Neuling -> Sennheiser HD 660S + KHV? + Soundkarte?

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Blaubarschbube30
Neuling
#1 erstellt: 26. Dez 2018, 21:20
Hallo liebe Community, das ist mein erster Beitrag hier im Forum. Ich habe mich bereits durch die Einsteiger-Guides gelesen (vielen Dank dafür, sehr hilfreich) und habe schon ziemlich klare Vorstellungen, welchen Kopfhörer ich möchte.

Budget:
KH: 400 Euro, KHV: 300-400 Euro (wenn sinnvoll)

Genre:
Progressive Rock- bzw. Progressive Metal (Verzerrte Teile und auch glasklare Clean Parts, manchmal auch Symphonic Elemente (Orchester), Keyboard und Synthesizer Sounds, Ambient-Teile usw.) Oftmals werden mehrere Genres in einem Lied vermischt, also klanglich eher komplex und abwechslungsreich.

Hörgewohnheiten:
Höre nur zuhause im Musikraum/Hobbyraum. Dort ist es still und ich störe niemanden. Vermutlich mag ich neutralen Sound, da ich die Musik gerne so höre, wie der Komponist bzw. die Band sich das fertige Werk vorgestellt haben mag. Manchmal würde ich aber auch gerne gewisse Spuren hervorheben, wenn diese für meinen Geschmack zu leise wiedergegeben werden (zB. Wenn Gitarrensolo zu leise und stark im Hintergrund).

Bis jetzt habe ich Musik hauptsächlich über mein Handy (Youtube) konsumiert. Die bisher verwendeten Kopfhörer sind von der Marke Altius (Hofer). Da ich Musik liebe möchte ich meine Lieblingsmusik einfach in deutlich besserer Qualität erleben. Bin gerade dabei von Youtube wegzukommen und mir CD’s von meinen Lieblingsinterpreten zu kaufen.

Eine gute Auflösung ist mir sehr wichtig. Ich liebe es in die Musik abzutauchen und in eine andere Welt zu driften. Besonders wichtig ist mir zukünftig, dass ich die einzelnen Instrumente klar voneinander unterscheiden kann und das ganze kein Matsch wird. Ich möchte gerne verschiedenen Spuren folgen können und diese auch deutlich und von den anderen getrennt wahrnehmen. Mal folge ich der Leadgitarre, mal der Bassgitarre und dann beim nächsten Durchlauf vielleicht den Synthie-Sounds im Hintergrund. All das sollte klar hörbar und definierbar sein. Bisher war das leider kaum möglich.

Umgebung:
Möchte den KH ausschließlich für zuhause verwenden.

Extras:
Ich möchte gerne das Maximum aus meinem zukünftigen Klangerlebnis herausholen. Deshalb bin ich auch gewillt mir einen KHV zuzulegen. Hier sollte der Preis maximal bei ca. 300-400 Euro liegen. Können aber gerne auch günstigere Modelle sein.

Derzeitiger Wunschkopfhörer:

Auf jeden Fall soll es sich um einen offenen Bügelkopfhörer handeln. Die Priorität möchte ich fast ausschließlich auf den Klang legen, nur bequem sollte der KH auch sein, damit ich längere Zeit durchhören kann. Extras wie Noise Cancelling, Freisprechfunktion, Handy-App Kompatibilität und was es noch so gibt interessieren mich nicht.

Genauer gesagt habe ich die Marke Sennheiser ins Auge gefasst. Der HD 660S würde mich interessieren. Habe viel über die Sennheiser HD Reihe recherchiert und diverse Geräte (600, 650, 660S) immer wieder in den Top 3 bei diversen Rankings gefunden. Auch hier im Forum und in den Einsteiger-Guides wird die Serie oftmals empfohlen.

