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Konzertsäle der Welt --- "Meine" Konzertsäle+A -A |
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Autor |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 11. Mai 2004, 14:22 | |||
Hallo Forianer Der Gedanke ist, daß jeder, der Lust hat, uns "seinen" Konzertsaal oder "seine" Säle näherbringt, jene Plätze wo er seine prägenden Live-Erlebnisse hatte oder hat. Natürlich wird das zumeist ein regionaler Verantaltungsort sein, aber manche Musikfreunde reisen ja ziemlich, um an die "Stätte ihrer Sucht" zu gelangen. Ich beginne gleich mal: Meine ersten Konzerte, abgesehen von Schulkonzerten etc. erlebte ich, nicht wie manche viellleicht annehmen werden im "Musikverein" ("Gesellschaft der Musikfreunde in Wien"), sondern hier: Großer Saal des Konzerthauses ("Konzerthausgesellschaft Wien") Und so schaut das von aussen aus. Die Wiener Konzerthausgesellschaft wurde 1910 gegründet. Das Mit dem Bau des Gebäudes wurde 1911 begonnen. Eröffnet wurde es am 19. Oktober 1913 in Anwesenheit Kaiser Franz Joseph I von Österreich. Auf dem Programm stand Richard Strauß: Festliches Präludium (welches eigens für diesen Anlass komponiert wurde) Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr 9 ----------------------------------------------------- Als Gegenpol zu "Gesellschaft der Musikfreunde in Wien " konzipiert,förderte die Wiener Konzerthausgesellschaft schon zu Anbeginn ihres Bestehen auch zeitgenössische Musik. Das "Hausorchester" waren quasi die Wiener Symphoniker. Trotz aller Bemühungen gelang es jedoch nie dem Konkurrenzunternehmen den 1. Platz streitig zu machen, was aber sicher nichts mit der Qualität zu tun hat: Die Wiener Konzerthausgesellschaft wollte "für alle" Kultur bringen, ihre ältere Schwester gab sich (zumindest anfangs) elitärer. Es standen ursprünglich 3 Säle zur Verfügung, die alle gleichzeitig bespielt werden können. 1)Der Große Saal (1865 Plätze) 2)Der Mozart Saal (704 Plätze) 3) Der Schubert Saal (366 Plätze) im Rahmen der letzten großen Generalsanierung ab 1998 wurden weitere Säle hinzugefügt: 4: Der moderne Saal (400 Plätze) 5: Der Schönberg Saal (99 Plätze) 6: Der Alban Berg-Saal (99 Plätze) Als ich Anfang der siebziger Jahre mein erstes Jugenabonnement erwarb, war der "Große Saal" noch in Weiss-Gold. Die roten (in Wirklichkeit rostbraunen) Tapeten wurden erst während einer Sanierung etwa 1976 angebracht, und gaben dem Raum den ursprünglich geplanten Charakter. Es waren die geplanten Originaltapeten (Jugenstilmuster) welche aber wegen Meinungsverschiedenheiten nicht geklebt worden waren, und über 60 Jahre im Archiv gelagert wurden Etliche Livemitschnitte für die Platte wurden in diesem Saal gemacht, der allerdings akustisch als nicht so gelungen wie sein Pendant gilt, etwas das ich allerdings seinerzeit nicht feststellen konnte, ich hab das nachgeplappert, wie alle andern... Ich bin schon neugierig auf "Eure" Konzertsäle, ich weiß es gibt eine ganze Menge sehenswertes. Gruß aus Wien Alfred [Beitrag von Alfred_Schmidt am 11. Mai 2004, 14:24 bearbeitet] |
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Tommy_Angel
Inventar |
#2 erstellt: 11. Mai 2004, 17:43 | |||
