Mikro über Telefonleitung anschließen

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mogo
Inventar
#1 erstellt: 15. Okt 2006, 09:56
Hallo,
für Überwachungszwecke möchte ich ein Mikrofon an einen Computer anschließen. Das Problem ist nur, dass Mikro und Rechner ca. 30m voneinander entfernt sind und dazwischen nur normale Telefonleitung liegt.

Bevor ich jetzt irgendein Mikro kaufe und herumprobiere wollte ich mal hier nach Tipps fragen. Gibt es bestimmte Mikros, die für solche Zwecke gut geeignet sind? Mikro sollte nur klein und nicht zu teuer sein.

Falls man das Ganze verstärken muss, wäre zumindest eine Steckdose in der Nähe des Mikros.

Gruß
mogo
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Okt 2006, 09:21
Wenn es Telefonleitung ist (die nicht mehr angeschlossen ist?!), müsste man eigentlich fast die Überlegungen der Telefonie anwenden, als da wären: Mikrofon mit hoher Ausgangsspannung von etwa 0,2V eff.
Niederohmige Quelle, um 200 Ohm,
Frequenzgang begrenzt auf 300Hz bis 3kHz.

Auch wenn wir es nicht so genau nehmen, müssen wir das Mik-Signal verstärken und niederohmig übertragen. Ich würde Dir also ein Elktret-Mik (so eine kleine Kapsel für 2€) empfehlen, dazu ein Mikverstärker mit einem OPV und allenfalls am Ausgang zwei Transistoren, damit die Sache auch genügend niederohmig und stromlieferfähig wird.
Aber eben, erst abklären, ob die Telefonleitung vom Telefonnetz getrennt ist. Wenn Du jetzt irgend eine Gleichspannung zwischen 8V und 70V messen kannst, hängt die Leitung noch an der Telefoninstallation und dann ist nichts zu machen!
mogo
Inventar
#3 erstellt: 16. Okt 2006, 09:33
Ne, die Telefonleitung ist definitiv nicht angeschlossen. Die wurde als Reserve gelegt und wird momentan nicht gebraucht.


richi44 schrieb:
dazu ein Mikverstärker mit einem OPV und allenfalls am Ausgang zwei Transistoren, damit die Sache auch genügend niederohmig und stromlieferfähig wird.
Also damit komme ich jetzt nicht ganz klar. Ich kenne die einzelnen Bauteile zwar, aber so gut kenne ich mich nun auch wieder nicht aus, dass ich sagen könnte, was ich da jetzt für eine Schaltung bauen soll.
Schaltpläne kann ich eigentlich lesen, also falls du da was parat hättest...

Das Ganze muss übrigens nicht unbedingt an den Miceingang, es steht auch ein LineIn zur Verfügung - aber das macht es wahrscheinlich nicht einfacher...

Gruß
mogo
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Okt 2006, 10:02

Ne, die Telefonleitung ist definitiv nicht angeschlossen. Die wurde als Reserve gelegt und wird momentan nicht gebraucht.

Ja, dann werd ich mal... Bis gleich.
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 16. Okt 2006, 10:54

Hier das Schaltbild. Du brauchst dazu ein kleines Elektret-Mik, etwa das MCE 101 von Reichelt für 74 Cent (geht auch ein anderes).
Weiter ein Netzteil mit 12V, stabilisiert, Strom ca. 200 mA (die 12V des PC-Netzteils sind nicht suber und stabil genug!) und ausserdem alle Bauteile der Schaltung. Die Elkos sind mindestens 16V, bei kleineren Kapazitäten sind halt nur höhere Spannungen verfügbar, was aber keine Rolle spielt.
Mit dem Potmeter (kann auch ein Trimmpot sein, weil man es ja nicht jeden Tag einstellt) kann die Verstärkung eingestellt werden zwischen 10 fach und 343 fach (Rechtsanschlag an den 3,3k zum zweiten OPV-Teil). Es ist am PC auf jeden Fall der Line-Eingang zu verwenden, denn die Ausgangsspannung kann bis etwa 4V werden.
Wenn etwas unklar ist, einfach fragen.
mogo
Inventar
#6 erstellt: 16. Okt 2006, 20:21
Hallo,
das sieht doch schonmal sehr gut aus

Ich habe lediglich noch drei kleine Fragen:
1. Bei Reichelt gibt es NE 5532 A und den NE 5532 (ohne A). Irgendwie konnte ich da außer dem Preis keinen Unterschied feststellen. Welcher ist denn der richtige bzw. bessere?

