JBL Charge 2 - Umbau auf Betrieb ohne Akku möglich?

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sharkyone
Neuling
#1 erstellt: 03. Mai 2019, 07:21
Hi,

da sich zwischenzeitlich auch mein neu eingebauter Ersatzakku im JBL Charge 2+ verabschiedet hat, möchte ich ihn aufgrund der guten Klangqualität nicht wegwerfen und zukünftig direkt am Netz betreiben..

Daher meine Frage an die Community:
Ist so ein Umbau möglich und was benötige ich dafür?

Ich freue mich auf eure Antwort.

VG
sharkyone
vVegas
Inventar
#2 erstellt: 03. Mai 2019, 08:05
Warum sollte er nicht möglich sein?
Ist er nicht verwendbar wenn er am Netzteil angeschlossen ist? Dann kannst du dir den Umbau sparen.

Andernfalls (ohne zu wissen was in dem Ding an Elektronik verbaut ist) würde ich quick&dirty ein 5V Netzteil mit ~3-4A nehmen. Akku raus, Hohlstecker ins Gehäuse und über 1 oder 2 Dioden (~5A) an den Einspeisepunkt des Akkus anschließen, (ggf. noch Originalladeanschluss entfernen) und fertig. Durch die beiden Dioden hast du genug Spannungsabfall um auf die Nennspannung des Originalakkus zu kommen. Das bisschen Leistung was du an den Dioden verheizt, sollte nicht weiter tragisch sein.

Man könnte natürlich auch ein Netzteil mit höherer Spannung nehmen und nen LDO Regler oder StepDown nutzen. Aber ob das wirklich nötig ist....

Ebenso könnte es sein das du den problemlos mit 5V betreiben kannst, ohne irgendeine Änderung zu machen.


[Beitrag von vVegas am 03. Mai 2019, 08:18 bearbeitet]
sharkyone
Neuling
#3 erstellt: 03. Mai 2019, 17:04
Super, danke für Deine Info.

Leider kann man den Charge 2+ nicht mit defekten Akku betreiben. - Bei Stromanschluss blinkt nur eine LED und außer einen Reset und blinkende Bluetooth LED nach den einschalten reagiert er nicht. - Keine Chance Musik wieder.zugeben.

Sobald ich das Case offen habe, melde ich mich mit Bildern.
SagIchNicht5582
Stammgast
#4 erstellt: 03. Mai 2019, 17:37
Du könntest doch einfach einen ersatzakku kaufen, dann ist sie wieder Funktionstüchtig..
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 03. Mai 2019, 18:41
Mache mal bitte Bilder.

Die Variante von "vVegas" könnte durchaus machbar sein.
sharkyone
Neuling
#6 erstellt: 04. Mai 2019, 13:44
Hat jemand zufällig einen Link für die Dioden? - Finde nur 5A, (U) 50 V Sperrdioden. https://www.amazon.d...799&s=gateway&sr=8-2
Sind das die richtigen? - Der Akku hat 3,7 V. Soll ich eine oder zwei Dioden für eine Stromversorgung mit USB Netzteil bestellen?
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 04. Mai 2019, 14:21
Nimm einfach diese. Die sind billig....
Dazu dann zwei der Dioden mit ihrer Flussrichtung seriell in die Plusleitung verschalten und die Spannungsversorgung nun, anstatt des Akkupacks, dort anlöten. Das wären dann ca. 1,4V weniger und du kämst dann auf etwa 3,6V, bei einem 5V-USB Steckernetzteil.
MK_Sounds
Stammgast
#8 erstellt: 04. Mai 2019, 14:27
Bevor ich da irgendwelche Dioden-Murks-Schaltungen aufbauen würde, würde ich das Ding erstmal genau unter die Lupe nehmen und schauen mit welcher Spannungsfestigkeit die Komponenten ausgelegt sind...
vVegas
Inventar
#9 erstellt: 04. Mai 2019, 14:35
Da hat aber einer richtig Ahnung .....

