Der Klassik-Stammtisch - alles worüber ihr euch austauschen wollt

McMusic schrieb:

Kreisler_jun. schrieb: "Philharmonica Symphony Orchestra" ist offenbar ein Fantasiename. Es wird schwer sein, festzustellen, welcher Dirigent und Orchester sich tatsächlich hinter dieser Aufnahme verbergen. Der verkäufer hat sich übrigens immer noch nicht gemeldet bzgl. der gelieferten CD. Da das Inhaltsverzeichnis der gelieferten CD mit dem der bestellten CD (NYPO unter Kurt Masur) übereinstimmt, könnte es nicht auch sein, dass es sich um exakt diese CD handelt und diese umgelabelt wurde?

Was heißt, "exakt übereinstimmt? Wenn man die CD in den Computer steckt und eine der Online-DB kontaktiert (macht WinAmp so weit ich weiß automatisch) kommt die Masur-Info?
Das wäre natürlich ein schlagender Hinweis, dass es ein Fake genau dieser Einspielung ist! (aber selbst hier sind Fehler möglich)

Aber wenn die Spieldauern nicht exakt gleich sind, und es stimmt, dass bei der Mystery-CD die ersten 5 Slaw. Tänze drauf sind, nicht drei andere, kann das eigentlich nicht sein.

Hast Du die CD bei Ebay gekauft?

(Hoffentlich nicht mehr als 1-2 EUR gezahlt...)

viele Grüße

JK jr.

Ich hab sie für 1,44€ plus Versand im Amazon Marketplace gekauft. Trotz des geringen Preises bestehe ich aber natürlich trotzdem darauf, das geliefert zu bekommen, was ich bestellt habe.

Die Klangqualität der (gefälschten) CD ist übrigens ausgezeichnet. Ist wirklich eine der klangtechnisch besten Klassikaufnahmen, die ich habe (ok, ich habe auch noch nicht wirklich viele, da ich gerade die Klassikwelt für mich entdecke).

Die Idee mit der CDDB (Einlesen der CD am PC) ist übrigens sehr gut. Ich habe die CD schon am PC gerippt und hatte leider keine Einträge, sowohl in der CDDB, als auch bei MusicBrainz (und dort habe ich i.d.R. eine sehr hohe Trefferquote).

Moin,

ich habe am Samstag die Baggerwette in Wetten Dass gesehen. Da wurde zum Anfang interessante Musik gespielt. Ich glaube Gottschalk hat Alban Berg gesagt.

Hat das Jemand gesehen und weiß, was dort gespielt wurde?

Die HNA schrieb:

Wieder mal nervte Michelle Hunziker mit ihren Kommentaren, die aber bei den Wetten als einzige den Überblick hatte. Wie immer reagierte Gottschalk frech und schlagfertig („wie kommst du jetzt von Bratwurst auf Bohlen?“, „Ich drücke die Daumen und die Damen“), konnte er nicht auf die üblichen Anmach-Sprüche verzichten (gern wäre er mit Jennifer Lopez in den Pool gestiegen), machte er ein paar Scherze fürs Bildungsbürgertum („die Oper von Alban Berg, Der Bagger und das Mädchen“), und wieder spürte man eine gewisse Verletztheit Gottschalks angesichts mancher vernichtender Urteile über die Show: „Da soll noch mal einer sagen, unser Publikum ist verschnarcht“, kommentierte er die La-Ola-Wellen, die erst Dieter Bohlens Befehlston zum Stillstand brachte.

Also, Wozzek oder Lulu.

Gruß. Olaf

Danke Olaf,

ich gucke mal, ob ich was schönes finde.

Musik von Berg kam als Begleitmusik zu einer Wette???

Andrea Berg vielleicht?

Zumindest zum Start oder kurz davor. Sehr orchestrale Musik, die ich ich leider nicht kannte.

Hör doch mal in ein paar Berg-Schnipsel (3 Orchesterstücke oder Lulu-Suite) rein, ob die sich entfernt ähnlich anhören wie das, was bei Gottschalk erklang. Oder ist die Wette vielleicht auf youtube zu sehen?

