Die Japanische Katastrophe und die Bedeutung des Rundfunks

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Curd
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Apr 2011, 10:23
Hallo,

allem neuen und rasch wechselnden Kommunikationstechniken zum Trotz hat sich nur ein Medium im Japan des Katastrophen Jahres 2011 bewährt und als unverzichtbar erwiesen:

Der Rundfunk ( mit der wichtigen Ergänzung: er muss Stromnetz unabhängig zu empfangen sein - idealerweise ein Dynamo Radio)

Das Erdbeben - Der Tsunami - Der Fukushima Super-GAU das waren drei Katastrophen auf einmal und die Infrastruktur war hinüber....

Das Telefonnetz - das Handynetz und teilweise das Internet sind im Katastrophengebiet oft ausgefallen oder überlastet.

Nur das Radio konnte flächendeckend informieren.

Das ist Grund genug nicht am Rundfunk mit seiner einmaligen Verbreitung und Empfangbarkeit herumzufuschen - und deshalb:

http://www.rettet-unsere-radios.de/index.html

lucyarens
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 19. Apr 2011, 16:43
Was soll denn das, bitte?? Natürlich wird es nach 2015 weiterhin analoges Radio geben!



Wenn es doch auch das Digitale Radio hier im Emsland geben wird, wäre ich nicht abgeneigt, mir mal einen Digitalen Empfänger zu holen.
Curd
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 19. Apr 2011, 17:35
Hallo,

nenne mir mal einen deutschen KW-Sendestandort?

MW soll weiter runtergefahren werden.

Beides ist möglich:
Modernes Digital-Radio fördern, bewährtes Analog-Radio erhalten!

Sicherlich ist UKW analog noch nicht so bedrängt aber man werkelt dran und zwar nicht so sehr das es nun digital wird sondern das man ganz aufs Internet umschwenkt und das kann wie man nun in Japan sieht fatal sein.

Lötdampfer
Stammgast
#4 erstellt: 19. Apr 2011, 17:51
@lucyarens Die Aussage bezüglich des Rundfunks ist nicht ganz falsch.
Problematik ist doch heute,dass der allgemeine Nutzer garnicht überblickt,wie wichtig analoge Kommunikation ist.

Die größten Dummheiten die derzeit am Laufen sind,
sind beispielsweise immer häufiger eintretende Abschaltung von analogen Kurzwellenradiosendern.

Dieser Fehlschritt wird sich im Ernstfall schnell rächen!
Ähnlich stiefmütterlich ist man viele Jahre mit dem Kurzwellenfunk im Amateurfunk umgegangen!

Welche Tragweite diese Fehlhandeln hat,zeigte sich in den letzten Jahren verstärkt und wird nach und nach zum Glück erkannt.


Wenn es doch auch das Digitale Radio hier im Emsland geben wird, wäre ich nicht abgeneigt, mir mal einen Digitalen Empfänger zu holen.




Und genau DAS ist die komplett falsche Denkweise!



@Curd Wachenbrunn ;-)


[Beitrag von Lötdampfer am 19. Apr 2011, 17:53 bearbeitet]
DB
Inventar
#5 erstellt: 19. Apr 2011, 18:01
Die AM-Bereiche leeren sich. Früher war da mehr Vielfalt, heute alle 50kHz ein Chinese.

Derzeit wird in Deutschland alles über die Kante "Wirtschaftlichkeit" gebrochen. Prestige oder Außenwirkung spielen da kaum noch eine Rolle. Hauptsache erstmal gespart. Wie es mal aussieht, wenn das Internet klemmt, werden die Leute sicher noch früh genug erfahren. Klötzchenbild und abgehckter Ton sind ja tolle Errungenschaften...

Davon abgesehen ermöglichen die digitalen Formate auch eine viel umfassendere Kontrolle. Es soll ja niemand Nachrichten von deutschsprachigen Auslandsdiensten hören und sich zu gewissen Vorgängen eine Meinung bilden, die vom Mainstream abweichen könnte...


