Umbau/Nachbau eines B&W DM2a Lautsprechers

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trickyKW
Neuling
#1 erstellt: 25. Feb 2024, 16:07
Hallo an alle erfahrenen Frickler hier im Forum!

Ich heiße Karsten und bin neu hier im Hifi-Forum, in der Hoffnung, Hilfe zu meinem etwas ungewöhnlichen Anliegen zu finden...
Vor einigen Jahren habe ich in der Bucht in Holland ein Paar britische Lautsprecher von 1972 erworben, die DM2a von 1972. Zunächst war ich von diesem britischen Monitor etwas enttäuscht, habe über die Jahre aber festgestellt, dass die Qualität der Wiedergabe dieses Lautsprechers enorm von der Qualität der Hifi-Kette abhängt (was vermutlich bei vielen Lautsprechern der Fall ist).

Ich habe nun viele andere, auch neue Lautsprecher, ausprobieren dürfen und krame diese schweren, alten Kisten immer wieder aus'm Schrank, da sie etwas leisten, was mir bei anderen Lautsprechern fehlt.
Sie harmonieren sogar mit meinem 12 Watt Röhrenverstärker, obwohl sie, wie ich meine, nicht besonders wirkungsgradstark sind.

Bei den Lautsprechern handelt es sich streng genommen um ein zwei-Wege Konzept, obwohl drei Chassis verbaut sind: Ein Super-Hochtöner von Coles, ein Celestion Hochtöner und ein B&W Tiefmitteltöner. Der Bass wird durch ein Transmissionline-Konzept verstärkt, was ich für die Breite der Box recht ungewöhnlich finde und so auch noch bei keiner anderen Box gesehen habe.
Da der Lautsprecher sehr alt ist, werden einige Parameter bei der Wiedergabe nicht mehr hinhauen, ich vermute auch, dass die Super-Hochtöner bereits defekt sind. Die Tiefmitteltöner musste ich beide ausschrauben und umdrehen, da der schwere Magnet den Korb nach unten verzieht, so dass die Spule bereits den Magneten berührt hat.

Meine Idee wäre, die Schallwand durch einen Eigenbau zu ersetzen, in dem neue Treiber, z.B. aus der Seas Exotic Serie zum Einsatz kommen. Die Frequenzweiche müsste dann natürlich auch erneuert werden...
Meine Frage wäre nun: Welche Kenndaten des Tiefmitteltöners müssten mit dem Original von B&W übereinstimmen, damit das Transmissionline-Konzept noch wie erdacht hinhaut?
Macht solch ein Projekt aus Eurer Sicht überhaupt Sinn?
Ich bin völlig unerfahren im Lautsprecherbau, dies wäre mein erstes Projekt.

Vielen Dank schonmal im Voraus für Eure Antworten!

Karsten
wurzeli
Stammgast
#2 erstellt: 25. Feb 2024, 17:02
Hai


Macht solch ein Projekt aus Eurer Sicht überhaupt Sinn?
Ich bin völlig unerfahren im Lautsprecherbau, dies wäre mein erstes Projekt.

Was Du vorhast kommt einer völligen Neukonstruktion gleich.
An so etwas wagt man sich wenn man mehrere Jahre bis Jahrzehnte an Lautsprecherfrickeleien auf dem Buckel hat.

Hier ist noch so ein Vorhaben:
http://www.hifi-foru...read=1247&postID=2#2
stoneeh kann das klasse erklären

Gruß
trickyKW
Neuling
#3 erstellt: 25. Feb 2024, 19:48
Hallo wurzeli,

vielen Dank für Deine ehrliche Antwort!
Damit werde ich den Gedanken doch eher verwerfen...

Was würdest Du an meiner Stelle tun?
Meinst Du ich finde noch einen Fertiglautsprecher, der an den Klang dieser alten britischen Monitore rankommt?

Betreibst Du auch eine kleine Röhre?
Welchen Lautsprecher kannst Du empfehlen? Hatte schon an Breitbänder gedacht, das wäre vielleicht auch etwas als erstes Selbstbau-Projekt...

Gruß
Karsten
wurzeli
Stammgast
#4 erstellt: 26. Feb 2024, 09:38

Fertiglautsprecher, der an den Klang dieser alten britischen Monitore rankommt?

Die wenigsten Fertiglautsprecher besitzen einen geraden Frequenzgang d.h. sie sind "gesounded"
zudem müsste der Einsatz einer Röhre jenen noch weiter verbiegen da i.d.R. eine Impedanzkorrektur beim LS fehlt
Evtl. fährst du auf diesen Sound ab.

Mit ansatzweise überschaubarem Budget, Blut, Schweiß und Tränen lassen sich im Selbstbau
Ergebnisse erzielen die im Fertigboxenbereich nur im unbezahlbaren Bereich zu finden sind.

