Philips Serie 900 FA950 richtige Impedanz

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Felix_Baumgarten
Neuling
#1 erstellt: 03. Mai 2020, 17:23
Hallo zusammen,

ich bin noch sehr neu in der ganzen HiFi-Thematik und habe dieses Wochenende erstmal unseren alten Philips FA950 Stereo Amplifier wieder etwas in Gang gesetzt. Der Verstärker hat zwei Systeme für je zwei Lautsprecher. Neben den Anschlussstellen für die Lautsprecher steht "System A/B Min. 8 Ohm - Max. 16 Ohm, Systeme A+B 16 Ohm".

Verstehe ich es richtig, dass jedes der Systeme mit einem Widerstand von mindestens 8 Ohm laufen sollte, also zwei Lautsprecher mit je 4 Ohm funktionieren würden, ohne dass einer der Transistoren durchbrennt? Und wenn ich vier Boxen anschließen wollte und beide Systeme parallel betreibe, dann sollten es maximal 4 Ohm je Lautsprecher sein?

Hintergrund ist, dass ich den alten Amplifier gerne interimsweise an den Fernseher per Toslink anschließen und je zwei Front- und zwei Rücklautsprecher betreiben würde.

Vielen Dank für jede Antwort und verzeiht meine doch laienhafte Ausdrucksweise.

Felix
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 07. Mai 2020, 05:07
Hallo Felix,

das hast Du genau falsch rum verstanden.

"System A/B Min. 8 Ohm - Max. 16 Ohm" soll heissen:

Du kannst ENTWEDER an "System A" ODER an "System B" zwei Lautsprecher (= 1 Paar) anschliessen, deren Nenn-Impedanz jedes der Lautsprecher 8-16 Ohm sein müssen. Also soll jeder der beiden Lautsprecher mindestens 8 Ohm Impedanz haben.



"Systeme A+B 16 Ohm" soll heissen:

Wenn Du vier Lautsprecher (= 2 Paare) anschliessen willst, also an System A zwei und gleichzeitig an System B zwei, dann muss jeder der Lautsprecher sogar eine Impedanz von 16 Ohm haben.


Demnach darfst Du Lautsprecher mit 4 Ohm Impedanz an diesen Verstärker nicht anschliessen. Wenn Du vier Boxen anschliessen willst, muss jede Box für sich 16 Ohm Impedanz haben.

Würdest Du vier Boxen mit jeweils 4 Ohm Nennimpedanz/Box anschliessen, würdest Du jede der beiden Endstufen ja mit 2 Ohm Impedanz belasten (denn die beiden 4 Ohm Boxen sind an der Endstufe am selben Ausgang ja parallel zueinander geschaltet, zusammen dann also nur 2 Ohm), statt der geforderten wenigstens 8 Ohm/System. D.h. die Endstufen wären überlastet.

Stichwort: Parallelschaltung von Widerständen (Impedanzen)

1/Rges = (1/R1) + (1/R2)


Nicht: Rges = R1 + R2



Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 07. Mai 2020, 05:31 bearbeitet]
Felix_Baumgarten
Neuling
#3 erstellt: 08. Mai 2020, 11:28
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dann hatte ich da tatsächlich etwas falsch verstanden.
Aber täuscht es, oder sind 16 Ohm extrem viel für Lautsprecher und für eine "Wohnzimmer-Anlage" eigentlich zu viel?

Philips S900 FA950 Anleitung

Ich hätte diesbezüglich noch eine Frage, aber vielleicht ist die hier auch falsch. Und zwar würde ich gerne den Opt-In Anschluss des AVR benutzen (in der Anleitung auf der Rückseite zu sehen). Aber der Anschluss ist als CD-Input beschrieben und wenn ich ein Toslink-Kabel vom Fernseher dort anschließe und die Quelle auf Digital CD stelle, kommt leider kein Signal raus. Gab / gibt es da Unterschiede zwischen dem Toslink-Signal eines Fernsehers und dem eines digitalen CD-Players?

Vielen Dank schonmal.

Felix
oldiefan1
Inventar
#4 erstellt: 08. Mai 2020, 17:21
Hallo Felix,

der Receiver FA950 ist nur für eine Lastimpedanz von 8 Ohm (bis 16 Ohm) pro Kanal gemacht und für kleinere Impedanzen zu schwachbrüstig (kann den Strom dafür nicht aufbringen, ohne die Endstufe zu überlasten). DAS ist hier der Punkt. Natürlich sind 16 Ohm Boxen ungewöhnlich. Das war Philips aber hier egal.

Wer vier Boxen anschliessen wollte, hätte ja den FA951 kaufen können, bei dem wäre es mit vier Boxen zu je 8 Ohm gegangen, da die Endstufen bis herunter zu 4 Ohm "können":
Beim FA951 steht an den Lautsprecherbuchsen deshalb (anders als beim FA950):
Philips FA951


Und wer 2 Paare mit 4 Ohm-Boxen anschliessen wollte, konnte dafür den FA960 (im Endstufenbereich baugleich zu Grundig Fine Arts A9000, Grundig gehörte da schon zu Philips) kaufen, denn dessen Endstufen vertragen lt. den Technischen Daten im "Owner's Manual" Lastimpedanzen bis herunter zu 2 Ohm.

Das war alles eine Preisfrage - Philips hat immer auch das Niedrigpreissegment bedient, mit entsprechenden Kompromissen in der Technik. Philips konnte durchaus auch Spitzentechnik in der Consumerelektronik machen, war aber nicht der Hauptmarkt für Philips. Sie hatten oft innovative, intelligente Schaltungslösungen, aber leider auch oft weitgehende Kompromisse aufgrund von Kostenvorgaben.

Es gab den Spruch: "Ist es zum Verschenken, darf es Philips sein, oder ist es für Sie selbst?"


Toslink:
Das sollte eigentlich gehen. Vielleicht muss man am Fernseher noch auf optischen Ausgang umstellen? Oder am Verstärker noch etwas zusätzlich einstellen?

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 08. Mai 2020, 19:01 bearbeitet]
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