Zusammenfassung:
Was ist mir wichtig:

Hohe Auflösung, gute Räumlichkeit (um richtig in die Musik abdriften zu können), Bass, Mitten und Höhen sollten gleichwertig wahrnehmbar sein (wäre das dann neutraler Sound?), aber bei Bedarf sollte man auch Einstellungen vornehmen können (wäre das dann mit KHV möglich?)

Werde in Kürze einen neuen PC bekommen, möchte meine CD’s über den PC als Quellgerät abspielen.

1.Reicht ein guter KHV bzw. ist dann eine bessere Soundkarte als die On-Board Soundkarte überhaupt noch nötig?
2.Wenn ja, wäre es dann sinnvoll gleich eine gute Soundkarte einbauen zu lassen oder wäre eine gute externe Soundkarte sinnvoller?

Vor allem die Kopfhörer-Kette bereitet mir Kopfzerbrechen. Möchte da einfach das Maximum rausholen. Soooooo, der Beitrag ist jetzt ziemlich lange geworden, hoffe nicht zu lange. Freue mich auf eure Rückmeldungen, vielen Dank im Voraus.


[Beitrag von Blaubarschbube30 am 26. Dez 2018, 21:21 bearbeitet]
flyingscot
Inventar
#2 erstellt: 26. Dez 2018, 22:15
Wenn du wirklich an neutraler Wiedergabe Gefallen findest, wäre der HD600 auf jeden Fall den anderen beiden vorzuziehen. Der HD650 ist eher warm abgestimmt, etwas basslastiger und dezenter in den Höhen. Der HD660S soll dem HD650 ähnlicher sein als dem HD600.

Der HD600 und der HD650 sind nicht ohne Grund echte Klassiker und haben aufgrund ihrer "frühen Geburt" nicht das Preisniveau moderner Kopfhörer, beim HD660s hat Sennheiser aber etwas an der Preisschraube gedreht. Ich würde auf jedenfall sehr viel probehören! Vielleicht liegen dir diese drei Kandidaten gar nicht. Ich habe selber diverse Modelle, auch sehr viel teurere, probegehört bevor ich mich entschieden habe. Und mit probehören meine ich >>5 Stunden. Erst dann konnte ich entscheiden, ob sowohl Tonalität als auch Passform gut sind.

Bzgl. Vertstärker bleibe ich gerne beim technisch nachvollziehbaren Effekten. Mein HD650 z.B. hat eine recht hohe Impedanz von 300 Ohm mit einem sehr deutlichen Peak im Oberbassbereich. Das führt an hochohmigen Kopfhörerverstärkern zu einer recht deutlich aufgedickten Oberbasswiedergabe. Beim HD600 ist es ähnlich. Der HD660s ist da "gutmütiger" da er nur noch 150 Ohm Impedanz besitzt.

Wiedergabegeräte mit niederiger Ausgangs-Impedanz haben das Problem nicht, haben aber gerade bei mobilen Geräten z.T. nicht genug Spannung, um den Sennheisern genug Leutstärke zu entlocken.

Mein Tablet z.B. hat zwar eine niedrige Ausgangsimpedanz (gut!), aber kann meinen HD650 nur knapp unter Zimmerlautstärke verzerrungsfrei bespielen.
Bei Soundkarten kann man auch solche Effekte haben, hinzu können auch noch Störsignaleinstreueungen aus dem PC kommen.

Eine gute Möglichkeit sind diese kleinen DAC-KHVs z.B. von Fiio. Sie lassen sich per USB an PC, Tablet oder Smartphone anschließen. Sie fungieren dann als Soundkarte und Kopfhörerverstärker in einem.

Solche Geräte gibt es natürlich auch stationär, also teurer. Eine geringe Ausgangsimpedanz (<10 Ohm) und hohe Ausgangsspannung (oft als Leistungsabgabe für eine bestimmte Impedanz angegeben) haben eigentlich die meisten dieser Geräte.

Ich besitze hier aufgrund der Schnittstellenvielfalt den RHA Dacamp L1 und betreibe meinen HD650 damit.


