Ständiges Rauschen auf beiden Lautsprechern, unabhängig von Lautstärkeneinstellung

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floniem
Neuling
#1 erstellt: 10. Feb 2004, 17:59
Hallo zusammen,

als Ahnungsloser in Sachen Hifi bin ich auf dieses Forum gestossen und hoffe auf ein paar Hinweise zum Thema "Ständiges Rauschen". Hierzu gibt es zwar schon einige Beiträge, die konnten mir aber leider nicht wirklich weiterhelfen.

Also, ich habe vor zwei Wochen aus einem Nachlass eine Mikroanlage (SC-HD 70) von Technics bzw. Panasonic bekommen, die ca. 5 Jahre alt sein dürfte. Auf beiden Lautsprechern ist ein ständiges Rauschen zu hören, das unabhängig von der Lautstärkeneinstellung ist. Es ist noch im Abstand von ca. 50 cm hörbar, wenn die Umgebung ruhig ist. Verglichen mit anderen Anlagen ist es zu laut.

Nebenbei: Wird ein Kopfhörer benutzt, verschwindet das Rauschen sofort. Ausserdem verwende ich 4 Ohm-LS anstelle der vom Verstärker geforderten 6 Ohm-LS.

Ich konnte hier einige Beiträge finden, die in ähnlichen Fällen als Verursacher den Endverstärker angeben. Aber was genau verursacht bzw. beeinflusst den Rauschpegel und an welcher "Schraube muss ich drehen", um das Rauschen zu reduzieren?

Danke erstmal im voraus,

Floniem
-3dB
Stammgast
#2 erstellt: 11. Feb 2004, 15:36
Hallo floniem,

eine Schraube zum Wegdrehen des Rauschens wirst Du in der Anlage kaum finden. Es wäre eine schöne Sache wenn mann
Rauschen so einfach unterdrücken könnte.

Rauschen entsteht hier im Signalweg hinter der Laustärkeeinstellung. Das kann u.A. auch die Endstufe sein.

Deine Vermutung in Richtung Endverstärker als Verursacher
wird gestützt durch Deine Aussage: "Wird ein Kopfhörer benutzt, verschwindet das Rauschen sofort".
Kein Rauschen im Kopfhörer? Das deutet auf einen separaten
Kopfhörerverstärker hin. Also rauscht ggf. die Endstufe.
Technisch kann ich da ohne Schaltplan keinen Tip geben.
Ferndiagnosen sind hier schwierig.

Ich wage einmal eine Aussage.
Die Anlage ist nicht so berauschend, sie rauscht halt.

Gruß Wilhelm
floniem
Neuling
#3 erstellt: 11. Feb 2004, 17:36
Hallo Wilhelm,

danke für die Antwort. Die Anlage rauscht nicht nur, sie schaltet sich auch meistens nach ca. 10 Minuten aus. Kurz vor dem Ausschalten schwillt ein Rausch- oder Brummton ca. 3 bis 5 Sekunden lang an. Beim erneuten Einschalten erscheint manchmal der Fehlercode F61. Laut Hersteller deutet dies auf ein defektes Audio Output IC hin, das vom Fachhändler getauscht werden sollte.

Ich sehe da einen Zusammenhang zwischen dem ständigen Rauschen und dem Abschalten. Und da ich keinen Schaltplan finden konnte, reichen mir erstmal Hinweise oder Erfahrungen wie "... bei mir war damals ein Kondensator defekt" o. ä.

Klar, ich könnte jetzt einfach zum Händler gehen und der wechselt das IC, aber ich bin zu geizig und zu neugierig.

Gruss

Floniem
0408SUSI
Gesperrt
#4 erstellt: 11. Feb 2004, 19:04
Ferndiagnosen sind immer Mist, aber ich sage mal folgendes: Das Rauschen kommt daher, das die Anlage nix taugt. Da wirst du mit Leben müssen.

Ausschalten wird sich das Ding, weil die Impedanz der Boxen zu gering ist. Der Endstufen - IC wird heiß und/oder muß unerwartet hohen Strom liefern, und schaltet deshalb ab. Das erkennt die Fehlerlogik als Deffekt. Ist aber nicht wirklich einer. Abhilfe: 8 Ohm - Boxen verwenden.
Andreas_Müller
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Feb 2004, 20:20
Du kannst ja mal nen Test vollführen, nämlich bei Boxen in Reihe (!) schalten. Falls die Anlage nun auch ausschaltet, ist wirklich was defekt. Wobei 4 Ohm fast jeder Amp aushält.

