Bildausfall kurz nach Garantie

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Udo_M
Neuling
#1 erstellt: 14. Okt 2024, 10:53
Hallo zusammen

Inzwischen ist mir das 2te Mal ein TV Gerät 1 Monat nach Ablauf der Garantiezeit ausgefallen.
1. Toshiba 43" Full HD Smart TV
2. Nokia Smart TV 5000A
Bei beiden Geräten fiel die Hintergrundbeleuchtung pünktlich 1 bis 2 Monate nach der Garantiezeit aus.

Bei beiden Geräten fiel die Hintergrundbeleuchtung aus.
Reparaturen werden vom Fachhandel aus Kostengründen abgelehnt und die Hersteller und/oder Verkäufer verweigern jegliche Hilfe.

Hast jemand die gleichen Erfahrungen gemacht
Oder eine Idee, was man unternehmen kann

Ich bin an einem Austausch interessiert.

Herzliche Grüße
Udo
Dipl.-Ing. Elektrotechnik


[Beitrag von Udo_M am 14. Okt 2024, 11:03 bearbeitet]
laut-macht-spass
Inventar
#2 erstellt: 14. Okt 2024, 11:25
Meines Wissens dürfen die eine Reparatur nicht einfach ablehnen, es gibt ja das Recht auf Reparatur...

Seit März 2021 müssen Hersteller von Kühlschränken, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Fernsehern und anderen elektrischen Großgeräten Ersatzteile teilweise bis zu 10 Jahre bereithalten.
Diese Pflicht gilt gegenüber fachlich kompetenten Reparateuren und für bestimmte Ersatzteile auch gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern. Diese sollen ihr defektes Gerät selbst reparieren können. Daher müssen die Hersteller auch Reparaturinformationen mitliefern. Und sie müssen die Produkte so gestalten, dass sie mit herkömmlichen Werkzeugen zerstörungsfrei auseinandergebaut werden können.

Quelle:

https://www.bmuv.de/...-recht-auf-reparatur
Bollze
Inventar
#3 erstellt: 14. Okt 2024, 12:14
Entweder ist das Netzteil defekt oder die LED sind defekt.
Soweit ich auf den Produktfotos es erkennen kann, kommen beide TV von den türkischen Hersteller Vestel.

Erstmal feststellen , ob die LED defekt sind oder sie keinen Strom bekommen, Dafür es gibt Tester die bis über mehr 100 Volt, bei maximal wenige mA liefern, wenn nicht vorhanden... Bei dem Einschalten des TV die Versorgungsspannung der LED prüfen, geht die Spannung kurz rauf und fällt dann wieder ab, dann sind mit relativer Wahrscheinlichkeit eine oder mehrerer LEDs kaputt, nach meiner Statistik liegt der Fehler der Fehler öfters bei den LEDs, als beim Netzteil, gerade bei den Vestels
Die LEDs sind in Reihenschaltung, wenn eine LED offen ist, geht nichts mehr, wenn mehrere LEDs kurz sind, dann erkennt das das Netzteil , weil die Sollstromstärke bei zu niedriger Spannung bereits erreicht wird und das Netzteil schaltet ab, oft blinkt dann bei dem Anschalten der Bildschirm kurz auf.
Um an die LEDs ranzukommen, muss man das Panel zerlegen, die obersten Platte ist das LCD... dran hängen Flachbandkabel dran und Platinen. diese nicht abreissen. Das LCD nicht durchbiegen lassen, so eben wie möglich halten, am besten zur Entnahme der LCD-Platte das Panel hochkant stellen , hochkant entnehmen und an eine Wand stellen. Mit Handschuhen arbeiten, um Fettfingerabdrücke zu vermeiden. Unter dem LCD, sind die Folien, rausholen, diese nicht durcheinander bringen, nicht knicken, nicht darauf rumkratzen, dann sieht man schon die LEDs, da ist noch eine weisse Abdeckung die ist meist festgekebt. Die LED-Streifen sind entweder geklebt oder geschraubt, Wenn man ein Labornetzteil hat oder ähnlich kann man die LED prüfen, pro LED ungefähr 2..3 ..Volt bei voller Leistung, vielleicht ist auch nur ein Stecker ab oder eine Unterbrechung ist irgendwo. Auf den LED-Streifen stehen die Bezeichnungen oben, danach googeln, Ersatz beschaffen, falls man bei dem Einbau einem Kleber braucht, ich klebt die Teile mit Silikon ein, das transparente Zeug in der Hülse für Sanitär aus den Baumarkt . Nun alles wieder zusammenbauen, die Folien müssen exakt sitzen, kein Schmutz darf reinkommen, als letztes das LCD... absolut vorsichtig, nicht durchbiegen, zum Abschluss die Auflage des LCDs auf den Rahmen genau ansehen, richtig anschauen das LCD muss zu 100 % genau und flach ausliegen, darf nicht verkannten, sonst gibt es bei dem weiteren Zusammenbau einen Bruch, das LCD ist dann Schrott. nun den TV weiter zusammenbauen

