Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Hmm ... den Tipp habe ich durchaus schon bei der ersten Nennung memoriert, aber es ist soo viel, was man verfolgen könnte ...

Hier das, für alle Fans des Genres (Hard Bop) auch klanglich ein Tipp ... im Anfänger-Thread hab ich auch was dazu geschrieben.

Hm, der erste Tipp ist 3 Jahre alt, das kann man auch mal vergessen.

Hier ein Zufallsfund: Steve Klink - The Ocean (DMG Germany 2011). Wie jedes ordentliche moderne Jazz-Piano-Trio heute nimmt man Rock-Klassiker ins Programm, hier sogar das titelgebende "The Ocean" von Led Zeppelin oder das unbegleitete E-Piano-Solo "Castles Made of Sand". Besonders angetan haben es dem jungen Amerikaner (*1977) aber der "Slow Blues" und seine begleitenden Bläser "Slo Horns". Das macht er auch ziemlich gut. Klanglich ist es 1A, man kann jede Tastenbewegung von Klink's Piano akustisch nachverfolgen. Als Zugabe gibt es eine aleatorische Hommage an John Cage für zwei Bläser in 61 Teilen, die in beliebiger Reihenfolge abgespielt werden kann. Ohne Aleatorik klingt das aber eher brav, zum Programmmieren eines Players war ich zu faul ...

Die Gestaltung des ausklappbaren Covers ist übrigens ausserordentlich gelungen, das war mit ein Kaufanreiz.

Diese hatte ich mir ja gekauft - und nun auch gehört.
Härterer Stoff, klar. Aber ich überrasche mich selbst, indem ich es mag.
Nicht jeden Tag und nicht in jeder Stimmung, aber doch gut.
Vor allem weil in der Tat der Klang so gut ist, dass man mitten in das Geschehen gezogen wird, was bei dieser schweißtreibenden Musik nicht unwichtig ist, wie ich finde ( der Bass ist zu schlank produziert, ansonsten klanglich echt gut ).
Als Tipp für Jazz-Freunde, die dem Free Jazz näher kommen wollen, ein guter Einstieg.
Ich kann nur empfehlen: mal anhören !

dieselpark (Beitrag #6958) schrieb:

Als Tipp für Jazz-Freunde, die dem Free Jazz näher kommen wollen, ein guter Einstieg. Ich kann nur empfehlen: mal anhören !

Mach ich gerne (mal wieder)

Mr._Lovegrove (Beitrag #6887) schrieb:

Yuseef Lateef Eastern sounds

Ich bin mittlerweile (und schon nach wenigen Durchgängen) sehr fasziniert von diesem Klassiker.
Lateef macht das Versprechen des Albumtitels war und verbindet äußerst geschickt die Stilmittel
des Jazz mit den Harmonien fernöstlicher Musik. Schon im ersten Stück macht Lateef diese
Einflüsse offensiv, in dem er Klänge einer chinseischen Flöte mit scheinbar aus dem indonesischen
Bereich beeinflusste Musik verbindet.
So konsequent wie im Opener geht Lateef auf dem Rest nicht mehr mit dieses Einflüssen um, aber
das ganze Album ist durchzogen davon.
Und in seiner Version vom "Love them from Spartacus" klingt Lateef offensichtlich beeinflußt von Coltranes "My favorite
things", was dieses fein und sensible austarierte Stück aber nicht schlecht macht.
Eine der faszinierendsten Jazzscheiben, die ich bisher aus den 60ern kenne.

Freut mich, dass Dir Lateef gefällt, da gibt es durchaus noch mehr zu entdecken. Es wurde ja schon einiges in den einschlägigen Threads genannt. "The Centaur and the Phoenix" ist zB auch sehr schön.

Ich hab ja mit Lateef weiter so meine Berührungsängste.........................

Hab aber in die og. genannte mal reingehört und mag die nach dem ersten Eindruck. hm.
Wie ist die Ausgabe klanglich ?

dieselpark (Beitrag #6962) schrieb:

... Lateef ...Wie ist die Ausgabe klanglich ?

