SchwedenSub mit hohem WAF

Wollte euch kurz von meinem kleinen Selbstbauprojekt „Schwedensub“ berichten, denn ich bin vermutlich nicht der einzige, der vor diesem Problem stand: Aus irgendeinem Grund sind jegliche Formen von auf dem Fußboden stehenden „Kisten“ (wir nennen sie meist Lautsprecher) ein Problem für meine Frau - und damit auch für mich. Der lang gehegte Wunsch nach einer 5.1-Anlage konnte aber nun doch umgesetzt werden, in dem ich 5 x JBL Control One an den Wänden montieren konnte, die von einem Yamaha RX-V478 angetrieben werden. Da fehlt es noch an Tiefgang. Folglich musste ein Woofer her, der nicht als „Kiste“ auf dem Boden wahrgenommen wird.
Etwas in die Richtung gab es mal als CT226 mit der IKEA Beistellkiste Hol. Aber die gibt es nicht mehr und sie hätte auch optisch nicht in unser Wohnzimmer gepasst. Den Ansatz fand ich dennoch gut. Und da in der linken Ecke des Wohnzimmers unter dem Frontlautsprecher ein Lack-Beistelltisch steht, muss dieser nun als „Tarnung“ herhalten. Außerdem sollen die Hauptkomponenten nicht mehr als 250€ kosten.
Wegen der Ecke dachte ich schnell an eine Doppelbestückung. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Chassis in gegenüberliegende Schallwände einzubauen, sodass sich die Impulse auf das Gehäuse gegenseitig aufheben. Ein willkommener Effekt, denn der Tisch und das was darauf steht sollte nicht klappern. Die Symmetrieachse des Gehäuses verläuft diagonal unter dem Tisch. Die Schallwände stehen im 45°-Winkel zur linken Wand bzw. zur Fernsehwand. In der Theorie sollte das auch die Ausprägung von Raummoden etwas verringern.
Letzen Endes bin ich auf den PortoSub in der Variante mit Passivmembran gekommen (Tang Band W8-670 + Tang Band WT1427H). Der Bausatz war aufgrund eines Angebotes im Oaudio-Shop sehr günstig zu bekommen. Ein PortoSub braucht etwa 24l. In meinem geänderten Gehäuse komme ich inkl. Verstrebung nur auf knapp 44l für die Doppelausführung – mehr war leider nicht zu holen. Eine Trennwand war da nicht mehr drin – die hätte nochmal knapp 3,5l gekostet. Und auch der hintere Fuß des Tisches musste weichen. Er „verschwendet“ wertvollen Bauraum und wird dann ohnehin nicht mehr benötigt. Auch das Aktivmodul wurde nicht eingebaut, sondern außen angebaut. Da das AM 80 mir in diesem Fall etwas schwach auf der Brust erschien habe ich zu einem SAM-200D gegriffen.
Das Gehäuse ist in sich geschlossen – der Tisch hat keine tragende Funktion, sondern wird nur draufgestellt. Die beiden offenen Seiten wurden mit einem bespannten MPX-Rahmen ausgefüllt. Das Gehäuse ist aus MDF, das Aktivmodul sitzt auf Konstruktionsholz. Handwerklich sicher noch Luft nach oben… Aber stabil und dicht ist es allemal.
Ich war erstmal grundlegend skeptisch, ob das so alles funktionieren würde und war dann angenehm positiv überrascht vom klang. Er geht schön tief runter und kann lauter als es bei uns sein muss. Untenherum gibt es sicherlich präzisere Woofer aber da er hauptsächlich für Heimkino verwendet wird, kann ich damit leben.
Ich habe nichts gerechnet, weil ich mich an dem vorhandenen Bauplan orientiert hab. Gemessen wurde auch nichts…

Insgesamt bin ich persönlich ziemlich zufrieden und meiner Frau gefällt es auch 