch ist. Eines Tages werde ich mal einen Test mit Impulsen und Meßmikro machen...
Ein Vorwiderstand schützt nicht nur den Verstärker und den Kopfhörer, sondern auch die Ohren. Ich hatte vor einiger Zeit das Inetz durchsucht und nichts negatives über Vorwiderstände gefunden. Kommt Zeit, kommt Rat.
rille2
Inventar
#21 erstellt: 05. Dez 2007, 18:23
Ich meinte mit 120 Ohm die Ausgangsimpedanz

Wenn ich mir z.B. die KHV von AMB (http://www.amb.org/audio) anschaue, haben die alle eine Ausgangsimpedanz zwischen 0,01 und 0,5 Ohm. Moderne KH sind auch AFAIK eher auf 0 Ohm Ausgangsimpedanz ausgelegt.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 05. Dez 2007, 18:42
Ach so. Die Hersteller müßten es doch eigentlich genau wissen...
Ich höre über KH eh nicht (lange) so laut. Ansonsten kann man´s ja leicht umbauen.

Edit: Dämpfungsfaktor?

Für schnelle Leser: ab #19



[Beitrag von Mülleimer am 05. Dez 2007, 19:32 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Diskreter Pure Class A Kopfhörerverstärker β22
rille2 am 25.09.2007  –  Letzte Antwort am 11.06.2008  –  175 Beiträge
Diskreter OPV - auch für KHV
redled am 31.03.2007  –  Letzte Antwort am 14.04.2007  –  33 Beiträge
Baubericht: CK²III - diskreter KHV
bearmann am 29.09.2007  –  Letzte Antwort am 18.11.2007  –  133 Beiträge
Projekt: Diskreter MC Pre
omulki am 25.12.2004  –  Letzte Antwort am 03.01.2005  –  43 Beiträge
opamp mit diskreter enstsufe
lionking am 25.12.2005  –  Letzte Antwort am 18.02.2006  –  111 Beiträge
Frage zu diskreter Endstufe
-Coolio- am 21.10.2010  –  Letzte Antwort am 22.10.2010  –  4 Beiträge
Dimensionierung Diskreter Endstufe/Schaltungsbeschreibung
basti213 am 04.01.2011  –  Letzte Antwort am 07.01.2011  –  21 Beiträge
Class A Verstärker
Elektro_Tobi am 11.09.2004  –  Letzte Antwort am 15.09.2004  –  10 Beiträge
Elektor Class-A Amp
hax0r am 23.09.2004  –  Letzte Antwort am 23.09.2004  –  3 Beiträge
Class A Verstärker
HiEnd am 11.10.2005  –  Letzte Antwort am 12.10.2005  –  6 Beiträge
Foren Archiv
2007

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.202 ( Heute: 6 )
  • Neuestes MitgliedToshi_jbl
  • Gesamtzahl an Themen1.555.030
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.627.426

Hersteller in diesem Thread Widget schließen