Da muss ich nachhaken: Wir sprachen hier ja über diesen preiswerten Sixpack ("Six Classic Albums"); gibt es da nenneswerte Unterschiede zu den og Einzelausgaben? Oder anders: Lohnt der Mehraufwand?

Gruß + Dank im voraus
Jugel

Ich fand den Sechserpack klanglich vollkommen in Ordnung. Vermutlich enthält er die vorzuziehenden Erstüberspielungen und nicht den Remaster, der Mr. Lovegrove nicht gefiel. Leider gibt es dazu bei den Real-Gone-Jazz-Ausgaben keine Infos ...

Von der Centaur & Phoenix hab ich die Mono-Erstpressung auf Vinyl, die ist sehr gut, aber dafür ist die Version in der Box Stereo.

Bei mir gerade das hier im Player: Pharoah Sanders-Elevation


Ein Abwechsungreichers Album mit Afrikanischen und Indischen einflüsse,gefühlvolles Saxophonspiel mit interessanten Rhythmen.

Aus gegebenem Anlass diese hier. John Surman - The Road to Saint Ives (ECM 1990). Bin gestern aus einer Woche Urlaub in Cornwall heimgekommen. Auch wenn Surman jenseits des Flusses Tamar geboren wurde, dessen östliches Ufer bereits zu Devon gehört (in der Nähe von Plymouth), so fühlte er sich immer stark zur Geschichte und Natur Cornwalls hingezogen. Die "Road to Saint Ives" soll zwar keine Landschaftsbeschreibung von Cornwall sein, sagt er im Begleittext, aber die Titel beziehen sich alle auf Plätze in Cornwall, von denen ich auch an einigen war (Tintagel, Marazion, Lostwithiel).

Freddie Hubbard - Ready for Freddie (Blue Note, 1961, Connoisseur CD)



Gehört sicherlich zu den stärksten Alben von Hubbard, wird aber erstaunlich selten genannt.

Donald Byrd - A New Perspective (Blue Note, 1963, BN Works TOCJ 4124)

Hast du auch mal links zu Angeboten statt nur der Fotos ?
Das würde noch mehr helfen.
Angebote, die sich auf genau die Ausgaben beziehen, die du nennst. Danke.

Suchen hilft. Manchmal.
In diesem Fred zeigt sicher manch einer seine (gerade erworben) kleinen Schätze. Das ist nicht immer leicht nachzukaufen.

Null Problemo, finde ich, weil neben der Abbildung auch noch Interpret und Titel aufgeführt sind. Das lässt sich schnell und leicht recherchieren. (Das bringt sogar den positiven Nebeneffekt, dass man bei den einschlägigen Versandhändlern dann auch schnell und driekt die Vielfalt der angebotenen Ausführungen erkennt...)
Da tummeln sich hier andere Spezialisten, die sich kommentarlos auf das nackte Cover - mit am Ende unlesbaren Texten - beschränken...

Gruß
Jugel

@dieselpark
Tut mir leid, aber das hier ist nicht der "Jazz für Anfänger"-Thread. Ich werde nicht neben jede Platte, die ich velleicht schonmal gepostet habe, nochmal einen Link setzen, sondern mache das wie es hier immer üblich war und nicht wie Du das neuerdings verlangst. Wie welche Ausgaben in der Regel klingen, haben wir hier mehr als nur einmal geschildert und nach diesen Suchmaßstäben müsstest Du selber in der Lage sein, für Dich interessante Platten zu finden.

@cds23: Der schärfere Ton ist komplett überflüssig.

Es war nur eine Frage, da ich oft bei der Vielzahl der Veröffentlichungen/Ausgaben als Nicht-Fachmann überfordert bin, welche die (klanglich) "richtige" ist. Das ist alles.
Aber dann eben nicht.
Nicht schlimm.
War NUR eine Frage. Ich "verlange" gar nichts.

@dieselpark
Kannst Du uns allen nicht mal erklären, warum Du so sehr auf den Klang fixiert bist?

Das würde mich auch interessieren

Und dann, mit welcher aktuellen Anlage spielt dieselpark ab? Speziell mit welchen Lautsprechern?