MG
DB
ta
Inventar
#6 erstellt: 19. Apr 2011, 21:54
Der Vorteil am Radio ist vor allem, dass jeder eines daheim hat.

Allerdings ist die Struktur dennoch relativ zentral. Und gerade Sendemasten sind z.B. bei Erdbeben gefährdet.


Ein Radio würde ich aber auch zur Grundausstattung für größere Katastrophen sehen.

Als ebenfalls clever sehe ich Camping-Fernseher und DVB-S-Receiver mit 12V-Anschluss. Lässt sich an jedem Auto zum laufen bringen. Irgeneine Uplink-Station wird die Katastrophe hoffentlich überstanden haben...

Für Technikfreaks könnte sich Packet Radio und entsprechende Mailboxen lohnen, entweder auf Basis von Amateur- oder CB-Funk.
http://www.regio-net-dl.de/

Für den Nahbereich (Demos, Regime dreht Handy-Netz ab) hoffe ich mittelfristig auf freie Lösungen zum Einrichten von Adhoc-Mesh-Netzwerken auf Handy-Basis unter Nutzung der W-LAN-Hardware des Geräts.

Kombiniert man das alles, kommt man in fast allen Lagen schon sehr weit.


[Beitrag von ta am 19. Apr 2011, 21:55 bearbeitet]
Lötdampfer
Stammgast
#7 erstellt: 20. Apr 2011, 00:15
@DB Genau so ist es

Die meisten verstehen nicht,dass die Digitalisierung
sehr viele Nachteile mit sich bringt.

Es gibt dort nun einmal nur 0 und 1.
Und wird diese Übertragung nur minimal gestört,
bricht die Kommunikation zusammen.

Wie empfindlich moderne Kommunikation sein kann
haben Unwetter wie Kyrill,Hurrikan Katrina oder
zum Beispiel die großflächigen Stromausfälle in den vergangenen Wintern gezeigt.
Hätten dort nicht viele private Leute beispielsweise
mittels Notfunk etc weitergeholfen,wäre die Ganze
Notlage noch viel Schlimmer gewesen.
Eine sichere Kommunikation seitens der Behörden war jedenfalls ohne die technische Hilfe von Zivilisten(Funkamateure)nicht möglich.
Denn massive Katastrophen wie Katrina haben bestens
gezeigt wie anfällig ein modernes Kommunikationsnetz ist.
Selbst die im Verhältniss zur Bundeswehr und deutschen Behörden exellent mit Funktechnik ausgestattete
US-Army,CoE,Fema und Co waren nicht in der Lage eine
ausreichende Kommunikation sicherzustellen und mussten
sich wie schon geschrieben von lizensierten Funkamateuren unter den Arm greifen lassen.
Ich will garnicht wissen,wie unsere Wasserköpfe in Berlin im Falle eines großflächigen Ausfalls eine ausreichende
Kommunikation mit dem Oldischrott des Bundes sicherstellen wollen.


Es ist zwar in mancher Hinsicht ein Umdenken eingetreten
und beispielsweise gibts Notfunkverordnungen und ähnliche Schutzpläne aber der analoge Kurzwellenempfang wird immer
mehr runtergefahren und dann kommen noch solche absolut
undurchdachten Blindschüsse ala digitaler BOS-Funk.

"hoch" lebe die digitale Kommunikation...
erst recht,wenn diese undurchdacht überall
und um jeden Preis durchgeboxt wird!



@ta
Allerdings ist die Struktur dennoch relativ zentral. Und gerade Sendemasten sind z.B. bei Erdbeben gefährdet.



Selbst große KW Sendeanlagen sind mit überschaubarem Aufwand schnell "wiederzubeleben".
DAS ist nämlich der Vorteil am Kurzwellenbetrieb.
Der Empfang ist mit simpelster Technik möglich und die
erforderliche Empfangstechnik sowie Sendetechnik seitens der Antennen ebenso sehr simpel.


