Kennt sich jemand mit E Gitarren aus ?

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Gitarrenanfänger
Neuling
#1 erstellt: 13. Okt 2016, 21:05
Hallo liebes Forum,
ich habe folgendes Problem und zwar habe ich mir schon seit längerem vorgenommen mich mit dem Thema E Gitarre auseinanderzusetzen und mir es selber über einen Onlinekurs beizubringen.

Jetzt habe ich endlich den Entschluss gefasst mir eine vernünftige zu holen, die für Anfänger geeignet ist. Ich habe aber leider überhaupt garkeine Ahnung. Ich habe allerdings ein wenig recherchiert und auf der Seite http://e-gitarre-kaufen24.de/e-gitarre eine gefunden die mir zusagt und sich Les Paul nennt von der Marke Gibson.

Hat irgendwer mit dieser schonmal seine Erfahrung gemacht und wenn ja was haltet ihr davon ?? Ich persönlich finde sie ein wenig teuer da ich eigentlich ein Limit von 350 € gesetzt hatte und diese um die 600 € kosten soll. Ich habe allerdings schon mehrfach gelesen man solle an der Qualität niemals sparen, da man sonst am Ende mehr ausgibt als man anfangs gewollt hat.

Meine Frage ist also lohnt es sich für einen Anfänger direkt sowas teures zu holen oder reichen da auch deutlich günstigere um Qualität zu haben ?? Wieviel sollte eurer Meinung nach eine solche Anfängergitarre kosten ?? Wie habt ihr angefangen und meint ihr mit dem Online Kurs ist das eine gute Idee ??

Ich hoffe auf zahlreiche gute Antworten, die mich echt weiterbringen, bevor ich das Geld einfach so aus dem Fenster werfe und einer Seite vertraue die ich nichtmal kenne.

Liebe Grüße

Euer Gitarrenanfänger
EiGuscheMa
Inventar
#2 erstellt: 24. Okt 2016, 19:05
Hallo,

vermutlich wärst Du unter "Zupfinstrumente" eher aufgefallen, aber eine E-Gitarre ist ja auch irgendwie elektronisch

Schau mal hier:

http://www.hifi-foru...rum_id=281&thread=61

der Beitrag von Pigpreast sagt eigentlich alles für den Anfang:

Du musst zunächst herausfinden ob Du überhaupt der "LesPaul-Typ" bist.
Medimaks
Neuling
#3 erstellt: 27. Okt 2016, 09:58
du solltest auch beachten ob das was langfristiges für dich ist.
Ziemlich ärgerlich wäre es wenn du 600€ ausgibst und die Gitarre nach einem halben Jahr dann nur noch an der Wand hängt.
Würde demnach erstmal bei Freunden nachfragen, ob jemand eine Gitarre noch zum ausleihen übrig hat und es dann erstmal mit der probieren.
Besonders bei Onlinekursen bleibt man häufig nicht lange am Ball
TQD
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Nov 2016, 02:07
Ist schon etwas spät aber falls du dich noch nicht entschieden hast. Yamaha Pacifica Gitarren sind ziemlich preiswert und werden öfters für Anfänger empfohlen. Eine Strat mit Humbucker und 2 Single coils erlaubt dir auch mehr Freiheit was Klanggestaltung betrifft und durch das geringere Giwicht (im Vergleich zu eine LP) und die "bessere" Ergonomie leichter zu spielen. Natürlich wäre es am besten wenn du in ein Gitarrengeschäft gehst und einfach schaust was dir zu sagt. Bitte die Verkäufer dir was vorzuspielen und nimm die Gitarren mal in die Hand.
enerener15
Neuling
#5 erstellt: 27. Nov 2016, 14:34

Gitarrenanfänger (Beitrag #1) schrieb:


Hat irgendwer mit dieser schonmal seine Erfahrung gemacht und wenn ja was haltet ihr davon ?? Ich persönlich finde sie ein wenig teuer da ich eigentlich ein Limit von 350 € gesetzt hatte und diese um die 600 € kosten soll. Ich habe allerdings schon mehrfach gelesen man solle an der Qualität niemals sparen, da man sonst am Ende mehr ausgibt als man anfangs gewollt hat.

Meine Frage ist also lohnt es sich für einen Anfänger direkt sowas teures zu holen oder reichen da auch deutlich günstigere um Qualität zu haben ?? Wieviel sollte eurer Meinung nach eine solche Anfängergitarre kosten ?? Wie habt ihr angefangen und meint ihr mit dem Online Kurs ist das eine gute Idee ??


Wenn du weißt, dass du langfristig dabei bleiben willst und das Geld hast, kannst du dir ruhig ein teureres Modell holen. Für den Anfang reichen aber meist schon günstigere Gitarren. In deinem Preisrahmen solltest du auch was passendes finden. Wenn du lust auf eine Les Paul hast, dann schaue dich mal bei Epiphone Modellen um. Da gibt es ne Auswahl, die in Frage kommen könnte und die gibt es überall online zu erwerben.

Zum Anfangen kann ich dir auch einen Lehrer empfehlen, der auch theoretische Aspekte mit einbringt und zu Hause kannst du zusätzlich noch Sachen üben, an denen du Spaß hast. Das motiviert und fördert zugleich Online Kurse sind auch eine Überlegung wert, wenn du dir den Lehrer nicht leisten willst. Fände ich zumindest angenehmer als Youtube, da die Kurse meistens in geeigneter Reihenfolge ablaufen und das meiste abdecken, das erforderlich ist.
Hoffe ich konnte dir noch weiterhelfen.
Pigpreast
Inventar
#6 erstellt: 26. Jan 2017, 14:47
Hat sich zwischenzeitlich schon etwas getan oder gibt es noch Fragen?
juno-6
Neuling
#7 erstellt: 23. Mrz 2017, 13:19

Meine Frage ist also lohnt es sich für einen Anfänger direkt sowas teures zu holen oder reichen da auch deutlich günstigere um Qualität zu haben ?? Wieviel sollte eurer Meinung nach eine solche Anfängergitarre kosten ?? Wie habt ihr angefangen und meint ihr mit dem Online Kurs ist das eine gute Idee ??


