Überlasten eines Elkos!!??

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amplifier2
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Mai 2006, 19:55
Hi!

Wieviel kann ich denn einen Elko über der genannten Spannung betreiben, ohne dass irgendwas passiert?

Ein Bekannter, dessen Frau bei Frolyt arbeitet (sollte zumindest der DDRler was sagen, aber die gibts auch noch heute!), hat mir mal gesagt, dass man die Elkos bedenkenlos weit über der ausgelegten Spannung betreiben kann! (Angeblich nur ein Wert ab dem Garantieansprüche verlöschen..)

Damals gings um ein 100V Projekt und er hat mir 63V-Elkos empfohlen. Hat auch funktioniert Aber ganz wohl war mir bei der Sache nicht...

Was sagt ihr, wieviel kann ich so einem Ding abverlangen?
Was könnte passieren? (Explosion?? Lebensdauer?? Kurzschluss?..)

Hat jemand schonmal Erfahrungen gemacht??
Alligatorbirne
Stammgast
#2 erstellt: 30. Mai 2006, 21:16
Ich hatte mal, mehr oder weniger aus Versehen, eine Schaltung mit 16V Kondensateron mit 18 V betrieben.
Funktioniert im ersten Moment tadellos, nur wurden die Kondensatoren nach einiger Zeit warm, alleine das ist schon Zeichen dafür, das da irgenwie Leckstrom fließt.

Also die Betriebssicherheit der Schaltung wäre dann nicht grade überragend, man sollte schon dabei bleiben, was auf dem Kondensator steht, viel Reserve werden die da nicht einplanen.

60% über der garantierten Spannungsfestigkeit würde ich nicht risikieren.


[Beitrag von Alligatorbirne am 30. Mai 2006, 21:21 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 31. Mai 2006, 14:03
Bei einem Elko sagt die Dicke der Oxydschicht, wie hoch die Spannungsfestigkeit ist. Mit einem neuen 63V Elko kann man mit entsprechendem Aufwand (mit einem selbst gebauten Formierer) durch kontrolliertes Überschreiten unter Beobachtung von Temperatur und Strom stossweise die Oxydschicht verdicken und damit diesen Elko auf fast jede beliebige Spannung bringen. Allerding ergibt eine dickere Oxydschicht eine geringere Kapazität.
Aber man kann nicht einfach davon ausgehen, dass es der Elko aushält, ohne dass man ihn langsam und kontrolliert formiert.
Es ist daher wesentlich gescheiter, von Anfang an einen richtigen Elko zu verwenden. Wenn das Ding nämlich warm wird und ausläuft oder gar explodiert, ist die Schweinerei komplett und das Gerät oftmals nicht mehr zu retten. Es muss ja nicht so weit gehen, dass der Alubecher gleich durchs Kunststoffgehäuse des Gerätes verschwindet, einen Kometenschweif hinter sich her ziehend...
trip-pcs
Inventar
#4 erstellt: 01. Jun 2006, 19:11
Hallo,

habe da auch keine empirischen Daten dazu. Aber sorry, dass ich das so sage, in der DDR hat man wohl einiges nahe an einer Explosion betrieben. Habe einen Elko von 63Volt mit 68V am laufen, kann ich aber auch keinem empfehlen.
Man sollte vielleicht einfach mal unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen einen kleinen 10µF-Elko hochjagen und davor die Spannung messen. Dient aber auch nicht als verallgemeinerbares Ergebnis. Wer das macht, auf eigene Gefahr!!!
Fakt ist, dass die Hersteller sowas nicht ohne Grund draufschreiben, auch wenn es sicher eine gewisse Reserve gibt. Und so groß ist der Preisunterschied ja auch nicht.

Ciao Phil
amplifier2
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Jun 2006, 21:05
Das klingt ja deutlich kritischer als ich gedacht hab. Aber gerade bei größeren Elkos hab ich einfach Angst dass die platzen. Hab das einmal erlebt, dass in einem Gerät ein Elko aufgegangen is, war ne totale Schweinerei danach!

Die Sache mit dem Formierer kannt ich noch nicht!
Hast du das schonmal ausprobiert (also zu empfehlen oder eher nicht??)
Wie groß wird denn die Kapazitätsänderung ausfallen? Proportional zur Spannung? (Also +60% Spannung = -60% Kapazität?)

Hab mir jetzt für mein neues Projekt doch die teureren mit der richtigen Spannung bestellt, waren zwar fast doppelt so teuer. Aber das Risiko wollt ich nicht nochmal eingehen!

Danke für die Tipps,
amp
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Jun 2006, 10:41
Ich hab das Formieren vor Jahren mal probiert. Es geht, bleibt aber ein unsicheres Geschäft. Und wenn Du nicht zwei Tage und Nächte dabei sitzen willst, musst Du Dir für teures Geld so einen Formatierer basteln. Der kostet natürlich das Vielfache Deiner Elkos.
Sicherer sind die richtigen Elkos als so ein Gebastel. Und um wie viel sich die Kapazität ändert, kann ich nicht genau sagen, es müsste aber über den Daumen mit der prozentualen Spannungsänderung zusammen hängen, wenn denn die Schicht überall gleichmässig zunimmt.
irchel
Inventar
#7 erstellt: 02. Jun 2006, 11:14
WTF?

für was überhaupt? Elkos sind so billig...

ein auseinandergebrochenes Gerät nicht
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