Der Saal des Kurhauses in Wiesbaden, von dem ich aber kein Bild habe (ich bin kein Profi wie Alfred). Er ist wohl Jugendstil und in sich meiner Meinung nach nicht stimmig was die Ausmalung angeht, da muß irgendetwas mit Neoklassizismus dabei sein. Aber, die Akustik war gut. Ich habe ihn letztes Jahr kennengelernt, bei Norrington, Salzburger und 5. Beethoven sowie Egmont (der Ganze). Eine lustige Geschichte hierzu: es war drei Tage vor meinem Geburtstag, da verloste HR 2 (der Kulturkanal des Hessischen Radios) zwei Karten, frühmorgens. Ich rief an, wurde notiert und habe auf der Arbeit sofort gesagt, daß ich an diesem Abend früher gehn muß (weil Fahrt von Frankfurt dahin). Und...nächsten Morgen wurde ich als einer von drei Gewinnern genannt, ggg. <img src= "http://www.expression88.de/_borders/Wiesbaden_08_2000.jpg"</img> Bild eingefügt (Alfred) [Beitrag von Alfred_Schmidt am 11. Mai 2004, 20:06 bearbeitet] |
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Antracis
Stammgast |
#3 erstellt: 11. Mai 2004, 19:10 | |||
Wenig überraschend: Die Philharmonie in Berlin, eröffnet 1963. Knapp 2300 Plätze fassend. In Ihr habe ich mein allererstes klassisches Konzert erlebt - in Ihr habe ich die schönsten Konzerte erlebt - in Ihr erlebe ich die meisten Konzerte. Natürlich gefällt mir auch die Akustik des Saales, aber noch mehr die spezielle Atmosphäre. Das zu Zeiten des Baus einzigartig aufgelockerte Sitzmodell, mittlerweile oft kopiert, die moderne Architektur, die auf mich immer irgendwie einladend wirkt: Vom großen Saal bis hin zum Foyer. Ich fühle mich dort tatsächlich wohl und heimisch. Einen Sitz bzw. eine Lehne habe ich zwar selten, da ich mit meiner Freundin bei unserer Konzertfrequenz auf Podiums- und Stehplätze angewiesen sind, aber ich bin ja auch noch jung. Am treffensten hat das Gebäude es aus meiner Sicht Max Frisch beschrieben:
Der große Saal Das Foyer kann man mit Fotos nicht wiedergeben, da muss man durchlaufen. Außenansicht: www.berlin.de/imperia/md/images/rbm-skzl/berlinimages/119.jpg [Beitrag von Antracis am 11. Mai 2004, 19:16 bearbeitet] |
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Reinhard_H
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 11. Mai 2004, 19:54 | |||
Ich fürchte, hier kann ich nur etwas neidisch gucken. Natürlich war ich oft in der Leipziger Oper, die ich für recht schön halte. Meine intensivere Bekanntschaft mit Klassik habe ich in der Kongreßhalle des Leipziger Zoos gemacht - der damaligen Spielstätte des RSO Leipzig. Weder besonders schön, noch mit besonders guter Akustik gesegnet, aber das war uns damals ziemlich egal. Und es freut mich, daß sie nun offenbar vor dem Verfall gerettet ist. Ansonsten waren wir regelmäßige Gäste in Leipzigs Kirchen, besonders der Nikolai- und der Thomaskirche. Natürlich darf man, wenn man von Leipzig spricht, das Neue Gewandhaus nicht wergessen - sicher ein erstrangiger Konzertbau, aber das gerade erwähnte "Wohlfühl-Erlebnis" stellt sich für mich dort nicht ein. Viele Grüße Reinhard |
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embe
Stammgast |
#5 erstellt: 11. Mai 2004, 20:51 | |||
