Darf ich vorstellen: Die "HTB 66"

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Hansinator
Inventar
#1 erstellt: 04. Nov 2011, 01:38
So, heute fertig geworden, möchte ich euch mal nicht vorenthalten, was mich die letzten paar Tage beschäftigt hat.

Alles fing damit an, dass ich von meinem Nachbarn ein Paar alte, aber intakte Heco Standboxen mit je drei 6"-Tiefmitteltönern und Hochtönern geschenkt bekam. Diese konnte ich so nicht brauchen, aber da mein Basscombo vor einiger Zeit geklaut wurde und ich für die Band eh mal was dickeres brauchen konnte, habe ich daraus die "HTB 66" gemacht. HTB ist mal auf dem Campingplatz entstanden und steht für "Hans The Banger" und hat keinen tieferen Sinn, und 66 steht, natürlich, für 6 mal 6 Zoll.

Zuerst habe ich die Chassis in Limp vermessen, die TSP gemittelt und mal simuliert was so geht und das alles für brauchbar befunden.
Das Gehäuse habe ich aus 19mm Span aufgebaut, es hat ca. 90liter netto und ist auf gut 35 Hz abgestimmt. Damit ergibt sich eine leichte Überhöhung von ca. 2dB zwischen 100 und 200 Hz und ein flacher, gleichmäßiger Abfall zwischen 100 und gut 30 Hz. Grade mit EQ'ing müsste hier was machbar sein, hab ich mir so gedacht.

Die Lautsprecher habe ich alle einfach so ohne irgendeine Weiche verdrahtet, sodass ich auf 4Ω komme (Zwei Chassis haben 4Ω, die restlichen 4 jeweils 8Ω), lediglich die Hochtöner haben zum Schutz einen 10µF Elko bekommen, dieser nimmt diese bei 4kHz mit sanften 6dB aus dem rennen, was laut Gehör ganz gut passt, ohne hier irgendetwas vermessen zu haben.
Die Kiste ist geschraubt und geleimt und natürlich schön versteift.
HTB 66 Rohbau

Der ganzen Kiste habe ich dann noch Griffe, Gummifüße, Schutzecken und ein Speakon/Klinke Terminal von Adam Hall (Thomann) spendiert, sowie ein Alugitter von ProKilo, und, ganz was tolles, eine Haut aus zwei alten Jeans.
Das ganze Gedöns mit Lack, Kleber und Schrauben hat mich nun knappe 70 Eumel gekostet, wie happige 40 Kilo und sieht nun so aus:
HTB 66


Und wie klingts nun?
Ganz am Anfang habe ich erstmal Musik draufgegeben, und bin fast aus den Latschen gekippt, wie sauber, homogen und "abgestimmt" das alles klingt, ganz ohne weiche und Hochtöner pi mal daum da reingefrickelt. Klingt komisch, aber Musik hören damit macht Spaß, und für die nächste Partybeschallung ist auch gesorgt.
Und am Bass? Betreiben tu ich das Ding mit meinem Behringer BXR1800H.
Am EQ habe ich viel rumgebogen, 63Hz voll hoch, 125Hz neutral, 325Hz voll runter, Rest neutral und die Hochmitten wieder leicht betont. Mein Bass ist ein Ibanez BTB775, an dem ist soweit alles neutral.
Die Box klingt zuerst einmal ziemlich schlank, ganz und garnicht fett, druckvoll oder tief. Ist also kein Vergleich zu ner 15"er oder sowas. Mit den besagten EQ-einstellungen habe ich sie dann aber zu etwas mehr Bumms überzeugt, auch wenn das immernoch nicht besonders krass fett klingt. Ihre Vorzüge liegen da mehr so bei den Mitten und höhen, der Sound ist ziemlich klar und sauber, Üben macht richtig spaß weil man genau hört, was ich mit den Fingern da auf dem Griffbrett mache und wie ich unten rumzupfe.
Auf der Bühne hatte ich sie noch nicht, aber ich schätze mal, dass mir hier die Präsenz der Box sehr zugute kommen wird zwecks Monitoring, und live kommt der Bassbumms eh über die PA und da auch mehr von der Bassdrum. Ich schätze, dass sich der Sound also ganz gut in das gesamte Klangbild einfügen könnte, aber ausprobieren tu ich das erst beim nächsten Konzert. Dafür macht die Box an den 180Watt schon mächtig pegel, ohne dass sie besonders angestrengt klingt.
Alles in allem also sehr brauchbar, ich hätte nie gedacht, dass ich mit diesen paar kleinen Hifi-Tiefmitteltönern etwas am Bass Anfangen kann. Aber immerhin haben die 6 Kleinen die gleiche Membranfläche wie ein 15"er, und das merkt man.

