1000-€-Grenze illusorisch?

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Gurkenhals
Inventar
#51 erstellt: 19. Jul 2020, 19:28
Tach,


hpkreipe (Beitrag #49) schrieb:

Es gab wirklich gute Dreher aus Japan, Denon, JVC und Mitsubishi fallen mir da direkt ein, .


.....nicht zu vergessen die Sony Biotracer.




hpkreipe (Beitrag #49) schrieb:
Und an den Gebrauchtmarkt mag ich dabei gar nicht denken. Für 1500€ erwerbe ich einen superben Plattenspieler und für die restlichen 1000 einen Tonabnehmer aus der oberen Mittelklasse, der dann dazu passt. Wenn etwas Abstriche beim Tonabnehmer gemacht werden, dann gibt es eine separate, superbe, gebrauchte externe Phonosektion dazu.


Für mich gleichfalls gar keine Frage (mehr). Da gibt es soviel geile Dreher im oftmals Superzustand auf dem Gebrauchtmarkt, ob JVC, Denon, Sony als Vollautomaten um 400 - 700€, welche keine Wünsche offen lassen. Neben meinem JVC kann ich Purzelbäume vollführen, einen FlicFlac schlagen oder was auch immer, die Nadel bleibt mit beeindruckender Gleichgültigkeit in der Rille, daß manch' einem "Puristen" die Spucke wegbleibt...

Da haben der Dual und der Technics absolut das Nachsehen....







Gruß,

Ulf
yoss
Stammgast
#52 erstellt: 20. Jul 2020, 06:32

Gurkenhals (Beitrag #51) schrieb:
Da gibt es soviel geile Dreher im oftmals Superzustand auf dem Gebrauchtmarkt [...]

Mag sein. Aber hier geht es (mir) um die Marktsituation bezüglich aktuell produzierter Modelle.
yoss
Stammgast
#53 erstellt: 20. Jul 2020, 15:47
Als »Made-in«-Fetischist habe ich nun nebenbei den Eindruck gewonnen, dass man für einen aktuellen Made-in-Japan-Plattenspieler wohl mindestens 1500 € ausgeben muss (Technics SL-1200GR). Oder liegt da noch einer drunter?
WBC
Gesperrt
#54 erstellt: 21. Jul 2020, 08:03
Klar liegt da einer drunter - sogar mehr als einer: z.B. der Technics SL-1500 C mit 999,-€ oder der Technics SL-12XX MK7 mit 899,-€...und zwar incl. Tonabnehmer und im Falle des 1500 C sogar incl. Phonopre...


[Beitrag von WBC am 21. Jul 2020, 08:05 bearbeitet]
yoss
Stammgast
#55 erstellt: 21. Jul 2020, 08:21

WBC (Beitrag #54) schrieb:
[...] Technics SL-1500 C mit 999,-€ oder der Technics SL-12XX MK7 mit 899,-€ [...]

Alle »Made in Malaysia«, nicht wahr?
Tendaberry
Stammgast
#56 erstellt: 21. Jul 2020, 09:04
Der Cambridge Audio Alva TT erfüllt wenigstens 3 der Kriterien und hat schon einen brauchbaren Tonabnehmer an Bord.
https://www.fono.de/...aEAAYASAAEgLyl_D_BwE
yoss
Stammgast
#57 erstellt: 21. Jul 2020, 09:44

Tendaberry (Beitrag #56) schrieb:
Der Cambridge Audio Alva TT erfüllt [...]

... schon mal zwei Kriterien nicht, da

• Made in China
• Manuell

Diese »Plattenspieler-Eintauschaktion« klingt aber ansonsten nicht komplett uninteressant
Tendaberry
Stammgast
#58 erstellt: 21. Jul 2020, 14:40

yoss (Beitrag #57) schrieb:

• Made in China
• Manuell
Diese »Plattenspieler-Eintauschaktion« klingt aber ansonsten nicht komplett uninteressant :)

Leider hast Du recht, ist wohl nur der Tonarm, der in England gefertigt wurde.
yoss
Stammgast
#59 erstellt: 22. Jul 2020, 08:01
Tja – ich bin entsetzt ... Es scheint so, dass selbst eine auf drei »meiner« Kriterien reduzierte Anforderung einfach nicht erfüllbar ist, obwohl es dafür immerhin 4 Varianten gebe:

1. DD, VA, MI

2. DD, VA, €€

3. DD, MI, €€

4. VA, MI, €€


[MI = Weder »Made in China« noch in Taiwan, Vietnam oder Malaysia; €€ = Vk-Preis max. 1000 €]
8bitRisc
Inventar
#60 erstellt: 22. Jul 2020, 08:26

yoss (Beitrag #59) schrieb:
Tja – ich bin entsetzt ... Es scheint so, dass selbst eine auf drei »meiner« Kriterien reduzierte Anforderung einfach nicht erfüllbar ist, obwohl es dafür immerhin 4 Varianten gebe:

1. DD, VA, MI

2. DD, VA, €€

3. DD, MI, €€

4. VA, MI, €€

Da kann man mal sehen wie schlecht das Angebot wirklich ist wenn man mal genau hinschaut. Dieser Thread verdeutlicht das mal wieder.
DerHilt
Stammgast
#61 erstellt: 22. Jul 2020, 08:48

8bitRisc (Beitrag #60) schrieb:
Da kann man mal sehen wie schlecht das Angebot wirklich ist wenn man mal genau hinschaut. Dieser Thread verdeutlicht das mal wieder.

Ich würde ja eher sagen: Da kann man mal sehen, wo Arbeitsteilung und Marktmechanismen hinführen.
Und ja, dieser Thread verdeutlicht ein allgemeingültiges Prinzip sehr schön am Beispiel eines Nischenprodukts für eine Randgruppe.
yoss
Stammgast
#62 erstellt: 22. Jul 2020, 09:41

8bitRisc (Beitrag #60) schrieb:
Da kann man mal sehen wie schlecht das Angebot wirklich ist wenn man mal genau hinschaut.

Ich würde es gar nicht pauschal als schlecht beschreiben. Vielleicht sind meine vier Kriterien einfach naiv oder schlicht unfair. Denn sie basieren auf meinem fast 45 Jahre alten Sony PS-X 60, der sie alle in sich vereint, der aber womöglich nicht mehr lange durchhält …
8bitRisc
Inventar
#63 erstellt: 22. Jul 2020, 10:04
@Yoss:
Deine Kriterien wären vor 40 Jahren kein Problem gewesen.
In den damaligen Preisklassen von ca. 500-2500DM gab es rein manuelle Geräte auf der einen und Vollautomaten auf der anderen Seite. Dazwischen dann einige mit Endabschaltung+Tonarmanhebung und Halbautomaten.
Es gab jede Menge Riemen- und Direkttriebler.

Heute wird nur noch die puristische Seite bedient. Das Problem ist sicherlich, daß so einiges an KnowHow in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen ist. Und dieses KnowHow fand man damals bei großen Namen wie Dual, Thorens, JVC, Denon, usw.
Kleine High End Schmieden haben dieses KnowHow nie gehabt.

Natürlich müssen auch die weitaus geringeren Stückzahlen berücksichtigt werden. Dieses spiegelt sich in erster Linie in den Verkaufspreisen wieder. Plattenspieler sind daher heute recht teuer.
Evtl. sind aber Entwicklungs- und Fertigungskosten von komfortablen Geräten derart hoch, daß es sich letzten Endes nicht rechnet sowas anzubieten.
yoss
Stammgast
#64 erstellt: 22. Jul 2020, 10:45

8bitRisc (Beitrag #63) schrieb:
[... viel Wahres]

Bestimmt herrscht auf Herstellerseite obendrein ein wenig Sorge hinsichtlich drohender (endgültiger?) Marktsättigung bzw. wegen der Frage, inwieweit neue, junge Kunden »nachwachsen« werden, die ein Interesse an Plattenspielern in nennenswertem Umfang am Leben halten können.
DerHilt
Stammgast
#65 erstellt: 22. Jul 2020, 12:04
Um noch mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: Ja, denn allein für den Inflationsausgleich fehlen bei 1.000,- noch rd. 350,- bis zum Äquivalent des damaligen Kaufpreises und dann schlagen noch die Marktmechanismen zu.
Abgesehen davon ist eben jetzt gerade China/Ostasien die Werkbank der Weltwirtschaft. Wer das scheiße findet, muss eben einen entsprechenden Aufpreis zahlen.
mkoerner
Inventar
#66 erstellt: 22. Jul 2020, 19:58
Jetzt wirds für mich interessant:

Dein PS-X60 ist ein sehr guter Dreher. Sowas findest du heute nicht für Geld und gute Worte. Mach BEVOR was kaputt ist einen Termin mit Herrn Landgraf in Karlsruhe für eine Generalinspektion (insbesondere "letzte Ölung" und das entfernen der verharzten Fette, damit sich die Kunststoffteile in der Mechanik nicht weiter abnutzen). Achtung: hat ca 15 Monate Warteliste, also gleich Termin machen :-). Dann läuft der nochmal 40 Jahre. Da kann auch, wenn der Sony im guten Zustand ist ein neuer Technics nicht mithalten. Im Gegenteil kopiert der neue Technics was Sony damals gemacht hat: BSL Motor, BMC Chassis z.b. Der Arm deines Drehers ist auch mindestens so gut wie der eines neuen Technics (wenn nicht mishandelt) und der PS-X70 Arm wäre sogar besser.

A propos: Es gibt auch fernbedienbare Sony Plattenspieler ;-): Angeb: Mein PS-X9 hat einen Homematic Anschluss mit Funk-fernbedienbarem Start und Auto Return. (Serienmäßig war das allerdings ne Kabelfernbedienung). Leider wartet der gerade auch noch auf nen Termin in Karlsruhe weil hops gegangen :-(. Kommt davon wenn man den Service woanders machen lässt....

Was mich beim Thema Automatik so nervt: nicht mal Endabschaltungen gibt es meist. Dabei ist ein Liftmotor / Servo und eine optische Endpunkterfassung mit heute verfügbarem Equipment ja nun wirklich absoluter kinderkram und von einem 11. Klässler mit etwas Neugier umsetzbar. Und das mit der Klangebeinflussing ist auch Bullshit, denn der Liftmotor muss nicht am Arm sein und die Endpunkterkennung kann man auch ohne Armmodifikationen implementieren (zumindest bei fast allen). Zur Not mit ner Webcam ;-).

Für 10 Euro hol ich mir ein Webcam Modul mit Gesichtserkennung, aber eine optische Erkennung der Auslaufrille ist Rocket Science? Echt?

So genug Senf, sonst schmeckt die Wurst nimmer...

Mike
Dan_Seweri
Inventar
#67 erstellt: 23. Jul 2020, 05:32
Wir leben im Zeitalter des 3D-Drucks: Warum baut eigentlich kein Hersteller alte Vollautomatik-Mechaniken aus den 70ern oder 80ern nach? Er könnte das Engineering von damals doch ganz plump übernehmen und im 3D-Druck einen neuzeitlichen Clone davon erstellen. Etwaige Patente und sonstige Schutzrechte für die Vollautomatik-Mechanik sind doch schon lange abgelaufen und die Konstruktion somit gemeinfrei.
mkoerner
Inventar
#68 erstellt: 23. Jul 2020, 10:54
Weil es Arbeit macht und die Leute dafür scheinbar kein Geld ausgeben. Maße abnehmen, CAD Konstruktion, Prototypen, 2-3 Iterationen bis es tut. Das kostet erheblich Geld, das wohl die Hersteller nicht investieren wollen. Aktuelle Plattenspieler designs sind ja eher nicht so Aufwändig Konstruktiv (also in sachen Designaufwand & Prototyping). Alles ist möglichst einfach gehalten und wo nicht wirds gleich 5 Stellig.

Anscheinen wollen echte Highender keine Vollautomaten, weshalb in den oberen Preissegmenten (und nur die waren sehr lange interessant) wohl kein Markt gesehen wurde. So gaaaaanz langsam aber scheint sich ja die Lage zu verbessern. Zumindest Halbautomaten sieht man mittlerweile gaanz zaghaft gelegentlich aus der Masse herausragen. (Z.B der Thorens 1601.)