Witzige Frage in einem HIFI-Forum. Ist schließlich der Sinn des Forums. Neue Musik kennenzulernen und danach auch nach der besten Version zu suchen.

was gibt es da groß zu erkären ?

eine Antwort ist:

Ist schließlich der Sinn des Forums. Neue Musik kennenzulernen und danach auch nach der besten Version zu suchen.

und:
Der Klang ist mir extrem wichtig - gerade beim Jazz.
Ich bin ja erst noch dabei, diese Musik-Richtung für mich zu erschließen und gewinnen - und das klappt bislang nur so richtig, wenn der sound stimmt.
Bei schlechten Aufnahmen/Produktionen bin ich nicht richtig bei der Sache - bislang.
Aber ist der Klang gut oder sogar sehr gut bis herausragend, kann ich der "komischsten" Musik noch was abgewinnen und genießen, weil mich dann das Spektakel des Klang-Erlebnisses mitreißt.
So ist das.

(und meine Anlage steht in meinem Profil)

HansFehr (Beitrag #6975) schrieb:

Und dann, mit welcher aktuellen Anlage spielt dieselpark ab? Speziell mit welchen Lautsprechern?

Spielt das wirklich eine Rolle. IMHO ist der Unterschied zwischen verschiedenen Masterings teilweise größer als zwischen einen 200 Euro NAD Verstärker und meinem McIntosh... (zugegeben bei Boxen wird es dann schon kritischer... )

chriss71 (Beitrag #6976) schrieb:

Witzige Frage in einem HIFI-Forum. Ist schließlich der Sinn des Forums. Neue Musik kennenzulernen und danach auch nach der besten Version zu suchen. :prost

Naja, das dauernde Nachfragen von dieselpark finde ich überzogen. Es gibt genügend Möglichkeiten, sich selbst ein akustisches Bild zu machen.

Gut so, von mir.

Ich kann dieselpark schon verstehen, ich höre ja auch gerne gut aufgenommene Platten. Warum auch nicht, dafür betreiben wir ja alle einen mehr oder weniger grossen Aufwand. Nur darf einen das nicht verblenden, musikalische Meilensteine nicht mehr zu hören, nur weil sie mono sind. Aber da kommt er schon noch hin ...

Hier gerade Dave Holland - Prism (2013). Puuh ... um ehrlich zu sein, aufs erste Hören gefällt mir das überhaupt nicht. Ich mag dieses sinnentleerte Gitarrengefrickel von Kevin Eubanks nicht ... hätte mir eine Warning sein müssen ! Konzeptionell zwar nicht wirklich schlecht, und wenn Holland mal mit seinem Bass durchkommt, auch nach wie vor gut, aber Eubanks macht alles kaputt. Ich schalte jetzt aus.

Diese Kritik habe ich erwartet. Ich habe diese CD erst kürzlich vorgestellt.

Ein Lob an den Mut vom verdienten Holland, mit jungen Musikern zu arbeiten.

Es gibt genügend Möglichkeiten, sich selbst ein akustisches Bild zu machen.

wie denn? ohne gleich zu kaufen? und BEVOR ich kaufe, hole ich mir hier eben Rat !
das ist der Sinn eines solchen Forums.

danke an arnaoutchot für das Verständnis.
Und das mit dem mono werden wir ja sehen............ - deine Prognose aber ist nicht komplett ausgeschlossen.

HansFehr schrieb:

Ein Lob an den Mut vom verdienten Holland, mit jungen Musikern zu arbeiten.

