Vorverstärker-Schaltplan Kondensatoren Funktion?

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Michael_3
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Nov 2014, 19:18
Alter Plan1

Hallo Leute,

ich habe folgendes Problem:
Ich schreibe eine Arbeit über den Aufbau dieser Schaltung, doch die Kondensatoren bereiten mir Probleme..

Ich weis der linke 10nF und der rechte 100nF dienen als Hochpass, damit die Gleichspannung nicht auf Bauteile ausserhalb des verstärkers einwirkt.
Der mittlere Kondensator 100nF ist da, damit die Gleichspannungsanpassung bei der 2ten Röhre nur von dem 2M und 1k Widerstand bestimmt wird.

ABER WELCHE FUNKTION HAT DER 2te KONDENSATOR VON LINKS (100nF)????

Der Schaltplan stammt von folgender PDF datei. Auf Seite 45-46 sind wären vermutlich die jeweiligen Erklärungen dazu. Leider kann ich nicht gut genug englisch um dies zu entziffern...

http://publications.lib.chalmers.se/records/fulltext/159599.pdf

Kann mir jemand helfen?

Liebe Grüße,
Michael


[Beitrag von Michael_3 am 09. Nov 2014, 19:22 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2014, 19:48
Hallo zusammen,

der 100nF vom Steuergitter der ersten Röhre gegen Masse bildet einen Tiefpass.
Und zwar mit dem (hier nicht sichtbaren) Innenwiderstand der Quelle, also des Tonabnehmers.
Dadurch werden die Töne oberhalb der Grenzfrequenz zunehmend abgeschwächt.

Gruß
Bernhard
DieterK1
Stammgast
#3 erstellt: 09. Nov 2014, 20:04
Der erste Kondensator hat einmal die Funktion DC Anteile für die Quelle abzublocken und als zweites die Funktion, mit dem zweiten Kondensator und der Eingangskapazität der Röhre (Millerkapazität) einen Frequenzabhängigen Spannungsteiler zu bilden. Damit wird, in diesem Fall, die Bandbreite des Verstärkers für eine E-Gitarre begrenzt.
Michael_3
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 09. Nov 2014, 23:57
Danke für die schnellen Antworten an euch beide!

Spannungsteiler

Ist diese Sichtweise richtig?

Die Kapazität des Röhreneinganges wäre sehr gering.
Der einzige Grund warum sie bei der Berechnung berücksichtigt werden muss liegt darin,
dass die Gesamtkapazität für die Berechnung der Grenzfrequenz des Tiefpasses zunimmt,
bzw. der Wiederstand Xc bei der Berechnung der Grenzfrequenz des Hochpasses (durch die Parallelschaltung) stark abnimmt.

(???)

Viele Grüße,
Michael
DieterK1
Stammgast
#5 erstellt: 10. Nov 2014, 00:48
Richtig. Die Eingangskapazität der 12aX7 dürfte bei rund 100pF liegen, je nach Verstärkung.
Michael_3
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 10. Nov 2014, 01:20
Super Danke!

Du hast mir sehr geholfen
Michael_3
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 12. Nov 2014, 20:06
Die Standard-Formeln von Hoch -und Tiefpass
kann man hier nicht nutzen oder?

Ich komm bei der Rechnung ums Verrecken auf keinen Grünen Zweig.

Ist das ein Bandpass?

Kann ich hier überhaupt die Kondensatoren anhand der Grenzfrequenzen bestimmen..??
DieterK1
Stammgast
#8 erstellt: 13. Nov 2014, 00:13
Sollte mit den Standartformeln zu berechnen sein... Welchen Eingangswiderstand nimmst Du für die Eingangsröhre denn an?
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 13. Nov 2014, 00:18
Hallo zusammen,

also ich würde mal sagen, den Eingangswiderstand der Röhre kann man vernachlässigen. Ebenso die Eingangskapazität.