[Beitrag von Lötdampfer am 20. Apr 2011, 11:34 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#8 erstellt: 20. Apr 2011, 06:08
Aus Berlin oder Brüssel ist doch eh kein vernünftiges Handeln zu erwarten.

Eine Herde Schimpansen wäre mir persönlich bei der Krisenvorausplanung in Deutschland und Europa lieber.

Die würden schon zufallsbedingt die besseren Entscheidungen treffen.



Haakon
Augal
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Apr 2011, 13:35
"Curds" Beitrag lässt sich in mehrere Themen eingliedern

-Rundfunk nach der Natur- und AKW Katastrophe in Japan
-Radio: Rundfunk von Sprachinformationen in Notsituationen.

was erst nach dem Link sichtbar wird:
Inkompatibilität von Analogempfängern gegenüber fortschreitender digitalisierter Funkübertragung

Da die Einführung vom terrestrischen digitalen Rundfunk zeitlich sehr lange angesetzt wird, hat wohl jeder die
Möglichkeit sich innerhalb von 10 Jahren oder länger einen entsprechenden digitalen Empfänger zu beschaffen.
Wer dann eben nach der Analog Abschaltung an seinem UKW Empfänger hängt muss sich etwas einfallen lassen.
Eventuell durch einen Converter der Digital empfängt und die Signale als UKW Wellen an das Alt-Radio weiter sendet.
Aber wer macht das schon ?
Dann kann man sich auch gleich ein digitales Gerät kaufen / ersteigern / schenken lassen/
Oder auf Geräte setzen die sowohl UKW als auch DAB usw. empfangen können.
DB
Inventar
#10 erstellt: 20. Apr 2011, 14:55
Hallo,


Augal schrieb:

Da die Einführung vom terrestrischen digitalen Rundfunk zeitlich sehr lange angesetzt wird, hat wohl jeder die
Möglichkeit sich innerhalb von 10 Jahren oder länger einen entsprechenden digitalen Empfänger zu beschaffen.
...
Dann kann man sich auch gleich ein digitales Gerät kaufen / ersteigern / schenken lassen/


ich stelle die Frage, die bisher keiner der Digitalverfechter zufriedenstellend beantworten konnte: wozu?

MfG
DB
Lötdampfer
Stammgast
#11 erstellt: 20. Apr 2011, 15:50
@Augal
Da die Einführung vom terrestrischen digitalen Rundfunk zeitlich sehr lange angesetzt wird, hat wohl jeder die
Möglichkeit sich innerhalb von 10 Jahren oder länger einen entsprechenden digitalen Empfänger zu beschaffen.
Wer dann eben nach der Analog Abschaltung an seinem UKW Empfänger hängt muss sich etwas einfallen lassen.
Eventuell durch einen Converter der Digital empfängt und die Signale als UKW Wellen an das Alt-Radio weiter sendet.
Aber wer macht das schon ?




Dann kann man sich auch gleich ein digitales Gerät kaufen / ersteigern / schenken lassen/



Du hast die Tragweite nicht verstanden!
Es geht nicht darum,digitale Medien zu verteufeln,
sondern angemessen einzusetzen.

FAKT ist,dass eine rein digitale Übertragung im Kurzwellenbereich komplett am Ziel einer abgesicherten
medialen Quelle vorbei geht,sobald dieser Bereich zum
Beispiel in Katastrophenfällen lebensnotwendig wird.

JEDER modernere Kurzwellentransceiver kann im Notfall und nach Absprache mit Behörden im Radiobereich eingesetzt werden und somit selbst wenn reguläre Radiosender ausgefallen sind,als ein Notradiosender eingesetzt werden.
Das hören mit 0815 Analogradios ist dann kein Genuss
aber wichtige Informationen können beispielsweise Übertragen werden.