Ein kleiner Breitbänder im möglichst unkomplizierten Gehäuse ist ideal als Erstprojekt um Erfahrungen zu sammeln,
zu staunen was so ein Winzding leistet und später z.B. als Schreibtischmonitor zu verwenden.

Meine 300B Endstufen sind Hochpassgefiltert und treiben nur den Mittelhochtonbereich an
die Bässe hängen an separaten Digitalendstufen
von daher habe ich keine Probleme mit fehlender Leistung.

Hochwirkungsgradbreitbänder mit großer Membranfläche und angekoppeltem Backloaded-Horn
sind riesige Kisten die keinen Tiefbass liefern.
Sowas kann Spaß machen ist aber nichts für mich.

Große Membranflächen mit geringem Gewicht bringen Wirkungsgrad.
Ein 38er Bass in Bassreflexkiste und ein Hörnchen oder AMT drüber wäre ideal für leistungsschwache Verstärker.
Impedanzkorrektur beim Einsatz von Röhrchen ist Pflicht.

Gruß
trickyKW
Neuling
#5 erstellt: 26. Feb 2024, 22:49
Vielen Dank wurzeli, Du hast mir sehr geholfen!

Dann wage ich mich einfach mal an ein kleines, einfaches Breitband-Projekt heran und fange an, Erfahrungen zu sammeln...kannst Du einen Lautsprecher empfehlen? Was hältst Du von der "vielbeschworenen" LePetit?

Gruß
Karsten
wurzeli
Stammgast
#6 erstellt: 27. Feb 2024, 11:33

Was hältst Du von der "vielbeschworenen" LePetit?

Eine riesige Kiste in die man ein dutzend verschiedene Chassis schrauben und das noch ohne Weiche?
das ist kokolores
aus so einem Ding kommt sicher auch Musik raus - irgendwie
aber das ist ein Bastelprojekt für den Kindergarten nach dem Motto "... und es funktioniert doch"

ich dachte eher an etwas aus seriöser Quelle mit Dokumentation was da funktioniert, wie es funktioniert
und mit vorhandenen Messprotokollen, das gestattet Einblicke in die Thematik

z.B.:
https://www.lautsprechershop.de/hifi/subito.htm
oder ganz winzig
https://www.lautsprechershop.de/hifi/femto.htm

Gruß
trickyKW
Neuling
#7 erstellt: 27. Feb 2024, 23:24
Danke für den Tip Wurzeli!

Was hältst Du von folgendem Lautsprecher, könnte vom Wirkungsgrad her eher zu meinem SE Röhrenverstärker passen:

https://www.lautsprechershop.de/hifi/flat_8.htm

Gruß
Karsten
wurzeli
Stammgast
#8 erstellt: 28. Feb 2024, 10:17
Im Großen und Ganzen sehen die gut aus
die Auslegung eines Teils des Reflexkanals als Lochraster halte ich allerdings für Quatsch
durch die stark vergrößerte Oberfläche wird die Reibung unnötig erhöht und damit der Ertrag an Bass vermindert.

Ein umdesignen zu Loch oder Schlitz ist nicht ohne Messungen möglich
da die direkt dahinter liegenden Bretter ebenfalls mehr oder weniger zum Reflexsystem gehören.

Die Lochrasterherstellung ist ebenfalls etwas kritisch
minimale Änderungen im Durchmesser oder anfasen ändern den Querschnitt stark.

Wenn du damit leben kannst ist es, bis auf die nicht unerhebliche Größe,
ein durchaus brauchbares Anfängerprojekt.

Gruß
audio.novize
Stammgast
#9 erstellt: 28. Feb 2024, 12:17
P.S.
Für das Chassis gäbe es auch noch andere Konzepte, z.B. als Horn oder TQWT, siehe etwa bei Hifi-Selbstbau oder bei Blue Planet Acoustic.
trickyKW
Neuling
#10 erstellt: 29. Feb 2024, 14:11
Danke für Eure Antworten!

Dann werde ich mich mal an die Arbeit machen :-)
Ich werde berichten, was und ob ich überhaupt etwas zustande gebracht habe...

Gruß
Karsten
wurzeli
Stammgast
#11 erstellt: 29. Feb 2024, 14:19
Wir sind zuversichtlich
auch wenns scheiße aussieht, der Sound wird bestimmt toll
achgila
Stammgast
#12 erstellt: 29. Feb 2024, 21:42
…sofern du nur die Schallwand ersetzen möchtest. Schau diese Boxmal an
kboe
Inventar
#13 erstellt: 29. Feb 2024, 21:51
Die Nimrod von Visaton ist mit dem Ziel eines "englischen" Sounds entwickelt worden.
Hab sie nicht gehört, kann also zum Klang nix sagen.
https://www.visaton..../3-wege-boxen/nimrod
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