Phono-Pre Eigenbau für V15VxMR

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Pyreen
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Apr 2005, 20:46
Hallo zusammen,

kürzlich ist mein neues Shure V15VxMR angekommen, und ich bin auch sehr zufrieden damit. Nur fällt mir damit auf, daß mein Phono-Preamplifier, der damals mein erstes Eigenbauprojekt war, kurz gesagt ziemlich schlecht ist. Also muß ein neuer her, und über die gütige Mithilfe dieses Forums stieß ich auf folgende Optionen:
a: http://sound.westhost.com/project06.htm
b: http://home.swipnet.se/~w-50719/hifi/qsxm3/schema_qsxm3.html

Meine Faulheit und die Tatsache, dass Projekt b für meine Zwecke einen ziemlichen overkill darstellen würde, gaben den Ausschlag für den schlichten Klassiker a.
Und nun zu meiner eigentlichen Frage: Da ich in den nächsten 10 Jahren nicht vorhabe, mir einen neuen TA anzuschaffen, würde mich interessieren, wie ich den preamp auf mein Shure optimal zuschneiden kann, d.h. durch Modifikation welcher Elemente des Grunddesigns der amp eine für das Shure optimale Leistung brächte, evtl. ruhig zu Ungunsten anderer Tonabnehmer. Mir selbst fehlen leider die nötigen Kenntnisse über die Eigenschaften des V15, um vernünftig an so ein Projekt ranzugehen.
Daher bin ich für jede Hilfe, sei es über persönliche Erfahrung oder die Mitteilung einer relevanten url, die es mir erlaubt, das design optinmal aufs shure zuzuschneiden, sehr dankbar.
Natürlich auch über Hinweise, dass dies keinen Sinn machen würde
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Apr 2005, 07:16
Man müsste eigentlich mal wissen, wie dei jetztiges Ding gebaut ist, um eine Differenz zum vorliegenden Teil zu finden und daraus einen Qualitätsunterschied abzuleiten. Die Schaltung ist sowohl mit TL072 (absolut ungeeignet) als auch mit NE5532 nicht der Weisheit letzter Schluss.
Wie wärs damit? http://www.hifi-foru...rum_id=103&thread=3.
Das Ding funktioniert bestens und ist sehr rauscharm.
Pyreen
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Apr 2005, 10:12
Danke für den link, das liest sich ja nicht schlecht. Die Frage ist mal wieder, ob ich mich hier auf die Herstellerangabe (250pF) verlassen und C1 als 0 setzen, oder erstmal ein wenig rumtesten sollte?

P.S.: Was ist denn am NE5532 das Problem?
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Apr 2005, 13:14
Wenn ich mich nicht irre, wird bei Shure eine Last-Kapazität von ca. 450 pF verlangt. Wenn also das Kabel des Plattenspielers inkl. Tonarmverkabelung 150pF hat, wären es 300pF für C1.
Du schreibst von 250 pF. Kann auch sein, bin mir da nicht mehr so sicher.
Sicher ist, dass C1 zusammen mit der Kabelkapazität und der Spuleninduktivität des Systems einen Resonanzkreis bildet und dadurch die Höhen betont. Ist C1 zu klein, kling alles relativ dunkel und entfernt. Bei richtigem C1 ist die Wiedergabe ausgeglichen und bei etaws zu grossem C1 wirkt der Klang eher spitz und hell. Ist c1 viel zu gross, so ergibt sich ein quakendes Klangbild mit verminderter Brillanz. Da besteht natürlich auch die Möglichkeit, C1 umschaltbar zu machen. Nur kann dann natürlich der Schalter Probleme machen.

Der 5532 ist gut, aber nicht absolute Spitze. Und zwar ist das Rauschen ein Poblem. Mit einzelnen, rauscharmen Transistoren kann man eine Schaltung optimieren. Eine weitere Rauschminderung erreicht man durch den Paralleleinsatz mehrerer Transistoren. Dazu müssen aber Transistor-Arrays verwendet werden, weil nur so die Toleranz gering genug ist, dass die Einzeldinger auch wirklich richtig parallel laufen. Zwei Transistoren bringen gegenüber einem eine Verbesserung von 3 dB. Das ist hier ausgenützt, indem der rauscharme LM394 verwendet wird. Und wenn Du beispielsweise die Schaltung für den asymmetrischen Mikverstärker anschaust, so ist eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden. Nur ist in jenem Fall der Strom durch den LM grösser als beim Entzerrer-Vorverstärker. Wenn man sich die Daten solcher Transistoren anschaut, so haben diese jeweils ein Rausch-Minimum. Dieses ist abhängig von Uce und Ic. In der Kurvenschar wird das Rauschen jeweils mit dem Rauschen eines Widerstandes verglichen. Dabei sieht man, dass man bei höherem Strom Ic mit dem Rauschen nahe beim Eigenrauschen eines relativ kleinen Widerstandes liegt, bei kleinem Ic im Bereich eines grösseren Widerstandswertes. Dies ist hier entsprechend berücksichtigt. Beim Mikverstärker wird auf die typische Mik-Impedanz von 200 Ohm Rücksicht genommen, beim Entzerrerverstärker auf die 47k der Zelle.
Bei einem IC ist dieser Strom intern festgelegt und ist von aussen nichtbeeinflussbar. Daher haben diese IC einen optimalen Quellwiderstand von rund 10k. Dies ist ein Kompromiss, der im vorliegenden Fall weder für Mik noch für Plattenspieler passt.
Studiogeräte (Mikverstärker) verwenden daher entweder Eingangstrafos mit Übersetzung von etwa 1:4 und kommen damit in einen günstigeren Bereich (Studer Mischpulte der Reihe 900) oder sie setzen ebenfalls diese LM394 ein (Harrison). Die dritte Möglichkeit sind spezielle Mik-IC, die sich aber hier nicht verwenden lassen und auch impedanzmässig keinen Sinn machen.
Mit dem LM, dem BC und dem 5534 ist jedenfalls das Rauschen deutlich geringer, als es je von der Platte kommen könnte, wenn diese noch jungfräulich wäre.
Pyreen
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Apr 2005, 15:01
Besten Dank für die vielen Informationen!
Ich bin noch relativ neu, was das ganze Selbstgebaue angeht, und da mein erster preamp wie gesagt nix war (falsche Bauteile, die ungenügend aufeinander abgestimmt waren, teils schlecht gelötet, alle Anfängerfehler halt) habe ich nun vor, mir den vorgestellten preamp weitgehend "as is" nachzubauen. Jetzt fehlt also nur noch die endgültige Aufklärung über die optimale Lastkapazität fürs V15 bevor ich loslegen kann. Vielleicht frag ich mal im Analog-Forum.

P.S.: Ein Freund von mir möchte, dass ich ihm den Phonovorverstärker eines Denon PMA 1500MKii 1:1 für sein Denon-Dings (irgendein älterer Vollverstärker von denen)nachbaue, da er vom Klang wohl überzeugt ist. Er hat aber auch keine großen hifi-Ambitionen, muß ich dazusagen. Da ich den PMA 1500MKii nicht kenne, mal die Frage: Taugt das Ding überhaupt was, oder soll ich ihm zu was anderem raten?
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