[Beitrag von flyingscot am 26. Dez 2018, 22:42 bearbeitet]
oneforall
Stammgast
#3 erstellt: 27. Dez 2018, 11:01

Blaubarschbube30 (Beitrag #1) schrieb:
Vermutlich mag ich neutralen Sound, da ich die Musik gerne so höre, wie der Komponist bzw. die Band sich das fertige Werk vorgestellt haben mag. .


Wenn du dich als erstes mal von der Vorstellung trennst, dass das so ist, wird die Suche etwas einfacher. Denn in einem Tonstudio geht man ja den genau gegenteiligen Weg, nämlich wie kommt das beim Hörer an. Du hörst somit keine Interpretation des Künstlers, sondern die Interpretation deiner eigenen Vorstellung.
Immer wenn das nicht so ist gefällt dir auch das Ergebnis nicht.

Wenn du wirklich gut hören willst solltest du in den Verstärker das wenigste Geld reinstecken, denn so neutral wie nahezu jeder Verstärker spielt gibt es keinen KH.

Da kommen wir zu eigentlichen Punkt in der Vorstellung und Wahrnehmung.
Was ist bitte ein neutraler Hörer? Die Summe der Hörkurve des Aufnahmeleiters das Abhörgerätes des Aufnahmeleiters, die Hörkurve des Zuhörers und das Abhörgerätes Zuhörers als jemals neutral bezeichnen zu können ist eine Illusion. Auch wenn einige glauben sie sind die ultimativen Lauschkünstler hören sie nichts weiter als was ihnen gefällt. Man braucht sich doch nur die Frequenzkurven der KH anzuschauhen, da ist nahezu nichts neutral, sondern alles eine Interpretation.

Von meiner Seite hör dir den AKG K812an, da bekommst du viel KH fürs Geld und stecke maximal 100€ in einen KH Verstärker. Gefällt er dir nicht versuche die anderen hier hoffentlich folgenden Vorschläge anzuhören und selber zu differenzieren.


[Beitrag von oneforall am 27. Dez 2018, 11:12 bearbeitet]
moon1883
Stammgast
#4 erstellt: 27. Dez 2018, 12:46
Wenn Du Deinen PC zusammenbauen läßt, achte unbedingt darauf, leise Lüfter und ein leises Netzteil einbauen zu lassen. Wenn möglich, nimm eine passiv gekühlte Grafikkarte (es sei denn, Du willst spielen, dann wird das nicht ausreichen).

Große Lüfter mit niedriger Drehzahl sind gut, weil nahezu unhörbar. Kleine Lüfter mit hoher Drehzahl sind Nervensägen. Gerade deshalb, weil Du mit einem offenen Kopfhörer hören willst. Was nützt Dir der schönste Kopfhörer, wenn der Musikgenuss durch die Heulboje unterm Tisch verleidet wird?

Auch ich empfehle, das Budget zugunsten des KHs zu verschieben. Nachdem Sennheiser und AKG genannt wurden, sollte beyerdynamic als dritter traditionell nicht unerwähnt bleiben, z.B. DT 880, Amiron Home, DT 1990 - je nach Geschmack. Ob nun Sennheiser, AKG oder beyer Deinen Geschmack am besten treffen und bequem sind, mußt Du selbst herausfinden. Probehören ist gut.
Blaubarschbube30
Neuling
#5 erstellt: 27. Dez 2018, 19:23
Vielen Dank schonmal für eure bisherigen Antworten. Probehören hab ich als nächstes auf dem Plan, will mich jetzt nicht auf den Sennheiser HD 660S versteifen, werde jedenfalls auch die Modelle von AKG und Beyerdynamic antesten und vermutlich auch noch andere. Danke auch für den Tipp mit der Lüftung, werde das mit meinem Kollegen besprechen, damit es nicht zu laut wird. Habe nämlich schon auch vor darauf zu zocken :).

