Filtertechniken bei DAC

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prontosystems
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Apr 2019, 15:22
Hi Community,

ich habe jetzt viel darüber gelesen, ein digitales Signal bit-korrekt von einer Quelldatei zu einem externen DAC zu bringen und habe viel darüber gelernt, was es bedeutet "nahe am Original" zu operieren. Was mich jetzt erstaunt, ist, dass viele Hersteller, auch High-Endige mit zT sehr teuren Geräten, den DACs mehrere anwählbare Filter zu spendieren

Läuft das nicht widersprüchlich zu dem Anstrengungen ein möglichst originales Signal aus dem Computer zu zaubern, um es anschließend dann in einen, wenn auch zT viele Hundert oder Tausend Euro teuren, DAC mit Gewalt zu verändern?

Was ist von diesen Filtern zu halten? Was ist sinnvoll, was ist Unsinn, was ist best practice?

Thx & Bye Tom
michi42
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 22. Apr 2019, 16:41
Mal ins Blaue geraten ist das vielleicht grob mit elektronischer Bildbearbeitung, genauer: dem Weißabgleich vergleichbar.

Egal, ob man die Arbeit der Kamera überlässt oder RAW-Dateien manuell aufbereitet, an einem Punkt muss man sich innerhalb eines gewissen Spielraumes entscheiden, welche Farbbalance(n) funktionieren, damit das Bild keinen - unnatürlichen! - Farbstich bekommt und das Foto unter diesem Aspekt im realistischen Rahmen bleibt.

Nu isset so, dass jedes Auge zu einem Zeitpunkt unterschiedlich "abgestimmt" ist, da sich die Lichtwahrnehmung ja ständig, je nach Umgebungsbedingungen, verändert (gutes Beispiel hierfür ist warmes Zimmerlicht gegenüber blauem Dämmerungslicht; guckt man aus einem so beleuchteten Raum heraus, sieht das Zimmer "neutral" aus, während draussen alles bläulich ist - und umgekehrt ist die Umgebung draussen weitgehend neutralgrau, während Raumbeleuchtungen in der Regel gelblich-warm wirken). Man hat also, wenn sich zwei Leute eine Szene ansehen, schon vier verschiedene "Farbstiche", die für uns aber allesamt "korrekt" und natürlich aussehen.

Diese, im Rahmen eines gewissen Spektrums, Interpretation findet auch je nach Ohr statt, minimale Differenzen sind da schon noch "originalgetreu", solange nicht völliger Quatsch beim Hörer ankommt.

Denke ich.
prontosystems
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Apr 2019, 17:06
Servus Michi,


michi42 (Beitrag #2) schrieb:
Mal ins Blaue geraten ist das vielleicht grob mit elektronischer Bildbearbeitung, genauer: dem Weißabgleich vergleichbar[...]


Das beim Wandeln eines analogen Signals ins Digitale und wieder zurück Störgeräusche entstehen, die an geeigneter Stelle und durch geeignete Techniken herausgefiltert werden müssen, habe ich mittlerweile verstanden. Die Lektüre dazu ist zwar kompliziert aber ich muss ja keinen Aufsatz dazu schreiben.

Um in deiner Metapher zu bleiben, sind es eher die vielen Programmmodi, die eine digitale Kamera dem Benutzer anbietet (btw: Ich habe selbst eine digitale DSLR und nutze keinen dieser Sport, Portrait oder Gimmick Modi). Beim DAC sind das dann Filter, die bewusst den Klang in irgendeine Richtung beeinflussen und da stelle ich mir die Frage, ob es wirklich ein Qualitätsmerkmal eines DACs ist, besonders viele dieser Filter zu besitzen. Manche DAC Hersteller gehen sogar her und bieten ein halbes oder gar ganzes Dutzend austauschbare OP-AMPs an (was das genau ist, habe ich noch nicht recherchiert aber es ist ein auf der Platine verbautes Bauteil), damit vermutlich jeder dieser Filter nochmal einen anderen Flavor bekommt.

Bei dieser Frage stecke ich gerade fest und frage mich nach dem Nutzen. Immerhin muss man auch vermerken, dass auch zB Wadia in einem über 10.000 Euro teuren CD-Player dem Benutzer die Möglichkeit mehrerer zuschaltbarer Filter gibt und die werden sich da hoffentlich was dabei gedacht haben. Mein T&A CD Player hat zB einen dieser Wadia Filter (drei insgesamt) und nachdem ich mich auf einen eingeschossen habe, bleibt der fix eingestellt, seit Jahren.

Thx & Bye Tom


[Beitrag von prontosystems am 22. Apr 2019, 17:07 bearbeitet]
mwaudio68
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Apr 2019, 17:26
Mann nutzt mMn die DAC Filter für Musikrichtungen: Klassik, Rock, Jazz und ordnete diese dem Musikstil zu.
Oder andres:
Ein Wein, der harmonisch auf das Essen abgestimmt ist, unterstützt dezent den Geschmack des Gerichts.
michi42
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 23. Apr 2019, 09:49
Moin Tom,


Um in deiner Metapher zu bleiben, sind es eher die vielen Programmmodi, die eine digitale Kamera dem Benutzer anbietet


dabei dachte ich eher an die unterschiedlichen grundlegenden Interpretationen der verschiedenen Hersteller. Jeder hat da minimal andere Ausprägungen von Helligkeit, Kontrast, etwas andere Gewichtung der Helligkeitszonen, die Stärke des Entrauschers, die Algorithmen zur Bestimmung des jeweils korrekten Weißabgleichs achten auf unterschiedliche Dinge etc. etc. Aber in den seltensten Fällen wird es einen Betrachter geben, der eines der verschiedenen Ergebnisse als "schlecht", "unnatürlich" oder "falsch" identifizieren würde.