Dann lass mal deinen Vorschlag hören wie es einfach und kostengünstig für den Laien (was der TE ja scheinbar ist), machbar ist.
Bzw. was deiner Meinung nach der Murks an der Diodenvariante sein soll. Es wird völlig problemlos funktionieren und darum ging es. Mit Sicherheit die einfachste Variante um auf die ~4,2V der maximalen Akkuspannung zu kommen, die die Bauteile definitiv vertragen.

Und das er die Schaltung vorher mal näher anschauen soll, wurde erwähnt.


[Beitrag von vVegas am 04. Mai 2019, 14:42 bearbeitet]
MK_Sounds
Stammgast
#10 erstellt: 04. Mai 2019, 14:53

vVegas (Beitrag #9) schrieb:
Da hat aber einer richtig Ahnung .....

Oh du bist hier natürlich jedem Akademiker mit Berufserfahrung überlegen.


Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kiste bei Versorgung mit einer LiIon-Zelle auf 5V-Basis ausgelegt ist, ist nun nicht sehr klein.
Was spricht dagegen, sich die Puffer-Elkos und den verwendeten Endstufenchip anzuschauen. Kurzer Blick ins Datenblatt und die Sache ist klar.
Dann kann er evtl. ohne Umbauten direkt mit 5V betreiben, Ladeschaltung abklemmen, fertig.
Ggf. ein bisschen mit dem Multimeter zu klingeln kann man wohl jedem ü10-jährigen zumuten.
sharkyone
Neuling
#11 erstellt: 04. Mai 2019, 17:18
Hey, danke für die Infos und eure tolle Unterstützung.

Anbei ein paar Bilder vom Teardown:

Blick auf die Platine
Akku
9B8C592F-851A-4C20-8025-B78E54DA6451
AEACD3B5-2CC3-4CA0-92BA-DD146E3800E6
3A4FA97D-F872-4C92-8D32-5AD73BEB43C4
Platine Lautsprecher links
Platine Lautsprecher links
Platine Lautsprecher rechts
Platine Lautsprecher rechts
Platine Lautsprecher rechts

Hier noch die Specs:
A6A78EA6-1028-492A-97BF-FFE190D43B00
F232A499-09D8-4582-92E9-E26954A0E70F

Hoffe, die Bilder helfen als Info für die weitere Vorgehensweise weiter. - Leider möchte ich ein weiteres Teardown nicht wagen, da die Platine fest sitzt. - Entweder festgeklebt, oder Elemente an der Ober- oder Unterseite verhindern das herausziehen.


[Beitrag von sharkyone am 04. Mai 2019, 17:51 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 04. Mai 2019, 17:46

Démontage jbl charge 2

Vmtl wird die Spannungsfestigkeit bis 5V ausgelegt sein, was aber leider nicht genau zu wissen ist. Auch durch die Bilder kann man es nicht erfahren. Hierzu bräuchte es ein SM und/oder sämtliche Datasheets der im Spannungszweig befindlichen Bauteile. Dies lässt sich daher hier nicht eruieren.
Leider gibt es auch IC´s die nur mit 3,3V betrieben werden dürfen/sollen. Da "kratzen" die 3,7V vmtl eh schon stark an der maximal verträglichen Spannung.

ICH würde es aber auch mit nur einer seriellen Diode probieren...
vVegas
Inventar
#13 erstellt: 04. Mai 2019, 18:17
Aber Dioden sind doch Murks .....

@mk_Sounds
Wenn du genau lesen würdest, wüsstest du das ich deine 5V Theorie direkt erwähnt habe. Nämlich das man sich die Sache genauer anschauen soll und eine 5V Direktversorgung vermutlich möglich ist.
So lange das aber nicht sicher ist und ein scheinbarer Anfänger daran bastelt, gebe ich eben lieber einen Tipp wie man es gefahrlos mit wenig Aufwand betreiben kann. So brauch ich mir auch keinen Vorwurf zu machen das der TE sich nen teurer Briefbeschwerer baut.