Hi, hm...so regelmässig kann ich aus Geldmangel leider nicht ins Konzert Aber bestens in Erinnerung sind mir geblieben, Philadelphia Orchestra in Phili, D.R. Davies mit Barber, Dvorak und Ives. Etwas dumpfer Klang (altes Theater). Birmingham SO mit Rattle in Frankfurt Alte Oper, Berlioz, Strawinsky, Sibelius und Nielsen. Herrliche Akustik! RSO Saarbrücken in Saarbrücken Kongresshalle, diverse Dirigenten, Chung, D.R. Davies, Vänskä, Lyndon-Gee u.a. mit Rautavaara, Rochberg, Dvorak, Beethoven, Nielsen, Mozart u.a. Sehr gute Akustik wie ich meine, nur nicht unterm Balkon Gruß embe |
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sibro
Stammgast |
#6 erstellt: 13. Mai 2004, 08:05 | |||
Für alle, welche den "Geheimnissen" der Konzertsäle nachspüren und nachreisen, hier ein Buch zum "Klang" der (ehemaligen) Beethoven-Säle >>> "Beethovens Konzerträume", Stefan Weinzierl, Physiker u.Tonmeister, Bochinsky-Vlg. Frankfurt/M. 2002. Im Grunde ist jeder Saal in sich selbst ein Instrument, selbst die Maserung, Feinstruktur von Holztäfelungen soll Einflüsse haben wie bei zB. Streichinstrumenten. Nach dem Brand bzw. Wiederaufbau der Venediger Oper hat man daraufhin auch rekonstruiert. Wichtigste Eigenschaften in der Akustik sind Nachhall, Verständlichkeit, Frequenzverhalten etc. Natürlich steht beim Erleben/ Erhören der architektonische Aufbau (fast) an erster Stelle. - Heutige Neubauten ab den 80er Jahren sind keine Schuhschachtel-Aufbauten von früher, vielmehr terassierte, manchmal schräg geschnittene Klangmuscheln, Arenen, dioramenähnliche Großgebilde, Säulen sind out. (Schade um die Münchner Tonhalle, Jugendstil, im II.WK erheblich zerstört, abgetragen) |
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op111
Moderator |
#7 erstellt: 13. Mai 2004, 08:34 | |||
Hallo zusammen, als Beispiel herausragend durchsichtigen Klang kann ich bisher nur das neue Konzerthaus in Dortmund nennen. http://www.konzerthaus-dortmund.de/ Ich habe selten einen Saal gehört, der sich wie dieser sowohl für klein besetzte Werke (Mozart) als auch für die "fetten Besetzungen" (wenn auch das Orchesterpodium sehr eng ist), z.B. bei Mahler, Strauss und Messiaen, eignet. Deutlich weniger gut, aber immer noch akzeptabel finde ich die Kölner Philharmonie. http://www.koelnmusik.de/index_set.htm Die horrenden Eintrittspreise (Gegenwert bei www.zweitausendeins.de fast 100CDs) für akzeptable Plätze sind allerdings nicht gerechtfertigt, zumal meistens 50% der Plätze die höchste Preiskategorie haben. An vielen anderen Spielstätten habe ich eher das Gefühl, weniger zu hören als von CD (obwohl es im Rhein-/Ruhrgebiet erstaunlich gut klingende ehemalige Industriehallen gibt). Gruß Franz |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#8 erstellt: 13. Mai 2004, 09:07 | |||
Hallo Franz, Dortmund und Köln kann ich auch empfehlen, vor allem wegen des oft sehr interessanten und abwechslungsreichen Programms. Wenn mir in der Kölner Philharmonie mal die besten Karten zu teuer sind oder sollten diese ausverkauft sein, hole ich mir welche aus einer niedrigeren Kategorie und setze mich dann nach der Pause um. Hat bisher immer funktioniert. Gruß, Markus |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 13. Mai 2004, 09:22 | |||
In der Stuttgarter "Liederhalle" konnte ich einige Jahre sehr schöne Konzerte erleben, u.a. mit dem legendären Gitarristen Andres Segovia, aber auch mit bedeutenden Sängern. Susanna |
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Kakapofreund
Inventar |
#10 erstellt: 13. Mai 2004, 10:36 | |||
