Warner Classics hört auf

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Miles
Inventar

#1 erstellt: 07. Jun 2006, 01:09

Laut einer Meldung des Musikmagazins Gramophone wird Warner Classics keine neue Aufnahmen mehr produzieren. Nur noch der bestehende Backkatalog (mit unter anderem Teldec und Erato) wird weiter vermarktet.

June 2 2006

Warner Classics to cease, in essence, as an active label

In a move that has surprised the classical record industry as much as the people involved, Warner Classics has, in essence, ceased to be an active record label.

Matthew Cosgrove, who has steered Warner Classics and created a respected niche label that has attracted musicians of the calibre of mezzo Susan Graham, pianists Pierre-Laurent Aimard and Nikolay Lugansky, conductors Daniel Barenboim and Sakari Oramo, had left the company (and it is thought that he will be announced at the new Vice President of A&R at Deutsche Grammophon within the next few days).

Warner Music made a substantial investment in classical music under the leadership of Ramon Lopez in the 1990s, building on the impressive legacies of the French Erato label and the Teldec label in Germany. When the company downsized its classical division, Cosgrove was given the brief to revive the company with a greatly reduced staff (indeed, his team was smaller than at many independent companies). His recordings have consistently garnered critical acclaim and have balanced often inspired 'core' classical projects with explorations of the more arcane areas of the repertoire (two discs of the music of John Foulds have been particularly well received, both being named Gramophone Editor's Choices and both featuring in the short lists for the Classic FM Gramophone Awards).

Warner Classics is being rolled into Rhino, Warner's reissue division, though it is unclear at the moment of the parent company's ambitions in the classical music world. This move by Warner reduces the so-called majors in the classical record arena to just EMI, Universal and Sony-BMG.

James Jolly, The Gramophone, editor-in-chief

http://www.gramophon...2569&newssectionID=1

[Beitrag von Miles am 07. Jun 2006, 01:11 bearbeitet]

Hüb'
Moderator

#2 erstellt: 07. Jun 2006, 07:07

Hi!

Traurige Nachricht.
Anscheinend stehen die Anstrengungen die man/Warner für Neuproduktionen unternehmen muss in keinem Verhältnis zur im Vergleich zu anderen Produktionen (Popmarkt) entstehenden Rendite.
Bleibt die Hoffnung, dass der Backkatalog schön billig verramscht wird.

Grüße

Frank

[Beitrag von Hüb' am 07. Jun 2006, 07:10 bearbeitet]

Kreisler_jun.
Inventar

#3 erstellt: 07. Jun 2006, 09:32

Hüb' schrieb:

Bleibt die Hoffnung, dass möglichst viel davon durch Lizenzen u.ä. erhältlich bleibt! Das Aufgehen der mittelgroßen Plattenfirmne in riesigen Multi-Konzernen hat sich in fast allen Fällen als schlecht erwiesen. Diesmal geht es um eine große Zahl epochemachender Aufnahmen, besonders älterer und französischer Musik, die seinerzeit bei Erato und Telefunken "Das Alte Werk" erschienen sind. Ebenso haben sie wenigstens Teile des "Nonsuch"-Kataloges, besonders moderne und amerikanische Musik. Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass ein guter Teil davon in den Archiven verschimmelt.

viele Grüße

JK jr.

sound67-again
Gesperrt

#4 erstellt: 07. Jun 2006, 09:53

Traurig genug, aber war abzusehen.

Die Zukunft im Klassikmarkt gehört den "Independents".

Hüb'
Moderator

#5 erstellt: 07. Jun 2006, 13:31

Kreisler_jun. schrieb:

Bleibt die Hoffnung, dass möglichst viel davon durch Lizenzen u.ä. erhältlich bleibt!

Hat Brilliant schon mal Aufnahmen aus dem Warner-Katalog wiederveröffentlicht?
Der Bruckner-Zyklus von Inbal würde mich bspw. ebenfalls reizen.

Grüße

Hüb'

op111
Moderator

#6 erstellt: 07. Jun 2006, 15:03

Hallo zusammen,

Hüb' schrieb:

Hat Brilliant schon mal Aufnahmen aus dem Warner-Katalog wiederveröffentlicht?

Firmen wie Brilliant etc. sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die drücken die Preise doch in kaum noch profitable Bereiche.

Franz

Hüb'
Moderator

#7 erstellt: 07. Jun 2006, 15:23

Hallo Franz!

Ich sehe das Problem nur dort, wo Brilliant den Indis in die Quere kommt. Den Majors mit ihrer Produktpolitik kann es ruhig an den Kragen gehen - solange deren Einspielungen verfügbar bleiben.

Grüße

Hüb'

op111
Moderator

#8 erstellt: 07. Jun 2006, 16:00

Hallo Frank,
ich sehe nur das Problem, daß der Durchschnitts-Klassikhörer immer konservativer, weniger neugierig wird und mit dem Kernrepertoire (Alle Neune, 32Sonaten, Zauberflöte und Aida ...) 1720 bis ca. 1910 auskommt.
Warum sollte er sich dann z.B. einen teuren Gergiew-Tschaikowsky kaufen, wo es doch Muti bei Brilliant in Dutzend billiger gibt (noch billiger als Eloquence, Naxos, EMI-Nipper, GROC ...) mit dem man sich auch ein zutreffendes Bild der Werke machen kann?

Gruß
Franz

Hüb'
Moderator

#9 erstellt: 07. Jun 2006, 16:05

Hi!

Die Experten und Freaks wie wir (:D) werden auch weiter ihre bevorzugten Interpreten kaufen - nur dies vielleicht zu einem günstigeren Preis bei einem Indie-Label.
Der Durchschnittsklassikhörer kauft doch schon jetzt eher im Discounter (100 Meisterwerke...) oder bei Naxos - so denn es ihn überhaupt noch gibt.

Grüße

Hüb'

op111
Moderator

#10 erstellt: 07. Jun 2006, 16:15

Hüb' schrieb:

Die Experten und Freaks wie wir (:D) werden auch weiter ihre bevorzugten Interpreten kaufen - nur dies vielleicht zu einem günstigeren Preis bei einem Indie-Label.

.... oder bei J§$ba im Sparabo zu nur 4,99