Auf Youtube ist die Wette zu finden, kann sie hier aber leider nicht gucken. Proxy

Die Baggerwette kann man sich auf zdf.de derzeit noch ansehen.
Musik von Berg ist aber nicht zu hören.
Leider ist die komplette Sendung "Wetten dass?" nicht in der zdf Mediathek abrufbar.
Auf Youtube hört man nur kurz die Musik ,wenn Frank Elstner vor der Baggerwette moderiert.Ich glaube,daß man das Video gerade an dieser Musikstelle geschnitten hat.
Die wenigen Töne,die man hören kann,deuten auf die Lulu-Suite hin,sicher bin ich mir aber nicht.

Diese Wette hab ich zufällig gesehn, mir kam es aber so vor das Gottschalk hier nur aus irgendeiner Flapsigkeit heraus Alban Berg gesagt hat weil ihm der wohl auch gerade in den Sinn kam. Bin zwar alles andere als ein Spezialist von Berg (kenne nur von ihm die von Kreisler erwähnten Werke) aber das Wenige was man hören konnte klang schon stilistisch ziemlich spätromantisch, nicht so sehr modern aber vielleicht hatte Berg in seiner Jugendphase auch solche Werke geschrieben (so wie Schönberg seine Verklärte Nacht). Da wissen hier sicher manch Andere besser bescheid darüber.
gruß
Thomas

Wo ist Aladdin wenn man ihn mal braucht?

Viele Grüße,
Alexander.

Kings.Singer schrieb:

Wo ist Aladdin wenn man ihn mal braucht?

Glaub der wüßte das auch nicht denn ich habe mir jetzt nochmal die Stelle bei diesem Video ab 2:00 angehört...

http://www.youtube.com/watch?v=01DU8z0MiYA&feature=related

Und wenn ich versuche das Geplapper wegzublenden wirkt das Wenige das man hören kann sogar stark verdächtig nach Filmmusik. Das man Gottschalk nicht immer ernst nehmen darf sollte nichts ungewöhnliches mehr sein. (Wäre ja auch kurios wenn die gerade für diese Sendung etwas von Alban Berg genommen hätten, kann man dann auch demnächst Schönbergs Violinkonzert als Gästeempfang beim ZDF-Sportstudio erwarten? )
gruß
Thomas

Ihr habt mich gerufen, Meister?

Ich würde so ziemlich alles verwetten, was ich irgendwie auftreiben kann, dass die dieses aufgedonnerte Geschwurbel nicht von Berg stammt (dessen Schaffen ja recht überschaubar ist).

Für mich klingt das eher nach ein paar Versatzstücken aus dem Soundarchiv irgendeines Filmmusik-leicht-gemacht-Programms (Rubrik "Bedrohlicher Angriff"), die - soweit ich das dem youtube-Ausschnitt entnehmen kann - eher holprig aneinandermontiert worden sind.


Herzliche Grüße
Aladdin

Wo soll da Musik von Berg sein?

Dann hab ich auch die Hammerklaviersonate komponiert.

Wolfgang

Ich wollte deswegen nicht gleich nen neuen Thread aufmachen, deshalb versuch ich es mal hier.

Ich habe gerade meine Aufzeichnung des münsteraner Tatorts "Tempelräuber" gesehen, der gestern Abend als Wiederholung von 2009 in der ARD lief. In dem Film hat ein Junge ein Geigenvorspiel und zwar spielt er nach meiner Recherche Franz Schuberts Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 Es-dur D 929.

Das haben sicher einige von Euch auch im Regal, deshalb die Frage nach einer guten Einspielung dieses Werks. Darf auch ruhig die anderen Trios von Schubert mit beinhalten oder eine anders geartete Zusammenstellung von Schuberts Werken sein.

Einigermassen wichtig wäre mir eine klanglich ansprechende Einspielung, nach Möglichkeit ohne viel Rauschen.

Im Voraus bedanke ich mich schonmal für Eure Tipps

Das hier ist eine schöne, preiswerte und klanglich gute Aufnahme - ein guter Einstieg in die "Trio-Welt" Schuberts:



Viele Grüße

Christian

Für meinen Geschmack ist diese Aufnahme mit dem Beaux Arts Trio (mit Daniel Guilet als Geiger) bis heute unübertroffen, trotz des Aufnahmedatums: 1966.