Hallo,

an deiner Stelle würde ich eine günstigere E-Gitarre kaufen. Am Besten gehst du in ein Musikladen und informierst dich dort. An den Preis meiner ersten E-Gitarre kann ich mich leider nicht erinnern, aber selbst die zweite hat nicht mehr als 350€ gekostet. Die Frage nach der Preis/Qualität ist absolut berechtigt, jedoch würde ich erstmal schauen, ob dir das Gitarrespielen überhaupt gefällt und ob du an diesem Hobby dran bleibst. Wenn du nach ein oder zwei Jahren sagst, dass du weitermachst, kannst du dir immer noch eine qualitativ hochwertigere Gitarre kaufen. Aber eine E-Gitarre für 600€ für ein Einsteiger ist definitiv zu viel. Wie gesagt, lass dich mal in einem Musikinstrumentenshop beraten. Viele von den Verkäufern haben Ahnung und so besteht auch die Möglichkeit dir die Gitarre mal anzuschauen. Ach so, und vergiss nicht, dass du noch ein Amp brauchst. Der kostet auch was. Für dein Budget wirst du aber auf jeden Fall eine gute Gitarre mit Amp bekommen.

Ich persönlich habe es mir auch durch das Internet beigebracht. Angefangen mit Akkorden bis Songs nachspielen. Meine Spieltechnik ist dafür nicht die beste. Ich kenne viele, die sich das selbst beigebracht haben und technisch überragend sind. Also es kann so oder so laufen - hilft nur ausprobieren.

LG
juno
Pigpreast
Inventar
#8 erstellt: 23. Mrz 2017, 22:15
Seit einem knappen halben Jahr hat sich der TE nicht hier blicken lassen, Respekt für Deine Mühe.

Aber ok, man kann ja auch einfach so darüber diskutieren:


juno-6 (Beitrag #7) schrieb:
an deiner Stelle würde ich eine günstigere E-Gitarre kaufen. Am Besten gehst du in ein Musikladen und informierst dich dort.

Auf genau diese Art und Weise bin ich mit meiner ersten Gitarre ziemlich auf den Bauch gefallen. Ich war im Teenalter, der Händler hat wohl gemerkt, dass bei mir das Budget sehr begrenzt ist und mir den letzten Schrott angedreht. Es muss nicht jeder Händler so hinterhältig sein, aber ich möchte schwer dazu raten, jemanden mit in den Laden zu nehmen, der halbwegs Ahnung hat.


An den Preis meiner ersten E-Gitarre kann ich mich leider nicht erinnern, aber selbst die zweite hat nicht mehr als 350€ gekostet. Die Frage nach der Preis/Qualität ist absolut berechtigt...

Heute gibt es, anders als damals (Mitte der 80er), tatsächlich schon sehr günstige Gitarren, die qualitativ in Ordnung sind (z. B. die Fender Squier Modelle oder die Ibanez Gio Serie für ca. 200 - 250 Euro), aber es gibt auch deutlich teurere Teile, die nix taugen. Preis und Qualität gehen da eben leider oft nicht Hand in Hand.

Vor allem sind heute E-Gitarren ab Werk fast nie optimal eingestellt, so dass, selbst wenn man schon ein wenig spielen kann, das Ausprobieren ohne vorheriges Setup keine wirklich gute Aussage über die Bespielbarkeit zulässt.


...jedoch würde ich erstmal schauen, ob dir das Gitarrespielen überhaupt gefällt und ob du an diesem Hobby dran bleibst. Wenn du nach ein oder zwei Jahren sagst, dass du weitermachst, kannst du dir immer noch eine qualitativ hochwertigere Gitarre kaufen.

Ich gebe zu bedenken, dass eine Klampfe, die nicht gut bespielbar ist, einem sehr schnell bzw. auf Dauer den Spaß vermiesen kann oder gar nicht erst aufkommen lässt. Ich möchte nicht wissen, wie viele wieder aufhören, weil ihnen nicht klar ist, dass das Spielen viel leichter sein könnte.

Daher - ganz egal wie viel das Teil nun gekostet hat - nach dem Kauf immer ein Setup beim Gitarrentechniker machen lassen. Das kostet zwar meist auch so um die 75-100 Euro, aber die sind weeeesentlich besser investiert als in eine um das gleiche Geld teurere Gitarre ohne Setup.


[Beitrag von Pigpreast am 23. Mrz 2017, 22:24 bearbeitet]
Stereomensch
Stammgast
#9 erstellt: 30. Nov 2017, 10:14
Ich würde mich auch auf dem Gebrauchtmarkt umschauen.
Man kann gebrauchte E Gitarren fast immer ohne Bedenken gebraucht kaufen (Ausnahme: Bünde).
Pigpreast
Inventar
#10 erstellt: 30. Nov 2017, 10:29
Eine Gitarre mit abgenutzten Bünden zeigt zumindest, dass sie lange bzw. viel gespielt wurde und deshalb anscheinend so übel nicht gewesen sein kann.

Ansonsten gilt beim Gebrauchtkauf natürlich ebenso: Einer mit Ahnung sollte dabei sein. Beim Kauf der Katze im Sack kann man da genau so auf die Nase fallen wie beim Neukauf. Deshalb verstehe ich das "bedenkenlos" nicht ganz.
Stereomensch
Stammgast
#11 erstellt: 30. Nov 2017, 15:39
Elektrogitarren sind Wirtschaftsgüter die äußerst langlebig sind.
Solange der Hals nicht völlig verzogen ist, oder die Bünde total runter sind,
kann man so gut wie alles recht einfach reparieren bzw. ersetzen.