Hallo! Ich bin der Neue und auf Einladung von Alfred hier! Dann will ich mich auch gleich mal outen: Obwohl die Klassische Musik eine große Leidenschaft von mir ist, muss ich gestehen, dass ich bisher noch kein Konzert besucht habe! Ich höre eigentlich alles, was ich kenne, von CDs. Das liegt "vermutlich" aber auch daran, dass ich hier in Ostfriesland "am Arsch der Welt" bin, und auch nicht über das nötige Kleingeld dafür verfüge. Aber mal im Ernst: Ich weiß nicht, warum ich es in meinen 22 Jahren, die ich schon auf diesem holden Planeten weile, noch nicht geschaftt habe. Nun ist aber Schluss damit, denn ich habe am Dienstag dieser Woche mein erstes Konzert "gebucht". Es findet am (schicksalshaften) 11. September 2004 in der Philharmonie Köln statt. Es dirigiert: Valery Gergiev Werke von: Johann Strauß II. und Peter I. Tschaikowsky Das Orchester nennt sich: Wiener Philharmoniker Ich finde es bedauerlich, dass ich trotz meines Nachnamens, der mir österreichische Wurzeln aufzeigt, nicht in Wien wohne, sondern in Ostfriesland. Aber wenigstens habe ich JETZT mein erstes Konzert. Ich frage mich nur, ob die 147 Euro (ohne Gebühren) für eine Karte in der Ersten Kategorie sich auch lohnen werden!? Mal sehen! Ich freue mich jedenfalls jetzt schon! |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 13. Mai 2004, 10:57 | |||
Hallo Frank, Ich freue mich, daß Du meine Einladung angenommen hast. Viel Spaß mit Deinem "Ersten Konzert" Ich nehme an, daß ihm etliche folgen werden, wenngleich nicht immer in der Ersten Kategorie, weil das können sich nur wenige Musikfreunde andauernd leisten, und die es können, tun es üblicherweise oft nicht. Aber als Einstieg, oder für besondere Konzert ist das sicher eine Gute Wahl. In meiner Jugend bin ich (es gab damals ein Nahverhältnis zu diversen Kartenquellen) sehr oft auf ganz teuren Plätzen gesessen, die ich allerdings nicht bezahlt hatte. Es waren Freikarten, die an Leute die man kannte verschenkt wurden, damit man nicht sehen konnte ,daß diese Karten "übrig geblieben " waren. Dir emfehle ich, die alten Threads abzugrasen (Siehe Thread-Direktory). Wenn Dich was interessiert, kanns Du jederzeit dazu schreiben. Auch die Abstimmung "Lieblingdirigenten" und "Lieblingsgeiger" kannst Du noch bereichern. Spielregeln sind jeweils im ersten Beitrag. Gruß aus Wien Alfred |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#12 erstellt: 13. Mai 2004, 11:35 | |||
Das ist schon eine Menge Holz. Aber dafür sind es ja auch die Wiener Philharmoniker. Gergiev kenne ich vor allem aus Aufführungen moderner russischer Musik (Schnittke, Gubaidulina), und da hat er mich immer überzeugt. EUR 147 hätte ich trotzdem nicht hingelegt, sondern gerade in der Philharmonie Köln (siehe obiges Posting) mal wieder versucht, nach der Pause einen besseren Platz zu ergattern, denn in der 1. Kategorie bleiben auch bei offiziellem Ausverkauft-Status oft mehrere Plätze unbesetzt. Vermutlich sind das irgendwelche Einladungskarten, die nicht wahrgenommen werden, denn ich kann mir schlecht vorstellen, dass jemand so viel bezahlt und das dann einfach verfallen lässt. Gruß, Markus |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#13 erstellt: 13. Mai 2004, 12:07 | |||
Die Philharmonie in Köln. Einfach die beste Akustik, egal wo man sitzt. Gruß, Thomas |
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AH.