Vielen Dank für Eure Empfehlung Christian und Joachim!

Ich hab mir das Beaux Arts Trio jetzt mal geordert und bin gespannt.

Viele Grüsse,
Andreas

Ich hab die Beaux Arts Trio-Aufnahmen auch, mir persönlich gefällt aber die HIP-Aufnahme unter La Gaia Scienza besser (aber man sollte natürlich HIP gegenüber prinzipiell aufgeschlossen sein um daran gefallen zu finden )

Finde ich mit mehr Leidenschaft, Lebendigkeit im Ausdruck interpretiert.



lg
Thomas

Ich überlege mir demnächst mal so einen Kindle zu kaufen. Also so ein leichtes elektronisches Lesegerät. Natürlich hänge ich am Buch, aber man sollte sich ja neuen Dingen nicht versprerren. Meine Bibliothek platzt aus allen Nähten, ein Jammer, selbst die Edgar Allen Poe Ausgabe mußte ich in den Keller bringen und seit mein Nachbar auf die eigentlich rührende Idee kam, mir seinen großen Brockhaus zu schenken, ist noch weniger Platz da, und da ist so ein elektronisches Lesegerät sicher mal eine gute Idee, zumal viele Texte der Vergangenheit heute als "Gratisdownloads" zur Verfügung stehen.

Glücklicherweise will meine Exfreundin sich auch so ein Gerät kaufen und sie will mir von ihren Erfahrungen berichten und ich werde mich dann entscheiden. Wie sieht es bei Euch in dieser Hinsicht aus?

Gruß Martin

Hallo!

Das habe ich mir auch schon überlegt, aber mich hemmt vor allem die Vorstellung selbst beim Lesen auf eine Energiequelle angewiesen zu sein, bisher reicht mir dazu Tageslicht und ein Buch.

MFG Günher

Amazon löscht gekaufte Kindle-eBooks

Also wenn ich sowas lese, bin ich dann doch froh meine Bücher ganz altmodisch in Papier zu haben. Mir persönlich ist das ein wenig zu viel Kontrolle seitens des Händlers/Rechteinhabers.

Nun gut, ich möchte dir das Gerät nicht madig machen. Ein Großteil der Nutzer wird damit zufrieden sein.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

Also wenn ich das richtig sehe, kann man mit so einem Kindle 30 Stunden oder so was lesen ohne die Akkus aufladen zu können - das ist nun wirklich eine ganze Menge.

Die Sache mit den gelöschten E Books. Na ja, ich habe sowieso nicht vor, mir sehr viele EBooks tatsächlich zu kaufen. Was mich reizt, sind die kostenlosen Downloadmöglichkeiten etlicher copyrightfreier Klassiker, zu denen Thomas Mann vermutlich nicht mehr gehört, aber alles, was zwischen Homer und Nietzsche und Fontane erschienen ist sicherlich.

Ich warte erst mal wie meine Exfreundin mit dem Gerät zurecht kommt. Es gibt halt eine Menge Möglichkeiten. Etwa 6800 Gratis Books bei Kindle selbst und die Bücher vom Gutenberg Projekt sollen angeblich auch runterladbar sein.

Die Sache wäre eine wunderbare Möglichkeit zum Stöbern in alten Büchern. Ob es nun der olle Knigge ist, oder Simmels Philosophie des Geldes, ob Klassiker wie Tolstoi, Balzac oder Zola, viele Dinge gibt es, wo ich wirklich sehr gerne mal reinlesen würde. Und auf einer solchen Applikation zu lesen soll wirklich viel angenehmer sein als auf einem Bildschirm.

Furchtbar ist allerdings die Vorstellung, daß auf diese Weise längerfristig der Buchhandel kaput gemacht wird. In den USA verkauft Amazon angeblich schon mehr E Books als wirkliche Bücher.

Gruß Martin

Hallo!

Na ja, die Franzosen und Russen kenne ich schon und gerde Toltoj lieg mir eigenlich nicht so besonders.