Mike
Holger
Inventar
#69 erstellt: 23. Jul 2020, 11:37

mkoerner (Beitrag #68) schrieb:
Anscheinen wollen echte Highender keine Vollautomaten


Anscheinend BRAUCHEN auch jede Menge Anwender keine, unabhängig ob "Highender" oder nicht.
Man muss eh zum Plattenspieler gehen, um die Scheibe umzudrehen oder zu wechseln... da kann man auch schnell mal den Lift selbst betätigen...
yoss
Stammgast
#70 erstellt: 23. Jul 2020, 12:46

mkoerner (Beitrag #68) schrieb:
Weil es Arbeit macht und die Leute dafür scheinbar kein Geld ausgeben.

Na ja ... Fest steht wohl, dass ein neu zu entwickelnder Vollautomat dann vor allem solche Kunden für dieses Feature begeistern muss, die willens und in der Lage sind dazu, einen nennenswerten vierstelligen Eurobetrag für eine HiFi-Komponente zu zahlen. Wenn die infrage kommenden Hersteller dieser Käufergruppe aber einfach nicht zutrauen, in drei, vier Jahren plötzlich massiv auf einen ab dann verkaufsbereiten neuen Plattenspieler mit einer noch nie dagewesenen, smoothen&smarten Vollautomatik abzufahren, dann wird halt nix draus.
.JC.
Inventar
#71 erstellt: 23. Jul 2020, 12:48
Hallo Holger,


Holger (Beitrag #69) schrieb:
.. da kann man auch schnell mal den Lift selbst betätigen...


es mehren sich die Berichte über nachlassende Sehkraft ...
Ich glaube ich behalte meinen SL 1600 MK2
mkoerner
Inventar
#72 erstellt: 23. Jul 2020, 13:30

Holger (Beitrag #69) schrieb:
Anscheinend BRAUCHEN auch jede Menge Anwender keine, unabhängig ob "Highender" oder nicht.
Man muss eh zum Plattenspieler gehen, um die Scheibe umzudrehen oder zu wechseln... da kann man auch schnell mal den Lift selbst betätigen...


Das ist der Punkt. Diejenigen die nur aktiv und bewusst hören, für die mag das zutreffen. Und das ist wohl die deutliche Mehrheit.

Aber ich z.b. höre gerne gelegentlich abends ne chillige Plattenseite zu der ich dann (absichtlich!) auf dem Sofa einschlafe. Das ist ohne Endabschaltung Scheisse.

Oder ich mach die Anlage etwas lauter und hüpfe in der Wohnung rum. Wenn ich dann nicht immer gleich zum Plattenspieler rennen kann oder will oder gar abgelenkt werde und nicht gleich merke dass die Platte zu Ende ist (und es macht bei mir sehr häufig keine Geräusche im Auslauf!) dann läuft die im Worst Case mal nen Tag durch bevor ich merke dass die nebenherlaufende Platte noch gar nicht abgehoben wurde...

Es gibt also schon Use-Cases dafür und es ist einfach komfortabler und sicherer als mit der Hand... Und High-End kann auch Komfort bedeuten...

Mike
yoss
Stammgast
#73 erstellt: 24. Jul 2020, 07:57

mkoerner (Beitrag #72) schrieb:
[Vollautomatik] Es gibt also schon Use-Cases dafür [...]

Und völlig unzweifelhaft gab es die früher, denn die Hersteller der 70er oder 80er Jahre haben ihre Vollautomatiken ja bestimmt nicht allein aus Langeweile entwickelt und produziert. Und ich glaube eigentlich auch nicht, dass die damaligen Kunden komfortverwöhnter und bewegungsträger waren als die heutigen oder künftigen.
8erberg
Inventar
#74 erstellt: 24. Jul 2020, 08:13
Hallo,

natürlich, es gab auch in den 80ern Plattenspieler, die beide Seiten hintereinander abspielen konnten und das auch noch mit 2 Tangentialtonarmen.

Es gab Wechsler, die unterschiedliche Plattendurchmesser im Stapel erkennen konnten und passend den Tonarm aufgesetzt haben.
Es gab eigentlich nichts was es nicht gab.

Nur kostet es viel Geld und viel Erfahrung um solche Geräte zu entwickeln. Das ist bei den heutigen Auflagen illusorisch und daher kommen immer die gleichen Massen- oder Brettchenspieler raus mit der immergleichen Begründung.

Wer keine Automatik haben will - gut.
Aber wenn ein Hersteller etwas was er technisch nicht beherrschen will oder kann verteufelt ist in meinen Augen heuchlerisch.

