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Bartok: Violinkonzert Nr. 2+A -A |
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Autor |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 18. Apr 2006, 08:33 | |
Welche Aufnahme dieses Konzerts würdet ihr mir empfehlen? Ich kenne die ältere auf Vinyl mit Perlman und Previn; und eine neuere auf CD mit Midori und diesem Inder (Der Name ist mir just in diesem Augenblick entfallen). Die Solisten sind über jeden Zweifel erhaben, nur das klangliche Ergebnis der Aufnahmen ist unbefriedigend: Zurücknahme des Orchesters an lauten Stellen und oftmals nur leise murmelnd im Hintergrund zu vernehmen. Ein klares Missverständnis der Funktion des Orchesters in diesem Stück, wo es deutlich mehr als nur Begleitfunktion hat, um es vorsichtig auszudrücken. Gespannt auf eure Anworten wartend VG SV |
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s.bummer
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 18. Apr 2006, 18:33 | |
Hallo, wie wäre es mit der zwar alten aber imho sehr schönen Aufnahme Bernstein/Stern? Dürfte auch recht preiswert zu erwerben sein. Gruß S. |
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embe
Stammgast |
#3 erstellt: 18. Apr 2006, 21:44 | |
Hallo, meine Favoriten sind Frau Chung und Solti, virtuos und hitzig aber auch bohrend und brodelnd, ausgeglichener Deccaklang. Dann noch Menuhin und Dorati auf Mercury, sehr intensive Version, vielleicht nicht so gnadenlos virtuos...wer mit leichtem Rauschteppich leben kann für den ist der Klang (gemessen am Alter der Aufnahme) exorbitant. Gibts die schon als SACD Bernstein/Stern kann ich übrigens auch empfehlen... viel Herzblut und Dramatik wird hier geboten. Der Klang ist allerdings etwas spitz in der Bernstein Edition... in der Stern Edition finde ich die Höhen nicht so heftig abgemischt. Der Inder ist Zubin Metha, die Aufnahme wirkt in der Tat etwas künstlich, Midori war halt auch noch sehr jung damals...heut täte sie einiges anders machen denke ich. Gruß embe |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 19. Apr 2006, 06:25 | |
Tja, besten Dank für die Tips. Werde dann mal am Wochenende auf Erkundungstrip gehen. Grüße VG |
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vanrolf
Inventar |
#5 erstellt: 19. Apr 2006, 15:08 | |
Hallo zusammen, das "zweite" Violinkonzert trägt diese Bezeichnung erst seit den späten 50er Jahren, zuvor galt es einfach nur als "Bartóks Violinkonzert". Nachdem sich im Nachlass der Geigerin Stefi Geyer, in die Bartók zu Beginn des 20. Jahrhunderts unglücklich verliebt war, die Partitur eines Konzertes aus dem Jahre 1908 fand, die Bartók für sie geschrieben und ihr überlassen hatte, kam es zu der Neueinteilung. Geyer spielte das Konzert wahrscheinlich nie, es kam erst 1958 zur Uraufführung. Für Bartók selbst war aber das heute als No. 2 bekannte Werk das gewichtigere, und es gibt (neben Stern) noch weitere Aufnahmen, die sich hören lassen können: Klanglich sehr ansprechend ist die Aufnahme mit Anne-Sophie Mutter und dem Boston Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa. Mutter verhehlt nicht die melodiösen Schönheiten der Komposition (warum auch?), und ist in der Entwicklung des Werkes absolut beeindruckend. Ozawas ist auch erstklassig und keinesfalls nur "begleitend". Eine Spitzenaufnahme! Beide CDs enthalten die gleiche Einspielung, die Ausgabe rechts ist eine Wiederveröffentlichung aus dem letzten Jahr. Inwieweit sie klanglich verbessert wurde, ist mir nicht bekannt. Analytischer geht der US-Geiger Gil Shaham zur Sache, der für seine Aufnahme des 2. Konzertes und der beiden Rhapsodien mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Pierre Boulez eine Grammy-Nominierung erhielt: Von den folgenden Aufnahmen habe ich ebenfalls Empfehlungen gelesen, vielleicht kann jemand anderes etwas dazu sagen? Violinkonzerte Nr. 1 & 2, György Pauk, RSO Katowice, Antoni Wit (Naxos 1997) Violinkonzerte Nr. 1 & 2, Thomas Zehetmair, Festspielorchester Budapest, Ivan Fischer (Berlin Classics 1994) Gruß Rolf |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 20. Apr 2006, 07:26 | |