Bei Interesse fotografiere ich auch mal meinen Bauplan und die Stückliste.
Soweit....

LG Hans
arrowfreak
Stammgast
#2 erstellt: 04. Nov 2011, 02:14
Halten die Chassis das auf Dauer aus? Ein normales Hifi-Signal hat ja einen viel kleineren Dynamikumfang (12-6db Headroom oder so).
cptnkuno
Inventar
#3 erstellt: 04. Nov 2011, 12:16

Hansinator schrieb:

Am EQ habe ich viel rumgebogen, 63Hz voll hoch

Gerade damit wäre ich enorm vorsichtig. Du schreibst selbst daß die Box bereits bei 100 Hz beginnt abzufallen, und du schiebst jetzt bei 60 Hz die 15 fache Leistung drauf. Wenn der Abfall von Gehäuse kommt, besteht die Gefahr, daß du die Lautsprecher mittels Hub in die ewigen Jagdgründe schickst, wenn der Abfall vom Lautsprecher kommt killst du ihn elektrisch.
Ich würde die Kiste zum Üben oder Musikhören verwenden, wenn dir das gefällt.
Live in einer Band wirst du das Problem haben, daß die Box gerade dort es für den Bass wichtig ist (50-100 Hz) ihre Schwächen hat, und daher eher getreten wird, was die Chassis auf Dauer wahrscheinlich nicht überleben werden. Sterben werden sie genau beim zweiten Song eures wichtigsten Gigs aller Zeiten, das ist immer so ;o)

Die Idee mit den alten Jeans finde ich im Übrigen witzig, ich nehme an daß das sogar ziemlich roadtauglich ist, solange dir keiner draufspeibt.


arrowfreak schrieb:
Halten die Chassis das auf Dauer aus? Ein normales Hifi-Signal hat ja einen viel kleineren Dynamikumfang (12-6db Headroom oder so).

Vor allem hört man beim Musikhören wann der Lautsprecher nicht mehr kann, als Bassist neben einem Schlagzeuger ist das ziemlich sicher nicht so.


[Beitrag von cptnkuno am 04. Nov 2011, 12:18 bearbeitet]
Hansinator
Inventar
#4 erstellt: 04. Nov 2011, 12:25
Ich werde einfach mal ausprobieren, was so geht.
Im Extremfall bekommt jedes Chassi genau 30 Watt ab - wenn die Leistungsangabe des Behringer überhaupt so stimmt.
Mit dem 63Hz Regler werde ich noch ein wenig rumspielen, vielleicht liegts an meinem Raum, wer weiß da schon. Dafür habe ich die Box extra auf 35Hz abgestimmt, damit ich darüber noch etwas Wirkungsgrad habe.
Wie das auf Dauer funktioniert, keine Ahnung, das werde ich ja sehen.



Live in einer Band wirst du das Problem haben, daß die Box gerade dort es für den Bass wichtig ist (50-100 Hz) ihre Schwächen hat,

Hmm, erfahrungsgemäß war es da ganz Untenrum nie so sehr wichtig. Der wirkliche Bumms kommt dann meistens über die Anlage selbst, und wir haben auch schon gigs bestritten, wo der Bassamp aus einer DI-Box bestand, oder aus einem 100Watt 12" Combo, da hat beides recht gut funktioniert, wenn auch nicht optimal.
Und um mich selbst zu hören sind beim Bass grade die ganzen Mitten und etwas Präsenz sehr wichtig - und das klappt mit der Box ziemlich gut

LG Hans
Hansinator
Inventar
#5 erstellt: 04. Nov 2011, 14:57
Kleiner Nachtrag:

In meiner Müdigkeit der Endmontage habe ich es geschafft, genau 3 Chassis verpolt anzuschließen

Klar, dass hier untenrum nix rauskommt. Jetzt wo alle Phasenrichtig spielen, klingt die Box verdammt fett, tief und brutal, ohne das zu Übertreiben. Der 63Hz-Regler ist nun auf neutraler Mittenstellung, 160Hz leicht abgesenkt und zwischen 1,5 und 5 kHz hab ich etwas mehr reingedreht. Die Präzenz von vorher ist nicht verlorgen gegangen, es ist einfach das dicke Fundament dazugekommen

