Sekundärgetaktetes Labornetzteil

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GüntherGünther
Inventar
#1 erstellt: 16. Mrz 2015, 17:32
Hallo,

mein altes, lineargeregeltes Netzteil kommt in die Jahre und nun möchte ich ein neues aufbauen - allerings als SNT, sekundärgetaktet.

Ich brauche zwei positive und eine negative Ausgangsspannung:

Sek. 1: bis 60V und 1A mit Strombegrenzung, muss nicht bis 0V runter reichen
Sek. 2: bis etwa 30V und 4A ohne Strombegrenzung, ebenfalls nicht bis 0V
Sek. 3: bis -50V, mehr als 0,1A werden nicht gebraucht, Strombegrenzung ebenfalls nicht. Diese Spannung muss sich aber bis 0V regeln lassen.

Nun habe ich mich ein wenig umgesehen und sowohl von Linear als auch von TI (Simple Switcher) Schaltregler gefunden.

Linear:

Sek 1: LT1076HV
Sek 2: LT1074
Sek 3: ?

Nun stellt sich mir die Frage, welche Schaltregler, welche es in konventionellen Gehäusen (kein SMD!) gibt, noch in Frage kommen. Eventuell auch mit einer Ausgangsspannung, die 60V überschreitet.

Grüße, Thomas
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 17. Mrz 2015, 10:09
Hallo Thomas,

Leider kann ich auf die IC-Frage auch nicht antworten.

Komischerweise habe ich mich vor kurzem mit dem gleichen Problem beschäftigt, da ich ein schönes hammerschlaglackiertes Blechgehäuse mit einem 60 V / 2,5 A Trafo (mit diversen Anzapfungen) habe, in dem ein von mir vor XX Jahren gebautes regelbares saß - mit - zig Einzeltransistoren, dickem Kühlkörper an der Rückwand und irgendwie völlig hin.

Meine Idee ist, da zwei fertige Step-Down-Regler reinzusetzten, und den restlichen hochfrequenten Ripple-Müll mit einem normalen Spannungsreger wegzubügeln, der dann halt nochmal 2 bis 3 V frißt. Strombegrenzung und evtl. thermal Shutdown könnte dann auch diese Analogregler übernehmen.

Der Trafo hat auch Mittelanzapfung, so dass wohl + / - 30 V machbar wären. Mal sehen, das ist jetzt aber auch noch Zukunftsmusik.

Ich habe übrigens schon mal ein paar dieser fertigen Schaltregel-Module getestet - eines, das bei 1 MHz schwingt, hat rel. wenig Störungen auf dem Ausgang, aber die anderen, zwar leistungsstärkeren aber mit 100 - 200 kHz sehen da ganz scheußlich aus. Habe mir auch ein paar Ringkerne, Schaltregler-ICs zugelegt, nur um mal ein bisschen Gefühl für diese Technik zu bekommen und ein wenig rumprobiert - kost ja nix mehr, das Zeug. Die Applikationen zeigen übrigens meist auch Beispiele mit ext. Schalttransistor.

Bin also gespannt auf Deine Entwicklung -

Grüße, Hmeck
NoobXL
Stammgast
#3 erstellt: 18. Mrz 2015, 23:40
Moin,

da gibts viele viele gute ICs dafür.

Bei weniger Anforderungen bzgl Eingangsspannungsbereich sogar richtig simple mit Hysteretic Control, die brauchen gar nix mehr...zwei mal Kondensator, ein mal Drossel, das wars.

Für mehr Bedarf an Spannungen und Power gibts zum Beispiel hier was ganz neues von TI, Buck/Boost...

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm5175.pdf

kannst ja mal durchgucken, das Zeug...

(Edit: Kein SMD - die Forderung ist heutzutage nicht mehr so sinnig, für Bastler. Zumal das Zeug genau so leicht zu löten geht wie THT.
Und, über 60V wird echt schwer. Da gibts kaum noch was mit integrierten Transistoren. Also musst du was diskretes bauen, dabei aber viele Sachen wie den floatenden Gateantrieb für den Buck und so weiter. Oder du baust einen Boost - das ist nicht so schwer, lässt sich aber nicht mehr zu Null regeln....)

Edit2:
Oder, du schaust dir um sowas - ich meine die gibts auch für höhere Spannungen....müsste ich suchen...
http://www.ebay.de/i...&hash=item1c313360a3
)

Grüße


[Beitrag von NoobXL am 18. Mrz 2015, 23:50 bearbeitet]
Hörstern
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Mrz 2015, 12:46
Für ein ordentliches Labornetzgerät kommt ein Zerhacker nicht in Frage wegen der Störstrahlung, außerdem würde ich Störspannungen zwischen Masse und Erde erwarten.
GüntherGünther
Inventar
#5 erstellt: 21. Mrz 2015, 16:01
Hallo,

bei lineargeregelten Netzteilen sehe ich aber immer die Verlustleistung. Das kann ich ehrlichgesagt nicht gebrauchen, da ich auch im Audiobereich versuche, mit Röhrenschaltung höchste Wirkungsgrade zu ermöglichen.

Naja, 60V müssen es eventuell gar nicht sein. 2x 45V bei 4A ohne gemeinsame Masse, das macht schon 90V, die ich anwenden kann.