Läuft der TV, in die Bildeinstellung gehen, das Backlight nicht auf 100 % laufen lassen, 70... 90 % und die LED danken es hoffentlich mit einer längeren Lebensdauer.

Bollze

Videos gibs reichlich bei Youtube
https://www.youtube....tel+backlight+repair


[Beitrag von Bollze am 14. Okt 2024, 12:48 bearbeitet]
AusdemOff
Inventar
#4 erstellt: 14. Okt 2024, 13:44
Nur mal zuerst so als Klarstellung:

- ein Recht auf Reparatur ist gesetzlich noch nicht fixiert
- ein solches Recht macht bei einer unwirtschaftlichen Reparatur keinen Sinn. So ist beispielsweise häufig das Backlight mit dem Panel vergossen.
Ist diesen defekt, lohnt sich die Reparatur nicht mehr.
- 10 Jahre der Vorratshaltung für Ersatzteile ist im Konsumerbereich wirtschaftlich nicht darstellbar. Selbst bei den Profis sind es max. 5-7 Jahre.

Nun, um niemandem zu nahe zu treten, aber bei diesen Preisen die dort im unteren TV-Marktsegment aufgerufen werden kann man beim
besten Willen nicht mehr davon ausgehen das die Geräte 5-10 Jahre halten. Das ist weder von den Herstellern gewünscht, noch, aufgrund
der Komponentenpreise, darstellbar.
Udo_M
Neuling
#5 erstellt: 14. Okt 2024, 14:17
Danke für Eure Nachrichten.

Mir geht es nicht um unwirtschaftliche Reparaturen, die ich selbst beurteilen kann.
Die Geräte könnten Repariert werden, doch unwirtschaftlich ...

Sondern um Obsoleszenz oder geplanten Verschleiß.

2 Mal hintereinander selber Fehler bei unterschiedlichen Herstellern, Hintergrundbeleuchtung ausgefallen,
riecht doch nach Absicht ?

Udo
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 14. Okt 2024, 14:28

Udo_M (Beitrag #5) schrieb:
Sondern um Obsoleszenz oder geplanten Verschleiß.


Die Lebensdauer von Elektronik ist stark von den Rahmenbedingungen abhängig (Aufstellort, Nutzungsdauer pro Tag, ...).
So sehr planen lässt sich da nichts. Man könnte bestenfalls Geräte so konstruieren, dass sie bei exzessiver Nutzung die Gewährleistungsdauer nur um wenige Monate überdauern. Dein Problem mit den LED könnte auch daran liegen, dass beide Hersteller denselben LED-Produzenten haben, und letzterer ein Fertigungsproblem hatte.

Bei mir und in meinem Umfeld ist mir noch kein einziger Fall, der nach geplanter Obsoleszenz "riecht", vorgekommen. Für mich passt das eher als Trend in diese Zeit. Verschwörungstheorien aller Art haben Hochkonjunktur.