PS: "Akademiker mit Berufserfahrung" .... klingt immer so nach Theoretiker. Dann versteh ich natürlich deine Probleme. Gut das ich mit meinen Titeln und Erfahrungen nicht versuchen muss Eindruck zu schinden, sondern einfach nur praktische Tipps geben kann.


[Beitrag von vVegas am 04. Mai 2019, 18:20 bearbeitet]
sharkyone
Neuling
#14 erstellt: 04. Mai 2019, 19:55
Danke für eure Tipps.
Kann ich auch die hier verlinkten 2A, 1000V Dioden FR207 in Serie verwenden oder sollte ich mich nach 5A Dioden umsehen?
sharkyone
Neuling
#15 erstellt: 04. Mai 2019, 21:00
Um Hitzeproblemen mit heißen Dioden und großen Verlustleistungen vorzubeugen, habe ich mich für einen Step Down Spannungwandler entschieden.

https://www.ebay.de/...f:g:ehMAAOSwmjhck0YU

Hier kann ich sogar direkt ein USB Kabel in der Ausgangsbuchse anschließen und die Ausgangsspannung auf 3,7 V reduzieren.

Ein weiterer Vorteil ist die universelle Einsatzmöglichkeit im Elektronikbereich.

Netzteile mit 2A und höher habe ich genügend, da die Voltzahl durch den Step Down Spannungsregler variabel ist. 😀

Ohne eure Unterstützung wäre ich nie so weit gekommen, herzlichen Dank nochmals an alle und bitte nicht sauer sein, dass ich mich doch für eine andere Lösung entschieden habe.


[Beitrag von sharkyone am 04. Mai 2019, 21:02 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 04. Mai 2019, 22:06

Kann ich auch die hier verlinkten 2A, 1000V Dioden FR207 in Serie verwenden oder sollte ich mich nach 5A Dioden umsehen?


Ein "obzönes" USB-Netzteil wird standardmäßig um 2A liefern können. 5A-Dioden kannst du natürlich auch verwenden, aber wozu?
Der DC/DC-Wandler ist dazu übrigends total "overload" .
Wenn es unbedingt einer sein muss, dann geht das auch günstiger und kleiner.
Spannungsregler DC 4.5V-24V Eingang, 1.8V-12V Ausgangsspannung, 3A max


[Beitrag von Rabia_sorda am 04. Mai 2019, 22:10 bearbeitet]
sharkyone
Neuling
#17 erstellt: 05. Mai 2019, 07:15
@Rabia_Sorda:

natürlich hast Du mit dem „overload“ recht, aber da das Teil universell einsetz- und nutzbar und auch preislich in einen interessanten Rahmen ist, passt diese Lösung bei mir am besten.

Die Dioden kommen trotzdem, allerdings als Verpolungsschutz, zum Einsatz. :

@all:
Danke nochmals für eure Infos und die superschnelle und informative Unterstützung. Ich durfte dank eurer Hilfe in einen Bereich, der für mich als Computeradmin Neuland ist, hinein schnuppern und habe viel gelernt .
vVegas
Inventar
#18 erstellt: 05. Mai 2019, 13:51
Wobei du mit dem Spannungswandler das Problem haben wirst das du nicht die maximale Leistung des Verstärkerchips abrufen kannst. Denn dazu müsstest du 4,2V nutzen was jedoch nicht klappen wird wenn du ein 5V Netzteil nutzt. Spannungsdifferenz wird vermutlich bei ~2V liegen, heißt bei 5V Eingang maximal 3V Ausgang. Kannst natürlich mehr Eingangsspannung nutzen, dachte nur das 5V Netzteile am einfachsten wären.
Zudem könnte es natürlich passieren das du dir böse Störgeräusche durch den Schaltregler einfängst. Versuch macht klug.

Aber hast natürlich Recht, nen StepDown kann man immer mal brauchen.