Ja, sicher fortschrittlich von ihm. Wenngleich ich Eubanks mit seinen 55 Jahren nicht unbedingt als jungen Musiker bezeichnen würde.

chriss71 (Beitrag #6782) schrieb:

HansFehr (Beitrag #6777) schrieb: Er wird sich für dieses neue Album Kritik gefallen lassen müssen. So, heute auch das erste Mal angehört. Du hast recht, sehr eigenwillig das Ganze. :prost

Ich zitiere mich mal selbst, Michael... Interessant, Hans hat schon ungefähr gewußt, dass es nicht zu einhelligen Beifallsbekundungen kommen wird....

arnaoutchot (Beitrag #6980) schrieb:

Nur darf einen das nicht verblenden, musikalische Meilensteine nicht mehr zu hören, nur weil sie mono sind. Aber da kommt er schon noch hin ... ;)

Da MUSS er hin...

chriss71 (Beitrag #6986) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #6980) schrieb: Nur darf einen das nicht verblenden, musikalische Meilensteine nicht mehr zu hören, nur weil sie mono sind. Aber da kommt er schon noch hin ... ;) Da MUSS er hin... :prost

Tja, da bin ich wohl bei dieselpark. Ich bin da sogar sehr dogmatisch. Ich kaufe KEINE Monoscheiben. Ich höre sie mir in einem Plattenladen nicht mal an. Mögen sie noch so relevant sein. Mein Ohr hat sich an alle möglichen Arten von Stereomixen (auch extrem Ping-Pong) gewöhnt und ich kann keine Monoscheiben genießen. Ist schwer zu erklären. Die einzigen Monoscheiben, die ich habe und (eher aus meiner Frühzeit als Jazzfan) geil finde, sind Sonny Rollins "Vol. 1" und Miles Davis "'Round about midnight".

Mr._Lovegrove (Beitrag #6987) schrieb:

...Ich kaufe KEINE Monoscheiben. Ich höre sie mir in einem Plattenladen nicht mal an. Mögen sie noch so relevant sein. ...

Das halte ich für überzogen .(Als Surround-Freak höre ich ja auch noch Stereo oder gar Mono ).
Gibt es eigentlich bei den neumodernen Verstärkern auch welche, die ein Mono-Signal auf künstliches Stereo aufblasen können - so wie die AVR-Boliden ein 2.0-Signal zum Rundum-Sound verändern können? Vielleicht wäre das dann ein Kompromiss...

Gruß
Jugel

Jugel (Beitrag #6988) schrieb:

Gibt es eigentlich bei den neumodernen Verstärkern auch welche, die ein Mono-Signal auf künstliches Stereo aufblasen können - so wie die AVR-Boliden ein 2.0-Signal zum Rundum-Sound verändern können? Vielleicht wäre das dann ein Kompromiss...

Im Gegenteil, Jugel, die normalen Stereo-Verstärker blasen Mono auf ein Fake-Stereo auf, in dem aus beiden Stereo-Lautsprechern die gleiche Information kommt. Richtiges Mono hören nur wir beide, wenn wir eine Mono-Quelle durch den PL-Decoder unserere Mehrkanalverstärker jagen, denn dann wird konsequenterweise alles auf den Center gemixt und die anderen Lautsprecher bleiben stumm. Mr. Lovegrove würde sich wundern, wenn er bei dieser Behandlung feststellen würde, wieviele angebliche Stereo-Platten eigentlich mehr oder weniger mono sind. Das fällt nur bei einer herkömmlichen Stereoanlage nicht so auf.

Mono-Aufnahmen konsequent zu verbannen finde ich ziemlich engstirnig.

arnaoutchot (Beitrag #6989) schrieb:

Mono-Aufnahmen konsequent zu verbannen finde ich ziemlich engstirnig. :.

Du kennst meine Antwort auf diese Frage, oder? Wir sind sogar so wahnsinnig und kaufen SHM-SACD's um 60 Euro um einen Monomix zu bekommen...

Noch einmal zur "Work Song".

Ich habe jetzt die heute eingetroffene "Keepnews Colection" von 2008 mit meiner alten OJCCD-363-2 verglichen.
Auch die 2008er ist nicht das Gelbe vom Ei, doch ist es ein deutlicher Fortschritt zu dem Mastering von Phil De Lancie.
Joe Tarantinos Remastering ist sehr viel weniger "verhängen". Die 1989er Version wirkt als würde zwischen Musik und Ohr ein dicker Vorhang hängen.