Aber gerade bei den neueren Sachen gibt es da für mich recht interessantes z.B. Hans Henny Jahnn dessen Werke man gedruckt nur schlecht in die Hände bekommen kann da di kleinn Auflgen in der Regel immer dann vergriffen sind wenn ich sie mir zulegen will.

MFG Günther

Hallo Günther,

ich kenne natürlich auch schon eine Menge der Sachen und viele Dinge interessieren mich auch nicht so. Aber man kann eben Dinge auch mal in aller Ruhe antesten.

Natürlich kann ich zumindestens sowieso nicht so schnell so furchtbar viel lesen. Vor zwei Jahren hatte ich mal einen dicken Band mit den sämtlichen Werken Gogols und der hat mich den halben Sommer beschäftigt, im moment ist es der sämtliche Moliere.

Dünne Bücher kann man vermutlich ne Menge lesen, aber ich denke wenn man in seinem Leben 200 dicke Schinken liest hat man schon ne Menge geleistet. Insofern sind manche Dinge auch überflüssig, was soll ich beispielsweise mit inzwischen 3500 Büchern auf dem Kindle, irgendwann werdens 100.000 sein, nur irgendeinen Sinn wird es nicht mehr machen.

Gruß Martin

Schnell dazwischengeschoben.
Habe es am Samstag gelesen; ein Gespräch der FAZ mit Claudio Abbado. Wen's interessiert:

Gespräch FAZ mit C. Abbado

Gruß. Olaf

Danke Olaf!

Ich hoffe im August Claudio Abbado in Luzern erleben zu dürfen.

Gruss, Jürgen

Anstatt mir neue Aufnahmen zu kaufen, fange ich nun an, alle CDs noch von A-Z [Komponist/Interpret] (so sind sie sortiert), noch einmal zu hören.

Stücke von z.B. Berwald habe ich seit Jahren nicht mehr gehört, momentan bin ich aber eben noch bei "A".

Danach dürfte mein Denon-Player wohl kaputt sein...

Gut, dass ich zwei davon habe...

Wenn ich sehr interessante Aufnahmen dazwischen finde, werde ich das hier mal kundtun später im Jahr.

Maastricht schrieb:

Danke Olaf! Ich hoffe im August Claudio Abbado in Luzern erleben zu dürfen. Gruss, Jürgen

Nicht mehr zu den BBC Proms?

Hallo!

@Martin2

Als junger Mann hatte ich ständig irgendein Buch dabei und habe beim Warten, oder im Bus, zug, u.s.f. ständig gelesen. Damals konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen mal einen Tag lang überhaupt nichts zu lesen. Mittlerweile beschränkt sich das nach einem der härteren Arbeitstage auf einige Seiten pro Abend. Allerdings bedeuten mir die Bücher selbst nicht so viel wie der Inhalt. Deswegen habe ich immer nur etwa 200 Bücherim Haus, -davon der größte Teil in Kisten verpckt im Keller-. Nur meine Fachbücher habe ich trotz Netz immer noch stets zur Hand.

MFG Günther

Nordwestlicht schrieb:

Anstatt mir neue Aufnahmen zu kaufen, fange ich nun an, alle CDs noch von A-Z [Komponist/Interpret] (so sind sie sortiert), noch einmal zu hören. Stücke von z.B. Berwald habe ich seit Jahren nicht mehr gehört, momentan bin ich aber eben noch bei "A". Danach dürfte mein Denon-Player wohl kaputt sein... ;)

Wieviele CDs sind das ? So schnell geht doch ein Denon-Player nicht kaputt ...

Joachim49 schrieb:

Nicht mehr zu den BBC Proms?

Und natürlich auch noch etwas später eine Woche BBC Proms (ich glaube 6 oder 7 Vorstellungen (manchmal gibt's zwei Vorstellungen an einem Abend und an zwei Abenden haben wir 'Proms-frei' [zu wenig Interesse]. Können wir endlich mal was lesen.). Aber Abbado ist dazu gekommen.



