Baubericht Korona mit Excel Koax

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PureAudio
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jul 2010, 20:30
So, nach langer Bauzeit möchte ich euch meine brandneuen Korona mit Seas Excel Koaxialwandler und Passivmembran vorstellen.

Die Entstehung
Eigentlich war und bin ich mit meinen VIB 170 AL KE sehr zufrieden. siehe: http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-17150.html Aber wie es so ist, man sehnt sich nach besserem, vor allem die räumliche Darstellung gefiel mir nicht so gut. Zur Aufbesserung des Bassbereiches habe ich mir damals den phänomenalen Disub 12/2 dazugebaut und bin mit dem Ergebnis bis heute zufrieden, dazu aber später mehr. Jedenfalls musste mal wieder was getan werden und so entstand, auch aufgrund des guten Bausatz-Angebotes bei Intertechnik die Korona von Herrn Timmermann in „High End“ Ausführung

Die Idee
Es ging ja im Grunde genommen nur um den Nachbau des Lautsprechergehäuses wie in HobbyHifi beschrieben. Die Maße habe ich bei gleichem Innenvolumen leicht variiert, da ich 28mm Multiplexplatten und zusätzlich Innenverstrebungen (eigentlich bei der Plattenstärke unnötig) verwendet habe. Der abgetrennte Bereich für die voluminöse Weiche wurde sehr klein, was eine spezielle Konstruktion der Weichenplatine nach sich zog. Der Deckel sollte im Stabdesign die beiden Seiten verbinden und schließlich die Front von einer schönen Steinplatte abgeschlossen werden, damit keine Kanten sichtbar sind.


Der Rohbau


Entwurf der Weiche

Die Probleme
Eine kleineres Problem ergab sich daraus, das das vorhandene Holz nur für zwei Seitenteile reichte. Also entschloss ich mich auf den Seiten, die die Passivmembran tragen die Holzplatten einmal zu stoßen und die Fuge mit weißem Alcantara zu kaschieren. Somit war dann auch mein Materialmix Holz/Stein/Stoff wieder perfekt.
Weitaus größere Sorgen bereitete mir das einsetzen des Lautsprechers in die Steinwand. Wie schon im Baubericht zur Korona in HobbyHifi geschrieben gestaltet sich das Schrauben in Naturstein äußerst problematisch, erst recht bei den filigranen Stegen der Seas Chassis. Aus diesem Grund war mein Gedanke den Schallwandler einfach auf eine 19mm Schallwand aufzuschrauben (ohne einzufräsen), und die Steinplatte mit dem entsprechenden Ausschnitt davor zu setzen. Da jedoch der Korbrand ca. 5mm, der Stein jedoch 10mm dick ist, müsste das Chassis noch auf einen 5mm breiten Ring aufgesetzt werden, damit es bündig abschließt. Mit solch einer Konstruktion würde man aber nahezu alle Belüftungsmaßnahmen unterbinden und dem rückwärtigen Schall große Widerstände in den Weg legen. Die Lösung war ein abgestufter Ring aus kunstharzgebundener Gewebeplatte. Der Vorteil dieses Materials liegt in der einfachen Bearbeitung mit Holzwerkzeugen, jedoch gleichzeitig enormer Festigkeit. Außerdem konnte ich die Löcher für die Chassisbefestigung als Gewindeloch ausbilden, was die Montage vereinfacht.


sehr staubig...


sehr effektiv...

Der Bau
Hier fasse ich mich kurz, wie immer jede Menge Staub und Leim und naja wie man Kisten verleimt wisst ihr ja schließlich alle.


wohl dem der mehr Schraubzwingen hat als ich


es ist bereits Frühjahr

Das Finish
Vor dem Ankleben der Steinfront ist der Korpus nach endlosen schleifen 3x mit Capadur Parkett und Siegellack gerollt wurden – sehr zu empfehlen

Der Sockel
…musste natürlich auch noch drunter, da der Lautsprecher optisch „schweben“ sollte. Über 3 Silent Blöcke ist der Korpus mit dem 10 kg schweren Sockel verbunden, der im Übrigen aus der unbearbeiteten Steinplatte der Boxenfront besteht


gleiche Höhe sollte schon sein

Der Klang
Das wichtigste wie klingen die zierlichen Boxen nun. Der Materieleinsatz ist ja schon wesendlich höher als bei den VIB 170 AL KE. Allein in der Weiche schlummern schon 200 Öre – schon deshalb muss das Teil besser sein. Zuerst einmal der Bass, der ist wirklich abartig. Die 29 Hz bei -3 db sind schon gewaltig. Durch die Passivmembran auch sauber und kontrolliert, das kann die VIB nicht so gut, obwohl die einen 17er hat. Der Mittelton ist ausgesprochen harmonisch vor allem bei klassischer Musik. Der Hochton ist bei der VIB ein Stück weit ausgewogener, was für die überragende Keramikkalotte von Visaton spricht.
Zudem ist auch das Rundstrahlverhalten besser. Hier hat es das Koaxialprinzip naturgemäß etwas schwerer. Trotzdem fügt sich die Excel-Kalotte schön in das Klangbild ein.
Der gravierendste Unterschied ist der wesendlich geringere Wirkungsgrad der Korona. Kaum zu glauben was für ein Unterschied zwischen 81 dB und 84 dB besteht. Da muss ich den Verstärker wesendlich weiter aufdrehen, um dieselbe Lautstärke zu erreichen. Wenn es also um Dynamik geht, ist die VIB im Vorteil.