Grüße, Thomas
Hmeck
Inventar
#6 erstellt: 21. Mrz 2015, 18:17

Hörstern (Beitrag #4) schrieb:
... kommt ein Zerhacker nicht in Frage wegen der Störstrahlung...


300 - 400 Watt Verlustleistung auf den Kühlkörpern sind aber auch nicht so ganz ohne, will man nicht wirklich haben, und das nicht nur wegen des Strompreises. Braucht man auch heutzutage nicht, wegen der "Zerhacker" eben. Gutes Metallgehäuse, saubere Masseführung, hinreichende Siebung, evtl ausgangsseitig aktive Glättung - das sollte dann schon klappen!

Grüße, Hmeck
Hörstern
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Mrz 2015, 11:43

GüntherGünther (Beitrag #5) schrieb:

bei lineargeregelten Netzteilen sehe ich aber immer die Verlustleistung. Das kann ich ehrlichgesagt nicht gebrauchen, da ich auch im Audiobereich versuche, mit Röhrenschaltung höchste Wirkungsgrade zu ermöglichen.

Röhren haben eine Heizung mit erheblicher Verlustleistung, auch der Ausgangsübertrager hat zusätzliche Verluste, ganz zu schweigen von den Röhrenverlusten durch Verschleiß, Abfallentsorgung (Sondermüll) und neue Herstellung. Plasma (so heißt das doch in den Röhren?) lässt sich auch nicht bis auf 0V aussteuern. Ganz anderes Transistoren..........


Naja, 60V müssen es eventuell gar nicht sein. 2x 45V bei 4A ohne gemeinsame Masse, das macht schon 90V, die ich anwenden kann.

Und die willst du ständig kurzschließen? Nimm doch zwei Umschalter und verschiedene Anzapfungen, dann ist das Problem gelöst.


Hmeck schrieb:

300 - 400 Watt Verlustleistung auf den Kühlkörpern sind aber auch nicht so ganz ohne, will man nicht wirklich haben, und das nicht nur wegen des Strompreises.

Dann würde sich eine themische Abschaltung empfehlen.

Braucht man auch heutzutage nicht, wegen der "Zerhacker" eben.

Ich habe auch ""Zerhacker"" in der Beleuchtung. Bei empfindlichen Messungen muss ich auf Glühlicht zurückgreifen.

Schließlich wäre da noch der Aufwand und die fragliche Reparierbarkeit - braucht man heute nicht, ist klar - aber in Zukunft wollen ja auch noch Menschen leben. Wollte ich nur zu bedenken geben. Vielleicht klappt es ja mit der Abschirmung.
Hmeck
Inventar
#8 erstellt: 22. Mrz 2015, 13:13

Hörstern (Beitrag #7) schrieb:
..
Schließlich wäre da noch der Aufwand und die fragliche Reparierbarkeit...

Sitmmt schon, Reparierbarkeit wär auch für mich, zumal für ein Selbstbaugerät, absolut Trumpf. Und die ist bei einem Fertig-Zerhacker nur bedingt gegeben.

edit: mir fällt noch was ein. Was will man mit dem Gerät machen? Ich lade mit sowas u.a. Akkus oder blase das Planschbecken auf. Für die Verstärkerentwicklung - Verhalten bei versch. Versorgungsspannugen sicherlich auch sinnvoll. Aber misst man da gleichszeitg den Störabstand? Wäre da nicht das Origiginalversorgung angesagt?

Grüße , Hmeck


[Beitrag von Hmeck am 22. Mrz 2015, 13:19 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#9 erstellt: 22. Mrz 2015, 20:11
Hallo,


Hörstern (Beitrag #7) schrieb:
Röhren haben eine Heizung mit erheblicher Verlustleistung, auch der Ausgangsübertrager hat zusätzliche Verluste, ganz zu schweigen von den Röhrenverlusten durch Verschleiß, Abfallentsorgung (Sondermüll) und neue Herstellung. Plasma (so heißt das doch in den Röhren?) lässt sich auch nicht bis auf 0V aussteuern. Ganz anderes Transistoren..........


man muss beim Thema "wie baue ich am effizientesten" immer auch die verwendeten Bauteile sehen. Röhren erreichen naturgemäß nicht die Wirkungsgrade von Transistoren. Das Ziel ist bei den Entwürfen meiner Röhrenverstärker dennoch, für Röhrengeräte verhältnismäßig hohe Wirkungsgrade zu erzielen. Ich glaube im Gegensatz zu den meisten Röhren-Hörern nicht an Verstärkerklang, das eröffnet neue Türen, was die Wirkungsgradsteigerung betrifft.

Grüße, Thomas
DB
Inventar
#10 erstellt: 23. Mrz 2015, 19:18
Nun, möglicherweise steckt im Statron 3203 der Ansatz zur Lösung. Dort drin sind ein gesteuerter Gleichrichter und ein Längsregler kombiniert, dadurch erhält der Längsregler nur soviel Rohspannung, wie zu seinem Betrieb notwendig ist.

MfG
DB
GüntherGünther
Inventar
#11 erstellt: 23. Mrz 2015, 20:07
Hallo,

was ist mit der Variante, die Kneifel in seinem Röhrennetzteil verwendet - also Triacsteuerung?

Grüße, Thomas
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