Ich glaube schon, dass die verschiedenen DAC-Filter allesamt eine korrektes Ergebnis liefern, aber dass "korrekt" kein Punkt, sondern eine Spanne ist, innerhalb der man sich, je nach persönlichem Geschmack, bewegen kann. Man hat quasi mehrere DACs in einem und spart so ggf. Geld & Aufwand.


In diesem Sinne & schöne Grüße,

- Michael
prontosystems
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 23. Apr 2019, 11:19
Servus Michi,

michi42 (Beitrag #5) schrieb:
[...]Ich glaube schon, dass die verschiedenen DAC-Filter allesamt eine korrektes Ergebnis liefern, aber dass "korrekt" kein Punkt, sondern eine Spanne ist, innerhalb der man sich, je nach persönlichem Geschmack, bewegen kann. Man hat quasi mehrere DACs in einem und spart so ggf. Geld & Aufwand.

ich frag mich da gerade eher hinsichtlich den ganzen Aufwand, den man betreibt, dass das Signal seitens des Rechners auch nicht über irgendwelche Umwege zum DAC geliefert wird, sondern auf direkten Wege. Dann kommt noch, dass manche Player zusätzlich noch die Möglichkeit bieten, nicht unbedingt benötigte Systemdienste abzuschalten, um jegliche Möglichkeit einer Einstreuung in das digitale Signal zu vermeiden. An dieser Stelle wird jede Menge Arbeit investiert...

...und dann kommt der DAC und brutzelt da einen Filter drüber, damit man am Ende glauben soll, im Kölner Dom zu sitzen (Übertreibung macht deutlich). Diese beiden Philosophien bringe ich nicht unter einen Hut, oder tue mich noch ein wenig schwer damit ;-)

Thx & Bye Tom
Werner_B.
Inventar
#7 erstellt: 25. Apr 2019, 20:23
Weia ...

Filter sind notwendig (!), um aufgrund der D/A-Wandlung entstehende Artefakte oberhalb der Nyqvist-Frequenz auszufiltern, da diese anderenfalls über Interferenzen ggf. den hörbaren Bereich (negativ) beeeinflussen können.

Bei Kameras erfüllt diese Aufgabe der Tiefpassfilter vor dem Sensor. Wird er weggelassen, werden mehr Artefakte sichtbar (Moiree).

Gruss, Werner B.
michi42
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 28. Apr 2019, 19:33

Weia ...


Deine hier gelieferte Ergänzung steht ja nicht im Widerspruch zu den bisherigen Aussagen.
Werner_B.
Inventar
#9 erstellt: 28. Apr 2019, 20:26

michi42 (Beitrag #8) schrieb:

Weia ...


Deine hier gelieferte Ergänzung steht ja nicht im Widerspruch zu den bisherigen Aussagen.

Dann hast Du genau gar nichts vom Thema verstanden. Nur um nochmals einen Deiner völlig unsinnigen Vergleiche zu zitieren:


michi42 (Beitrag #2) schrieb:
... mit elektronischer Bildbearbeitung, genauer: dem Weißabgleich vergleichbar.

Egal, ob man die Arbeit der Kamera überlässt oder RAW-Dateien manuell aufbereitet, an einem Punkt muss man sich innerhalb eines gewissen Spielraumes entscheiden, welche Farbbalance(n) funktionieren, ...
Quo
Inventar
#10 erstellt: 28. Apr 2019, 20:38
schrieb er nicht; "ins Blaue geraten, vielleicht ... dem Weißabgleich vergleichbar" ?
michi42
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 29. Apr 2019, 08:38

Dann hast Du genau gar nichts vom Thema verstanden. Nur um nochmals einen Deiner völlig unsinnigen Vergleiche zu zitieren:


Verzeiht, oh großer Oberlehrer, aber Ihr irrt, was das unterstellte Monopol der Unverständnis angeht. Eure voreilige und unbedachte Verurteilung schadet Eurer Reputation, Herr!

Verschiedene Filter haben unterschiedliche Einflüsse auf die Klangcharakteristik, que no? Was diese genau tun und warum diese es tun, ist hierbei komplett nebensächlich.

All diese Filter bringen "korrekte" Ergebnisse in unterschiedlichen Ausprägungen, mit unterschiedlichen Gewichtungen. Sonst würden diverse Filter ja keine unterschiedlichen Klangeigenschaften mit sich bringen und wären eher sinnfrei. Ich spreche NICHT von Equalizersettings, sondern der Interpretation/Aufbereitung des Audiosignals.

Das ist analog das gleiche wie in der EBV mit verschiedenen Wertesets für Weißabgleich, Sättigungswert, Kontrast, Helligkeit etc. Scheinbar hat sich noch nicht jeder mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Liebe Grüße,

- Michael
michi42
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 29. Apr 2019, 08:39

schrieb er nicht; "ins Blaue geraten, vielleicht ... dem Weißabgleich vergleichbar" ?


...und noch viel mehr.
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