2. Bei den Transistoren gibt es jeweils die B und C Variante (BC 560B & BC 560C / BC 550B & BC 550C). Welche sind die richtigen?

3. Der Anschluss des Poti ist mir nicht klar geworden. Ich hab da diverse Ideen, aber sag mir lieber gleich, wie es richtig ist. Also wo schließe ich die drei Pins an?

Sorry, aber Fachwissen fehlt leider

Gruß
mogo
zucker
Inventar
#7 erstellt: 16. Okt 2006, 21:35
Hallo mogo,


1. Bei Reichelt gibt es NE 5532 A und den NE 5532 (ohne A). Irgendwie konnte ich da außer dem Preis keinen Unterschied feststellen. Welcher ist denn der richtige bzw. bessere?


Das A steht für enge Toleranz, also ausgesucht. Für Deine Zwecke dürfte das irrelevant sein, ein 5532 ohne A käme also in Frage.


2. Bei den Transistoren gibt es jeweils die B und C Variante (BC 560B & BC 560C / BC 550B & BC 550C). Welche sind die richtigen?


A, B, C stehen bei diesen T`s für den Stromverstärkungsfaktor (h21E). C hat den höchsten. Welcher für Dich gut ist, kann Richard schreiben, da ich das Teil jetzt nicht nachgerechnet habe. Ein hoher h21E verstärkt natürlich alles hoch, auch Rauschen und so Zeugs.
Vorsicht - bei BD Typen bspw. stehen A, B, C, D, E, F für Spannungsfestigkeit als Uceo. Das sind zwar Leistungs-T, ich will aber auf den Buchstabensinn hinweisen.


3. Der Anschluss des Poti ist mir nicht klar geworden. Ich hab da diverse Ideen, aber sag mir lieber gleich, wie es richtig ist. Also wo schließe ich die drei Pins an?


Die Mittelanzapfung des Poti kommt an den OPV Ausgang.
Leise dreht man gewöhnlich nach links, laut nach rechts.
Von daher würde, wenn das Poti mit den Anschlüssen nach oben vor Dir liegt, der rechte an den 1K R kommen, der linke an den 3.3K R.
Drehst Du nach links, also leiser, dann bewegt sich der Schleifer des Potis nach rechts. Damit wird die volle R Bahn des Potis wirksam, der Widerstand zum nachfolgendem OPV erhöt sich und die Sache wird leiser.

Ich hab jetzt eben nicht nachgesehn aber PIN 6 dürfte der E- Eingang des 2. OPV des 5532 sein. Damit läuft er Invertierend.
Und vielleicxht geht es sogar ganz gegen 0 mit der Lautstärke, weil Richard hier die GK des 1. OPV mit steuert.

ups, geniale Idee.
mogo
Inventar
#8 erstellt: 16. Okt 2006, 22:52
Sehr schön, das verstehe sogar ich

Und sobald Richard die Frage 2 konkret beantwortet hat, wandern die Teile auf den Bestellschein

Gruß
mogo
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 17. Okt 2006, 09:04
Habe gerade noch einen Fehler im Schaltbild entdeckt. Die Gegenkopplung muss natürlich NACH den Transistoren abgenommen werden, so wie jetzt gezeichnet:

Die beiden Transistoren liefern einfach etwas mehr Strom, als es der OPV kann, um allfällige Kapazitäten laden zu können, also die Kabelkapazität. Ohne Signal oder bei sehr kleinen Signalen arbeitet nur der OPV über die 100 Ohm auf den Ausgang. Durch die Gegenkopplung wird der Spannungsabfall am 100 Ohm vollständig ausgeglichen. Sobald durch einen höheren Strom der Spannungsabfall an den 100 Ohm grösser als 0,6V wird, beginnen die Transistoren zu leiten und unterstützen damit den OPV.
Das bedeutet, dass der OPV erst bei einem Ausgangsstrom von über 6mA Unterstützung durch die Transis bekommt. Und daher ist die Stromverstärkung dieser Dinger zweitrangig. Man kann also jeden beliebigen Transistor dafür verwenden.

Die Verstärkung in Abhängigkeit der Reglerstellung habe ich angegeben mit minimal 10 fach und maximal 343 fach.
Die maximale Verstärkung ist dann, wenn der Schleifer bei den 3,3k steht, die minimale Verstärkung, wenn er bei den 1k steht.
mogo
Inventar
#10 erstellt: 17. Okt 2006, 10:41
Ok, alles klar

Zusammenbauen und einsetzen werde ich die Schaltung irgendwann im November. Dann werde ich auch mal sehen, dass ich mich hier nochmal melde.

Schonmal vielen Dank!

Gruß
mogo
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