Mfg Andreas
canidia
Neuling
#6 erstellt: 13. Feb 2004, 17:09
Hallo, ich will keine Panik verbreiten, aber ich hatte vor einiger Zeit das gleiche Problem. Habe es behaarlich ignoriert-und was soll ich sagen: fetter sound die ganze Nacht, Nachbarn haben durchgedreht *g* und dann kam das Disaster: gab eine dicke Stichflamme und der BAss war hin. Zu allem Übel auch die Endstufe. brumm brumm. Würde an Deiner Stelle lieber zum FAchmann gehen und mich beraten lassen. mfg canidia
floniem
Neuling
#7 erstellt: 13. Feb 2004, 20:08
Habe den Vorschlag von Andreas durchgeführt und die LS in Reihe geschaltet. Es hat leider keine Verbesserung gebracht, alles wie vorher. Aber eigentlich sollte der Verstärker auch die 4 Ohm aushalten, die Lautstärke war nämlich minimal.

Candida, natürlich verbreitest du keine Panik. Aber zur Beruhigung trinke ich mal ein paar Bierchen damit ich auch etwas rausche wie die LS. Danach gehe ich wohl doch zum F(l)achmann.


Spass beiseite, mir ist schon klar, das Ferndiagnosen nicht einfach sind solange man nicht Madame Lulu heisst und eine Glaskugel hat. Aber falls jemand von euch auch mal ein ständiges Rauschen hatte würde mich interessieren, was der Grund war.


[Beitrag von floniem am 13. Feb 2004, 20:11 bearbeitet]
floniem
Neuling
#8 erstellt: 24. Mrz 2004, 20:37
Zum Abschluss, falls es jemanden interessiert:

Leider konnte ich bislang das Rauschen nicht beheben.

Allerdings habe ich die zwei Endstufen-IC's (IR2112, ca. 2,50 Euro pro Stück bei Conrad) getauscht und einige Lötstellen nachgelötet, da die Anlage schon mal repariert wurde. Seitdem läuft sie durch und schaltet nicht mehr mit der Meldung F61 ab. Ob die IC's wirklich die Ursache waren oder eine kalte Lötstelle weiss ich nicht, aber was soll's.


[Beitrag von floniem am 24. Mrz 2004, 20:38 bearbeitet]
Christian_Böckle
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 25. Mrz 2004, 00:08
Hallo floniem

Zu Deinem Rauschproblem fällt mir eigentlich nur eine einzige Lösung ein. Diese ist zwar sehr einfach, kommt aber nur in bestimmten Situationen in Frage:

Also.
Wenn Du diese Anlage eher nur für mittlere oder geringe Lautstärken verwendest, so kannst Du ganz einfach hergehen, und zu jeder angeschlossenen Lautsprecherbox einfach einen 4 oder 8 Ohm-Leistungswiderstand in Serie schalten.

Der Effekt:
Dadurch verringert sich der Rauschpegel je nach Höhe des verwendeten Vorwiderstands mit absoluter Sicherheit.
Aber:
Die Maximal-Lautstärke des Geräts ist dann natürlich nicht mehr so hoch (Dieses Problem könnte natürlich mit Schaltern, welche bei Bedarf die Widerstände überbrücken, umgangen werden).

Improvisation.
Vielleicht ist Dir damit geholfen.

Herzliche Grüße von
Christian
cr
Inventar
#10 erstellt: 25. Mrz 2004, 01:43
Wo ist das Problem, wenn das Rauschen nur auf 50 cm hörbar ist? Man sitzt ohnehin weiter weg und da ist es ja laut deinen Angaben nicht hörbar.
Einen Vorwiderstand halte ich für eine untaugliche Lösung, weil sich dadurch
a) der Dämpfungsfaktor extrem verschlechtert
b) der Frequenzgang sich ändert.
Christian_Böckle
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 25. Mrz 2004, 01:59
Hallo cr

"""(((Einen Vorwiderstand halte ich für eine untaugliche Lösung, weil sich dadurch
a) der Dämpfungsfaktor extrem verschlechtert
b) der Frequenzgang sich ändert.)))"""

Abgesehen davon, daß sich der Frequenzgang meines Erachtens nach nicht ändert:
Wir sprechen doch hier nicht von einem High-End-Gerät, sondern von einer Hütte!

Herzliche Grüße von
Christian
cr
Inventar
#12 erstellt: 25. Mrz 2004, 11:09
Da ein Mehrweg-LS einen schwankenden Impedanzverlauf hat, kommt es bei Verwendung eines Vorwiderstandes zu frequenzabhängig unterschiedlichen Spannungsabfällen am Vorwiderstand. Daher ändert sich mM der Frequenzgang uU deutlich.
Außerdem ist dies Anlage ja sowieso schwach auf der Brust. Warum das wenige an Leistung noch in einem Widerstand verbraten?


[Beitrag von cr am 25. Mrz 2004, 11:11 bearbeitet]
Christian_Böckle
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 25. Mrz 2004, 14:58
Hallo cr

Warum wird das immer gleich so kompliziert?

