Test: Asus Xonar Essence 3 – der neue Favoritenschreck?

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nfsgame
Stammgast
#1 erstellt: 18. Mrz 2014, 17:00
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Die internen Soundkarten des Hardwarespezialisten Asus brachten einst frischen Wind in den ehemals fast ausschließlich von Creative beherrschten Sektor der Soundwiedergabe am heimischen Rechenknecht. Gerade die günstige Xonar DX und das Stereotopmodell STX, beziehungsweise ST (für die mit dem H6-Erweiterungsboard eine Aufrüstung auf 8 Kanäle verfügbar ist), genießen noch immer große Beliebtheit. Wenig später folgten mit der Xonar Essence One und der aufgepimpten Variante Xonar Essence One Muses die ersten externen Digital-Analogwandler mit Kopfhörerverstärker und dem Drang, sich in der gehobenen Qualitätsklasse beweisen zu müssen.

Jetzt steht die nächste Evolutionsstufe aus der Xonar Essence-Serie in den Startlöchern. Mit der Asus Xonar Essence 3 möchte der Hersteller nun endgültig den Schritt in den Highendsektor schaffen und stellte mit hohem technischen Aufwand einen externen DAC samt Kopfhörerverstärker auf die Beine, dessen Ausstattung und technische Daten so manch geneigten Käufer mit der Zunge schnalzen lässt: Ein robustes Aluminiumgehäuse mit beachtlicher Materialstärke beherbergt einen großzügig dimensionierten Ringkerntransformator, der einen nicht unerheblichen Anteil am stattlichen Gewicht trägt. Eine recht ausführliche Anschlusssektion inklusive AES/EBU-Eingang und symmetrischen XLR-Ausgängen, sowie Frontanschlüsse für symmetrisch konnektierende Kopfhörer via Mini-XLR sind genauso im Ausstattungspaket enthalten, wie eine Fernbedienung samt motorisiertem Lautstärkeregler. Für die Digital-Analogwandlung sorgen zwei AD1955-Stereowandler – einer pro Kanal. AD 827SQ- und Muses 02-Operationsverstärker, sowie hochpräzise Taktgeber sollen die Spezifikationen auf der technischen Seite abrunden und für eine sehr gute Wandlungsqualität sorgen. Doch wie schlägt sich Asus neues Topmodell in der Praxis?

Bevor es nun richtig losgeht, möchte ich zunächst Asus Deutschland für die problemlose Bereitstellung des Testexemplars und den schnellen Support in Sachen Firmware des noch sehr frühen Modells danken – vielen Dank!


Verarbeitung, Bedienung und Anschlusssektion

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Die Xonar Essence 3 besitzt ein stattliches Gewicht ist aber leider etwas zu schmal um sich nahtlos zwischen bestehende Hifikomponenten einzugliedern

Direkt beim Auspacken fällt das stattliche Gewicht auf, welches hauptsächlich vom stabilen Gehäuse samt Ringkerntransformator begründet liegt. Das komplette Gehäuse besteht aus dickem, lackiertem Aluminium, die Frontplatte ist lediglich gebürstet worden, was das optische Gesamtbild etwas auflockert. Beide Regler bestehen leider aus Plastik, Die drei Taster auf der linken Hälfte der Frontplatte bestehen zwar aus Metall, trotzdem ist deren Einpassung bei meinem Exemplar nicht vollständig gelungen. Dies trübt etwas das Gesamtbild der ansonsten sehr guten Verarbeitung. Löblich ist, dass größtenteils auf effekthaschende Beschriftungen oder grelle LEDs verzichtet wurde. Lediglich ein einer Ecke des Gehäusedeckels ist das Herstellerlogo eingeprägt worden. Die Fernbedienung ist puristisch gehalten. Nicht mehr als fünf Tasten finden sich auf der etwas schmal geratenen Fernbedienung, die gerne etwas schwerer hätte ausfallen dürfen um besseres Handling zu gewährleisten.