Gruss, Jürgen

Ich komme mal mit einem ganz praktischen Problem. Und zwar hatte ich mir die Mahlersinfonien mit Abravanel bei Amazon Marketplace Deutschland von einem amerikanischen Versender bestellt - sie waren da erheblich billiger. Meine Bestellung ging vor ungefähr 6 Wochen raus - angekommen sind die nie.

Ich habe den amerikanischen Amazonverkäufer kontaktiert - er bietet mir an, entweder den Betrag gut zu schreiben, oder den Gegenstand noch mal zu senden.

Ich überlege nun schon seit ein paar Tagen, was ich machen soll, mirs noch mal bestellen oder das Geld zurückverlangen?

Was meint ihr?

Gruß Martin

Hallo Martin,
nach 6 Wochen Wartezeit wird man ungeduldig, aber manchmal kommt nach 8 Wochen noch etwas an.
Wenn du eine Versandnachricht erhalten hast,kannst du von da ab 8 Wochen rechnen.
Die Verzögerung liegt meistens am deutschen Zoll.Dort bleiben die Sachen wochenlang unbearbeitet liegen,weil zu wenig Personal eingesetzt ist,besonders in der jetzigen Ferienzeit.
Bei meinen Bestellungen aus Japan sind 6-8 Wochen normal.
Bei Bestellungen aus USA geht es meistens schneller,so 2-3 Wochen.Aber in den Ferienzeiten kann es auch länger dauern.
Ein amerikanischer Versender bei marketplace scheint eine größere Verlustrate zu haben,der fragt aber meistens nach 2 Wochen an,ob man die Ware erhalten hat,wenn er zu einem bestimmten Versanddatum mehrere Anfragen von seinen Kunden erhält.Natürlich ersetzt er den Verlust immer.
Da du deinen Versender nicht genannt hast,kann ich dazu keinen konkreten Tipp abgeben.
Konkret würde ich dir,raten erst einmal die 8 Wochenfrist abzuwarten.

Ich weiß nicht, ob der Hinweis zum Tamino Klassik-Forum hier gewünscht ist - ich wage ihn trotzdem, weil das, was im Karl Böhm-Thread dort abgeht bzw. vom "Foreninhaber" angedroht wird, ist schlichtweg ekelhaft - er droht Beiträgern, die sich über den Nazi-Opportunismus von Karl Böhm auslassen, mit Löschung.

Ich betrachte mich als konservativ, aber das ist ekelhaft.
http://www.tamino-kl...d0bbafe170a9c9d4d1d9

Gruß
Christian

Hallo Christian,

ja wirklich sehr interessant. Mir fiele zu diesem Thema einiges ein, aber ich finde es nicht schön, hier an dieser Stelle über ein anderes Forum oder einen anderen Forenbetreiber mich auszulassen. Es gibt aber sicher Gründe, warum ich dort auch schon seit langem nicht mehr schreibe, auch wenn nur ein bestimmter Grund dafür der Auslöser war.

Zum Thema Böhm: Ja der hat sich den Nazis angedient. Inwieweit, da bin ich überfragt. Ich wäre bestimmt nicht jemand, der die dicksten Felsbrocken auf Böhm wirft, es sei denn es kämen wirklich veritable Dinge heraus, antisemitische Hetze oder was weiß ich.

Wiegesagt ich kenne den Fall Böhm nicht. Durchgewurschtelt haben sich damals viele und ich wäre mit 99% Wahrscheinlichkeit dabei gewesen. Und es gab damals sicher Helden, die sich vor den fahrenden Zug geworfen haben, um ihn aufzuhalten, aber dazu gehörten nun wirklich die wenigsten, ich mit größter Wahrscheinlichkeit nicht.

Ich denke Leute wie Furtwängler, Karajan oder Böhm konnten damals gute Orchester leiten und konnten Musik machen. Das möchte ich ihnen nicht zum Vorwurf machen.