LG Hans
cptnkuno
Inventar
#6 erstellt: 04. Nov 2011, 16:10

Hansinator schrieb:

In meiner Müdigkeit der Endmontage habe ich es geschafft, genau 3 Chassis verpolt anzuschließen

Dann kannst du froh sein, daß die Chassis das bis jetzt überlebt haben. Du pumpst im Endeffekt unnötig Leistung ohne Ende rein, der Speaker hubt wie verrückt und es kommt akustisch nichts raus.

Viel Spass auf jeden Fall
the_flix
Inventar
#7 erstellt: 04. Nov 2011, 16:49
Nette Box!

Hast du noch ein paar mehr Informationen zu den verwendeten Chassis? Messungen, TSP, Bilder etc.?
Es geht logischerweise nicht ums Nachbauen, mich interessiert, welche Chassis in so einer Konstellation funktionieren und warum.
Hast du wirklich 2 Hochtöner verbaut?

Als Holz hätte ich ganz klar MPX genommen. Span geht viel zu schnell kaputt und ist zu schwer.
Hansinator
Inventar
#8 erstellt: 05. Nov 2011, 02:16
Moin!



Dann kannst du froh sein, daß die Chassis das bis jetzt überlebt haben.


Obwohl ich Bassist bin, sooo unsensibel bin ich doch auch nicht, dass ich nicht merken würde, wann meine Box nicht mehr kann!

@ the_flix, danke! Schön, dass sie dir gefällt

Z den Chassis:
Die von mir gemessenen und dann von allen 6 Chassis gemittelten TSP sehen so aus:
FS: 48Hz
Qts: 0,54
Qes: 0,63
Qms: 3,85
Mms: 13,4g
Cms: 0,82 mm/N
Vas: 23,5l
Sd: 143 cm^2
Bl: 5,98 Tm
ETA: 0,425
SPL: 90,1 dB
Nicht besonders schöne TSP, aber nicht ganz unbrauchbar. Und über ihre Mitteltonfähigkeiten sagt das ja auch nichts aus....

Die Chassis stammen aus alten Heco-Standboxen ohne genaue Typenbezeichung, scheinen damals billig für eine Kaufhauskette oder so hergestellt worden zu sein. Eine Box war angegeben mit 240Watt Nennbelastbarkeit.
Zwei Chassis haben je 4Ω, die andere 4 je 8Ω, daher teils unterschiedliche Werte. Serienstreuung war so naja...

Ja, ich habe wirklich 2 Hochtöner verbaut. Das sind irgendwelche 20mm Hochtöner mit PP-membran, aber doch eher großem Magneten. Weitere daten hierzu habe ich nicht, ich habe die beiden aber parallel geschaltet und dann ca. 4,5Ω in Reihe. Damit passen Pegel und Impedanz ganz gut. Klingen mit Musik ganz okay, man merkt, dass hier nix teures am Werke ist, aber man kann es ganz gut hören.

Hier die eingebauten Chassis:
HTB 66 Schallwand

Von der Rückseite habe ich noch keine Bilder, hier aber nichts besonderes: normaler gestanzter Stahlblechkorb, keine Hinterlüftung, keine Polkernbohrung, kein sonderlich großer Magnet, normale Zentrierung und billiges Terminal mit Lötösen. Typenbezeichnungen der Chassis sind "HW 160 S-CP 484 l" für die 4Ωer bzw. "HW 160 S-CP 884 l" für die 8Ωer. Bei Bedarf kann ich die Teile auch nochmal von hinten ablichten

Dass MPX für das Gehäuse wesentlich besser gewesen wäre war mir klar, ich wusste aber von vornherein nicht, ob es sich überhaupt lohnen würde, für diese Chassis irgendeine Kiste zu bauen. daher habe ich erstmal das wesentlich billigere Spanzeug genommen, 8,85€ statt gut 35€ pro m2 sind ein Wort. Zwar ist die Kiste jetzt sackschwer, um die 40kG, ich kann sie selber aber alleine noch ganz gut transportieren und mit Schutzecken und dem recht robusten Jeansbezug macht die Bröseligkeit der Spanplatte nicht so viel aus.