Meine Empfehlung sind deutsche Kleinserienhersteller, hier kriegt man schon auf dem Gebrauchtmarkt für um 500,--€ absolute Topgitarren, gegen die viele US Strats alt aussehen.

Ich achte immer auf das verbaute Holz, dann immer checken was für ein Steg oder eine Brücke verbaut ist, hieran erkennt man am schnellsten den Qualitätsanspruch, dann Pus etc.
So kann man schnell abschätzen was das Instrument taugt.
Pigpreast
Inventar
#12 erstellt: 30. Nov 2017, 21:10
Der Neuling kann das aber eben nicht unbedingt. Daher jemanden mitnehmen, der Ahnung hat.
tomtiger
Administrator
#13 erstellt: 03. Dez 2017, 10:52
Hi,

ein defekter Halsspannstab macht das Gerät sofort zum wirtschaftlichen Totalschaden.

Das ist was für Leute die sich auskennen.

LG Tom
zonk666
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 19. Feb 2018, 15:49
Hi.

Hier ein Tip von einem langjährigen Musiker, Hauptinstrument Gitarre.

Grundsätzlich gilt, eine Aussage wie kauf dir ne Strat oder ne Les Paul usw. gilt nur für denjenigen der damit spielt und auch klar kommt.

Falls du keinen Laden zum testen hast, dann hol dir auf jeden Fall am Anfang günstige Gitarren mit unterschiedlichen Halsstärken (dünn, dick, breit, schmal, hoch, flach...) und unterschiedlichen Mensuren (645mm Fender artige Gitarren, 635mm original PRS (überwiegend), 628mm Gibson artige Gitarren).
Die Gitarre muss für dich bespielbar sein und für sonst niemanden.
Bei Thomann z.B. hast du 30 Tage Geld zurück Garantie.

30 Tage sollten einem interessierten Menschen ausreichen um beurteilen zu können ob ihn/ihr das Instrument "passt".

Warum dieser Tip?
In deinem angehenden "Musikerleben" wirst du, solltest du nicht DIE Gitarre gleich am Anfang finden, zig Gitarren kaufen und wieder verkaufen bis du die Richtige hast.
Das kostet Zeit, Geld und nicht zuletzt Nerven.

Meine Odsysee dauerte 10 Jahre....und ging über diverse Fender Strats, diverse Gibson Les Pauls und deren Nachbauten über einige unbekanntere Marken bis hin zu PRS.
Es waren mit Sicherheit im Laufe der Jahre über 70 Gitarren bis ich zuletzt bei einer 2007er PRS Singlecut Satin Matteo Blue 10 Top (von denen ich gleich vier in verschiedenen Farben hatte) blieb.
Diese spielte ich 10 Jahre bis ich im letzten Jahr das Thema Musik an en Nagel hing.
Wenn ich es hoch rechne gingen während meiner Suche locker 70 - 80.000 € durch meine Finger.

Das waren 6 Gibson Les Pauls, 5 Fender Strats, 13!!! PRSes, eine Epiphone und diverse günstige Gitarren bis ich zur oben genannten Gitarre kam.
Am liebsten hätte ich alle vier PRS Singlecut Satin behalten....aber das liebe Geld ;-) ...

Also, in Ruhe antesten und irgendwann kommt deine passende Gitarre und bitte schon gar nicht auf den Fender/Gibson Hype aufspringen, gerade auch was die Fertigungsqualität der letzten Jahre angeht.

Btw: heute habe ich noch die PRS Singlecut Satin, eine Epiphone Les Paul aus europäischer!!! Produktion, eine Art Valley VW Gitarre und eine Yamaha CPX 15 Akustik, das reicht dann auch ;-)

P.S.:: Wenn du mal das Beste aus beiden Welten antesten möchtest dann empfehle ich dir PRS Standard 24, wnn es günstiger sein soll die PRS SE Serie oder deren Kopien.
Ein wenig Fender, ein wenig Gibson und etwas PRS....

VG


[Beitrag von zonk666 am 19. Feb 2018, 15:59 bearbeitet]
FirestarterXXIII
Inventar
#15 erstellt: 19. Feb 2018, 16:05
Ohje, noch einer der sich die Mühe macht einen mittlerweile 15 Monate alten Thread zu beantworten. Der Threadersteller hat insgesamt einen Post hier im Forum geschrieben.
Pigpreast
Inventar
#16 erstellt: 19. Feb 2018, 16:49
Es geht ja nicht nur um den jeweiligen Threadersteller selbst, sondern um jeden interessierten, der sich hierher verirrt.

Um die Dimensionen von zonk666s Beitrag ein wenig zurecht zu rücken: Es stimmt wohl, dass man verschiedene Gitarren über längere Zeit spielen muss, bis man weiß, was seinem liegt. Dabei ist aber auch nicht zu vergessen, dass die eigene Entwicklung und Veränderung von Spieltechnik dabei eine gehörige Rolle spielt und vor allem, dass man im Laufe der Zeit auch pingeliger wird.

"10 Jahre, 70 Gitarren und 80.000 €" sind m. E. jedenfalls eher Schlagworte zur Selbstdarstellung als hilfreiche Hinweise für einen Neuling.

Gerade wenn man anfängt, ein Instrument zu spielen, werden einem bestimmte Unterschiede gar nicht auffallen. Deshalb halte ich für wichtig, dass die erste Gitarre möglichst nicht irgendwelche Extremeigenschaften hat, vor allem aber technisch ok ist. Was einem dann mehr liegt als diese erste Gitarre, wird man ohnehin erst heraus finden können, wenn man etwas besser spielen kann.

Und dem ganz Unbedarften sei zur Beruhigung gesagt: Dass man, gerade in der Anfangsphase, auf einem bestimmten Modell sehr gut spielen kann, auf einem anderen aber überhaupt nicht klarkommt, halte ich für eine Mär.


