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Histrorische Aaufnahmen+A -A |
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Autor |
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mefisto
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 13. Jun 2004, 10:32 | |
Wer sammelt vordergründig Aufnahmen zwischen 1940 und..(heute werden ja schon Aufnahme der 80-er Jahre als historisch bezeichnet).Guido würde sich über Antworten freuen.
[Beitrag von mefisto am 13. Jun 2004, 10:33 bearbeitet] |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 13. Jun 2004, 12:17 | |
Hallo, Also ich sammle das nicht vordergründig, sondern nur dann wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, also vorwiegend bei Stimmen. Ich würde übrigens vorschlagen wir teilen die Threads sinnvoll ein, das wäre in diesem Fall ca 1926-1950, das wäre die "Elektrische Schellack-Ära", die sich durch ein gerade noch akzeptables Klangbild, vor allem ab ca 1936, der Einführung des Tonbandes auszeichnet.(vor allem bei Solostimme und kleinem Ensemble) (Weitere Historische Bereiche wären, jene der akustischen Aufnahmen (ca 1900-1925) und jener, welcher heute "Edles Mono" bezeichnet wird (ca 1950-1957/59)Hier ist in der Regel bereits der volle Frequenzumfang vorhanden, lediglich der Stereoeffekt fehlt. Der Rauschpegel ist bei etlichen dieser Aufnahmen "unter" jenem der ersten Stereo-Aufnahmen. Ab ca 1960 würde ich das Wort historisch (im Sinne von "Historischer Klang") nicht mehr gebrauchen. Nun wieder zurück zum Zeitraum um 1940. In jener Zeit war der Frequenzbereich scho ganz ordentlich, leider auch das Rauschen. Unselige Tontechniker und "Restauratoren" glaubten etwas Wesentliches zu verbessern, wenn sie des Rauschen unterdrückten. Das Ergebnis war aber, daß auch spezielle Klangfarben, die am Original durchaus vorhanden waren, unterdrückt wurden. Zu den IMO unverzichtzbaren Aufnahme aus jener Zeit zählen die Schubert und Loewe-Aufnahmen mit Hans Hotter. Ausgezeichnet und nicht substituierbar auch die kristllklare engelsähnliche Stimme von Karl Erb (hab ich nicht auf Cd lediglich auf LP). Ein Schubert Liederabend aus dem Jahre 1936. Auch Peter Anders ist in meiner Sammlung vertreten, teils als "Stimmportrait", ebeso mit der "Winterreise aus den späten 40ern, jetzt kostengünstig auf DGG-Eloquence wiederaufgelegt.Für alle Jungen: Peter Anders war einer der berühmtesten Tenöre der 30er bis 50er Jahre, unter anderem ein hervorragender Tamino. 1954 kam er bei einem Autounfall ums Leben. Auch an der der Beecham-Zauberflöte führt (für mich) kein Weg vorbei. (Roswaenge, Lemnitz, Hüsch, Berger Strienz) Ich besitze die Naxos-Version. Man kann anhand dieser alten Aufnahmen sehr gut erkennen, daß die Sänger der Vergangenheit vielleicht nicht unbedingt technisch "besser" sangen, im Gegenteil, daß sie aber sehr wohl "charakteristische" Stimmen und individuelle Techniken hatten, die sie "unverwechselbar" und "unwiederholbar" machten. Spezaltreads im Stile jenes von mir begonnen Threads über Caruso wären sicher nicht uninteressant, aber man sollte hier behutsam beginnen, da wir hier derzeit AFAIK noch zu wenige potentielle Interessenten hier im Forum haben. Da nur wenige Neulinge den Thread "Wie kam ich ins Klassik-Forum?" mit Beiträgen ergänzen, ist es sehr schwierig zu sehen, welch Beiträge von uns als "Lockmittel" hier zu posten, erfolgreich waren... Gruß aus Wien Alfred |
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drbobo
Inventar |
#3 erstellt: 22. Jun 2004, 00:43 | |
Hallo vordergründig sammle ich zwar keine Historischen Aufnahmen, allerdings gibt es nicht nur einmalige Sänger, deren Aufnahmen man unbedingt kennen oder besitzten sollte, sondern auch andere Ausnahmekünstler, deren Interpretation einen echten Meilenstein in der Musikgeschichte darstellt. Beispiele finden sich z.b. in den älteren Threads zu den Pianisten. Die Klangtechnische Einschränkung sollte nicht überbewertet werden, allerdings scheiden sich hier häufig die Geister ;-) gruss drbobo |
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itzi
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 22. Jun 2004, 09:56 | |
Hallo, ich sammele regelmäßig historische Aufnahmen, da einige davon singuläre musikalische Interpretationen darstellen. Zu meinen Lieblingsaufnahmen zählen diese mit W. Furtwängler (1940-1945) mit Beehtoven, Schubert und Bruckner. Nach dem Kriege hat der von vielen ungerechten entnazifizierungs-Maßnahmen geplagte Furtwängler nur selten diese interpretatorische Höhen ereicht. Aber auch die Aufnahmen der Beethoven Sonaten mit Arthur Schnabel und diese mit Schubert Liedern (P. Anders) dürfen meiner Meinung nach in keiner Klassiksammlung fehlen. Gruß Itzi |
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Astrid