Inventar |
#14 erstellt: 13. Mai 2004, 13:06 | |||
wenn die Rede über Aufführungsorte geführt wird, sollte meiner Ansicht nach eine dem Genre angemessene Akustik im Vordergrund stehen. Darüber, was dem Genre angemessen ist, wird es natürlich unterschiedliche Auffassungen geben. Wichtige Kriterien für einen Konzertsaal sind: - Nachhallzeit als Funktion der Frequenz - Muster diskreter Reflektionen, initial time delay gap (Zeit bis zum Eintreffen der ersten Reflektion) - Seitenschallgrad (Stärke seitlicher Reflektionen) Die Nachhallzeit bestimmt die Klarheit der Wiedergabe und die Klangfarbe. Ein zu hohen Frequenzen fallender Verlauf scheint mir subjektiv am angenehmsten, da auch hohe Lautstärken dann nicht lästig werden. Für Kammermusik scheinen mir ~ 1s angemessen, bei sinfonischer Musik um 2s bei mittleren Frequenzen. Sakralmusik je nach Werk um 4s. Manche Konzertsäle haben eine RT60 bis zu vier Sekunden, die zudem recht frequenzneutral ist, das klingt in meinen Ohren grausam. Es gibt eine wirtschaftlich begründete unglückliche Tendenz, Konzertsäle viel zu groß zu machen (zu viele Sitzplätze). Damit von der Schallquelle entfernte Hörer auch noch Musik hören, muß dann die Nachhallzeit lang gemacht werden. Das klingt matschig, komprimiert die Dynamik und läßt den zeitlichen Verlauf der Musik unklar scheinen. Das initial time delay gap gibt Auskunft über die "Luftigkeit" der Wiedergabe. Es hängt allerdings auch vom Sitzplatz ab. Ein großes ITDG führt zu einem luftigen Klangeindruck, ein geringes zu einem kompakten. Für Kammermusik scheint mir ein geringes ITDG erstrebenswert, bei sinfonischer Musik darf es etwas größer sein. Der Seitenschallgrad gibt Auskunft über die wahrgenommene Intensität der Wiedergabe. Hohe Seitenschallgrade führen zu einer starken Intensität. Aus diesem Grund lehne ich alle Konzertsäle in "Amphietheaterbauweise" (Kölner Philharmonie.....) strikt ab. In meinen Ohren gute Konzertsäle sind alle relativ schmal, so daß sich ein intensives Klangbild durch starke seitliche Reflektionen ergibt. Zusammenfassen würde ich sagen: (1) Für Kammermusik (Nomen es Omen) sollte man kleine, gut gedämpfte Räume mit kurzer NHZ verwenden, die zu hohen Frequenzen abnimmt. Die Saalakustik sollte dem Hörer kaum bewußt in Erscheinung treten. Säle mit mehr als 500 Sitzplätzen sind prinzipiell völlig ungeeignet (hiergegen wird oft verstoßen). (2) Für sinfonische Musik sollte man mittel gedämpfte Räume mit einer NHZ um 2s verwenden, die zu hohen Frequenzen abnimmt. Der Saal sollte nicht zu groß sein und von der Geometrie her schmal, um mit einem hohen Seitenschallgrad eine starke Intensität der Wiedergabe zu erzielen. (3) Für Sakralmusik bieten sich Kirchen als ideale Aufführungsorte an. Ein Riesen-Kathedralen Nachhall kann jedoch stören, genau wie eine trockene kleine Dorfkirche, so daß mir mittelgroße Kirchen für die meisten Werke günstig scheinen. Gruß Andreas |
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walter_f.
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 13. Mai 2004, 13:39 | |||
Ich habe seit der Eröffnung (1986 am 14. September mit einem Konzert des Gürzenich-Orchesters unter der Leitung von Marek Janowski die 8. Sinfonie von Gustav Mahler) regelmässig die Kölner Philharmonie (http://www.koelnmusik.de) besucht und musste auch feststellen, dass mir dort noch nie ein akustisch wirklich schlechter Platz begegnet ist. Meine liebsten Plätze sind irgendwo in den Reihen 5-7. Ein Tipp sind die obersten 4 Plätze, vor der Bühne stehend gesehen, rechts über dem Blech. Dort hängen die Reflexions-Paddel und der Klang ist ebenso klar wie auf den teuersten Plätzen - vielleicht minimal blechlastig, dafür sieht man dem Dirigenten fast ins Auge und sie gehören zu den billigsten Sitzen. Für Solistenkonzerte sind sie vielleicht weniger geeignet, habe ich aber noch nicht probiert. Grüsse Walter |
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AH.
Inventar |
#16 erstellt: 13. Mai 2004, 14:32 | |||
Hallo Walter, ich war bisher als Hannoveraner nur einige Male in der Kölner Philharmonie, hatte sowohl Plätze oben hinter dem Orchester, als auch davor. Für die Camerata Academica unter Leitung von Sandor Végh war der Saal viel zu groß, aber selbst massive Besetzungen scheinen mir für die enorme Größe unterdimensioniert. Zwischen den Reflektions-Paddeln hängt übrigens auch die ELA-Anlage ;). Es stellt sich vermutlich aufgrund des geringen Seitenschallgrades kein massiver Druck im Tutti ein, der Klangeindruck ist zwar klar, bleibt aber in meinen Ohren "distanziert und leer". Gruß Andreas |
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walter_f.