LG Hans
Toni_H._aus_St.k.
Stammgast
#9 erstellt: 05. Nov 2011, 12:45
Warum hast du so ein tiefes Tuning ??
40-45 Hz hätten doch voll gereicht , oder nimmst du sie ausschlisslich als monitor ?
die pa´s machen eh erst ab 50 hz , wenn du das signal von der box abnehmen willst naja aber wieso nicht,hab für meine gitarre auch schon viel gebaut,da ist es leider ne ecke schwieriger wegen der viel empfindlicheren frequenzen ( gehör )
Hansinator
Inventar
#10 erstellt: 05. Nov 2011, 13:02
Naja, zum einen spiele ich nen 5-Saiter, die tiefe B-Saite liegt bei knapp über 30 Hz,
und dass PA's erst ab 50hz machen stimmt nicht wirklich.... Kommt drauf an was du da stehen hast, aber jede etwas amtlichere PA mit Subwooferunterstützung kann ab ca. 35-40Hz Pegel machen...
Bass von der Box abnehmen macht man eigentlich eher selten, dafür hat man doch ne DI-Box.. Bei Gitarren ist das natürlich was anderes, Tiefbass ist hier uninteressant

LG Hans
the_flix
Inventar
#11 erstellt: 05. Nov 2011, 14:45
Die 2 Hochtöner mit dem enormen Abstand ergeben halt ordentlich Auslöschungen unter Winkeln, deswegen wundert mich, dass du beide eingebaut hast.
Es ist sicher interessant zu sehen, ob die Kalotten den Betrieb in einer Bassbox aushalten. Gerade wenn man den Daumen einsetzt, hätte ich da Bedenken, selbst dem kleinen Horn, dass in meiner Box eingebaut ist, traue ich da nicht so recht. Und dessen Kennschalldruckpegel liegt sicher 10dB über dem einer normalen Kalotte.
Hansinator
Inventar
#12 erstellt: 05. Nov 2011, 16:11
Hast Recht, wie lange die Kollegen Töne von sich geben werde weiß ich auch nicht. Ich habe sie zwar flach, aber dafür ziemlich hoch getrennt.... Und über 4 kHz ist beim Bass ja nicht so viel los, da sorgen sie ja nur für ein bisschen crispy sound....
Auslöschungen sind mir noch nicht so aufgefallen.... Zumindest nicht merklich. Liegt vielleicht eben daran, dass der Bass ja eher untenrum bzw. in den Mitten Töne produziert. Und mit Musik klingt das ganze auch nicht wirklich "ausgelöscht", zwar fehlt mir natürlich der Vergleich, aber ich konnte nichts von wegen Kammfilter hören.

Hab eben mal voll aufgedreht, und das ist schon sehr sehr nett was da raus kommt! Recht fett und tief untenrum dafür nicht so trocken und direkt, dafür aber wieder viel Präsenz. Und mechanisch waren die Chassis noch voll im grünen Bereich, mehr als 4, 5 mm Hub haben sie nie gemacht, auch nicht wenn ich die ganz bösen Töne ausgepackt habe.
Ich freue mich auf das nächste Konzert
the_flix
Inventar
#13 erstellt: 05. Nov 2011, 17:30
Meine Bassanlage ist auch zumindest von den Gehäusen her selbstgebaut:
Baubericht
Deswegen interessieren mich Selbstbauten aus dem Bereich immer. Und ich suche auch noch nach dem ultimativen Konzept für eine Bassbox für mich
Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

und leider auch nach dem Geld, um jene zu bezahlen
. Dein Ansatz mit vielen, kleinen Chassis, die eigentlich nicht für die Anwendung gebaut wurden, ist da durchaus ein paar Gedanken wert.
Hansinator
Inventar
#14 erstellt: 06. Nov 2011, 14:55
Hey, deine Anlage gefällt mir sehr! Deine Darstellung lässt auch keine Fragen mehr offen

Ja, das Ultimative Konzept, ich glaube da haben sich schon viele den Kopf drüber zerbrochen....
Mich hat bei dem Projekt auch interessiert, was mit recht kleinen Chassis passiert, wenn ich sie zu einem Großen Ganzen verbinde.... Für mich hat sich herausgestellt, dass auch das gut funktionieren kann. Und bezahlbar ist das auch geblieben, hätte ich die Boxen nicht geschenkt bekommen, würde es hier keinen Fred geben
the_flix
Inventar
#15 erstellt: 06. Nov 2011, 20:55
Danke!