Fertig!


...

Mein Fazit
Die Korona fasziniert vor allem mit Räumlichkeit und präzisen Bass und ist in seiner Gesamtheit sehr Harmonisch. Wenn der Verstärker potent genug ist, sind auch höhere Lautstärken kein Problem. Die VIB mit Bassunterstützung ist nicht so weit weg wie ich dachte, im Ganzen nicht so ausgeglichen, jedoch im Hochtonbereich überlegen.

So das war nun mein Beitrag um das Sommerloch zu stopfen…..

PureAudio


[Beitrag von PureAudio am 16. Jul 2010, 22:26 bearbeitet]
trxhool
Inventar
#2 erstellt: 16. Jul 2010, 20:37
Mahlzeit

Einfach schick !!!

Gruss TRXHooL
GREichi
Stammgast
#3 erstellt: 16. Jul 2010, 20:42
Schöner Baubericht und schöne Boxen!
Frage: Gibt es das Holz welches Du für den Deckel verwendet hast zu kaufen oder ist das selber verleimt?

Grüße und viel Spaß weiterhin beim Musikhören,
Günther
lui551
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Jul 2010, 22:28
Respekt


So das war nun mein Beitrag um das Sommerloch zu stopfen…..


Da hast du bei mir in jedem Fall mehr erreicht als die derzeitige Regierungskoalition

Lutz
rspam
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Jul 2010, 06:04
Hier ist meine Version der Korona. Die Passivmembran befindet sich auf der Rückseite. Das Gehäuse wird nach oben hin breiter, ich finde es sieht so etwas flotter aus.

Mein Klangeindruck: gute Räumlichkeit, bei höheren Lautstärken klingt es etwas angestrengt. Die Membran bewegt sich schon heftig und der HT "sieht" eine bewegte Schallwand. Vielleicht ist das der Grund.

Grüße
Rainer



[Beitrag von rspam am 17. Jul 2010, 06:07 bearbeitet]
Demon_Cleaner
Inventar
#6 erstellt: 17. Jul 2010, 18:05
schöne arbeit.

wie hasten das loch in den stein bekommen? mit was hast du holz und stein verklebt, epoxy?
PureAudio
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Jul 2010, 21:22
@GREichi

Der Deckel ist aus einzelnen Abschnitten zusammengeleimt. Zusammen mit dem Seitenwänden sollte ja eine einheitliche Oberfläche entstehen. Zum Glück waren bei 28 mm Plattenstärke nicht all zuviele Streifen notwendig.

@Demon Cleaner

Die Steinform habe ich natürlich selbst nicht so hinbekommen. Da hatte ich profesionelle Hilfe. Der Stein wurde mit der WaterCut Technologie ausgeschnitten. Muss man sich wie eine CNC Maschine vorstellen nur anstelle des Fräsers ein Wasserstrahl mit irre viel Druck. Die können dir nahezu alles schneiden, weil fast keine Wärme entsteht. Ist also egal ob Granit, Stahl oder Deutsche Markenbutter, auch 3dimensionale Formen sind möglich.
Den Sockel habe ich aber selbst bearbeitet, also gebohrt und die Auflagen für die Silent Blöcke geschliffen. Der Stein ist Theumaer Schiefer, der lässt sich erstaunlich einfach bearbeiten
aufgeklebt wurde das ganze mit diesem Wundermittel:


rechte Kartusche für nichtsaugende Untergründe
DavidH83
Stammgast
#8 erstellt: 19. Jul 2010, 12:49
(beides) sehr schöne Lautsprecher!

Es steht nicht zufällig eine davon in Berlin, so dass man sie mal anhören könnte?!

Ich würde gern mit dem SEAS-Coax einen geschlossenen, halbaktiven 3-Wege-LS bauen und fänd' es super ihn vorher mal hören zu können.

Gruß
David
Velocifero
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 20. Jul 2010, 21:08
Hi,

der Koax läuft in 12 l CB bis zu einer unteren -3dB-Punkt von ~60 Hz. Wenn man auf das letzte Quentchen im Tiefbass verzichten kann, ist das durchaus ausreichend um normal Musik zu höhren.

Mit zusätzlicher Bassunterstützung könnte der Koax auch ein kleineres Gehäuse bekommen und die Ankopplung an den Bass höher erfolgen.

Wichtig ist hier besonders, was die Weiche daraus macht.


[Beitrag von Velocifero am 20. Jul 2010, 21:09 bearbeitet]
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