EINEN NOTSENDEERSATZ FÜR DIGITALE MEDIEN GIBTS MIT HOHER
WARSCHEINLICHKEIT NICHT!

Genau diese doch recht oberflächliche Betrachtungsweise
kann in Extremsituationen sogar Menschenleben kosten und
ist absolut fehl am Platz.
Hinzu kommt,dass digitale Empfänger IMMER höhere Stromverbräuche wie analoge Empfänger haben.
Im Batteriebetrieb wirst Du dann schnell merken,
wie toll und zuverlässig die digitale Welt funktioniert!
Ähnlich schnell und unbedacht wird auch die Digitalisierung des BOS(Polizei,Feuerwehr,Rettungsdienste)Funk durchgeboxt.
Dass sich diese sehr unbedachte und durch die Industrie geschmierte Hauruckaktion rächen wird,werden wir noch zeitig genug in den Medien sehen!
Denn das derzeitige Digitalkonzept des BOS Ausbau ist absolut mangelhaft und sogar ein massives Sicherheitsproblem!

Denk mal drüber nach


[Beitrag von Lötdampfer am 20. Apr 2011, 15:54 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#12 erstellt: 20. Apr 2011, 17:11
Denken tut man in diesem Lande schon lange nicht mehr.

Wir hatten hier ein sehr gut ausgebautes, funktionierendes Warnsystem. Jeder noch so winzige Ort verfügte über eine Sirenenanlage, über die verschiedene Warnungen Morse-ähnlich verbreitet werden konnten (den Schlüssel konnte man sich bei der Gemeinde abholen).

Man tat das naheliegende und verschrottete sämtliche Anlagen.

Dasselbe Schicksal wird auch den Rundfunk ereilen.

Im Katastrophenfall wird dann erstmal ein "Krisengipfel" einberufen, der dann über ein "Sofortmaßnahmenpaket" entscheidet.
Daraufhin tritt eine "Expertenkommission" zusammen, die darüber nachdenkt, was man denn für eine Lösung vorschlagen könnte......

Lötdampfer
Stammgast
#13 erstellt: 20. Apr 2011, 19:31

Im Katastrophenfall wird dann erstmal ein "Krisengipfel" einberufen, der dann über ein "Sofortmaßnahmenpaket" entscheidet.
Daraufhin tritt eine "Expertenkommission" zusammen, die darüber nachdenkt, was man denn für eine Lösung vorschlagen könnte......


Manchmal kommt mir diese Staatsführung vor,wie eine
Horde Eunuchen im Puff.
Machen viel auf dicke Hose aber am Ende kommt eh immer nur
heisse Luft raus.

Diese Blindfische die zum "Wohle" des Volkes eingesetzt
sind,haben von Tuten und Blasen keinerlei Plan.(Stichworte
Katastrophenschutz,E10,Energiesparlampen,Gesundheitsreform,Atomgesetzgebung,digitaler BOS-Funk uvm)

Wenn uns beim Katastrophenschutz schon der Ami überlegen ist,
na dann gute Nacht Deutschland!


[Beitrag von Lötdampfer am 21. Apr 2011, 09:33 bearbeitet]
do1mde
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Apr 2011, 06:08
....davon abgesehen ist es eigentlich völlig egal ob die Medienlügerei digital oder analog verbreitet wird. Der Tepco-Oberidiot hatte die Bevölkerung in 16:9 und Dolby-Surround darüber informiert daß die Strahlung ja nicht gefährlich sei undsoweiter...

....wenn ich überlege wie interessant das Gespräch in den vergangenen Tagen mit einem japanischen Funkamateur auf 15 Meter war - inhaltlich was ganz anderes als das Mediengelüge - und eben immer wieder der Nachweis daß man mit recht geringen Leistungen und technischem Aufwand ebenfalls weltweit "informieren" kann...
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