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 22. Jun 2004, 10:17 | |
Hallo itzi, mich würde interessieren, was Du mit den
meinst, denen Furtwängler sich unterziehen mußte. Da Du schreibst, er sei "geplagt" gewesen, will Dein "ungerecht" vermutlich nicht sagen, er hätte gar nicht entnazifiziert werden dürfen? Was aber dann? Mit interessierten Grüßen Astrid |
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itzi
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 22. Jun 2004, 10:31 | |
Hallo Astrid, ich würde dir den Film von Istvan Szabo "Taking Sides. Der Fall Furtwängler" empfehlen. Dort wird die von mir angesprochenen Problematik diskutiert, dort bekommst du auch Antwort auf deine Frage. Meiner Meinung nach, ist Furtwängler, zum Unterschied vom "Wunder Karajan", nie ein Nazi gewesen, auch kein Mitglied der NSDAP!! Viele Grüße Itzi |
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Astrid
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 22. Jun 2004, 11:17 | |
Hallo itzi, ich habe den Film zwar nicht gesehen, aber darüber gelesen. Nun zeigt ein Film die Wirklichkeit ja so, wie sie der Regisseur sieht; nicht zu Unrecht heißt er ja "Taking Sides". Wie aber siehst Du sie? Furtwängler hat sich doch in jedem Fall bereitwillig benutzen lassen, was bei einem Menschen mit derartiger Außenwirkung eine äußerst kritische Auseinandersetzung - also auch "Entnazifizierung" - meiner Ansicht nach unumgänglich macht! Grüße, Astrid |
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itzi
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 22. Jun 2004, 12:15 | |
Hallo Astrid, das ist das Einzige, was man ihm vorwerfen kann. Er hat sich benutzen lassen, war aber in keinster Weise systemkonform. Die NS-Ideologie hat er nie geteilt! Er hat das Leben mehrerer judischen Künstler gerettet. Furtwängler glaubte, vielleicht aus purer Naivität, dass er durch sein Bleiben in Deutschland, am besten der deutschen Kunst dienen kann. Ein fataler Fehler!! Ich würde dir trotzdem empfehlen dir den Film, oder zumindenstens das Theaterstück an zu sehen. Gruß Itzi |
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Astrid
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 22. Jun 2004, 13:08 | |
Hallo itzi, dieses "Einzige" ist aber entscheidend! Nach außen hat er schon einen weitgehend systemkonformen Eindruck vermittelt. Letzten Endes muß man hier natürlich die Frage nach der Verantwortung des Künstlers in der Gesellschaft stellen - die ich persönlich bejahe, woraus für mich resultiert, daß Furtwängler sich schuldig gemacht hat. Übrigens:
Das glaubst Du, es mag auch so sein - als unerschütterliche Tatsache möchte ich es aber nicht stehenlassen! Auf jeden Fall hat mich Dein Beitrag angeregt, mich mit diesem interessanten Thema näher zu beschäftigen. Sollte sich mal die Möglichkeit ergeben, werde ich mir auch den Film sicher ansehen! Grüße von Astrid |
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mefisto
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 22. Jun 2004, 13:23 | |
Man kann über Furtwängler denken, was man will;wenn er Nazi gewesen wäre, hätte er sich den ihm bekannten Verfolgten bestimmt anders verhalten.Über Karajan´s NSDAP-Mitgliedschaft wird kaum ein Wort verloren, aber Furtwängler als Nazi abzustempeln finde ich derart unverschämt gegenüber diesem großen Dirigenten, der gegen die Vorwürfe nicht mehr Stellung beziehen kann.Gruß Guido. |
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op111
Moderator |
#11 erstellt: 22. Jun 2004, 13:35 | |
mefisto:
Hallo zusammen, direkt hat das hier soweit ich's erkennen kann, niemand behauptet, m. W. wäre das wohl auch falsch. Die Gegenseitige Abneigung zw. Furtwängler und der damaligen Führungselite wurde ja m.W. beiderseits bekundet. Der propagandistische Aufbau des W.F.-Konkurrenten ("Wunder") Karajan ergibt auch nur so einen Sinn. Es gibt übrigens auch eigene Furtwängler, Böhm und Karajan-Threads in denen einiges dazu stehen mag. (Suche) Gruß, Franz |
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Astrid
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 22. Jun 2004, 13:48 | |
Hallo Guido, Franz ist mir schon zuvorgekommen: Daß Furtwängler ein Nationalsozialist gewesen sei, hat eigentlich niemand hier behauptet. Nichtsdestotrotz kann er sich schuldig gemacht haben. Was Karajan betrifft, so meine ich doch, daß er zumindest nach seinem Tod in dieser Hinsicht stark diskutiert worden ist. Die Idee, man dürfe über Menschen, weil sie "gegen die Vorwürfe nicht mehr Stellung beziehen" können, nicht öffentlich nachdenken, ja, das sei sogar "unverschämt", finde ich, gelinde gesagt, merkwürdig. Grüße, Astrid |
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