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Bedienelemente auf der linken Hälfte der Frontplatte

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Kopfhöreranschlüsse auf der Frontplatte

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Eingeprägtes Herstellerlogo auf dem Deckel

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Fernbedienung

Die Bedienung ist intuitiv. Nachdem Quelle und Ziel ausgewählt wurden, kann mit dem jeweiligen Lautstärkeregler der Pegel der analogen NF-Ausgänge, beziehungsweise der der Kopfhörerausgänge angepasst werden. Während die angewählte Quelle per LED neben den drei Tastern auf der linken Seite angezeigt wird, besitzen die beiden Lautstärkeregler eine mitlaufende LED-Anzeige, die stets die aktuelle Position markiert, sowie die Aktivität des Ausgangs signalisiert. Die Lautstärkeregelung an sich erfolgt nicht herkömmlich per Potenziometer im Signalweg, sondern über einen Impulsgeber mit zwei Endstellungen, der Signale an den entsprechenden IC für die Lautstärkeregelung weitergibt. Das ermöglicht eine Anpassung des Ansprechverhaltens per Firmware – dies war bei meinem sehr frühen Exemplar übrigens nötig, da sich das Regelverhalten mit der originalen Firmware im unteren Regelbereich als etwas stufig herausstellte. Das konnte aber problemlos behoben werden. Auf der Rückseite befinden sich zudem noch zwei Kippschalter um die Lautstärkeregelung auf Bypass zu schalten (etwa für den Anschluss an eine separate Vorstufe oder einen Vollverstärker) und um den USB-Soundmodus zwischen Hotplug (1.0) oder dem 2.0-Modus mit dem Bedarf an zusätzlichen Treibern umzustellen.

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Rückseite

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Digitale Anschlüsse im Detail

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Analoge Anschlüsse im Detail


Eingangsseitig sind neben optischer und koaxialer S/PDIF-Schnittstelle und USB-Anschluss auch ein AES/EBU-Anschluss, sowie ein analoger Stereo-Cincheingang verfügbar. Auf Ausgangseite stehen rückseitig Neutrik-Cinchbuchsen und XLR-Buchsen zur Verfügung. Auf der Frontplatte existieren selbstverständlich ein 6,3mm-Klinkenausgang für Kopfhörer, sowie zwei Mini-XLR-Buchsen für symmetrische Kopfhörer.


Testequipment und verfügbare Vergleichsobjekte, Teststücke (FLAC via Foobar ASIO)
•AKG Q701
•Sennheiser HD598
•Yamaha HS80M in THX-Wall + 2x 12“-Subwoofer (AW3000 CB), aktiv getrennt (80Hz) und entzerrt (Tiefton + Bafflestep) – akustisch optimierter Hörraum (Rockwool-Bassfallen in Front und Rear, Basotect-Deckensegel, Basotectabsorber für Erstreflexionen, Diffuser Rearbereich) mit ~22m²
•HTPC als Quelle
•Zum Vergleich vorhanden: Asus Xonar Essence One, Asus Xonar Essence One Muses, RME Fireface 800
•Verkabelung Cordial (Cinch), Sommercable (XLR)

•Pink Floyd – The Wall (non-remastered)
•Metallica – Garage Inc.
•Dire Straits – Money for Nothing
•Manowar – Warriors of the World
•A life Divided – Passenger
•Fury in the Slaughterhouse – Monochrome live

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Gehäusedeckel mit beachtlicher Materialstärke

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Abkapselung der Netzteilsektion

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Hochwertige Bauteile

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Symmetrische Signalverarbeitung - Im Bild ein Kanal

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Netzteil ohne Metalldeckel

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Blick auf die Operationsverstärker des Kopfhörerverstärkers

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Gute Verarbeitung im Detail - Im Bild Zuleitungen zu den rückwärtigen Cinchbuchsen

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Strenge Trennung zwischen Netzteil und Signalverarbeitung, Doppelmonoaufbau