[Beitrag von CarlM. am 14. Okt 2024, 14:32 bearbeitet]
Udo_M
Neuling
#7 erstellt: 14. Okt 2024, 15:49
Ich bitte Dich, ich bin absolut kein Verschwörungstheoretiker !!!
Ich bin nüchterner Ingenieur.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 14. Okt 2024, 16:02
Ich habe nur geschrieben, dass es für mich keine sachliche Begründung für die sogenannte "Geplante Obsoleszenz" gibt.
Man kann sich nun fragen, weshalb soviel über "Geplante Obsoleszenz" gemutmaßt wird. Meine Antwort habe ich oben gegeben:
Weil es allgemein eine Zeit der Verschwörungstheoretiker ist.
Eine Zuordnung Deiner Person habe ich nicht vorgenommen.
analognerd
Stammgast
#9 erstellt: 14. Okt 2024, 16:13
Bauteile werden für Consumer, Militär und Industrie hergestellt.
Die Haltbarkeit ist bei Letzteren wesentlich höher, die Kosten pro Bauteil natürlich auch.
Normal ist bei allen Linien aber eine Badewannenkurve wann die Teile ausfallen.
Am Anfang oder am Ende der geplanten Lebenszeit.
Dazwischen kann es im Consumer-Bereich natürlich Ausfälle geben.
Ein mir befreundeter Dr. der Physik hat mir beim Thema Akku erzählt das man deren Lebensdauer vorbestimmen kann. Wird ganz modern über einen Zähler gemacht, früher hat man an der Chemie noch herumgeschraubt.
Aus eigener Erfahrung im Aussendienst und Support kann ich das Phänomen bestätigen, entweder es geht etwas in der Gewährleistungszeit kaputt und die Maschine hält dan ewig, oder, der Rechner heute von 1994, mit erster CMOS-Batterie und HDD, läuft immer noch.
AusdemOff
Inventar
#10 erstellt: 14. Okt 2024, 21:24

Ich bin nüchterner Ingenieur.

Aua. Dann kennst du sicherlich die Bedeutung von statistischer Signifikanz.
Diese ist in deinem Falle leider nicht gegeben. Eher würde ich von gehäuftem Zufall sprechen.

Und, na ja, das man Bauteile entsprechend so bauen kann das sie maximal eine gewisse Zeit an Betriebsstunden
durchhalten ist auch Ingenieuren bekannt. Klassische Beispiele sind hierfür die gute, alte, heute verbotene (Neuware!)
Glühfadenlampe à la Eddison. Oder, aus dem Bereich der Nachrichtentechnik: die Bildröhre eines TVs.

Bei heutigen LEDs ist das ähnlich. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Akkus sind so eine Sache für sich. Nicht nur deren Lebensdauer lässt sich vorausbestimmen, sondern auch deren Leistungsabfall.
Letzteres ist eigentlich das wichtigere. Nicht nur, das deren Leistungskapazität langsam abnimmt, sondern auch deren Möglichkeit
die Energie im vorgeschriebenen Zeitfenster auf- und abgeben zu können.

Akkus sind im großen und ganzen nicht besser geworden. Lediglich deren Verhalten kann heute besser vorherbestimmt werden.

In der Summe ein trauriges Kapitel das auch nicht wirklich thematisiert wird. Demzufolge betrachte ich Akkus als
Energiespeicher lediglich als Übergangstechnologie. Diejenigen die damit umgehen wollen werden am Ende der prognostizierten
Lebenszeit feststellen müssen das sie, bestenfalls, das Nullsummenspiel verwirklichen konnten. Wirtschaftlich gesehen sind
Akkus eher irrelevant. Auch deren CO2 Bilanz ist nicht gerade sehr rühmlich.
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 15. Okt 2024, 07:17

Und, na ja, das man Bauteile entsprechend so bauen kann das sie maximal eine gewisse Zeit an Betriebsstunden
durchhalten ist auch Ingenieuren bekannt. Klassische Beispiele sind hierfür die gute, alte, heute verbotene (Neuware!)
Glühfadenlampe à la Eddison. Oder, aus dem Bereich der Nachrichtentechnik: die Bildröhre eines TVs.