Hi, nochmals besten Dank für die Informationen. Werde am WE dann doch einiges anzuhören haben. Grüße SV |
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Ifukube
Stammgast |
#7 erstellt: 20. Apr 2006, 11:29 | |
Bela Bartok hatte zu dem 2. Violinkonzert zuerst eine eher sinfonischen, denn konzertanten Finalsatz geschrieben. Der Solist der Uraufführung fand das nicht zumutbar und bat Bartok, das Finale mehr soloistisch umzuschreiben. Das machte Bartok dann auch und änderte die letzten 22 Takte um. Trotzdem veröffentlichte er sowohl die ursprüngliche als auch die revidierte Fassung. Gespielt wird heute aber nur noch die revidierte Fassung. Einzige Aufnahme des ursprünglichen Schlusssatzes: Pinchas Zukerman, Leonard Slatkin, Saint Louis SO |
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teleton
Inventar |
#8 erstellt: 28. Apr 2006, 08:55 | |
Hallo Bartok-Freunde, das Violinkonzert Nr.2 schätze ich sehr hoch ein. Meine Aufnahme mit Chung/Solti auf Decca ist sehr gut und hat mich viele Jahre zufriedengestellt. Doch als ich dann irgendwann später die Bartok-SONY-Doppel-CD von Bernstein mit verschiedenen Bartok-Werken und der enthaltenen Aufnahme des Vio Nr.2 mit Stern / Bernstein hörte, war mir klar was man noch aus dem Werk herausholen kann und welche Tiefe dieses Werk besitzt - es ist eine referenzwürdige Interpretation. Ein weiterer Kauf aus Interpretationsvergleichsgründen war diese Brillant-6CD-Box für 9,99€, die preiswerter ist, als so manche Einzel-CD nur von den Violinkonzerten. Gerhard Hetzel ist der Solist, der die Konzerte ebenfalls hervorragend interpretiert. Das Tempo ist durchweg langsamer als bei Solti und Bernstein, aber beim Violinkonzert schadet dies keineswegs - eine TOP-Aufnahme. Leider kranken viele der anderen enthaltenen Bartok-Werke am fehlenden packenden Zugriff - Adam Fischer vermag nicht immer den ungarischen Pfeffer zu präsentieren, sondern verfolgt mehr die stukturelle Seite der Werke. Schade, denn sonst präsentieren Dirigenten ihre Landsleute immer von der besten und lebhaftesten Seite. Orchesterwerke Musik f. Saiteninstr.,Schlagzeug & Celesta; Der hölzerne Prinz-Suite op. 13; Portraits op. 5; Divertimento f. Streicher; Violinkonzerte Nr. 1 & 2; Tanzsuite; Rumänische Volkstänze; Ungarische Bilder; 2 Bilder; Ungarischer Tanz; Konzert f. Orchester; Der wunderbare Mandarin Gerhard Hetzel, Violine, Ungarisches SO, Adam Fischer Brillant Aufnahmen 1989/1990 DDD Aber die Violinkonzerte sind das Beste in der Brillant-Bartok-Box. Die Aufnahmen wurden stammen von der ungarischen Firma HUNGAROTON und wurden von Brillant übernommen. Die HUNGAROTON-CD´s mit den gleichen Aufnahmen sind auch noch verfügbar und kosten ein vielfaches - ein Witz ! |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 28. Apr 2006, 20:51 | |
Hi Wolfgang, habe mir die Aufnahme gekauft. Bei 9,99 kann man nicht viel falsch machen, dachte ich mir. Ich habe aus Zeitgründen nur kurz in das 2. Violinkonzert reingehört, gefällt mir schon mal nicht schlecht. Ich hatte mir aus dieser Brilliant-Serie die Schostakowitsch-Sinfonien und die komplette Kammermusik von Brahms besorgt. Ich war überrascht von der guten klanglichen Qualität dieser Aufnahmen. Gruß |
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sound67-again
Gesperrt |
#10 erstellt: 29. Apr 2006, 18:59 | |
Mullova, Los Angeles Philharmonic, Salonen. Derzeit erhältlich mid-price auf einem Two-fer mit anderen Violinkonzerten des 20. Jahrhunderts (Stravinsky, Prokofieff Nr.2 und Shostakovich Nr.1), alle mit Mullova. Für diese Konzerte ist der "Eisblock" (Spitzname Mullovas bei Musikern) die richtige Wahl. |
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vanrolf
Inventar |
#11 erstellt: 30. Apr 2006, 07:24 | |
Danke für den Tip, Thomas. Nach der (damals noch gestrichenen) Mullova-Aufnahme hatte ich im letzten Jahr erfolglos gesucht, sie war nicht aufzutreiben. Es dürfte sich um diese Neuveröffentlichung handeln (€ 16,99 bei jpc): Gruß Rolf |
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