HDMI Schnittstelle für HiFi

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WANI50
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Jan 2012, 10:49
Hallo zusammen,
bislang habe ich die HDMI Anschlüsse nur im Zusammenhang mit TV Equipment gesehen. Währe doch schön wenn es zukünfitig nur noch eine digitale Schnittstelle für die Medienwelt gäbe.
1 Frage:
Gibt es reine Audiogeräte wie Z.B. CD Player, Externe DAC'c usw. mit HDMI Anschluß? Dann währen doch alle anderen Schnittstellen wie TOSlink, USB usw. überflüssig.
2. Frage:
Ist HDMI Jitterfreier als z.B. die SP/DIV oder AES/EBU Schnittstelle?
3. Frage
Wie lang dürfen HDMI Kabel sein.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Jan 2012, 13:19

WANI50 schrieb:
1 Frage:
Gibt es reine Audiogeräte wie Z.B. CD Player, Externe DAC'c usw. mit HDMI Anschluß? Dann währen doch alle anderen Schnittstellen wie TOSlink, USB usw. überflüssig.


Möglich, ich habe keinen Marktüberblick.


2. Frage:
Ist HDMI Jitterfreier als z.B. die SP/DIV oder AES/EBU Schnittstelle?


Wenn der Audiotakt synchron zum Videotakt läuft, dann kann man am Empfänger relativ leicht einen jitterarmen Takt rekonstruieren. Wenn er asynchron läuft ist das schwieriger. Die Antwort auf Deine Frage hängt also von den konkreten Umständen ab.


3. Frage
Wie lang dürfen HDMI Kabel sein.


Offiziell 10 Meter für die Auflösungen bis hin zu 720p oder 1080i, und 7,5 Meter bei den höheren Auflösungen.

Letztlich ist es eine Frage der Kabeldämpfungen und des Übersprechens zwischen den Drahtpaaren in der Leitung, wie viel geht. Die Übertragung benutzt sehr hohe Bitraten und Frequenzen im GHz-Bereich, da werden größere Entferungen schwierig. Aus diesem Grund wird in der Profi-Video-Technik auch SDI benutzt, das mit Koaxkabeln oder Glasfaser arbeitet. Damit sind wesentlich größere Distanzen möglich.

Ich bin aber nicht davon überzeugt daß HDMI für alle Fälle eine gute Idee wäre. Eine galvanische Trennung zur Vermeidung von Masseschleifen ist mit HDMI nicht möglich und braucht Zusatzgeräte. Bei S/P-DIF ist es dagegen einfach, besonders wenn man die optische Variante nimmt.
Passat
Inventar
#3 erstellt: 05. Jan 2012, 15:17

WANI50 schrieb:
1 Frage:
Gibt es reine Audiogeräte wie Z.B. CD Player, Externe DAC'c usw. mit HDMI Anschluß?


Mir ist da nur ein Gerät bekannt, der Sony SCD-XA5400ES.
Das ist ein reiner SACD-Player, er kann ausschließlich CDs und SACDs abspielen, keine DVD, BluRay o.Ä.

Grüsse
Roman
WANI50
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 05. Jan 2012, 15:54
Hallo,
SP/DIV ist ja eine schon sehr alte Schnittstelle. So betreibe ich einen 24 Jahre alten Philpps CD Player (von 1988) mit SP/DIV an Cinch Ausgang, der mit einem 1 Jahr alten ZERO DAC ohne Probleme zusammen läuft.
Wenn ich deine Antwort richtig deute, dann ist HDMI für "nur Audio" gar nicht gedacht, bzw. möglich. Das Jitter-Problem liegt doch wohl bei der Taktrückgewinung auf der Empfangsseite. Die AES/EBU Schnittstelle, die genauso alt wie SP/DIV ist und wohl sehr ähnlich ist, übeträgt ja auch kein Taktsignal. Hat man im Studiobereich ein Mastertakt für alle Geräte? Meine Fragen haben folgende Hintergrund:
Ich überlege mir nach 25 meine Aktivlautsprecher (B&M Omega) zu erneuern. Eigentlich sollte die ganze Kette, einschließlich der Signalaufbereitung in den Lautsprechen digital sein (z.B.Studiomonitor Genelec 8260). So wie ich das lese, hat dieser Monitor auch nur den AES/EBU Input.
Also müßte ich Falle diese Studiomonitors einen reinen digitalen VV finden, der SP/DIV Eingänge, analoge Eingänge mit ADC eine digitale Lautstärkeregelung (kritisch) und AES/EBU Ausgänge hat. Gibt es so etwas überhaupt zum Preis von max 2K€ zu kaufen?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 05. Jan 2012, 16:59

WANI50 schrieb:
SP/DIV ist ja eine schon sehr alte Schnittstelle.


Yepp, sie wurde Mitte der 80er entwickelt.


Wenn ich deine Antwort richtig deute, dann ist HDMI für "nur Audio" gar nicht gedacht, bzw. möglich.