Peter
Burkie
Inventar
#75 erstellt: 24. Jul 2020, 09:30
Hallo,

von Sharp gab es Plattenspieler, bei denen die Platte glaub ich senkrecht eingelegt wurde, und automatisch von beiden Seiten abgespielt wurde.
Entweder gab es einen Tangential-Arm, der am Ende der ersten Seite flugs um die Platte herum fuhr und die Rückseite abspielte.
Oder es waren gar gleich zwei Arme verbaut.

Es gab Plattenspieler mit Titelerkennung und -Programmierung, die die Leerrillen zwischen zwei Titeln erkannten. Das war fast wie bei CD.


Wenn man bedenkt, dass man mit recht günstiger einfacher Technik den Plattenspieler bereits auf ein technisches Niveau hebt, dass nur noch die Schallplatte als solche der begrenzende Faktor ist, ist ja jegliche weitere Technik einfach nur unsinnig, und bestenfalls eine Design-Show. Aber kein Hi-End.

Hi-End in dem Sinne sind ja schon alte Dual-Plattenspieler. Selbst die drehen sauber genug, dass nur die Platte den Klang begrenzt.

Letztlich bleibt nur festzustellen:
Plattenspieler ohne Tangential-Arm, ohne Titelautomatik und -Programmierung, ohne automatisches beidseitiges Plattenabspielen und Vollautomatik und Plattenwechsler sind schlicht nicht Hi-End.
Den Hi-End soll das technisch überhaupt Mögliche darstellen.

Und nicht mit dem Holzhammer ("Masse-Laufwerken") kurz vor dem Ziel echter Hifi-Wiedergabe zu scheitern...

Grüße
Burkie
Inventar
#76 erstellt: 24. Jul 2020, 09:46
Hallo,

wenn man sich vom Direktantrieb verabschiedet, erfüllt Dual den ganzen Rest: Made in Germany, Vollautomat und unter 1000 Euros.

Direktantrieb "braucht" man im Grunde nur für DJ-Sachen: Drehmomentstark und schnell hochlaufend.

Für Hifi-Wiedergabe hat der Direktantrieb keine prinzipiellen Vorteile; auch mit Riemenantrieb bekommt man Rumpeln und Gleichlaufschwankungen auf ein unhörbares Niveau.


Grüße
8erberg
Inventar
#77 erstellt: 24. Jul 2020, 09:57
Hallo,

einen popeligen Motor zum gleichmäßigen Drehen zu bringen ist keine Raketentechnik. Dafür gibt es heute fertige Bauteile die die Gegen-EMK des Motors messen und entsprechend nachregeln.

Der größte Teil der Drehzahlschwankungen kommt von Aussermittigkeiten des Lochs.
Leider und erst recht bei neuen Platten häufiger zu beobachten.

Ebenso haben Schallplatten eine Dynamikbegrenzung von max. 45 dB (dagegen hat ein fff-spielendes Symphonieorchester weit über 100 dB)

Von daher: entweder man lebt mit den naturgegebenen Begrenzungen des Systems Schallplatte oder man lässt es.

Die ganzen Wunderdinger kosten viel viel Geld, Aufwand, Nerven und Geduld und am Ende fragt man sich wirklich: hat sich das gelohnt?

Daher: ein guter Mittelklassedreher, ein zum Tonarm passendes Abtastsystem sauber montiert mit guter Nadel mit hochwertigem Schliff, ein elektrisch passender Phonopre und fäddisch. Für den "Rest" bekommt man viele Meter Schallplatten.

Peter
Burkie
Inventar
#78 erstellt: 24. Jul 2020, 10:02
Hallo,

das sage ich doch die ganze Zeit.

Sobald der Plattenspieler in seinen technischen Daten besser ist als die Platte an sich, bringt ein mehr an Technik nichts mehr.


Grüße
8erberg
Inventar
#79 erstellt: 24. Jul 2020, 10:09
Hallo,

@ Burkie: korrekt ermittelt

Peter
yoss
Stammgast
#80 erstellt: 24. Jul 2020, 10:19

Burkie (Beitrag #76) schrieb:
[...] wenn man sich vom Direktantrieb verabschiedet, erfüllt Dual den ganzen Rest: Made in Germany, Vollautomat und unter 1000 Euros.