Um Hitzeproblemen mit heißen Dioden und großen Verlustleistungen vorzubeugen, habe ich mich für einen Step Down Spannungwandler entschieden.

Naja, große Verlustleistung ist relativ. 1.5W seh ich jetzt nicht als so viel an (und das nur wenn wirklich permanent Vollast abgerufen würde was bei einem Musiksignal nie der Fall sein wird).

Du siehst, so bisschen hab ich mir was bei meinem Vorschlag gedacht.


[Beitrag von vVegas am 05. Mai 2019, 13:58 bearbeitet]
sharkyone
Neuling
#19 erstellt: 05. Mai 2019, 18:55
@vVegas:

ein Freund, der sich als Fernsehmechaniker selbstständig gemacht hatte, empfahl mir von 5 Volt Netzteilen und Diodenlösung Abstand zu halten und stattdessen auf Step Down Spannungswandler mit stärkeren Netzteil zu setzen.

Da ich viele ausrangierte Netzteile >5V besitze, gefiel mir die Idee mit den Spannungswandler sehr gut, da er sich universell auch in anderen Bereichen einsetzten lässt, dank Display schnell anpassbar ist und zudem über eine USB-Ausgangsbuchse verfügt.

Falls ich bei dieser Lösung Störgeräusche erhalte, oder falls dieser Spannungswandler sich die eingestellten Spannungen nicht merkt, werde ich die von Dir vorgeschlagene Diodenlösung gerne testen.

Ich würde dann statt den Akku zwei Dioden in Serie und Stromflussrichtung auf die 5V PLUS löten,
daher und für eine Schutzschaltung des Spannungswandlers habe ich mir zusätzlich 5 Schottky Dioden mit 5A bestellt.

Ich werde euch hier im Forum auf den Laufenden halten.

Ein weiteres Ziel dieses Threads ist auch, anderen Nutzern mit ähnlichen Problemen zu helfen und Elektroschrott so gut wie möglich durch Reparatur zu vermeiden, bzw. zu verringern.

Leider erliegen immer mehr junge Leute den livestyle einer Wegwerfgesellschaft, aber ein Produkt, den man Zeit widmet und dadurch wieder "Leben einhaucht" macht viel mehr Spaß, als ein neu gekauftes Produkt, welches zwischenzeitlich nur maginale Verbesserungen erhielt.


[Beitrag von sharkyone am 05. Mai 2019, 18:58 bearbeitet]
sharkyone
Neuling
#20 erstellt: 31. Mai 2019, 12:51
Hi,

ich kam leider nicht eher dazu, meine Tests durchzuführen, aber hier das Update.

Ich habe den Akku getrennt und die beiden roten und schwarzen Kabel des Akku Anschlussteckers verlötet. - Das mittige weiße Kabel war vermutl. zum Balancing des Akkus gedacht. Daher habe ich es einfach abgeklemmt.

Versuch Eins mit zwei seriellen und beim Zweiten Versuch mit nur einer Diode inkl. 5 V, 2A Netzteil von JBL:
Ergebnis: Spannung bricht nach ca. 10 Sek. zusammen. Lautsprecher kratzt kurz und startet danach neu. - Mit einer Diode war das Kratzen lauter.

Bei Versuch Nummer Drei habe ich ein 24V, 5A Netzteil, inkl. den von mir verlinkten DC/DC Wandler getestet. - Ergebnis: Der Lautsprecher läuft ohne Interferenzen wie vorher mit Akku.

Für den DC/DC Wandler war das JBL 5V Netzteil übrigens auch zu schwachbrüstig.

Hoffe, hiermit einigen, die auch ohne Akku auskommen, den Gang zum Recyclinghof erspart zu haben.

Ich besorge mir jetzt noch eine schöne Buchse mit Stecker und mein JBL Lautsprecher erwacht damit wieder zum Leben.

Danke nochmals für eure umfangreiche Unterstützung. :-)

cu
sharkyone


[Beitrag von sharkyone am 31. Mai 2019, 13:57 bearbeitet]
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