"""(((Da ein Mehrweg-LS einen schwankenden Impedanzverlauf hat, kommt es bei Verwendung eines Vorwiderstandes zu frequenzabhängig unterschiedlichen Spannungsabfällen am Vorwiderstand. Daher ändert sich mM der Frequenzgang uU deutlich.)))"""

Das empfinde ich im vorliegenden Problemfalle als vernachlässigbar, da ich ja nur von der Lautstärke-Reduktion im Bereiche einer Halbierung oder des Bereichs von
zwei Dritteln (Maximal) gesprochen habe. Und wir sprechen überdies immer noch nicht vom High-End-Bereich. Ich bin mir absolut sicher, daß meine Methode hier problemlos funktionieren würde.

Abgesehen davon würde floniem, wenn ich das richtig verstanden habe, gerne in seinem konkret vorliegenden Fall selbst etwas unternehmen, das nicht viel Geld kostet und seine Neugier befriedigt (auf experimenteller Basis). Wie es scheint, hat er ja sogar selbst die Endstufen-IC`s getauscht. Das finde ich gut.



"""(((Außerdem ist dies Anlage ja sowieso schwach auf der Brust. Warum das wenige an Leistung noch in einem Widerstand verbraten?)))"""


Darauf habe ich doch bereits oben hingewiesen und gleichzeitig auf die zwei Schalter aufmerksam gemacht.
Überdies hat floniem ja von einem Rauschproblem gesprochen, nicht von einem Leistungsproblem!:

Und dieses Rauschproblem ist natürlich nur nächtens in einem völlig leisen Raum störend, wo man zu dieser Zeit auch zudem nur ganz leise Musik hören kann bzw. darf!

Ich hoffe, daß ich das richtig interpretiert habe und bitte darum, meine möglicherweise übertriebene Ausführlichkeit zu entschuldigen.

(Übrigens:
Der Kopfhörer-Ausgang rauscht aus einem einfachen Grunde nicht:
Meistens werden Kopfhörer-Ausgänge so realisiert, daß hier einfach mit zwei Vorwiderständen gearbeitet wird. Je hochohmiger diese Widerstände sind, desto weiter ist auch der Grundrauschpegel der Endstufe entfernt.
Eigene Kopfhörerverstärker sind meistens nur in CD-Playern, Tape-Decks oder MD-Playern zu finden.)

Herzliche Grüße von
Christian
floniem
Neuling
#14 erstellt: 25. Mrz 2004, 21:00
Hallo Christian,

du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!

Ich will einfach nur die Zusammenhänge verstehen und selber etwas tun können, quasi "learning by doing". Da passt dein Tipp ganz gut. Und wenn ich als Maschinenbauer schon in der Lage bin, ein IC unfallfrei und ohne Hammer zu tauschen, dann wird es mit dem Widerstand auch irgendwie funktionieren. Falls ich die Zeit finde, werde ich mal etwas rumspielen.

Natürlich sind die Anmerkungen von CR gerechtfertigt und regen zu Mitdenken an, aber viele Antworten hier im Forum sind mir ehrlich gesagt zu theoretisch. Da kann ich nichts Praktisches ableiten. Und wer kennt nicht die Situation:

Da findet man eine Kleinigkeit wie rauschende Lautsprecher, Kratzer an der Autotür oder auf dem Verstärker, ein Zugriffscode den man knacken will usw., und schon ist man dran das Thema zu lösen und kennt nichts anderes mehr. Da hilft dann auch die Frage nach dem Sinn nicht weiter. Der Weg ist hier das Ziel.

Fazit: Die defekte Anlage (oder Hütte) hat mich letzendlich näher an die Technik gebracht, als meine alte, die super funktioniert.

Gruss,

Floniem
cr
Inventar
#15 erstellt: 25. Mrz 2004, 23:48
Ob der KH mehr rauscht als der LS hängt ab
a) von dessen Empfindlichkeit (dB/1mW) und
b) von dessen Impedanz (bzw. der Relation seiner Impedanz zum Vor(Schutz)widerstand; je stärker die Fehlanpassung, desto geringer rauscht der KH)

Nur als Anmerkung, auch wenns kompliziert scheinen mag
Christian_Böckle
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 26. Mrz 2004, 00:58
Hallo floniem

Danke für Deine gelbe, mit einem Hammer bewehrte Unterstützung.


Hallo cr

"""(((Ob der KH mehr rauscht als der LS hängt ab
a) von dessen Empfindlichkeit (dB/1mW) und
b) von dessen Impedanz (bzw. der Relation seiner Impedanz zum Vor(Schutz)widerstand; je stärker die Fehlanpassung, desto geringer rauscht der KH))))"""

Korrekt.

Herzliche, aber auch komplizierte Grüße von
Christian
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