Was mich bezüglich hören am PC noch interssieren würde:

1. Würdet ihr mir eher zu einer Soundkarte (intern/extern) oder einem KHV raten, oder wäre gar beides sinnvoll? (Die ASUS Essence STX II Sounkarte dürfte laut einigen Tests die beste Soundkarte 2018 für Kopfhörer sein, sowohl für Gaming als auch Musik). Kostet ca. 200,- Euro. Das Teil hat auch einen Kopfhörerverstärker integriert und da ich eh nur über den PC hören will und mir gerade einen zusammenstellen lasse, wärs ja praktisch. Zocken will ich ja auch am PC. Was haltet ihr davon?

2. Bräuchte ich spezielle Kabel/Klinken für die optimale Soundübertragung? Die ganz normalen Klinken sind ja oft nicht so der Bringer, wären da verstärkte/vergoldete Stecker empfehlenswert oder ist das egal?
Poe05
Inventar
#6 erstellt: 28. Dez 2018, 02:12
Um einzelne Spuren hervorzuheben lohnt sich dann auch einen EQ zu installieren. Wenn Du die Musik eh über den Rechner steuerst, dann kann der KHV günstiger werden, da dieser dann diese „Spielerei“ nicht implementiert haben muss.
Mit dem Vorteil auch gleich den Kopfhörer den eigenen Hörvorlieben noch näher bringen zu können.
HugoBerg
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 28. Dez 2018, 03:06
Ein Tipp von mir, also aus eigener Erfahrung: Wenn mir ein Kopfhörer nicht gleich auf Anhieb oder spätestens nach drei Tagen klanglich zusagt, dann ändert sich das auch nicht mehr, da hilft auch ein teurer dac/khv oder Soundkarte nicht weiter. Und der Versuch sich an einen Klang zu gewöhnen der mir nicht zusagt klappt bei mir auch nicht; mag ich den Kopfhörer heute nicht, so ist es nach Wochen oder Monaten nicht anders: da mag ich den Kopfhörer genauso wenig.
flyingscot
Inventar
#8 erstellt: 28. Dez 2018, 20:38
@HugoBerg

Das ist bei mir auch so! Aber das gilt nicht andersherum: Ein mir anfangs gut gefallender Kopfhörer, kann nach längerem Hören doch "durchfallen".

Z.B. der AKG K812 ist bei mir erst nach div. Stunden aufgrund seines doch etwas unentspannten Hochtonbereich durchgefallen. Räumlichkeit, Bass und der Sitz fand ich echt gut...

Beim HD650 hab ich sofort gemerkt, dass er sowohl am Tablet als auch am AVR schlecht angetrieben wird. Bei ersterem gute Tonalität aber ab Zimmerlautstärke sehr stark ansteigender Klirr des schwächelnden Köpfhörerausgangs (-> zu wenig Spannung bzw. Leistung). Beim AVR war die Oberbassbetonung deutlich wahrzunehmen (-> hochohmiger KHV-Ausgang zusammen mit dem Impedanzverlauf).

Testweise habe ich daher gleich einen DACAMP gekauft, und siehe da, beide Probleme waren weg! Der RHA Dacamp ist allerdings in der Tat "zu teuer". Es tut auch ein einfacher <100 Euro. Nur wenn man einen Toslink, Line und USB-Eingang braucht, wirds schon eng. Und ich bin echt ein Fan von dem Bass und Höhenregler geworden!

Nach div. weiteren Hörstunden mit dem HD650 und HD600 zum Vergleich hab ich den HD650 dann behalten.

In Konkurrenz waren auch noch Beyerdynamic T1.2, AKG K812, Audeze LCD2, Oppo PM2, Oppo PM1 und der Sennheiser HD700. Es hat also quasi der billigste gewonnen...bis auf die Zusatzanschaffung des DacAmps...


[Beitrag von flyingscot am 28. Dez 2018, 20:56 bearbeitet]
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