HDMI ist eine Video-Schnittstelle, der man noch ein paar Zusatzfähigkeiten verpaßt hat, um Audio gleich mitzuübertragen. Audio allein geht schon, aber man muß dafür ein "leeres" Videosignal übertragen, einschließlich des Videotaktes. Der Großteil der verfügbaren Datenkapazität der Schnittstelle wird so quasi verschwendet.


Das Jitter-Problem liegt doch wohl bei der Taktrückgewinung auf der Empfangsseite. Die AES/EBU Schnittstelle, die genauso alt wie SP/DIV ist und wohl sehr ähnlich ist, übeträgt ja auch kein Taktsignal.


Stimmt so nicht ganz. Der Takt ist zusammen mit den Daten in ein gemeinsames Signal moduliert, und muß am Empfänger wieder demoduliert werden. Bei HDMI gibt es für den Videotakt ein eigenes Leitungspaar, die Daten benutzen separate Leitungen. Der Audiotakt muß aber im Empfänger rekonstruiert werden, denn HDMI überträgt den auch nicht direkt.

Die Rekonstruktion des Audiotaktes ist dann relativ einfach im HDMI-Empfänger möglich, wenn Audio- und Videotakt ein festes Verhältnis zueinander haben. Dann kann man den Audiotakt aus dem Videotakt ableiten.


Hat man im Studiobereich ein Mastertakt für alle Geräte?


In aller Regel schon. In vielen Studios werden Audio- und Videotakt von einer zentralen Stelle aus an die Geräte verteilt, so daß auch zwischen Video und Audio ein definiertes Verhältnis herrscht.


Ich überlege mir nach 25 meine Aktivlautsprecher (B&M Omega) zu erneuern. Eigentlich sollte die ganze Kette, einschließlich der Signalaufbereitung in den Lautsprechen digital sein (z.B.Studiomonitor Genelec 8260). So wie ich das lese, hat dieser Monitor auch nur den AES/EBU Input.
Also müßte ich Falle diese Studiomonitors einen reinen digitalen VV finden, der SP/DIV Eingänge, analoge Eingänge mit ADC eine digitale Lautstärkeregelung (kritisch) und AES/EBU Ausgänge hat. Gibt es so etwas überhaupt zum Preis von max 2K€ zu kaufen?


AES/EBU ist die in der Industrie akzeptierte Schnittstelle, und wird sogar vielfach zur Taktverteilung benutzt. Daß die Lautsprecher mit dieser Schnittstelle arbeiten ist demzufolge üblich. Ein gewisses Problem ist dabei noch die Ferneinschaltung, aber das ist ja bei analogen Aktivboxen auch so.

Ein rein digitaler VV, der auch noch bezahlbar ist, und noch dazu eine wohnzimmerverträgliche Optik hat, scheint auch mir eine Marktlücke zu sein. Dabei müßte da gar nicht viel drin sein...
Passat
Inventar
#6 erstellt: 05. Jan 2012, 17:08

pelmazo schrieb:
Ein rein digitaler VV, der auch noch bezahlbar ist, und noch dazu eine wohnzimmerverträgliche Optik hat, scheint auch mir eine Marktlücke zu sein. Dabei müßte da gar nicht viel drin sein...


So etwas gabs schon, z.B. von Philips.
Der funktionierte aber nur in Verbindung mit den dazu passenden Aktivlautsprechern von Philips.

Und Meridian baut so etwas auch heute noch.
Aber auch da funktioniert das nur mit deren Lautsprechern.

Grund dafür:
Die Lautstärkeregelung erfolgt auf analoger Ebene in den Lautsprechern und der VV schickt nur entsprechende Steuersignale an die Lautsprecher.

Eine digitale Lautstärkeregelung vermeidet man so lange es geht, weil das nicht verlustfrei realisierbar ist.
Je niedriger die eingestellte Lautstärke, desto geringer die Bitauflösung und desto schlechter der Klang.

Grüsse
Roman
audiophilereinsteiger
Inventar
#7 erstellt: 22. Dez 2012, 08:16

WANI50 schrieb:

1 Frage:
Gibt es reine Audiogeräte wie Z.B. CD Player, Externe DAC'c usw. mit HDMI Anschluß? Dann währen doch alle anderen Schnittstellen wie TOSlink, USB usw. überflüssig.


Bzgl DAC habe ich aktuell bei relativ vielen Produkten recherchiert und kein einziges mit HDMI Eingang gefunden. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, die Tendenz ist für mich aber sehr eindeutig. Warum das so ist, kann ich nur spekulieren. Ein Grund mögen die für HDMI erforderlichen Lizenzierungskosten sein, ein anderer das von pelmazo angesprochene leere Videosignal.

Wenn man sich überlegt, dass mittlerweile einige Geräte (u.a. Oppo 105) ein SACD DSD Stream über HDMI ausgeben, sollte es eigentlich auch mal DAC mit HDMI Eingang geben, trotz wahrscheinlich geringer Nachfrage.
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