Wow, stimmt! Dual hatte ich wohl nicht auf dem Zettel, irgendwie ...

Also scheint es tatsächlich diverse Modelle für meine Kategorie 4 zu geben :-)

4. VA, MI, €€

Dual CS 415-2
Dual CS 435-1
Dual CS 440
Dual CS 455-1
Dual CS 458
Dual CS 465
Yamahonkyo
Inventar
#81 erstellt: 24. Jul 2020, 15:43
Thorens mit Sitz in Bergisch Gladbach nicht zu vergessen

Gruß Roland
yoss
Stammgast
#82 erstellt: 24. Jul 2020, 16:31

Yamahonkyo (Beitrag #81) schrieb:
Thorens mit Sitz in Bergisch Gladbach nicht zu vergessen ;)

Werden denn deren aktuelle Plattenspieler tatsächlich alle hierzulande hergestellt?

Auch beispielsweise beim zuvor erwähnten Dual CS 415-2, der ja wohl für unter 300 € verkauft wird, fällt es mir schwer, das zu glauben.
Yamahonkyo
Inventar
#83 erstellt: 24. Jul 2020, 16:59
Alle neuen DUAL CS Plattenspieler, die Sintron vertreibt, werden bei Alfred Fehrenbacher im Schwarzwald produziert.

Die DUAL DT Modelle stammen von Hanpin in Taiwan, ebenso der letzte DUAL CS 410, der von Fehrenbacher hinzugekauft wurde um das Billigsegment zu bedienen.

Thorens fertigt ebenfalls alle Geräte wieder in Deutschland.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 24. Jul 2020, 17:00 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#84 erstellt: 26. Jul 2020, 17:22
Hallo,

nööö, Thorens kommt inzwischen oft aus Taiwan.

Peter
Yamahonkyo
Inventar
#85 erstellt: 26. Jul 2020, 17:38
Im Firmen Portfolio klingt das aber anders.

Gruß Roland
yoss
Stammgast
#86 erstellt: 26. Jul 2020, 17:48

Yamahonkyo (Beitrag #85) schrieb:
Im Firmen Portfolio klingt das aber anders.

Hm ... Der »Klang« von Firmen-Portfolios interessiert mich persönlich eher weniger. Ein Link zu einem Foto eines aktuellen Thorensmodells mit deutlich sichtbarem Made-in-Aufkleber dagegen sehr.
8erberg
Inventar
#87 erstellt: 26. Jul 2020, 17:48
Tja....

nur als Beispiel: https://abload.de/img/thorensjbjyg.jpg

Peter


[Beitrag von 8erberg am 26. Jul 2020, 17:50 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#88 erstellt: 26. Jul 2020, 17:53
OK, ihr habt Recht:

"Die Produktion wird weiterhin zu 60% im Schwarzwald durchgeführt. Das zweite Werk liegt in Taiwan, wo der Qualitätsstandard sehr hoch ist und den High-End Produkten von Thorens gerecht wird."

Quelle: https://www.bergischgladbach.de/firmenportraet-thorens.aspx

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 26. Jul 2020, 17:54 bearbeitet]
yoss
Stammgast
#89 erstellt: 26. Jul 2020, 17:54

8erberg (Beitrag #87) schrieb:
nur als Beispiel: [...]

Danke!

Wundern tut’s einen ja nicht, oder?
Sunlion
Inventar
#90 erstellt: 26. Jul 2020, 18:27
Darf's auch was Gebrauchtes sein? Dann würde ich nämlich den Denon DP-47f empfehlen, wenn Du ihn in gutem Zustand bekommen kannst. Prreislage normalerweise unter 500 Euro.
Burkie
Inventar
#91 erstellt: 27. Jul 2020, 10:09

Yamahonkyo (Beitrag #88) schrieb:
Das zweite Werk liegt in Taiwan, wo der Qualitätsstandard sehr hoch ist und den High-End Produkten von Thorens gerecht wird."



Thorens macht "High-End"? Die High-End-Produkte von Thorens lassen sich nur in Taiwan, nicht aber in Deutschland herstellen?

Oder wie soll man das verstehen...?

Grüße
Holger
Inventar
#92 erstellt: 27. Jul 2020, 10:16
Wenn die Kunden das so sehen... als Firma würde ich daran nicht mäkeln.