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 13. Mai 2004, 16:07 | |||
Hallo Andreas, das kann ich nachvollziehen. Zumindest ist der Klang in der Kölner Philharmonie ausgesprochen "gleichmässig" - ob gut oder schlecht, lasse ich erstmal aussen vor. Ich glaube auch, dass sich in einem rechteckigen Raum der Ton besser aufbauen kann, während jeder runde Raum stark dämpft. Die Tonhalle in Düsseldorf sieht ja eigentlich wie eine überdimensionale Dose aus. Dort habe ich schon auf Plätzen gesessen (4.-6. Reihe Zentral), wo ein Tutti wie 'ne Verpuffung klang. Man konnte sie fast nach "oben" durchrauschen hören. Aber da gibt's auch bessere Plätze, nur sind sie nicht da, wo man sie vermutet. Eine recht gute klangliche Erinnerung habe ich an die Londoner Barbican Hall, aber das ist schon sehr lange her. Auf der anderen Seite habe ich einige Streichquartette in größeren, stark bedämpften, polsterbemöbelten und beschrankwandeten Wohnzimmern gehört (diese runden Jubiläums- und Geburtstagskonzerte der "Besseralsdienachbarn-Gesellschaft"), und das hat mich überhaupt nicht begeistert - nun ja, besser als das Gedudel des allseits bekannten "Stereoturms" war's schon. Nur was soll das alles? Es ist doch schnurzpiepegal solange es vielen Leuten Freude bereitet. Ich habe hier Neeme Järvi mit 'ner Martinu 2ten in seinem "Stall" rumhüpfen sehen, was so ansteckend war, dass ich noch 2 Tage lang gute Laune hatte. Im Grunde sollten wir in dieser Beziehung einfach nur froh sein, in Ballungsgebieten zu leben, denn zu dem was man hier als kulturelles Angebot "um die Ecke" vorgesetzt bekommt (noch), müssen viele Leute hunderte von Kilometern fahren. Grüsse Walter |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#18 erstellt: 13. Mai 2004, 20:00 | |||
Ach ja, fast hätte ich hier die Stätte meiner jugendlichen Musikbegeisterung vergessen. Zehn Jahre durfte ich mit dem Jugendabonnement die Klassik von Amadeus bis Zarathustra kennenlernen. Wo? Die Pfälzer werden die "Fruchthalle" kennen. Bis vor ca. 120 Jahren war sie noch ein bäuerlicher Großmarkt! Susanna http://www.landschaf...iserslautern/kl3.jpg In der 10. Reihe rechts sitze ich! :angel[url] [Beitrag von Susanna am 13. Mai 2004, 20:12 bearbeitet] |
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Astrid
Ist häufiger hier |
#19 erstellt: 15. Mai 2004, 18:15 | |||
Hallo, dies ist die Stätte meiner musikalischen Prägung: das Staatstheater in Braunschweig. Meine besondere Liebe gilt nämlich der Oper. Bis jetzt habe ich (aus finanziellen und Zeitgründen) tatsächlich nur das hiesige Theater (und für Konzerte die Braunschweiger Stadthalle) kennengelernt. Die dafür ausgiebig und da der Konzertsaal akustisch in Ordnung und das Theater sehr schön ist (und die Inszenierungen zum Teil sehr sehenswert), bin ich damit gar nicht mal unzufrieden. Ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben - in meiner Umgebung interessieren sich (mit Ausnahme meiner Familie) nur wenige für Klassik, und ich freue mich auf den Austausch mit Euch. Grüße, Astrid |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#20 erstellt: 15. Mai 2004, 19:51 | |||
Na ja, wenn sich die ganze Familie für klassische Musik interessiert, ist das doch schon mal sehr schön. In meinem - zugegebenermaßen nicht sehr großen - familiären Umfeld tut das eigentlich nur meine Frau. Gruß, Markus |
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*Volkmar*
Hat sich gelöscht |
#21 erstellt: 15. Mai 2004, 20:14 | |||