Es muß aber möglich sein, in dieser Hinsicht eine dezidiert andere Meinung zu haben. Es muß möglich sein, das Verhalten von Böhm, Karajan und Furtwängler und anderen, die an exponierter Stelle in Nazideutschland verblieben, allein schon deshalb als moralisch anrüchig anzusehen. Das würde ich zwar als den Versuch ansehen, sich auf ein moralisch sehr hohes Roß zu setzen, aber dies müssen Leute wie Strauss, Pfitzner ( das ist eine andere Geschichte, weil Pfitzner den Nazis teilweise auf den Leim ging) oder auch Filmgrößen wie Heinz Rühmann oder Hans Albers, die eh alle tot sind, sich schon gefallen lassen. In sozusagen heiliger Verklärung, die gewissermaßen nie ein Staub der bösen Welt berührt hätte, kann man diese historischen Gestalten schlicht nicht sehen und das ist auch gut so. Nur werfe ich eben keine Steine, es sei denn, man ist der Regisseur solcher antisemitischen Hetzfilme wie dem des Jud Süß.

Gruß Martin

Martin2 schrieb:

Mir fiele zu diesem Thema einiges ein, aber ich finde es nicht schön, hier an dieser Stelle über ein anderes Forum oder einen anderen Forenbetreiber mich auszulassen.

Keine Ahnung. Muss vielleicht nicht sein. Andererseits ist es naheliegend am Stammtisch auch mal ein Wort über die restliche Klassik-Szene im Netz zu verlieren.

premierenticket schrieb:

Ich weiß nicht, ob der Hinweis zum Tamino Klassik-Forum hier gewünscht ist - ich wage ihn trotzdem, weil das, was im Karl Böhm-Thread dort abgeht bzw. vom "Foreninhaber" angedroht wird, ist schlichtweg ekelhaft - er droht Beiträgern, die sich über den Nazi-Opportunismus von Karl Böhm auslassen, mit Löschung.

Die Formulierung ist nicht eindeutig. Er kündigt an radikal zu löschen. Ich würde erstmal davon ausgehen, dass Beiträge gemeint sind und nicht Mitglieder.
Sicherlich auch nicht ohne.

Hallo Christian,

also der Forenbetreiber des Tamino ist, wie man bei uns im Norden wohl sagt, so ein "Herrscher aller Reusen" ( frage mich nicht, was Reusen eigentlich sind). Das heißt er muß so in bestimmten Dingen seine individuelle Macht demonstrieren, was ja auch in diesem Fall einer angedrohten Löschung von Beiträgen, vor allem aber auch mit solchen Albernheiten wie den Nachkommen der Böhm family, die einen eventuellen Prozeß für rufschädigendes Verhalten gegenüber Böhm durch Beiträge der Forumsmitglieder anstrengen könnten( der seinen Ruf selber bestimmt genug geschädigt hat, las inzwischen den gesamten Taminothread) belegt wird. Das hat etwas von Bedrohung und Einschüchterung.

Ich fand es damals eine Zumutung von ihm, als er über die Presse die Schließung seines Forums verkünden ließ, was nur ein Publicity Gag war, aber ich war restlos bedient, weil da hunderte von Leuten kommunizierten, die er nach ihrer Meinung nicht mal gefragt hatte. Damals nahm ich mit drastischen Worten von diesem Forum Abstand.

Allerdings war ich auch von diesem Hififorum ziemlich bedient, als vor einiger Zeit seine Schließung drohte, aber das ist immer noch etwas anderes, weil die Forenbetreiber mit dem, was in diesem Forenbereich abgeht, wenig zu tun haben.

Gruß Martin

Hallo!

@Martin2

Der Begriff: Herrscher aller Reusen (eigentlich: Herrscher aller Reußen ) bedeutet soviel wie Herrscher aller Ostslawen einschließlich der Russen und stammt us dem 19. Jahrundert.

Auch mir ist Alfred Schmidt ein wenig zu extrem in seinen Ansichten und Methoden, allerdings gestehe ich ihm zu das er schlußendlich den Kopf hinhalten muß für das was in seinem Forum geschrieben wird.

Immerhin hat er es geschafft das Tamino-Forum als eines der größten, -wenn nicht da größte Klassikforum-, im Deutschsprachigem Raum zu etablieren

MFG Günther

Alfred Schmidt - den ich selbst hier noch erleben durfte - ist schlichtweg egozentrisch und der Welt abhanden gekommen. Doch davon gibt es Mehrere hier...