Bei der mono-Diskussion bin ich sehr bei Lovegrove.
War heute in Stockholm in x Plattenläden unterwegs, teilweise mit guter bis sehr guter Jazz-Auswahl, habe aber die mono-Platten alle "links liegen" lassen.
Sorry. Eines Tages ändert sich das ggf.

Und nochmal zur work song - die ist klanglich so unterirdisch, da spar ich mir sogar irgendwelche Vergleiche oder Beschreibungen; die ist vom sound leider (egal in welcher Ausgabe offenbar) ein WITZ.

Ansonsten nur 4 CDs gekauft in Stockholm (auch aus Zeitmangel), davon nur 3 Jazz-Alben:
Grant Green, Grant´s first stand - McMaster von 1999;
Coltrane plays the Blues - Atlantic Records wahrsch. aus den 90ern;
Art Blakey, The Big Beat - wieder McMaster, Ausgabe von 1985
und alle für wenig Geld ! (je 7 Euro )

Großes Vergnügen bereitet heute die von mir bisher etwas vernachlässigte Sammlung der EmArcy-Sessions der Adderley-Brüder.



Cannonball Adderley - Sophisticated Swing: The EmArcy Small-Group Sessions
1995, Verve/PolyGram Records

Beinhaltet folgende Alben:

Nat Adderley - To The Ivy League From Nat

Cannonball Adderley - Sophisticated Swing

Cannonball Adderley - Cannonball Enroute

Cannonball Adderley - Cannonball's Sharpshooters

Der Titel der Zusammenstellung ist also etwas irreführend, weil ein Album unter dem Namen von Bruder Nat erschienen ist. Ein große Rolle spielt das aber nicht, weil auf allen 4 Alben beide prominent vertreten sind. Nur weil der kleine Nat eh meistens schlecht wegkommt, möchte ich ihn hier ausdrücklich nennen. Sein Album ist keineswegs schlechter als die anderen 3.
Allerorts guter, knackiger Hardbop. Hier fehlt noch der bekannte Soulgroove. Alles Aufnahmen zwischen Juli 56 und dem 6. März 1958.

3 Tage vor "Somethin' Else" aufgenommen!

Die dürfte dann im Anschluss wohl meine Adderley-Session für heute abschließen?

dietmar_ (Beitrag #6993) schrieb:

Großes Vergnügen bereitet heute die von bisher etwas sehr vernachlässigte Sammlung der EmArcy-Sessions der Adderley-Brüder.

Ja, die hab ich auch, sehr gut ! Waren überhaupt schöne Veröffentlichungen, diese Verve-Serie, da ist auch einiges von Ben Webster, Illiois Jacquet, Max Roach/Clifford Brown etc. im Schrank bei mir.

arnaoutchot (Beitrag #6994) schrieb:

Ja, die hab ich auch, sehr gut ! Waren überhaupt schöne Veröffentlichungen, diese Verve-Serie, da ist auch einiges von Ben Webster, Illiois Jacquet, Max Roach/Clifford Brown etc. im Schrank bei mir.

... und die Doppel-CD Lee Konitz - Live At The Half Note gehört auch dazu. Ebenfalls sehr gut!

Hab gerade mal meine Nat Adderley "Work Song" SACD aus dem Jazzkeller geholt. Nun, es stimmt, klangliches Highlight ist es wirklich nicht. Die SACD basiert auch auf dem Tarantino-Mastering. Musikalisch ist sie allerdings wirklich fein, besonders auch durch den Einsatz von exotischen Instrumenten wie dem Cello. Wenn sie mal 'ne Weile läuft, gewöhnt man sich auch an den - nennen wir's mal positiv - abgedunkelten Klang.

John Coltrane - Settin' the Pace (Prestige, 1958, XRCD)



@Michael

Wie bewertest Du eigentlich die Prestige Zeit von Coltrane? Habe früher länger einen Bogen drum gemacht weil es oft hieß, er habe erst, abgesehen von Blue Train, auf Atlantic seine gefestigte Spielweise erworben.

arnaoutchot (Beitrag #6989) schrieb:

Mr. Lovegrove würde sich wundern, wenn er bei dieser Behandlung feststellen würde, wieviele angebliche Stereo-Platten eigentlich mehr oder weniger mono sind. Das fällt nur bei einer herkömmlichen Stereoanlage nicht so auf.