[Beitrag von Pigpreast am 19. Feb 2018, 17:34 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#17 erstellt: 19. Feb 2018, 22:18
Hi,


Pigpreast (Beitrag #16) schrieb:
Es geht ja nicht nur um den jeweiligen Threadersteller selbst, sondern um jeden interessierten, der sich hierher verirrt.


ich würde analog zum Bass empfehlen, sich Gitarristen zu suchen, die einem helfen. Deren Instrumente kann man probieren, um mal eine Ahnung zu bekommen, was man will. Dann kauft man was preiswertes - z.B. eine Harley Benton - und lässt sich die - gerne für 200 Euro oder mehr - ordentlich einstellen.

Damit ist man besser bedient als mit einer teuren Gitarre ohne Setup.

LG Tom
Pigpreast
Inventar
#18 erstellt: 19. Feb 2018, 23:26

tomtiger (Beitrag #17) schrieb:
Dann kauft man was preiswertes - z.B. eine Harley Benton - und lässt sich die - gerne für 200 Euro oder mehr - ordentlich einstellen.

Damit ist man besser bedient als mit einer teuren Gitarre ohne Setup.

Eine Empfehlung, die gar nicht oft genug wiederholt werden kann.

Auf die Unverzichtbarkeit eines Setups bei nahezu jeder neuen Gitarre (auch der namhaften) hatte ich früher schon mal hingewiesen. Und mit der flächendeckend im Gitarrenbau eingesetzten Computertechnik sind grobe Schnitzer auch bei den preiswerten Anbietern selten geworden.


[Beitrag von Pigpreast am 19. Feb 2018, 23:27 bearbeitet]
zonk666
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 20. Feb 2018, 08:05

Pigpreast (Beitrag #16) schrieb:
Es geht ja nicht nur um den jeweiligen Threadersteller selbst, sondern um jeden interessierten, der sich hierher verirrt.

Um die Dimensionen von zonk666s Beitrag ein wenig zurecht zu rücken: Es stimmt wohl, dass man verschiedene Gitarren über längere Zeit spielen muss, bis man weiß, was seinem liegt. Dabei ist aber auch nicht zu vergessen, dass die eigene Entwicklung und Veränderung von Spieltechnik dabei eine gehörige Rolle spielt und vor allem, dass man im Laufe der Zeit auch pingeliger wird.

"10 Jahre, 70 Gitarren und 80.000 €" sind m. E. jedenfalls eher Schlagworte zur Selbstdarstellung als hilfreiche Hinweise für einen Neuling.


Moin "Schweinepriester"

Naja, was das Thema Selbstdarstellung anbelangt sage ich mal salopp da sind alle Menschen, in der Hauptsache "Künstler" oder die sich dafür halten, Weltmeister drin - man muss sich ja schließlich über irgend etwas definieren
Nee im Ernst, ich war halt durch Eigentum in der glücklichen Lage die mtl. Miete zu sparen, das wurde in Equipment investiert.
Es ist ja nicht so dass ich auf dem genannten Betrag sitzen geblieben wäre, bis auf die o.a. Gitarren wurden ja alle wieder verkauft.
Ich wollte dem TE und vllt. auch anderen aufzeigen was dieser "Wahn" alles fü Blüten tragen kann.


Pigpreast (Beitrag #16) schrieb:

Und dem ganz Unbedarften sei zur Beruhigung gesagt:
Dass man, gerade in der Anfangsphase, auf einem bestimmten Modell sehr gut spielen kann, auf einem anderen aber überhaupt nicht klarkommt, halte ich für eine Mär.


Nun geh mal davon aus dass, wie in meinem Fall, die Patschehändchen und die kurzen "Wurstgriffel", eher ungeeignet sind um bei ner LesPaul die unteren, zu engen Lagen und bei Strats die oberen und zu weiten Lagen passabel (hier hängt es natürlich von jedem selbst ab was als passabel angesehen wird) bedienen zu können.
Nach einigen Strats und LPs kam ich dann zu PRS was sich dann letzt endlich von der Mensur als das Maß herausstellte und mit dem ich klar kam.

Da in meinem musikalischen Umfeld niemand PRS spielte, da zu teuer und ja sowieso "bäh" weil angeblich weder Fisch noch Fleisch musste ich eben selbst irgendwann drauf kommen.
Basstian85
Inventar
#20 erstellt: 20. Feb 2018, 09:14
Aber wird es in den hohen Lagen (oben - unten vertauscht?) nicht bei jeder Gitarre eng?

Ich spiele Gitarre nur zum Spass - habe mittlerweile aber eine Hand voll verschiedener Modelle. Es ist wohl auch subjektiv aber ich habe eigentlich nicht so wirklich persönliche Präferenzen - dicker Hals hin, dünner Hals her - fett glossy oder unlackiert - lange oder kurze Mensur etc... Ich komme mit jeder ganz gut zurecht. Natürlich ist das Spielgefühl immer ein Anderes, aber jede hat was. Möchte auf die Tele auch genauso wenig verzichten wie auf meine Charvel. Kurze Einspiel- bzw. Gewöhnungszeit war manchmal nötig, aber das ging für mich recht schnell. Einzig meine Epi Paula finde ich etwas "extrem". Bei Solos in hohen Lagen ist der Hals-Korpusübergang so fett plus nur ein Cutaway, da komme ich nicht mehr ganz so komfortabel dran. Trotzdem ist es nicht so, als könnte ich auf der nicht vernünftig spielen.

Das Argument mit den kurzen und/oder "Wurstfingern" kam öfters auf diversen Foren von Anfängern zu Sprache, die sich dann anhören durften, das wäre nur eine "Ausrede". Sehe das aber ähnlich wie du - das kann (in Grenzen) ein Nachteil sein. Ich spiele hauptsächlich Bass und "one finger per fret" nutze ich erst ab dem 5. Bund, darunter Kontrabassfingersatz. Manchmal geht es aber kaum anders und dann wirds etwas "anstrengend". Deswegen kaufe ich mir aber keinen Shortscale (gibts ja eh kaum Auswahl).