Ich bin eigentlich eher der Meinung, dass sich über Konzepte abseits der allbekannten 410er/115er-Boxen noch viel zu wenig Gedanken gemacht werden. Ich kenne kaum einen Hersteller, dem ich attestieren könnte, dass er da groß Neues bringt. Kriterien wie das Abstrahlverhalten werden von fast nie beachtet, obwohl sie ja eindeutig relevant für den Klang sind.

Meine Idealvorstellung ist ein System, dass linear von 40 Hz bis 10 kHz mit konstantem, eher breitem Abstrahlverhalten spielt. Das ist mit den Konzepten, die die Hersteller anbieten, nicht machbar.

Eigentlich hatte ich geplant, baldmöglichst einen Sub mit Eminence Kappalite 3015LF unter meine Box zu stellen, aber dank der Preissteigerung und anderer Hobbys ist das erst mal in weite Ferne gerückt. Ein B&C 12PZ32 liegt bei mir auch noch rum, den wollte ich auch noch irgend wann mal in einer Bassbox verwursteln.
arrowfreak
Stammgast
#16 erstellt: 07. Nov 2011, 12:37

the_flix schrieb:
Danke!

Ich bin eigentlich eher der Meinung, dass sich über Konzepte abseits der allbekannten 410er/115er-Boxen noch viel zu wenig Gedanken gemacht werden. Ich kenne kaum einen Hersteller, dem ich attestieren könnte, dass er da groß Neues bringt.


Ich spiel ja über eine selbergebaute 2x15"-Box. Geht gut, aber tragen will man das nicht mehr.
cptnkuno
Inventar
#17 erstellt: 07. Nov 2011, 12:50

Hansinator schrieb:

Obwohl ich Bassist bin, sooo unsensibel bin ich doch auch nicht, dass ich nicht merken würde, wann meine Box nicht mehr kann!

Ich bin auch Bassist, und das hat mit unsensibel gar nichts zu tun. Wenn durch die Verpolung der Bass praktisch ausgelöscht wird, hörst du ja fast gar nichts, auch wenn die Box schon am Ende ist.
Mir hat auf die Art und Weise einmal ein Tontechniker 2 Basschassis von der PA gekillt, weil er meinte, er müßte bei 35 Hz reindrehen wie ein wilder, die Kiste aber unter 50 Hz einfach nicht mehr gespielt hat. Bei beiden Basschassis war die Schwingspule aus der Spinne gerissen, eine Spule war schon durch, die zweite hätte wahrscheinlich noch 10 Minuten gehalten. Schaden war damals so um die 700 €.

Ach ja, und der Vollständigkeit halber, ich verwende einen ElectroVoice FM 1502 ER Floormonitor zum Basspielen. Das funktioniert recht gut, und man erspart es sich zwei Kisten mitzuschleppen (Bassbox und Gesangsmonitor)


[Beitrag von cptnkuno am 07. Nov 2011, 12:53 bearbeitet]
oerk
Stammgast
#18 erstellt: 07. Nov 2011, 15:22

the_flix schrieb:
Meine Idealvorstellung ist ein System, dass linear von 40 Hz bis 10 kHz mit konstantem, eher breitem Abstrahlverhalten spielt. Das ist mit den Konzepten, die die Hersteller anbieten, nicht machbar.


Das hier dürfte dich interessieren: fEarful

Thread im Talkbass-Forum dazu: Fred

Leider nicht ganz billig nachzubauen...

@cptnkuno: Kann ich nachvollziehen! Da ich mittlerweile fast nie mehr ohne PA-Unterstützung spiele, reicht mir ein Hartke Kickback 15. Durch die Monitorschräge ist das Ding immer auf mein Ohr gerichtet, ich höre mich gut, Bühnenlautstärke bleibt unten, und der Gesamtsound und meine Mitmusiker danken es mir... der eingeschränkte Abstrahlwinkel des 15ers stört dann auch nicht mehr.
cptnkuno
Inventar
#19 erstellt: 07. Nov 2011, 15:51

oerk schrieb:

@cptnkuno: Kann ich nachvollziehen! Da ich mittlerweile fast nie mehr ohne PA-Unterstützung spiele, reicht mir ein Hartke Kickback 15. Durch die Monitorschräge ist das Ding immer auf mein Ohr gerichtet, ich höre mich gut, Bühnenlautstärke bleibt unten, und der Gesamtsound und meine Mitmusiker danken es mir... der eingeschränkte Abstrahlwinkel des 15ers stört dann auch nicht mehr.

