Konzeptvorstellung: Festivalbox, die zweite

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B-MoN
Stammgast
#1 erstellt: 04. Aug 2018, 22:12
Hallo liebes Forum,
Nachdem ich mich lange nicht bezüglich der Rahmenbedingungen meines nächsten Projekts festlegen wollte (konnte), habe ich mir jetzt doch nochmal etwas Neues überlegt und bin gespannt, was ihr davon haltet. Das Problem war bis jetzt immer der Formfaktor: Meine erste Festivalanlage wurde so groß, dass sie nicht einmal mit auf ein Festival gekommen ist (und momentan im Keller versauert), deswegen soll die nächste Iteration auf jeden Fall tragbarer werden. Zu klein (und zu leise) geht aber auch nicht, da sowelche Konstrukte wie die Soundboks leider immer häufiger aufzufinden sind und die uns sonst übertönen. Und von Breitbänder-ohne-Bass-oder-Sperrkreis-Sound habe ich auch langsam genug (habe noch eine Bierkastenanlage mit unbeschalteten BG17, himmlisch ).
Erstmal der Fragebogen:

Wofür ist eure Box gedacht?
Party auf Festivals/ Vatertag mit ausreichend lautem Pegel, um die eigene Musik zu hören (und nicht die der Nachbarn), also Party mit 10-30 Leuten (sehr großer Unterschied, deswegen soll das ganze auch relativ modular aufgebaut werden, dazu später mehr).

Welche Musik hört ihr meistens damit?

Elektronisches, Rap, Rock, Querbeet.

Wie groß darf es werden und welche Form soll es haben?

Unter 35cm*35cm*60cm, Quaderform finde ich persönlich am ästhetischsten.

Wie schwer darf es werden?

Das Ding muss in den Kofferraum passen (Opel Corsa), deswegen ist die Größe relevanter. Aber trotzdem sollte das ganze nicht über 25kg wiegen (pro Einheit).

Welche akustischen Präferenzen gibt es?

Das ganze soll ein Kompromiss aus Klang, Lautstärke und Bass werden. Deshalb 33/33/33.

Wie hoch ist das Budget?

Richtlinie ca 500, absolute Schmerzgrenze so 750

Wie lange soll das ganze Konstrukt laufen mit einer Akkuladung/Batterieladung?

Ein Wochenende (Donnerstag bis Sonntag), also so ungefähr 40-50 Stunden bei gehobener Lautstärke (nicht Maximalpegel).

Aktueller Planungstand eurerseits?

Lautsprecher habe ich schon exploriert, momentan möchte ich einen LF-Sat 12 (von Jobst) bauen, der Fullrange laufen kann und die Technik beinhaltet. Dazu dann 1-2 Subwoofer (12-280/8W in ~44L BR) passiv. Akkus (einmal 25,6V 10Ah LiFePO4 und 25,6V 25Ah LiFePO4) sind vorhanden und sollten nach Möglichkeit Verwendung finden (waren sauteuer, angeschafft für ein dann doch aufgeschobenes Projekt und stehen jetzt seit zwei Jahren rum).

Weitere relevante Infos? Insb. ob Messmöglichkeiten vorhanden sind?

Werkstatt ist vorhanden, fundierte Grundkenntnisse (ich hoffe das wird hier nicht gleich direkt wieder zerrissen ) im Boxenbau und sowohl Elektrik als auch Mikroelektronik habe ich auch.

Geplant ist, wie oben schon beschrieben, eine Fullrange-Box, in die die Technik kommt und optional 1-2 Subwoofer, die passiv angeschlossen werden. Als Verstärker habe ich mit dem TAS5613 geliebäugelt, der verträgt die bis zu 29,2V Ladespannung und ich bräuchte keinen StepUp. Akku ist schon vorhanden und sollte verwendet werden; ich habe mir überlegt, den kleineren Akku einzubauen (ca 200Wh mit Restkapazität) und den größeren Akku in ein Gehäuse zu packen und als BackUp mitzunehmen. Alternativ wollte ich einen MPPT-Solarladeregler einbauen.