Auch bei einigen Akkorden (offener A-Dur mit dickeren Fingern ) trickse ich ein wenig rum.
Pigpreast
Inventar
#21 erstellt: 20. Feb 2018, 13:05

zonk666 (Beitrag #19) schrieb:
Ich wollte dem TE und vllt. auch anderen aufzeigen was dieser "Wahn" alles fü Blüten tragen kann.

Sehr ermutigend zum Einstieg.


Nach einigen Strats und LPs kam ich dann zu PRS was sich dann letzt endlich von der Mensur als das Maß herausstellte und mit dem ich klar kam.

Nun stellt sich halt die Frage, was sich ein Anfänger unter "Klarkommen" vorstellt und jemand, der schon "einige Strats und LPs" durch hat. Letzterer wird (wenn er nicht total irre ist und sich das halbe Dutzend Gitten in den ersten Monaten zugelegt hat) aller Wahrscheinlichkeit nach schon eine gewisse Spielfertigkeit haben und nur deshalb unterschiedliche Mensuren, Halsdicken, Bundstäbchengrößen etc. beim Spielen überhaupt bemerken.

Der Anfänger jedoch kommt zunächst einmal mit überhaupt keiner Gitarre klar. Jede Gitarre fühlt sich an wie ein Besenstiel, man hat einfach noch kein Gefühl. Es ist für einen blutigen Anfänger schlichtweg nutzlos, verschiedene Gitarren auszuprobieren. Zunächst muss man dafür überhaupt ein wenig spielen können. Deshalb halte ich es auch für unsinnig, sich bei seiner ersten Gitarre Gedanken über solche Feinheiten wie Mensur etc. zu machen. Die Gitarre, die einem "wie maßgeschneidert" liegt, wird man zu Beginn ohnehin nicht finden.

Den einzig wirklichen Hinweis in dem Zusammenhang hielt ich, in die erste Gitarre nicht all zu viel Geld zu investieren, weil sie (da gehe ich mit Dir d'accord) oft nicht die letzte bleibt und meist auch nicht die, mit der man bis zuletzt am besten spielen kann.
Steffen_Bühler
Inventar
#22 erstellt: 20. Feb 2018, 13:25

Pigpreast (Beitrag #21) schrieb:
Deshalb halte ich es auch für unsinnig, sich bei seiner ersten Gitarre Gedanken über solche Feinheiten wie Mensur etc. zu machen.


Sooo Feinheiten sind das dann aber auch nicht. Ich lasse meine Schüler jeweils im Geschäft ausprobieren, ob die vier Finger gleichzeitig eine Saite an den ersten vier Bünden greifen können. Das hängt eben durchaus auch von der Mensur ab.


Pigpreast (Beitrag #21) schrieb:

Den einzig wirklichen Hinweis in dem Zusammenhang hielt ich, in die erste Gitarre nicht all zu viel Geld zu investieren


Andererseits verliert man mit einer Gurke auch schnell die Lust zu lernen. Wenn selbst das kleine F-Dur nicht will, weil der Sattel dagegen ist, oder sich das Ding nicht gscheit stimmen lässt, weil die Bundreinheit nicht stimmt, ist das einfach schade, selbst wenn man nur 200 Euro ausgegeben hat.

Viele Grüße
Steffen
Pigpreast
Inventar
#23 erstellt: 20. Feb 2018, 14:02

Steffen_Bühler (Beitrag #22) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #21) schrieb:
Deshalb halte ich es auch für unsinnig, sich bei seiner ersten Gitarre Gedanken über solche Feinheiten wie Mensur etc. zu machen.

Sooo Feinheiten sind das dann aber auch nicht. Ich lasse meine Schüler jeweils im Geschäft ausprobieren, ob die vier Finger gleichzeitig eine Saite an den ersten vier Bünden greifen können. Das hängt eben durchaus auch von der Mensur ab.

Na ja, das kriege ich bei meiner Paula im vierten Bund auch nicht mehr hin (obwohl ich keine besonders dicken Finger habe) und trotzdem komme ich mit ihr gut klar. Und wenn mich etwas stört (wie übrigens auch an meiner Strat-Kopie), ist es eher die Halsdicke, weil ich mittlerweile die dünnen Hälse meiner Jacksons gewohnt bin. Ich halte derlei zwar alles für mit spürbaren Vor- und Nachteilen verbunden, aber für einen Anfänger nicht für essentiell. Es sei denn, es sind Kinder oder anderweitig extrem unter- oder überdimensionierte.



Pigpreast (Beitrag #21) schrieb:
Den einzig wirklichen Hinweis in dem Zusammenhang hielt ich, in die erste Gitarre nicht all zu viel Geld zu investieren

Andererseits verliert man mit einer Gurke auch schnell die Lust zu lernen.

Ich sprach nicht von Gurken. Siehe:

Pigpreast (Beitrag #16) schrieb:
Deshalb halte ich für wichtig, dass die erste Gitarre möglichst nicht irgendwelche Extremeigenschaften hat, vor allem aber technisch ok ist.

...und:

Pigpreast (Beitrag #18) schrieb:
Auf die Unverzichtbarkeit eines Setups bei nahezu jeder neuen Gitarre (auch der namhaften) hatte ich früher schon mal hingewiesen. Und mit der flächendeckend im Gitarrenbau eingesetzten Computertechnik sind grobe Schnitzer auch bei den preiswerten Anbietern selten geworden.

Man bekommt eben heute (ganz im Gegensatz zu meinen Anfangszeiten) ordentliche Instrumente für wenig Geld. Und ich finde, genau darauf sollte man primär achten: dass die Instrumente technisch ok sind. Es muss nicht sein, vierstellige Beträge auszugeben, weil der Name so wohlklingend ist oder weil einem das Finish so gut gefällt, um dann nach einer gewissen Zeit festzustellen, dass einem die Feinheiten des Instruments nicht liegen.