Grenzfrequenz des Hochpasses:
1/(2*pi*10nF*1M)=16Hz.

Grenzfrequenz des Tiefpasses (bei von mir beliebig angenommenen 1k Innenwiderstand des Tonabnehmers:)
1/(2*pi*100nF*1k)=1600Hz.

Hat der Tonabnehmer aber 10k Innenwiderstand, sinkt die Grenzfrequenz auf 160Hz.

Gruß
Bernhard
DieterK1
Stammgast
#10 erstellt: 13. Nov 2014, 00:20
Dürfte ungefähr hinkommen
Michael_3
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 13. Nov 2014, 00:29

DieterK1 (Beitrag #8) schrieb:
Sollte mit den Standartformeln zu berechnen sein... Welchen Eingangswiderstand nimmst Du für die Eingangsröhre denn an?


Ich habe den Wert für Cg aus dem datenblatt entnommen:

http://frank.pocnet.net/sheets/010/e/ECC83.pdf

Ich habe keinen einzigen Widerstandswert genommen.. sind doch 3 Kapazitäten..oder?


ich habe im Grunde nur Kapazitäten verrechnet.. versucht verhältnisse der kapazitiven Widerstände im Bezug auf die Frequenz aufzustellen.. etc.

Ich weis nicht wie ich das angehen soll.. ich habe keinen Widerstandswert..
Michael_3
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 13. Nov 2014, 00:42

Bertl100 (Beitrag #9) schrieb:
Hallo zusammen,

also ich würde mal sagen, den Eingangswiderstand der Röhre kann man vernachlässigen. Ebenso die Eingangskapazität.

Grenzfrequenz des Hochpasses:
1/(2*pi*10nF*1M)=16Hz.

Grenzfrequenz des Tiefpasses (bei von mir beliebig angenommenen 1k Innenwiderstand des Tonabnehmers:)
1/(2*pi*100nF*1k)=1600Hz.

Hat der Tonabnehmer aber 10k Innenwiderstand, sinkt die Grenzfrequenz auf 160Hz.

Gruß
Bernhard


Wow.. wenn du wüsstest wie viel Zeit ich mit diesen Kondensatoren verbracht habe....

Danke Bernhard! Jetzt ist mir so einige viel klarer!
DieterK1
Stammgast
#13 erstellt: 13. Nov 2014, 11:37
Hier mal ein paar Link´s für online Röhrenberechnungen, können manchmal eine Hilfe sein um schnell eine Schaltung auf dem Rechenweg zu simulieren
-> http://www.trioda.com/tools/triode.html
-> http://www.ampbooks.com/home/amplifier-calculators/12AX7/
tede
Inventar
#14 erstellt: 13. Nov 2014, 15:16
Hallo,

ohne Angabe des Ausgangswiderstandes der vorgeschalteten Stufe kann nur geschätzt werden was da rauskommt. (wurde ja bereits gemacht)

Wenn von 0 Ohm Ausgangswiderstand ausgegangen wird, dann ist das ein
Frequenzunabhängiger kapazitiver Spannungsteiler.

Grüße
Thomas
DB
Inventar
#15 erstellt: 13. Nov 2014, 19:33
... wobei man hinzufügen sollte, daß niemand diese Schaltung mit der ECC83 so bauen würde, weil sie alles das was eine Röhre gut und zweckmäßig macht, zuverlässig verhindert, zudem hängt das Ergebnis extrem stark von der Quelle ab.
Anodenstrom 1. System (bei geschätzt 4V über der Röhre): 53µA.
Hier, vorletzte Seite. Ganz unten in der Ecke des Koordinatenursprunges, in der solchen kleinen Kästchen krebst man herum.

MfG
DB
Michael_3
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 16. Nov 2014, 19:21
Dankeschön an alle!

Ihr habt mir sehr geholfen!


Meine Arbeit mit dieser Schaltung ist nun abgeschlossen
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