Praxistest
Als erstes wurden Essence 3 und Essence One Muses per XLR über einen Umschalter mit der Weiche der Anlage verbunden. Im Direktvergleich fällt direkt eine gesteigerte Dynamik (eh mein persönlicher Kritikpunkt an beiden Essence One im Vergleich mit Fireface 800 oder gar aktuellen AVR) auf, was für einen wesentlich lebhafteren Klang sorgt. Beide DACs sorgen für eine breite Bühne und einen hohen Grad an Detaillierung. Die Synthieeffekte beim „Sound like a Melody“-Cover von A life Divided oder in den ersten Minuten von der Liveplatte der Rocker von Fury in the Slaughterhouse sind sehr gut im Raum platziert, während die Phantommitte bei der Essence 3 dabei etwas stabiler bleibt. Hierbei wird mindestens das Niveau der sehr guten Wandler im RME Fireface 800 erreicht – in einzelnen Disziplinen wie der Herausarbeitung von Details im Stimmbereich hat die Essence 3 die Nase vorne. Sofern die Aufnahmequalität entsprechend hochwertig ist und sowohl Ausgabegeräte, als auch Raumakustik mitspielen, kommt man mit der Essence 3 in das Vergnügen sich vollständig von den Lautsprechern lösender, im Raum stehender Stimmen. Zwar vermochten schon Essence One und Essence One Muses dieses Kunststück zu beherrschen, doch fehlte hier etwas der letzte Schliff, etwas synthetische Einflüsse erinnerten je nach Stimmlage daran, dass hier doch nur Lautsprecher spielten. Doch versteht mich nicht falsch: Das ist meckern auf sehr hohem Niveau, schließlich bewegen wir uns hier in einem Preisbereich, in dem weniger anspruchsvolle Naturen bereits Ausschau nach einem Gebrauchtwagen halten.
Auch der Kopfhörerausgang der Essence 3 wurde mit mehr Dynamik im Gegensatz zu den beiden One gesegnet. Zusammen mit mehr Leistungsreserven der Ausgangsstufe profitieren auch weniger Anspruchsvolle Kopfhörer von dem 1600€-DAC. Es sollte jedoch nicht die Verhältnismäßigkeit außer Acht gelassen werden. Bei einer anderen Verteilung des Budgets zwischen KHV und Kopfhörer lässt sich mit Sicherheit ein gleichwertiges Ergebnis erzielen – vorausgesetzt die Digital-Analogwandlung der Quelle besitzt entsprechendes Potenzial.


Fazit: Mit der Xonar Essence 3 wagt Asus den mutigen Schritt in den umkämpften und von einigen „Traditionsherstellern“ beherrschten Highendbereich. Nach einigen Wochen mit diesem Gerät kann ich sagen, dass es den Wandlern des RME Fireface 800 mindestens ebenbürtig ist und diese auch in mehr als einer Hand voll Situationen und Disziplinen zu übertreffen vermag. Paradedisziplinen der Essence 3 sind Grob- sowie Feindynamik. Hier wird es schwierig eine ernstzunehmende Konkurrenz mit ähnlichem Preisschild zu finden. Insgesamt legt der Neuankömmling im Vergleich zur Essence One Muses noch einmal eine ganze Schippe drauf und hat das Zeug sich einen festen Favoritenplatz in der Preisklasse zu erarbeiten. Die Fernbedienbarkeit und die großzügige Auswahl an Eingängen macht die Essence 3 quasi zudem zu einer kleinen puristischen Vorstufe, an die direkt Studiomonitore oder Endstufen angedockt werden können. Schade, dass das Gehäuse keine Hifi-Normbreite besitzt, denn es würde sich in manch Rack gut machen.

+ Guter Klang mit sehr guter Grob- und Feindynamik
+ Sehr gute Abbildung der imaginären Bühne und Platzierung von Effekten im Raum
+ Großzügige Anschlussauswahl
+ Bypassmodus

- Einpassung der Kunststoffbedienelemente in die Frontplatte
- Keine Hifi-Normbreite
- Etwas billig wirkende Fernbedienung


[Beitrag von nfsgame am 20. Mrz 2014, 18:19 bearbeitet]
master030
Inventar
#2 erstellt: 26. Mrz 2014, 22:17
Geiles Teil. Wann kommt der Kasten raus? und was wird das Teil kosten??
Marcel1995
Inventar
#3 erstellt: 05. Apr 2014, 10:02
Steht drin, oha, 1600€.
Wobei die One anfangs wohl auch ziemlich teuer war und jetzt gibts sie für 400€...
Zum Release steht nix, aber bei Asus ist sie schon ganz normal gelistet: http://www.asus.com/...verters/Essence_III/
get_the_hjk
Gesperrt
#4 erstellt: 13. Jun 2014, 18:56
Ich habe die Essence STX und die STU im Einsatz,
Preis war wirklich in Ordnung, wobei der STU recht hell klingt an USB, wird deshalb auch verkauft
die BurrBrown-Wandlung von der STX gefällt mir eheblich besser.

Aber 1600 € für einen Exotenvollverstärkerdac von Asus. :?,
ist doch sehr ambitioniert.

Ein Test kommt übrigens in der nächsten Audio,
hier ist schon mal ein Preis von 1500 € genannt.

Ich bin echt gespannt, Gegner wären dann Rotel RA-1570 und Konsorten.



CM
Budda4130
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Nov 2017, 17:57
Hallo,

auf, ich glaube, zwei Bildern ist ein IDE Kabel zu sehen was angeschlossen ist. Wozu ist bzw. war das gut?
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