Den Effekt, dass Einsteiger die Lust verlieren, gibt es übrigens auch bei teuren Gitarren, wenn die nicht optimal eingestellt sind. Und kaum eine Gitarre verlässt heute das Werk optimal eingestellt. Daher die wiederholte Empfehlung eines Setups für jede neu gekaufte Gitarre. Wie schon gesagt:

tomtiger (Beitrag #17) schrieb:
Dann kauft man was preiswertes - z.B. eine Harley Benton - und lässt sich die - gerne für 200 Euro oder mehr - ordentlich einstellen.

Damit ist man besser bedient als mit einer teuren Gitarre ohne Setup.
tomtiger
Administrator
#24 erstellt: 20. Feb 2018, 14:36
Hi,


Steffen_Bühler (Beitrag #22) schrieb:
weil die Bundreinheit nicht stimmt, ist das einfach schade, selbst wenn man nur 200 Euro ausgegeben hat.


wie erwähnt:


Pigpreast (Beitrag #18) schrieb:
Und mit der flächendeckend im Gitarrenbau eingesetzten Computertechnik sind grobe Schnitzer auch bei den preiswerten Anbietern selten geworden.



ist die Bundreinheit heute so gut wie nie ein Problem.


Was die Mensur betrifft, sehe ich das auch sehr kritisch. Der Unterschied Gibson vs. Fender beträgt am 1. Bund 1,08mm, ab dem 3 Bund unter 1mm, am (hypothetischen) 24. Bund 0,29mm. Die PRS mit der 25" Mensur liegen noch dazwischen.

Man sehe hier.

Also die Bruchteile eines Millimeters sollten egal sein, interessanter wird es bei der Saitenspannung. Jedenfalls beim Bass ist da ein ordentlicher Unterschied, ob 30" oder 34" Mensur, bei der Gitarre kann der nicht so enorm sein.


Am Bass "spüre" ich den Unterschied zwischen 38mm und 40mm Sattelbreite, ich bevorzuge 38mm, spiele aber problemlos auch 42mm! Ich spiele auch einen Fender Bass VI Nachbau, de facto eine Gitarre mit 30" Mensur eine Oktave tiefer gestimmt.


Ich lasse mir einreden, dass man manche Dinge mehr mag, etc., andere nicht, aber dass man auch als Einsteiger (wenn man nicht gerade Kind ist und deutlich kleiner) mit jeder normalen Gitarre problemlos spielen lernen können sollte daran meine ich, kommen wir nicht vorbei.


Meiner Ansicht nach sind relevanter die Dicke des Halses (sicher auch eine Sache der Spieltechnik/Gewöhnung) und der Saitensatz (also die Saitenstärke).


LG Tom
Pigpreast
Inventar
#25 erstellt: 20. Feb 2018, 15:16

Saitensatz

Womit wir allerdings auch wieder ein Stück weit bei der Mensur sind. Die Les Paul ist im härteren Rock u. a. deshalb so beliebt, weil sie wegen ihrer kurzen Mensur mit fetteren Saiten trotzdem noch halbwegs locker zu greifen ist.

Ich glaube aber, dass die meisten eh mit einem .009er Saitensatz einsteigen.
tomtiger
Administrator
#26 erstellt: 20. Feb 2018, 21:24
Hi,

nunja, ich ging da vom Bass aus, da kann man die E-Saite bei 34" Mensur von 115 (3mm) bis 85 (2mm) nehmen, das macht schon einen ganz erheblichen Unterschied beim Spielen aus. Bei der Gitarre kenne ich nur die Diskussionen der Spieler, kann ich nicht selbst beurteilen, ich ging davon aus, dass das auch das Spielgefühl stark beeinflusst.

LG Tom
Pigpreast
Inventar
#27 erstellt: 20. Feb 2018, 22:42
Ja sicher. Dicke Saiten fühlen sich (die selbe Stimmung vorausgesetzt) härter an als dünne, weil man dicke Saiten stärker spannen muss, damit sie gleich hoch klingen wie dünne. Und für die Mensur gilt das Gleiche: Lange Mensur = höhere notwendige Spannung = "harte" Saiten. Kurze Mensur = weniger Spannung nötig = "weiche" Saiten. Und über die Kombination Mensur/Saitenstärke ist ein gewisser Ausgleich möglich. Dieser ist allerdings marginal. Ca. 1 Saitenstärke.

Die Mode, die Gitarre tiefer zu stimmen, ist übrigens auch aus diesen Gründen entstanden. Weil man mit dickeren Saiten (= größere magnetische Masse) einen höheren elektrischen Output erzielt und den Verstärker so besser zum Verzerren bringt, wurden mit zunehmender Vorliebe für verzerrte Sounds dickere Saiten bevorzugt. Da fette Saiten aber wegen der höheren erforderlichen Saitenspannung schwerer zu spielen sind, hat man die Gitarren kurzerhand ein bis zwei Halbtöne tiefer gestimmt (= die Saiten gelockert), um wieder ein ähnliches Spielgefühl zu haben wie mit den dünnen Saiten. Das tiefer Stimmen um des düsteren Klangs Willen kam dann später.


Pigpreast (Beitrag #25) schrieb:
Ich glaube aber, dass die meisten eh mit einem .009er Saitensatz einsteigen.

Hier muss ich etwas korrigieren: Wer vorher Westerngitarre gespielt hat, steigt möglicherweise höher ein, da er dicke, "harte" Saiten schon gewohnt ist.


[Beitrag von Pigpreast am 20. Feb 2018, 22:45 bearbeitet]
Steffen_Bühler
Inventar
#28 erstellt: 21. Feb 2018, 09:11

Pigpreast (Beitrag #27) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #25) schrieb:
Ich glaube aber, dass die meisten eh mit einem .009er Saitensatz einsteigen.

