Alter Philips Tuner, ein Kanal dumpf

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juan100
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Jul 2023, 17:01
Hallo!

Ich habe einen alten Philips Tuner, den F2225, das letzte überlebende Teil meiner Hifi-Anlage aus der Jugendzeit. Der lief bislang sehr zufriedenstellend. Nun klingt er seit einigen Tagen auf einem Kanal ein wenig dumpf.

Dachte, es wären die RCA-Stecker, habe neue angelötet, ist aber nicht besser geworden.

Woran kann das liegen? Schaltplan habe ich leider keinen, aber vielleicht gibt es bei Tunern für solche Fälle ja eine typische Ursache (wahrscheinlich eher nicht, vermute ich).

Gruß!
Hans
juan100
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 29. Jul 2023, 17:21
Ich hänge hier mal zwei Fotos vom Innenleben an, einmal groß und einmal eine Detailansicht von den as meiner Sicht für den Klang relevanten Bauteieln.

Tuner Platine
Tuner Detail


[Beitrag von juan100 am 29. Jul 2023, 17:22 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#3 erstellt: 30. Jul 2023, 19:54
Hallo,

Das Service Manual ist bei elektrotanya verfügbar.
Wie ist Dein Fachwissen in der Elektronik? Sind Messgeräte, zumindest ein Oszilloskop vorhanden?
juan100
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Jul 2023, 20:35
Hallo Keksstein!

Fachwissen gering, Lötkenntnisse geht so, aber ausreichend für den erfolgreichen Tausch von ein paar Komponenten an unterschiedlichen Hifi-Geräten. Multimeter und Chinatester sind vorhanden.

Die Frage nach dem Oszilloskop ist gestellt, als würde das so zur Grundausstattung gehören. Nach meiner Erfahrungen besitzen das eigentlich nur wenige, oder täusche ich mich?

Mir wurde inzwischen an anderer freundlicher Stelle empfohlen:

C2174, C2175 (0,47µF / 35 V Tantalkondensator oder Folienkondensator) ersetzen.
R3183 und R3184 nachmessen (soll 12 kOhm +/- 5% ), ggf ersetzen
C2172, C2173 (3,3 nF +/- 5% Styroflex oder Polypropylen, MKP) ggf. ersetzen.

Ich berichte, wenn ich mich an die Arbeit gemacht habe. Dauert sicher bis zum nächsten Wochenende.

LG!
Hans
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 30. Jul 2023, 21:20
Moin,

Im direkten Empfangsteil sollte der Fehler nicht versteckt sein, sondern eher in der "letzten" Stufe.
Dazu würde ich die Koppelelkos in diesem Bereich ersetzen. Zu sehen sind da schon mal 2 verdächtige blaue hochkant stehende axiale Philips-Elkos, die eigentlich immer trocken sind. Evtl. könnten das schon die 0,47 µF Koppelelkos sein.

Hin und wieder kann so ein Fehlverhalten auch einer fehlerhaften Mutingschaltung zu zuschreiben sein, wo oftmals ein Transistor betroffen ist. Diese lassen sich auch ersatzlos entnehmen, um das Gerät erstmal zu testen.
Wenn man die Mutingfunktion nicht brauchen sollte, dann kann man sie auch komplett entfernt lassen.

Auf diesen Bereich solltest du dich also zuerst konzentrieren, welcher auch auf deinem zweiten Bild ersichtlich ist:

Unbenannt

Auch war Philips nie gut im Löten und man sollte nach kalten Lötstellen schauen.



C2172, C2173 (3,3 nF +/- 5% Styroflex oder Polypropylen, MKP)


Ersmal Fingas vonne Dingas!
Diese sind eigentlich "nie" defekt und die Styroflex sind im Grunde auch nur aus Styropor, welcher beim Löten sehr schnell zerstört werden kann. Diese sind daher oft noch an langen Beinchen eingelötet.


[Beitrag von Rabia_sorda am 30. Jul 2023, 21:39 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#6 erstellt: 31. Jul 2023, 00:04
Hallo Hans,


Die Frage nach dem Oszilloskop ist gestellt, als würde das so zur Grundausstattung gehören. Nach meiner Erfahrungen besitzen das eigentlich nur wenige, oder täusche ich mich?


Wenn man sich oft mit Elektronik beschäftigt kommt das direkt nach dem Multimeter.
Ich bin auch der Meinung das der Fehler erst im Stereodecoder oder danach zu suchen ist, genau hier hätte es als Signalverfolger geholfen.

Ein Paar Gedanken:
Styroflex oder Folien (+ Keramik) würde ich wie Rabia_sorda meinte erstmal ignorieren, die sind eigentlich nur nach mechanischer Beschädigung defekt.
Die 0,47uF kann man tauschen, ich wäre aber überrascht wenn die an dem Problem schuld sind. Trocknen diese aus verlieren sie an Kapazität, das führt dazu das der Bass abfällt. Hier ist es genau andersrum.
Wenn Widerstände im Signal (extrem) hochohmig werden kann es zu so einem Verhalten kommen, auf dem Schaltplanausschnitt sind einige Tiefpässe zu sehen. Die Deemphasis Stufe wäre naheliegend.

Gruß,
Jan
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