Überhaupt wird die Box etwas mehr softwarelastig, neben einem Raspberry Pi (dazu gibts nochmal ein Update, habe da was Aufwändigeres mit vor ) gibt's einen ESP32, um das ganze mit WLAN zu steuern, einen separaten Arduino für Licht (da sollen ein paar einzeln ansteuerbare LEDs rein, damit man auch ein bisschen Lichttechnik aufm Festival hat) und eine Diebstahlsicherung. Außerdem ein Display mit Menüsteuerung. Neben Klinkeeingang und Bluetooth soll auch noch ein Radiomodul für den Microcontroller eingebaut werden.

Ob das alles so realisierbar ist, wird sich zeigen, Ideen habe ich jedenfalls noch ein paar was meint ihr so zu dem Grundkonzept (vor allem in Bezug auf die Lautsprecher)?

Grüße,

EDIT: DSP ist natürlich eingeplant (Sure DSP)!


[Beitrag von B-MoN am 04. Aug 2018, 22:19 bearbeitet]
franky-gomera
Inventar
#2 erstellt: 08. Aug 2018, 01:50
viel zeug,was du da in deine box einbauen willst...ob das alles mit nur einer stromversorgung und störungsfrei laufen wird,ist allerdings noch abzuwarten....ich hab da so meine bedenken..
und wie du ein bis zwei 12 280er und das sat12 in 35x35x60 bekommen willst und unter 25kg, mit allem drum und drann bleiben willst,ist mir völlig rätzelhaft
aber das wolltest du uns sicher noch erklären
und noch ne frage....deine erste festval-anlage(die im keller versauert) woraus besteht die bitte?
bevor du nen haufen geld ausgibst,für etwas,das ca 40kg+- wiegen wird und ca 2x deine maße nur für die bässe brauch +das gehäse für den sat12....
nicht das das nachher auch im keller versauert
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 08. Aug 2018, 08:17
Ich denke es geht eher um eine aktive Festivalbox, die aber zusätzlich auch noch zwei Subwoofer antreiben kann
Die eine Box soll halt nicht größer als die angegebenen Maße werden.



Vielleicht könntest du dich auch auf dem Gebrauchtmarkt nach einer richtigen PA Box umsehen, und diese dann mit deiner Technik bestücken.
Nova Visio VS 12, LD Systems Stinger 12 und LDEB 122, ne etwas ältere Dynacord C12-2, ...
Sowas halt.
Die Gehäuse sind gut gebaut, die Technik ist ausgereift und die Preise sind teils sehr günstig, gerade wenn nur eine einzelne Box verkauft wird. Vielleicht 200€, wenn's hoch kommt.

Aus der Filzbezug-Abteilung kann ich lediglich die Peavey UL 12 (4 Ohm) wirklich empfehlen. Ist aber mittlerweile recht selten in den Kleinanzeigen...
Mit der hatte ich mal gezwungenermaßen zu tun und war doch überrascht, dass so viel Punch/Grundton, Wirkungsgrad/Pegel und auch annehmbarer Klang aus so einer Kiste kommen kann.
War halt groß und schwer wie sau, ging aber gut ab!

Aber klar, warum nicht auch eine LF-Sat12.

Den Rest des Budgets würde ich in hochwertige Akkutechnik, gute Bedienbarkeit und gute Amps stecken.
Betreibsspannung direkt so wählen dass genügend Leistung rumkommt, nicht mit Wandlern arbeiten.
9sXp LiFePO4 für 33,3V zum Beispiel, womit bei typischen Class-D Amps knapp über 110W an 4 Ohm möglich sind (ca. 60W an 8 Ohm).

Zum Thema DSP:
Ja gerne, aber versuche bitte nicht, auf die Frequenzweiche von welcher Box auch immer zu verzichten, und diese dann einfach "digital nachzubauen".
Dafür braucht es Messwerkzeug und VIEL Erfahrung.



Sonst findest alle Antworten auf eventuelle Fragen in den zig hinderten anderen Threads hier im Forum.
B-MoN
Stammgast
#4 erstellt: 08. Aug 2018, 09:42
Danke für eure Antworten!

@franky das ganze soll modular aufgebaut sein, also eine Kiste mit dem LF-Sat12 und zwei Kisten mit jeweils einem Subwoofer

@reference danke für die Vorschläge, ich möchte das ganze aber lieber selber aufbauen, da ich dann die Gehäuse optisch einheitlich gestalten kann. Die Weiche wird passiv aufgebaut, damit ein Kanal für den LF-Sat 12 und der andere für die Subwoofer genutzt werden kann. Akkus stehen wie gesagt schon fest, da vorhanden. Verstärker soll ein TAS5613 von WONDOM werden, der hat angeblich nur ca 2W Ruhestrom und läuft problemlos mit meiner maximalen Ladespannung.