Hier muss ich etwas korrigieren: Wer vorher Westerngitarre gespielt hat, steigt möglicherweise höher ein, da er dicke, "harte" Saiten schon gewohnt ist.


Bei mir war's umgekehrt: auf der Western hatte ich eher 010 drauf, weil die voll klingen soll. Aber ein schnelles Solo auf der E-Gitarre, gerade mit Bending, hat nur zu Blut, Blasen und Tränen geführt. Schnell bin ich da auf 008 umgestiegen. Dann ging's auch mit dem Stairway-To-Heaven-Solo. (Komischerweise zickt das eigentlich einfache Hiroshima-Solo bis heute. Ich hab mal behauptet, die hätten es langsamer aufgenommen und dann wieder normal abgespielt, stieß aber nur auf Gelächter bei meinen Freunden.)
Pigpreast
Inventar
#29 erstellt: 21. Feb 2018, 13:10

Steffen_Bühler (Beitrag #28) schrieb:
auf der Western hatte ich eher 010 drauf, weil die voll klingen soll. Aber ein schnelles Solo auf der E-Gitarre, gerade mit Bending, hat nur zu Blut, Blasen und Tränen geführt. Schnell bin ich da auf 008 umgestiegen.

010 für Westerngitarre ist relativ mager. Da ist ein 008er Satz auf der E-Gitarre (auch ziemlich mager) natürlich folgerichtig. Ich war von 012 für Westerngitarre ausgegangen. Wenn man damit klarkommt, kann man zum Einstieg auch 010 auf der E-Gitarre verknusen. (010-E-Gitarren-Saitensätze werden bei D'Addario übrigens als "Regular Light Gauge" bezeichnet.)


[Beitrag von Pigpreast am 21. Feb 2018, 17:38 bearbeitet]
Fenderblender
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 22. Feb 2018, 14:19
Saitenstärke auf eine E-Gitarre spielt heutzutage nicht mehr so eine große Rolle, da man eigentlich (fast) alle Souds mit jeder Stärke erziehlen kann. Billy Gibbons spielt auf Les Pauls 008er, auf längeren Mensuren 007 oder sogar 006 ( behauptet sein Techniker). Das klappt erstaunlicherweise bei ihm gut. Andere spielen extrem dicke Saiten haben ihre Gitarren aber bis auf C oder sogar H runtergestimmt. Klassische Stratsounds funktionieren komischerweise mit dickeren Seiten und einen Halb -oder Ganzton runtergestimmt deutlich besser (SRV-mäßig).
cbv
Inventar
#31 erstellt: 27. Feb 2018, 12:54

Pigpreast (Beitrag #21) schrieb:
Der Anfänger jedoch kommt zunächst einmal mit überhaupt keiner Gitarre klar. Jede Gitarre fühlt sich an wie ein Besenstiel, man hat einfach noch kein Gefühl. Es ist für einen blutigen Anfänger schlichtweg nutzlos, verschiedene Gitarren auszuprobieren. Zunächst muss man dafür überhaupt ein wenig spielen können. Deshalb halte ich es auch für unsinnig, sich bei seiner ersten Gitarre Gedanken über solche Feinheiten wie Mensur etc. zu machen. Die Gitarre, die einem "wie maßgeschneidert" liegt, wird man zu Beginn ohnehin nicht finden.

Da muss ich Dir leider etwas widersprechen. Natürlich hat ein Anfänger keine Ahnung (sonst wäre er ja keiner), aber wenn er sich für die Materie interessiert, wird er sehr wohl feststellen können, ob sich ein dicker oder dünner Hals besser anfühlt, wie er mit dem Gewicht zurecht kommt, ob er sich mit dem Instrument am Hals wohl fühlt.
Vor allem letzteres ist wichtig, sonst landet das Instrument schneller unbeachtet in der Ecke (oder bei eBay), als er es gekauft hat.
Pigpreast
Inventar
#32 erstellt: 27. Feb 2018, 17:38
Naja gut, er kann sich natürlich spaßeshalber nen 5-Kilo-Klotz mit baumstammdickem Hals umhängen, um dann festzustellen, dass das für ihn als Anfänger nix ist. Er kann sich aber auch vorher ein wenig beraten lassen und sich, wie ich ja schon sagte, ein Modell zulegen, dass in diesen Belangen möglichst nicht extrem ist.

Im Bereich zwischen den Extremen werden die Unterschiede marginal und marginale Unterschiede, dabei bleibe ich, merkt man erst, wenn man ein wenig spielen kann.

Und mit dem "Wohlfühlen" ist das so eine Sache. Man kann als Anfänger meistens nicht unterscheiden, ob etwas nur unbequem ist, weil halt noch ungewohnt oder ob es einem auf Dauer nicht liegen wird. Ich weiß noch genau, wie ich mir anfangs mit dem Greifen schwer tat, während mir das Picking einfach vorkam, so dass ich mich fragte, wieso man als Rechtshänder mit links greift und mit rechts anschlägt und nicht umgekehrt. Deiner Logik folgend hätte ich mir in dem Moment eine Linkshändergitarre zulegen müssen.


[Beitrag von Pigpreast am 27. Feb 2018, 17:39 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#33 erstellt: 28. Feb 2018, 00:54
Hi,


Pigpreast (Beitrag #32) schrieb:
Naja gut, er kann sich natürlich spaßeshalber nen 5-Kilo-Klotz


standard 5 Saiter Bass ...



Im Bereich zwischen den Extremen werden die Unterschiede marginal und marginale Unterschiede, dabei bleibe ich, merkt man erst, wenn man ein wenig spielen kann.


Ja, bzw. würde ich noch weiter gehen, man merkt sie erst im direkten Vergleich wenn man etwas spielen kann. Man spielt dann einige Tonleitern rauf und runter und dann fällt auf, dass das irgendwie anders geht.