Und doch, vermutlich geht das auch hier.
Aber man sollte es vielleicht der Firma überlassen, wo sie sich zu fertigen entscheidet.
Die werden schon ihre Gründe haben... und ja, oft sind dies finanzielle.
Aber so läuft's nun mal.
max130
Inventar
#93 erstellt: 27. Jul 2020, 15:31

Holger (Beitrag #92) schrieb:

Die werden schon ihre Gründe haben... und ja, oft sind dies finanzielle.
Aber so läuft's nun mal.


Würde ich pauschal so nicht sagen, warum sollen die Taiwanesen nicht sorgfältig und präzise arbeiten können?
Und warum soll die Fertigung incl. Transport dort billiger sein, das ist doch nicht Bangladesh?

VG
Stefan
Holger
Inventar
#94 erstellt: 27. Jul 2020, 16:17
Was du alles aus den paar Worten herausliest... und was da gar nicht steht... und was gar nicht gemeint ist... erstaunlich...



[Beitrag von Holger am 27. Jul 2020, 16:17 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#95 erstellt: 28. Jul 2020, 01:42

max130 (Beitrag #93) schrieb:

Holger (Beitrag #92) schrieb:

Die werden schon ihre Gründe haben... und ja, oft sind dies finanzielle.
Aber so läuft's nun mal.


Würde ich pauschal so nicht sagen, warum sollen die Taiwanesen nicht sorgfältig und präzise arbeiten können?
Und warum soll die Fertigung incl. Transport dort billiger sein, das ist doch nicht Bangladesh?

VG
Stefan

Aber genauso wie Holger schrieb läuft's!

Es geht hier nicht um eine schlechtere Qualität. Die einzuhaltenden Standards gibt der Auftraggeber knallhart vor. Wenn diese nicht eingehalten werden, gibt's entweder keine Kohle, oder es werden Leute entlassen und neue eingestellt. Was glaubst du eigentlich, warum in Ländern, in denen es so gut wie keine Menschenrechte gibt, produziert wird, und wie hoch die Fluktuation in den Betrieben ist? Das wechseln teilweise mehr Mitarbeiter am Tag die Stelle, als Waren den Besitzer.

Und was heißt Bangladesch?
Selbstverständlich sind die Fertigung im und Transportkosten aus dem Ausland deutlich preiswerter.

Auf welchem Planeten lebst du eigentlich?

Es kostet weniger, Nordseekrabben nach Marokko zu verschiffen, sie dort pulen und verpacken zu lassen und wieder zurückzusenden, als dies, wie vor 30 Jahren noch, von Frauen in Deutschland machen zu lassen.

Unser neuer Chef hat uns mal vorgerechnet, dass ein polnischer Arbeiter etwa ein Drittel von dem kostet, was für uns gezahlt wird,
und ein Inder gerade einmal ein Zehntel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Taiwanese da mehr bekommt.

Wir müssen ständig zittern, dass uns nicht irgendwann ein Billiglöhner ersetzt. So sieht die Realität aus.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 28. Jul 2020, 01:47 bearbeitet]
max130
Inventar
#96 erstellt: 28. Jul 2020, 05:11
Hallo Roland

Du hast vollkommen Recht, es ist eine Schande, Nordseekrabben quer durch Europa zu fahren, um sie in Marokko pulen zu lassen.
Seit ich das weiß, kaufe ich keine gepulten Nordseekrabben mehr.
Und es tut mir leid, dass Dein Arbeitsplatz in Gefahr ist, durch einen Billiglohnarbeiter ersetzt zu werden. So verstehe ich Dich jedenfalls...

Ich plädiere lediglich dafür, nicht pauschal zu sagen: Fertigung in Deutschland hui, im Ausland pfui.
Selbstverstänlich unterstütze ich Arbeitsplätze in Deutschland durch mein Kaufverhalten.
Wenn aber Arbeiter ausgebeutet werden wie es in fleischverarbeitenden Betrieben vorkommen soll, und wenn Arbeitgeber in Deutschland meinen, mit Leih- und Zeitarbeit eine hire- and fire Kultur ausüben zu dürfen, hört es bei mir auf.