Wie gut, dass ich dererlei Technik nicht besitze.
Ich kann mich in Bezug dessen an den Kommentar von Tontechniker Greg Fidelman bezüglich des Aufnahmens des Red Hot Chilli Pepper Albums "By the way" (ich bin nicht ganz sicher, ob es das war) erinnern, der dieses als quasi Monoaufnahme bezeichnete und tatsächlicherweise große Teile davon in mono produziert hat.
Verrückte Welt.

arnaoutchot (Beitrag #6989) schrieb:

Mono-Aufnahmen konsequent zu verbannen finde ich ziemlich engstirnig. :.

Es ist, wie schon gesagt, schwierig zu erklären, aber bei mir ist das eine Gefühlssache und keine
"musikpolitische" Einstellung. Aber jeder hat halt seinen Spleen in der Welt des Musikhörens und -sammelns.
Andere jagen ihre Musik erst durch das DR Levelmeter und alles was unter 10 ist, wird nicht gehört.
Ich kaufe halt keine Monoscheiben.

Stacey Kent - Raconte-moi

Ein Album im französischen Chansonstil. Einfach großartig!

cds23 (Beitrag #6997) schrieb:

Wie bewertest Du eigentlich die Prestige Zeit von Coltrane? Habe früher länger einen Bogen drum gemacht weil es oft hieß, er habe erst, abgesehen von Blue Train, auf Atlantic seine gefestigte Spielweise erworben.

So ähnlich sehe ich es auch. Sehr viele Sessions in schneller Folge, teilweise etwas gesichtslos. Aber es gibt auch gute darunter (Stardust Sessions, die erste "Coltrane", die Lush Life natürlich, ja, auch die og "Settin' the Pace" u.v.a.). Die "Complete Prestige Sessions" hab ich mir ehrlicherweise nie gekauft und bislang nie vermisst.

Ich müsste mal in meiner Sammlung graben, es gibt auch weitere gute Sessions mit Coltrane auf Prestige, wo er nicht der Leader ist.

arnaoutchot (Beitrag #7000) schrieb:

es gibt auch weitere gute Sessions mit Coltrane auf Prestige, wo er nicht der Leader ist.

Die Reihe von Cookin' bis Steamin'. Coltrane bei Miles Davis. Das war aber unter Zeitdruck.

2006 kam die CD-Box The Legendary Prestige Quintet Sessions mit diesen Aufnahmen raus. Ich habe die Vinyls.

Darf ich dazu ergänzen, auch wenn nur Michael gefragt war?

Die "Complete Prestige Sessions" habe ich einmal für sehr kleines Geld gebraucht erworben, da musste ich nicht lange überlegen. Ich habe aber fast nie etwas davon gehört. Das liegt aber auch daran, dass der Informationsgehalt dieser Box (1991) schlecht vermittelt wird: extrem kleine Schrift, Alben übergreifende Sessions, die man sich zusammensuchen muss. Wenn man ein bestimmtes Album gerne daraus hören möchte, braucht man eine Lupe um es wenigstens anteilig auf einer CD zu finden.

Die frühen Coltrane Sachen sind sicher gut – Michael hat schon wesentliches genannt – aber stachen damals nicht hervor. Richtig interessant ist es erst seit „Blue Train“ und natürlich den Atlantic Sessions.
Hieraus läuft jetzt die sehr schöne Session mit Milt Jackson „Bags & Trane“.



John Coltrane & Milt Jackson - Bags & Trane
1959, Atlantic, 1993

dietmar_ (Beitrag #7002) schrieb:

Hieraus läuft jetzt die sehr schöne Session mit Milt Jackson „Bags & Trane“.

Sehr schöne Platte ! Auch einer meiner Favoriten aus der früheren Zeit. Koinzidenz: Ich hatte heute früh die "Bags meets Wes" im Auto dabei, wo auch das Hammernümmerchen "Stairway to the Stars" drauf ist.