Viele Dinge kann man für sich erst nach Jahren einschätzen, z.B. Halsprofile, Griffbrettradius, usw.

Ein Anfänger wird schon Defizite haben, zu hohe Saitenlage, unnötig grobe Bundstäbchenenden, fehlerhaftes Crowning (der weiß ja nicht, ob es an ihm liegt, dass die Saiten scheppern), usw. zu erkennen. Von Feinheiten wie einem ordentlich geölten und polierten Griffbrett etc. wollen wir mal nicht reden.


Daher ist eine ordentliche Einstellung mE. das Um und Auf, billig darf sie sein, oder mit hohem Wiederverkaufswert.

LG Tom
Pigpreast
Inventar
#34 erstellt: 28. Feb 2018, 06:40
cbv
Inventar
#35 erstellt: 28. Feb 2018, 10:10

Pigpreast (Beitrag #32) schrieb:
Im Bereich zwischen den Extremen werden die Unterschiede marginal und marginale Unterschiede, dabei bleibe ich, merkt man erst, wenn man ein wenig spielen kann.

Absolut, ja.

Und mit dem "Wohlfühlen" ist das so eine Sache. Man kann als Anfänger meistens nicht unterscheiden, ob etwas nur unbequem ist, weil halt noch ungewohnt oder ob es einem auf Dauer nicht liegen wird. Ich weiß noch genau, wie ich mir anfangs mit dem Greifen schwer tat, während mir das Picking einfach vorkam, so dass ich mich fragte, wieso man als Rechtshänder mit links greift und mit rechts anschlägt und nicht umgekehrt. Deiner Logik folgend hätte ich mir in dem Moment eine Linkshändergitarre zulegen müssen.

Und das sehe ich etwas anders. Klar ist die Handhaltung unbequem, weil ungewohnt, aber ich meine schon, dass man ein Gefühl dafür hat, ob man sich mit dem Instrument an sich wohl fühlt oder nicht. Ich hatte als Jugendlicher etwa zwei Jahre akkustischen Unterricht, dann aber (dummerweise, aber leider aus Zeitmangel) aufgehört. Jetzt nach über 30 Jahren (ok, ist auch schon wieder eine Weile her) hatte ich beschlossen, doch noch einmal zu beginnen, dieses Mal aber mit einer elektrischen. Hatte ich vorher noch nie eine in der Hand, aber immer schon von einer Les Paul geträumt. Folglich war das auch mein erster Griff im Regal. Und da stellte sich fast sofort heraus, das wird nichts mit uns. Es hat einfach nicht... geklickt. Aus dem gleichen Grund spiele ich auch rechts, obwohl ich sonst fast alles mit der linken mache.
Basstian85
Inventar
#36 erstellt: 28. Feb 2018, 11:01
Meinst du, du bist Linkshänder und greifst wie Rechtshänder mit der linken Hand auf Rechtshändergitarre - und schlägst mit Rechts an?

Ne Paula finde ich übrigens schon relativ "extrem". Schwer, klobig, meist dicker Hals - einfach Fett. Altes, relativ unergonomisches Design halt...


[Beitrag von Basstian85 am 28. Feb 2018, 11:02 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#37 erstellt: 28. Feb 2018, 11:05

cbv (Beitrag #35) schrieb:
Ich hatte als Jugendlicher etwa zwei Jahre akkustischen Unterricht, dann aber (dummerweise, aber leider aus Zeitmangel) aufgehört. Jetzt nach über 30 Jahren...

Dann reden wir von zwei unterschiedlichen Dingen. Man verlernt in 30 Jahren zwar einiges und E-Gitarre ist in verschiedenerlei Hinsicht anders als Konzertgitarre. Dennoch schaffen zwei Jahre Gitarrespielen (zumal mit Unterricht), auch wenn es in grauer Vorzeit war, ein gewisses Gefühl für das Instrument, was jemandem, der noch nie eine Klampfe in der Hand hatte, komplett abgeht.
cbv
Inventar
#38 erstellt: 28. Feb 2018, 11:19

Basstian85 (Beitrag #36) schrieb:
Meinst du, du bist Linkshänder und greifst wie Rechtshänder mit der linken Hand auf Rechtshändergitarre - und schlägst mit Rechts an?

Genau, Schlaghand rechts und Griffhand links.

@pigpreast:
Sorry, ich kann es nicht besser beschreiben, was ich meine. Ich meine weniger das haptische Wohlgefühl, und natürlich das Wissen, wie es @tomtiger anspricht. Das kann ein Anfänger nicht haben, weil die Erfahrung fehlt. Ganz klar. Ich meine schon eher das emotionale, denke ich. Mit einer Tele werde ich zB einfach nicht warm. Die kann noch so toll bespielbar sein, noch so toll klingen. Aber wenn ich mir eine umhänge, fühle ich mich unwohl. Wie gesagt, es muss klicken. Und ich denke schon, dass das auch ein Anfänger empfindet.


[Beitrag von cbv am 28. Feb 2018, 11:20 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#39 erstellt: 28. Feb 2018, 11:59
Ich glaube, da sind wir dann aber eher bei psychologischen Effekten, bei denen ohnehin schwierig ist, festzustellen, was eine handfeste Ursache hat und was man sich zufällig im entscheidenden Moment einbildet, um es dann (dümmstenfalls) ein Musikerleben lang zu wiederholen.

Solche Spleens kann man sich ja gönnen, wenn man will, aber ich halte es nicht für zielführend, derlei einem blutigen Anfänger in der allerersten Empfehlung bereits einzuimpfen.

Wie gesagt: Als erste Klampfe ein nicht allzu extremes Gerät, das technisch ok ist. (Für beides braucht man eine Begleitung von jemanden mit Sachverstand.) Dann die Grundzüge des Spielens lernen und dann gelegentlich auch mal andere Gitarren spielen, um die Unterschiede kennen zu lernen. Der Rest ergibt sich dann von selbst.
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