Hallo, da wir einge Umzüge hinter uns haben, hatten wir Gelegenheit einige Konzertsäle im Ausland kennenzulernen. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir - Barbican Hall und besonders die Royal Albert Hall in London - Conzertgebouw in Amsterdam und besonders begeistert waren wir von dem - Lincoln Center for the performing arts in New York. Hier die Lincoln Hall (in Erinnerung ist mir besonmders Mutter mit Masur geblieben). Hier ist Ballett, Oper und Klass. Konzertsaal architektonisch und akustisch sehr gelungen in einer schönen Anlage Wenn mal jemand in N.Y. ist, unbedingt besuchen! Gruß V. |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#22 erstellt: 10. Jun 2004, 21:21 | |||
Hallo Erstens um den Thread zu beleben, zweitens um einen der schönsten Konzertsäle der Welt (Wiener unter sich sagen "den schönsten" ) zu präsentieren setze ich das Thema fort. Natürlich kennt den jeder aus dem Fernsehen, aber es gibt ja noch einige Säle im Musikverein, die nicht so bekannt sind. Hier sieht man den "Großen Saal" auch "Goldener Saal" genannt von hinten, als vom Stehplatz aus... <img src="http://www.musikverein.at/imgGallery/GS_unten_7.jpg" width=520 height=390> Gegenschuß. Saal vom Podum aus gesehen. <img src="http://www.musikverein.at/imgGallery/GS_unten_10.jpg" width=520 height=390> Der Brahms Saal ist quasi der kleine Bruder des Großen Saales. Er findet bei Kammermuskabenden und teilweise auch bei Klavierabenden Verwendung, wenn eine intimer Atmosphäre erwünsch ist, beispielsweise bei Chopin... <img src="http://www.musikverein.at/imgGallery/BS_Balkon_4.jpg" width=520 height=390> Hier eine Blick auf den Steinernen Saal. Da die Konkurrenz, die Wiener Konzerthausgesellschaft drei neue Säle für moderner Musikdarbietungen zu Verfügung stellt konnte Wiens führende Musikinstitution natürlich nicht zurückstehen und hat unterirdisch 3 kleinere neue Säle in modernem Stil errichten lassen, von denen einer der Steinerne Saal ist. Er wurde AFAIK erst kürzlich fertiggestellt. Ein wenig kühl uns spartanisch ist er ja schon. aber die Gesellschaft hat alle Kritik vorausgesehen , die unweigerlich gekommen wäre, hätte man im "alten Stil" ergänzt... <img src="http://www.musikverein.at/imgGallery/GLS_5.jpg" width=520 height=440> <img src ="http://www.musikverein.at/imgGallery/GLS_7.jpg" width=520 heigth=650> Ich hätte Euch gerne noch weitere Bilder gezeigt, aber die sind so groß, daß ich sie sowieso via HTML verkleinert anzeigen musste, sonst wären sie nicht darstellbar gewesen. Mehr Bilder findet man unter: http://www.musikverein.at/ Grüße aus Wien Alfred [Beitrag von Alfred_Schmidt am 10. Jun 2004, 22:28 bearbeitet] |
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RealHendrik
Inventar |
#23 erstellt: 10. Jun 2004, 22:11 | |||
Auch wenn zwischen "Klarheit der Wiedergabe" und "Klangfarbe" keine eindeutige Relation festgelegt werden kann, wenn es um Nachhall geht, kann man grob sagen: Kurzer Nachhall: Klare Wiedergabe, langer Nachhall: Klangfarbe(nveränderung). Das Frequenzspektrum des Nachhalls fällt idR zu den höheren Frequenzen fast immer ab.
Grosse Säle bewirken praktisch immer eine längere Nachhallzeit, wenn sie nicht mit drastischen Mitteln verändert (verringert) wird. Das ohne diese Massnahmen der Nachhall den Klangeindruck auf den hinteren Plätzen negativ beeinflusst, liegt nicht so sehr an der Länge des Nachhalls, sondern an der Tatsache, dass sie sich ausserhalb des sog. Hallradius befinden, also in der Zone, in der der reflektierte Schall stärker ist als der Direktschall.