In den Anfang der 1990 Jahre gab es mal eine Reportage über die NASA. Darin erwähnte ein Ingenieur, wenn man ein Auto nach ihrem NASA-Standart bauen würde, würde es ohne jeglichen Defekte 20 Jahre lang funktionieren und erst dann würden kleine Defekte eintreten, wie z.B. einen Glühlampenausfall.
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 15. Okt 2024, 09:31
Wenn man denn nur Bauteile verwendet, die eine MIL-PRF-Nummer haben, okay. So ein TV-Gerät müsste dann das 10-100fache des aktuellen Preises kosten.
Man kann ja gerne mit der Liste auf die Suche gehen und fortan bei Reparaturen nur diese Bauteile verwenden.
https://nepp.nasa.gov/npsl/
Bollze
Inventar
#13 erstellt: 16. Okt 2024, 04:10
Die Hersteller sollten die Defekte analysieren. Backlight zu schnell defekt- okay stärkere LED einbauen usw, kostet kaum mehr.
Unternehmen, um so grösser sie sind, wollen nur eins machen : Rendite. Und so lange der Ausfall der Produkte, diese Rendite nicht schmälert wird sich nichts ändern. z.B. bei den Autoherstellern kann eine dosierte Defektanfälligkeit sogar die Rendite erhöhen, durch Ersatzteilverkauf, Einnahmen durch Autohäuser der eigenen Marke. Schnellere Anschaffung von Neuwagen, bedingt durch Defekte, Nein nein, sowas macht sicher kein Autohersteller.
Rufschädigung kann man umgehen, in dem man die Geräte unter fremden Namen verkauft. Toshiba und Nokia haben die TV-Geräte sicher nicht gebaut. Hier werden nur Namen verwertet vom meist in Pleite gegangener Unternehmen. weitere Namensgeber sind u.a. Telefunken, Blaupunkt,


In der DDR gab es anfangs ein Koaxialkabel, weiss , das taugte nichts, es wurde porös, wahrscheinlich das Dielektrikum änderte seine Eigenschaften, hohe Dämpfung dadurch, das Kabel hat nicht lange gehalten. Dann hat die DDR das schwarze Kabel auf den Markt gebracht, UV-Beständig, selbst nach 30 Jahren Aussenmontage nicht porös, langzeitstabil auch die technischen Eigenschaften , bei weniger Einsatz an Kupfer als bei den Vorgänger, Kupfer wo in der DDR ein Mangel herrschte. Die Kabel kann man heute noch an der 0815 Satanlage verwenden, jedenfalls ist mir das lieber, als die Billigskabel aus den 1 Euro Laden oder Baumarkt.

Staubsauger gekauft von Bosch, Klappe ging bei diesen Modell gern kaputt, nicht nur bei mir, deswegen das Ersatzteil nach paar Jahren ausverkauft. Dann ein Siemens Staubsauger gekauft, offensichtlich von den selben Band gefallen, wie der Bosch, aber ein Nachfolgermodell... Die Klappe robust und hält, aber bei den Teil fallen die Räder ab...

Bollze


[Beitrag von Bollze am 16. Okt 2024, 04:47 bearbeitet]
hf500
Moderator
#14 erstellt: 23. Okt 2024, 18:12
Moin,
eine Ursache fuer fruehzeitig ausfallende Beleuchtungen:
Das Panel wird mit maximal einstellbarer Beleuchtungshelligkeit betrieben. Die Leute wollen hell, also bekommen sie hell.
Das ist oft genug gleichbedeutend mit Betrieb der Beleuchtung an oder schon etwas ueber der Grenze. Typisch haben die Beleuchtungen 1W-LEDs, laufen also mit etwa 300mA.
Ich habe mal von einem Display die technischen Daten im Netz gefunden. Dort hiess es: Beleuchtung etwa 120V und 270mA. Auf der Netzteilplatine des Fernsehers stand was von 320mA fuer die Beleuchtung ....

Das Watt mus weg und die Kuehlung ist meist hart an der Grenze. Die Beleuchtungsstreifen bestanden lange Zeit aus doppelseitigem Platinenmaterial. Die Unterseite vollflaechig Kupfer, oben die Leiterbahnen fuer die LEDs, moeglichst vollflaechig ausgefuehrt. Bei den meisten Panels sind die Streifen mit doppelseitigem Klebeband in die Wanne des Displays geklebt. Diese ist aus duennem Stahlblech, frueher gab es auch Wannen aus Aluminium (Samsung).

Die Kuehlung durch das Stahlblech ist nicht so knallig, oft genug liegt der Streifen auch nicht vollstaendig auf. Die LEDs werden also thermisch hoch belastet und das geht an die Lebensdauer. Man rechnet mit etwa 70°C Sperrschichttemperatur. Und jede LED setzt etwa 1W um. Man zaehle die LEDs und dann weiss man, wo der groesste Teil der Betriebsleistung hingeht.
Bei Samsungdisplays mit Edge-on Beleuchtung findet man oft genug auch Lichtverteilerplatten, die vor den LEDs verfaerbt und verzogen sind.