Mit Störgeräuschen ist das sicherlich so eine Sache, da werde ich wohl rumprobieren müssen.

Die Kiste, die im Keller versauert, besteht aus dem Gehäuse eines LM-Sub212 (also ziemlich groß) mit einem 12-280/ 8W und einem Beyma 8 AG/N, einer dicken Autobatterie und einem Car-HiFi Verstärker. Das ist sowohl von der Größe als auch vom Gewicht zu viel. Deswegen auch der Gedanke, das ganze in separaten Kisten aufzubauen, um nach Bedarf mal mehr, mal weniger zu schleppen zu haben
franky-gomera
Inventar
#5 erstellt: 09. Aug 2018, 22:57
der lm sub 212 hat aber zwei 12 280er drinn
anyway...ein top und zwei bässe...mono..ich weiss nicht..
ich hab zwei 12 280 8w in jew. 45l-15mm sperrholz-15kg/st. und zwei jb sat10v2-8kg/st....klingt super und war recht günstig...
ist aber trotzdem ordentlich geschleppe.
B-MoN
Stammgast
#6 erstellt: 10. Aug 2018, 04:15
Richtig, normalerweise hat der zwei Tieftöner, ich hatte den aber so aufgebaut, dass in der einen Hälfte ein Tieftöner und in der anderen Hälfte Hochtöner, Technik und Akku Platz finden.

Wieso nicht Mono? Und 15kg/ Sub finde ich noch vertretbar. Däs Gute wäre ja, dass man nach Bedarf mal mehr, mal weniger Subwoofer mitnehmen kann.
B-MoN
Stammgast
#7 erstellt: 20. Aug 2018, 21:18
Hey,
Ich habe mir jetzt ein paar Gedanken über die verschiedenen Signalquellen gemacht und bin mir nicht sicher, was der beste Kompromiss aus Qualität und Aufwand wäre. Folgende Signalquellen sollen (wahrscheinlich) mit an Bord:
1. AUX (über 3,5mm Klinke)
2. Bluetooth
3. Radio (analog)
4. Raspberry Pi

Ich sehe hier vor allem zwei Möglichkeiten, das ganze anzuschließen:

1. Alles analog. Die Signale werden über einen Widerstand auf Mono gelegt. Von der Signalquelle geht es an einen 4-Wege-Schalter (also ein Drehschalter, der zwischen den vier Quellen umschaltet) und von dort aus zum ADC des Sure-DSPs. Die Lautstärke werde ich wahrscheinlich digital über das DSP steuern. Diese Vorgehensweise hätte den Vorteil, dass alles unproblematisch umsetzbar ist. Nachteilig wäre jedoch, dass Digitalsignale (z.B. Bluetooth) erst digital übertragen werden (Zuspielgerät an BT-Empfänger), dort wieder zu analog gewandelt wird, dann im DSP nochmals von analog auf digital und dann nochmals von digital auf analog konvertiert wird. Prinzipiell ist ja jeder Umwandelvorgang außer der letzte (mein anvisierter Verstärker benötigt ein analoges Signal) unnötig und verschlechtert die Qualität. Ich weiss aber nicht, ob das bei diesen Lautsprechern überhaupt hör- oder messbar wäre, ist ja schließlich kein HiFi.

2. so weit es geht digital: Per I2S Bluetooth und das Soundsignal des Raspberry Pi an das DSP übertragen. Hier müsste ich mich aber erst noch umfangreicher Einlesen, und ich weiss nicht, ob und wie das mit dem Umschalten zuverlässig klappt.

Kennt sich hier jemand mit I2S aus und könnte mir sagen, ob das mit den mehreren Signalquellen machbar wäre? Wie könnte man das mit dem Umschalten realisieren?

Sorry für die Wall of Text
Grüße
B-MoN
Stammgast
#8 erstellt: 23. Okt 2018, 15:10
Es geht voran! Das Holz ist besorgt, der Großteil der Elektronik ist schon da und die meisten Details sind geklärt. Bilder gibt es, sobald es etwas spannendes zu sehen gibt, momentan ist das noch nicht der Fall.

Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ist, wie ich das mit dem Bassreflexkanal mache; ich baue die Box liegend auf, daher bekomme ich etwas Platzprobleme mit den Griffen und dem oberen Kanal. Weiss jemand, ob es dramatische Auswirkungen hätte, wenn ich statt zwei Kanälen einfach einen Kanal mit dem doppelten Querschnitt bauen würde? Das würde mein Platzproblem lösen, Gesamtvolumen und Fläche des Kanals bliebe gleich.

Grüße,
Peter.1997
Inventar
#9 erstellt: 23. Okt 2018, 21:20
Ich würde sagen, dass dein Vorhaben ohne größere Probleme möglich ist.

Prinzipiell ändern sich 4 Dinge:
1) Resonanzfrequenz des Ports rutscht runter
2) Reibungsverluste werden geringer
3) Der Port muss etwas kürzer werden

Wie sich das letztendlich auswirkt, kann ich aber auch nicht sagen. Vielleicht wartest du da lieber noch eine zweite Antwort ab
Schmeiß doch mal WinISD und Boxsim an, um selbst einen Eindruck zu bekommen.


[Beitrag von Peter.1997 am 23. Okt 2018, 21:21 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#10 erstellt: 24. Okt 2018, 05:59

B-MoN (Beitrag #8) schrieb:
ich baue die Box liegend auf

Uhhhh, da wäre ich ganz vorsichtig.
Gerade bei so einer auf Kosten optimierten Box rückt die "vertikale Schönheit" gerne mal etwas in den Hintergrund.
Doof nur, dass diese dann bei dir zur horizontalen werden würde.
Und in welcher Ebene beweget man sich meist mit/um so eine Box?
Genau, in der nun leider nicht mehr wirklich schönen horizontalen.

Ich kann dir nur anraten, diese Idee noch mal zu überdenken.
Gut, sooo schlimm ist die vertikale Messung von Jobst jetzt nicht, da gibts schlimmeres.
Aber wenn du mal bedenkst wie schön die horizontale im Gegensatz dazu ist...?

Oder nimm halt einen anderen Bausatz, der auch vertikal gut abgestimmt ist.
B-MoN
Stammgast
#11 erstellt: 24. Okt 2018, 07:24
Danke für dein Feedback! Ich hatte mir da schon Gedanken zu gemacht. Da die Box wahrscheinlich viel auf dem Boden stehen wird, wäre eine bessere vertikale Abstrahlung an sich ja wünschenswert, oder nicht? Natürlich ist das mit der horizontalen dann irgendwie ungünstig. Macht es ansonsten Sinn, den Hochtöner um 90° zu drehen?

Ich finde gerade bei mobilen Boxen das "liegende" Format irgendwie deutlich schöner... Alternativ könnte ich mir aber auch noch vorstellen, einfach unter eine Seite Füße zu schrauben, dann kann man das ganze für den längeren Betrieb wenden und hätte eine "stehende Box"...

Kann mir jemand was zu meiner Frage bezüglich Bassreflexport sagen?
B-MoN
Stammgast
#12 erstellt: 25. Okt 2018, 06:33
Ich habe mich mal mit jemandem, der einen LF-Sat12 besitzt und den Betrieb liegend mit dem stehenden Betrieb verglichen hat in Verbindung gesetzt und er meinte, dass der klangliche Unterschied nicht gravierend wäre. Das Ding wird also liegend aufgebaut. Der Port wird zusammengefasst und kommt nach unten.

Sobald ich etwas vorzuzeigen habe, gibt es Bilder

Edit: Oh, ich habe jetzt erst die Antwort von Peter gesehen, sorry! Danke für deine Antwort. Ungefähr das gleiche wurde mir jetzt auch nochmal von anderer Seite bestätigt. Wird also so gemacht


[Beitrag von B-MoN am 25. Okt 2018, 06:35 bearbeitet]
B-MoN
Stammgast
#13 erstellt: 10. Apr 2019, 09:17
Hier nach längerer Zeit mal ein Update:

Aufgrund fehlender Zeit habe ich bis jetzt noch keine funktionsfähige Box, das Gehäuse ist aber schonmal größtenteils zusammengeschraubt. Ziel ist, bis Vatertag (30.05.) eine lauffähige Version zu haben. Deshalb habe ich die eher optionalen Sachen erstmal hinten angestellt und konzentriere mich jetzt auf das Wesentliche.

In den nächsten Wochen werde ich hoffentlich noch etwas schaffen, und dann gibt es hier auch ein paar Bilder.
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