Ich war nach Alfred Schmidt der zweite oder dritte Angemeldete im Tamino-Klassikforum.

Aber irgendwie bin ich dem Forum dort dann schnell abhanden gekommen, was allerdings weder an Alfred noch an dem Forum lag, sondern einfach nur daran, dass ich eine sehr "wechselhafte" Person bin.

Jeder soll so sein, wie er ist, finde ich.

Es gibt schon genug Menschen, die immer nur anderen hinterher laufen und so sein wollen, wie andere sog. "Vorbilder", die eigentlich auch nichts weiter, als Idioten sind.

Das sind meine zwei Cent zu dem Thema.

Martin2 schrieb:

Es muß möglich sein, das Verhalten von Böhm, Karajan und Furtwängler und anderen, die an exponierter Stelle in Nazideutschland verblieben, allein schon deshalb als moralisch anrüchig anzusehen.

Das läßt sich auch auf die DDR übertragen.
Es gab zahlreiche DDR-Prominenz,die einen Reisepaß besaßen und in den Westen ausreisen konnten.Neben Sportlern waren es auch Künstler im Musikbereich.
Warum sind der Dirigent Kurt Masur,den man nach der Wende sogar zum Bundespräsidenten Gesamt-Deutschlands machen wollte,oder der Sänger Peter Schreier immer wieder von ihren Auslandsreisen in die DDR zurückgekehrt?

Ist es wirklich moralisch anrüchig,wenn man in einer Diktatur verweilt?
Diejenigen,die Nazideutschland verlassen haben,sind nicht freiwillig gegangen,sie mußten um ihr Leben fürchten.Aber die anderen,die von dem System nicht verfolgt wurden,sahen keinen Grund,Deutschland zu verlassen,um sich einer ungewissen Zukunft im Ausland auszuliefern.
Auch die "Stars" der DDR mußten befürchten,bei einem Verbleib im Ausland angesichts der dortigen Konkurrenz wirtschaflich zu scheitern.Sie liessen sich daher lieber vom DDR-Regime verwöhnen.

Aber egal,ob in Nazideutschland oder in der DDR verblieben,sehe ich bei Prominenten erst dann eine Schuld,wenn sie persönliche Schuld auf sich geladen haben,indem sie Mitbürger denunziert und sie der Staatssicherheit ausgeliefert haben.

Hörbert schrieb:

Auch mir ist Alfred Schmidt ein wenig zu extrem in seinen Ansichten und Methoden, allerdings gestehe ich ihm zu das er schlußendlich den Kopf hinhalten muß für das was in seinem Forum geschrieben wird. Immerhin hat er es geschafft das Tamino-Forum als eines der größten, -wenn nicht da größte Klassikforum-, im Deutschsprachigem Raum zu etablieren

Er hatte Geld, Zeit und Ehrgeiz dazu und er kam als erster. Mit Capriccio ist ihm allerdings ein ernstzunehmender Konkurent erwachsen.

Letzlich gebe ich Dir aber recht, daß das Taminoforum eine sehr zu schätzende Informationsquelle ist, während das Capriccioforum mir teilweise zu sehr in Schöngeistigkeit erstirbt.

Ob das mit dem "Kopf hin halten" so dramatisch ist, weiß ich nicht. Ich kenne nicht die juristische Lage. Irgendwann gab es Prozesse zur Haftbarkeit von Foreneignern, was teilweise sehr diskutiert wurde ( auch hier) und als Bedrohung für die Forenkultur gesehen wurde ( das ist schon ein paar Jahre her) , aber sie scheinen im Sande verlaufen zu sein - irgendwann hörte man nichts mehr davon. Allerdings kenne ich nicht die österreichische Lage, das ist ein österreichisches Forum.

Also daß ein Foreneigner für jeden Beitrag für seinem Forum "haftbar" ist, glaube ich eher weniger. Irgendwie scheint sich doch die Ansicht durchgesetzt zu haben, daß Foren nicht die Öffentlichkeit großer Medien darstellen, sondern eher quasi private Kommunikationsflächen und mir ist wirklich kein Fall bekannt, wo irgendein Foreneigner für irgendeinen Forenbeitrag tatsächlich seinen "Kopf hin halten" mußte.