Seit einiger Zeit sind die LED Streifen zunehmend auf Aluminium aufkaschiert, was das thermische Problem entschaerft, aber immer noch nicht ganz beseitigt.

Wenn man also der Beleuchtung das Leben erleichtern will: So moeglich, die Helligkeit der Beleuchtung auf 70-80% reduzieren. Der Verlust an Licht ist da noch tragbar, schont aber die Beleuchtung.

73
Peter
dan_oldb
Inventar
#15 erstellt: 23. Okt 2024, 19:55

Bollze (Beitrag #13) schrieb:
Unternehmen, um so grösser sie sind, wollen nur eins machen : Rendite.


Das wollen kleine Firmen genau so. Da ist nur die Sperrschicht dünner die die Verwantwortlichen von den Kunden mit den Problemen trennt, aber das Streben nach Gewinn ist der treibende Motor hinter jedem Unternehmen.
Ich führe ein kleines Unternehmen, und könnte jetzt behaupten das bei mir die Kundenzufriedenheit an erster Stelle steht. Tatsächlich tut sie das auch, aber nur weil genau das unserer Firma Umsatz und Gewinn einbringt. Würde die Kundenzufriedenheit nicht so sehr auf den Gewinn durchschlagen weil wir z.B. viel Laufkundschaft hätten würde die Kundenzufriedenheit bei mir automatisch weiter nach hinten rutschen.
Anderes Beispiel: Ich habe mal eine Produktserie eines bestimmten Herstellers aus dem Sortiment genommen, einfach weil es zu gut und zu langlebig war: Die Geräte hielten fast alle deutlich über 5 Jahre, und sie waren noch dazu leistungsstark und günstig (nicht billig). Entsprechend haben wir mit den Kunden viele Jahre kein Geschäft mehr gemacht, weil alles problemlos lief. Wir hatten aber die Margen eher niedrig kalkuliert weil wir mit deutlich mehr wiederkehrendem Geschäft gerechnet hatten. Nach 10 Jahren waren noch mehr als 80% der Geräte die wir im ersten Jahr verkauft haben in Betrieb, das hat dann einfach nicht funktioniert. Für den Hersteller leider auch nicht, der hatte das ebenfalls nicht erwartet und ist primär daran dann zugrunde gegangen.
Bollze
Inventar
#16 erstellt: 25. Okt 2024, 12:11
Danke für die Offenheit. " Was ewig hält, bringt kein Geld"
Jedes Produkt was nichts taugt, ist eine Verschwendung von Menschlicher Arbeitskraft, Rohstoffen und Energie. Mehr Müll.

Bollze
dan_oldb
Inventar
#17 erstellt: 25. Okt 2024, 12:28
Ganz so schwarz-weiss würde ich es nicht sehen, aber im Grunde ist es leider genau so. Leider denken viele nicht langfristig oder wissen den Wert von Langlebigkeit zu schätzen, bzw. sind nicht bereit dafür mehr auszugeben. Bleiben wir bei meinem Beispiel:
Nach etwa 6-7 Jahren haben wir die Preise erhöht, da wir wussten das unsere Produkte der Billigkonkurrenz deutlich überlegen waren, und uns klar wurde das wir die Langlebigkeit und damit den wenigen Wechsel bei den Bestandskunden nur durch höhere Preise kompensieren könnten (Up- und Crossselling war bei den Produkten aufgrund ihrer Natur quasi nicht möglich), aber da kommen dann die findigen Einkäufer der Endkunden die nur am Einkaufspreis bemessen werden und ganz klar sagten das sie so günstig wie möglich einkaufen müssen, ob die Geräte 3 oder 30 Jahre halten würde sie nicht interessieren da ihre Performance nicht daran gemessen wird.

Inzwischen verkaufen wir nur noch Hardware die über 5 Jahre abgeschrieben wird, und können sogar Service- und Garantieverträge bis zu 10 Jahre anbieten. Das passt deutlich besser zu meinem Verständnis von nachhaltiger IT, wurde aber auch entsprechend vorab alles darauf angepasst das Kunden diese Systeme erst nach vielen Jahren austauschen.
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