Vielleicht weißt Du mehr über die Arbeitsbedingungen in Taiwan als ich? Nach meiner Information besteht dort ein moderates bis hohes Lohnniveau (je nach Gegend in Taiwan) und eher eine Firmenzugehörigkeitskultur wie in Japan (Firma als Familie) als ein Fehlen von Menschenrechten am Arbeitsplatz. Welche Quellen hast Du?



Holger, ich habe aus Deinen Worten herausgelesen, dass die finanziellen Gründe für eine Fertigung in Taiwan überwiegen. Wenn ich das falsch verstanden habe: Sorry!


Viele Grüße
Stefan
yoss
Stammgast
#97 erstellt: 28. Jul 2020, 05:37

max130 (Beitrag #96) schrieb:
Ich plädiere lediglich dafür, nicht pauschal zu sagen: Fertigung in Deutschland hui, im Ausland pfui.

Das hat ja wohl auch niemand hier gesagt.

Die Gründe für meine herkunftsspezifischen Vorlieben bzw. Abneigungen sind ganz profan: Ich habe mit Produkten beispielsweise aus Deutschland, Japan, U.S.A. und der Schweiz durchwegs bessere Erfahrungen gemacht als mit solchen aus China, Taiwan, Vietnam oder Malaysia. Und daran können etwa »unternehmerische Gründe«, die für eine Fertigung in einem der vier letztgenannten Länder sprechen mögen, nicht das Geringste ändern.
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 28. Jul 2020, 08:19
Tja, so hat jeder seine Erfahrungen, oder auch nicht.

In Vietnam und Malaysia war ich noch nicht zum Arbeiten, in den anderen Ländern schon. Dort habe ich jeweils MIT den Einheimischen gearbeitet (allerdings ausschließlich für meine deutsche Firma).
Deshalb würde ich eine Produktion aus Taiwan immer einer aus den USA vorziehen ... .
8erberg
Inventar
#99 erstellt: 29. Jul 2020, 06:37
Hallo,

ja, Taiwan ist längst kein "Tigerstaat" mehr sondern eher ein modernes Industrieland.

In den USA gibt es (wie z.B. auch in GB) immer mehr das Problem überhaupt Ingenieure und Facharbeiter zu finden.

Beratungs- und Vertriebsjobs sind einfach finanziell lukrativer.

Die ersten Unternehmen haben daher auch in GB ihre Fertigung eingestlellt, weil sie einfach keine Leute mehr kriegen. Hinzu kommt auch wohl
die in dem Raum verbreitete Methode des "Learning by Doing", eine Facharbeiterausbildung hat kaum einer und man kann die Leute kaum dazu bringen (erzählte mir neulich noch ein Bekannter, der in den USA bei VW zu tun hatte).

Ähnliches hört man hier in Textilbetrieben.
Wir haben hier z.B. in der Nähe eine wirkliche High-Tec-Weberei die u.a. für die NASA spezielle Stoffe für Raumanzüge webt, die Weber werden hervorragend bezahlt.
Und? Keiner will Nachtschicht machen - keiner eine Ausbildung.

Wo sowas hinführt sollte uns allen klar sein.

Peter
yoss
Stammgast
#100 erstellt: 29. Jul 2020, 07:54

8erberg (Beitrag #99) schrieb:
[...] weil sie einfach keine Leute mehr kriegen.

Ich bin sicher, dass dies den diskutierten Effekt höchstens zum Teil erklären könnte.

Schau dir mal das Modellangebot beispielsweise von Technics und Denon an. Ab einem gewissen Verkaufspreis aufwärts tragen die Geräte durchwegs eine »Made in Japan«-Aufschrift auf der Rückseite. Das ließe sich mit einem Arbeitskräftemangel allein kaum erklären.
8erberg
Inventar
#101 erstellt: 29. Jul 2020, 12:24
Hallo,

ja, die ganz Großen haben noch eigene Fertigung in Nippon, klar.
Natürlich überwiegend die Hochpreisgeräte.

Was früher alles von Kontraktoren ebenfalls in Japan gefertigt wurde kommt heute aus anderen asiatischen Staaten.

Exportgeräte die nach Europa kamen haben selten das "T-Tag"( https://abload.de/image.php?img=ttag2gcj9q.jpg ) was auf den Kontraktor hinwies, in Nippon wurde stets der Name des eigentlichen Produzenten angegeben.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 29. Jul 2020, 12:24 bearbeitet]
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