Sollte es wirklich notwendig sein kann ich immer noch eine 15/3er unter mein bassrack stellen ;o)
Toni_H._aus_St.k.
Stammgast
#20 erstellt: 07. Nov 2011, 19:38
Ich spiel zwar unter anderen überwiegend Gitarre , das ist mein eigenbau - system für gitarre und Keyboard... kompletter eigenbau und entwicklung...

Ich brauch zwar keine großen Sub´s zumindest für gitarre aber mit wenig geb ich mich auch nicht zufrieden..

18 x 15 cm TMT´s mit Axton HT im Line array



[Beitrag von Toni_H._aus_St.k. am 07. Nov 2011, 19:41 bearbeitet]
the_flix
Inventar
#21 erstellt: 08. Nov 2011, 14:51
fEarful kenne ich. Die gehen schon in die richtige Richtung, aber auch nicht konsequent genug aus meiner Sicht. Die Anordnung der Chassis ist beispielsweise nicht unbedingt auf eine optimale Abstrahlung hin ausgerichtet.
Ich vergleiche das einfach mit dem Niveau, das bei den besten aktuellen PA-Boxen erreicht wird und da hinken die Musikerboxen einfach Jahrzehnte hinterher.
Hansinator
Inventar
#22 erstellt: 22. Jan 2012, 23:01
Nachtrag:

Inzwischen hatte ich die Box auf dem ein oder anderen Konzert dabei, und kann jetzt sagen was so geht und was eher nicht so.
Zuerst fällt das Teil natürlich unglaublich auf. Das leuchtende Blau vom Gitter mit dem Jeans-Bezug fällt auf der Bühne gut auf und scheint zu polarisieren: Die Kommentare reichten von "Wie schwul ist das denn bitte?!" zusammen mit Kopfschütteln bishin zu "Boa is das geil alter!".

Klanglich:
Am Basstop habe ich sehr viel Hochmitten und Präsenz reingedreht. Dann klingt das ganze ziemlich tief und fett, aber immernoch ausgewogen. Wer jetzt allerdings eher so der Slap-Typ ist, wird mit der Box ziemlich wenig anfangen können: Hier fehlen einfach Hochmitten, ich habe es nicht wirklich geschafft, bei nem Kumpel den typischen funky Flea-Sound hinzubekommen.
Für das was ich mache ist die Box aber super geeignet: Gerade leicht angezerrt klingt das alles echt fett und immernoch ausreichend durchsetzungsstark, wenn man den Bassregler in Mittenstellung belässt.

Pegel:
Ausreichend! Ganz so viel wie aus einer 4x10er kann man nicht erwarten, aber wann dreht man seine 4x10er auch voll auf? Bei einem Konzert im Jugendhaus vor ca. 100 Leute OHNE Bassabnahme kam so gerade etwas bass durch: Auf der Bühne konnte ich mich zwar nur schwer hören, aber im Publikum kam der Bass trotzdem an. Lag aber auch an der komische Akkustik.
Bei nem anderen Konzert, wo der Bass wirklich über die Anlage lief, reichte es aus mein Top halb aufzudrehen, und ich habe mich super gehört. Hier war aber auch die Bühne wesentlich größer, der Drummer 3 Meter weit weg und überhaupt alles viel Besser.

Im Endeffekt haben sich die 70€ auf jeden Fall gelohnt und es ist bewiesen, dass man aus Hifi-Tiefmitteltönern ne Bühnenfähige Bassbox bauen kann, wenn man nicht zu viel erwartet. Dann funktioniert das ganze aber echt gut.

HTB 66 Live


LG Hans
Toni_H._aus_St.k.
Stammgast
#23 erstellt: 23. Jan 2012, 20:09
Schöne Sache, ich bin da ganz deiner Meinung das mann mit solch " einfachen " LS was vernüftiges bauen kann.

Ich würd meine gern mal auf ne Bühne mitnehmen und hören wie sie sich in die Pa´s einfügt ... mal sehen :-)

Wünsch dir noch lange Spaß an der Box und du weisst wer zuviel dranrumbaut schmeisst´s am Ende weg . also wenns passt dann lass es so...
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