Wenn Du den Taminothread gelesen hast, wird Dir auch aufgefallen sein, daß es Alfred darum gar nicht ging, sondern daß einfach mal wieder eine von Alfreds Urängsten hochbrach, nämlich daß irgendwelche "wirklich wichtigen" Leute daran Anstoß nehmen könnten. Und Alfred hat sich immer schon nach "oben" orientiert, wobei er sehr klar umrissene Vorstellungen hat, wo dieses oben liegt. Aber dazu will ich mich nicht weiter auslassen.

Gruß Martin

Hallo!

@Martin2

Verstehe, ich denke mal wir kennen beide ein bestimmtes Buch von Heinrich Mann.

Obwohl mich die Vergangenheit diverser Komponisten und Dirigenten nicht wirklich interessiert ( sonst dürfte ich weder Orff noch Eck unbefangen anhören und müßte Knappertsbusch und Clemens Krauss wahrscheinlich aus meiner Sammlung verbannen) - das sind 70 Jahre alte Geschichten-, weiß ich sehr wohl um die Realitäten der damaligen Zeit und mir ist bekannt das auch Furtwängler in der USA quasi lebenslanges Auftrittsverbot hatte. Aber von mir aus gesehen kann man die alten Geschichten heutzutage gerne ruhen lassen.

MFG Günther

Bin ich im falschen Forum ?
Geht es hier nicht um Klassik ? LP / CD man lernt nie aus !

Hallo höropa,
entschuldige, wenn ich akademisch wirke, aber wir SIND bei klassischen LPs/CDs!
Dazu gehört auch ein Umfeld.
Und @ Schneewittchen,
ich weiß, worauf Du hinaus willst, aber das "Dritte Reich" und die DDR solcherart in einen Topf zu werfen, halte ich für problematisch.
Abgesehen davon natürlich, daß wohl fast alle Menschen in einem totalitären Regime sehr ähnlich reagieren.
Wer von uns weiß denn schon die Wahrheit über das "Dritte Reich" oder die DDR. Schließlich ist unser Geschichtsunterricht, sowohl in der ehemaligen DDR als auch hier, eher ein Politischer Unterricht zu nennen.

Daum, dies wissend, messe ich für mich und meine Wertschätzung Dirigenten wie Furtwängler, Böhm oder, um die "andere Seite" zu nennen, Scherchen, allein an dem, was sie mir als Künstler vermitteln.
Herzliche Grüße, Mike

Man muss das nicht vertiefen, aber ich halte es ebenfalls für nicht unproblematisch, das Naziregime und die DDR in einen Topf zu werfen. (Letztere hat, wenn ich recht erinnere, weder einen Völkermord begangen noch einen Krieg angefangen.)

Die wenigsten heute noch populären Künstler waren begeisterte Nazis (wie Elly Ney und Oswald Kabasta), viele jedoch Mitläufer und Profiteure. Und Böhm hat insofern von den Nazis profitiert, dass er Fritz Buschs Nachfolger in Dresden, sicher einer wesentlich renommierteren Stelle als seiner bisherigen in Hamburg, werden konnte. Busch war selbst wohl eher konservativ, kam aber mit den Nazis nicht zurecht, verlor den Posten und emigrierte.

Allerdings war Böhm, anders als zB Furtwängler seinerzeit eben noch kein international außerordentlich angesehener Musiker, der einfach so hätte emigrieren können. Aber ein Widerständler war er ganz offensichtlich auch nicht, wobei eben biographisch nicht ganz eindeutig zu klären zu sein scheint (ich weiß es jedenfalls nicht), wie intensiv er sich angedient hat, oder nicht.

Jedenfalls ist es ebenso kontraproduktiv, auf so etwas rumzureiten wie es peinlich berührt auszuklammern. Aber die Österreicher haben eben eine eigene Art "Vergangenheitsbewältigung" und es ja auch geschafft, alle Welt davon zu überzeugen, dass Hitler ein Deutscher und Beethoven ein Österreicher gewesen wäre (stammt von dem österreichischen Emigranten Billy Wilder).