Uhh... delikate Behauptung. Das ITDG (hast Du eigentlich mal an digitalen Hallprozessoren herumgespielt? Du bist erstaunlich bewandert, was die Fachtermini angeht!) ist ein sehr kritischer Wert, der tatsächlich über eine gewisse "Weite" des Raumeindrucks entscheidet. Allerdings nur in einem bestimmten Masse: Ist er nämlich zu gross, kann er das Klangbild geradezu bösartig zerreissen, v.a. wenn der eigentliche Nachhall (das Diffusklangfeld) tendenziell schwächer ausfällt.
Wobei gerade solche Anordnungen einen eher niedrigen "Seitenschallgrad" haben. Unabhängig davon stelle ich fest, dass alle "neueren" Konzertsäle (Köln Philharmonie, Dortmund Konzerthaus, Essen Saalbau) auf einen "transparenten" Klang setzen, der Musikereignisse klar durchhörbar macht. Ich möchte aber mal kackfrech behaupten, es ist eine Modeerscheinung, Klangräume eben so zu beeinflussen, dass auf jedem Platz "optimal" gehört werden kann. Konzertsäle mit "grosser" und wenig beeinflusster Akustik kommen idR der Wiedergabe eines sinfonischen Stücks der Klassik oder Romantik wesentlich eher entgegen als die furztrockenen Säle... Bestes Beispiel: Essen Philharmonie am Samstag! Die Alpensinfonie war klar wiedergegeben, jede Instrumentengruppe (vielleicht mit Ausnahme der Streicher) war konturiert - und beinahe isoliert - hörbar. Aber es fehlte die Wucht der Raumakustik, die dieses Stück unbedingt braucht. Es klang einfach ein bisschen dünn, und das lag nicht am Orchester! Ich kenne die Alpensinfonie mit den Essenern (zweimal im alten Saalbau gehört), und Soltesz weiss Strauss auch zu dirigieren. Naja, genug gelästert. Wir haben kaum Alternativen! Der alte Saalbau ist perdü (und wírd vielleicht erst in 54 Jahren wieder kernsaniert, dann wahrscheinlich wieder mit einer brauchbaren Akustik), und alles klingt gleich durchhörbar und transparent. Da kann man sich ja gleich 'ne CD auflegen! Gruss, Hendrik |
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Pati333
Hat sich gelöscht |
#24 erstellt: 15. Jun 2004, 12:01 | |||
Hallo zusammen, der konzertsaal in dortmund ist super! Dort hört man selbst in der letzten reihe die feine akkustik durchaus genau! Es hört sich an, wie auf einer guten cd, ohne überhall, aber doch mit gesundem, vollem klang. mfg Patrick H. |
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RealHendrik
Inventar |
#25 erstellt: 15. Jun 2004, 23:30 | |||
Eben: Man kann sich dann gleich eine CD auflegen. Irgendwie "fehlt" da was... es klingt einfach nicht mehr "natürlich"... (Aber ich gebe ja zu: Die Akustik ist ein Zugeständnis an die verfeinerten Hörgewohnheiten des Publikums.) Im übrigen gebe ich Dir Recht mit der Akustik in Dortmund. Und das Gleiche gilt für Köln Philharmonie und (mit kleinen Einschränkungen) für die Essener Philharmonie. Gruss, Hendrik |
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chattia
Ist häufiger hier |
#26 erstellt: 16. Jun 2004, 02:20 | |||
Hier mein supermodernes Opernhaus!! Das Darmstädter Staatstheater, Baujahr 1971. Gruß Alex http://www.darmstadt.de/kultur/theater/bilder/staatsthea.jpg |
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itzi
Ist häufiger hier |
#27 erstellt: 17. Jun 2004, 11:36 | |||
Hallo, meine Favoriten sind: 1. Der Musikvereinssaal in Wien (für mich eine fantastische, bisher nicht erreichte Akustik) 2. Der Konzertsaal im Kongreßzentrum Luzern 3. Die Philharmonie in Berlin 4. Das Konzertgebouw Amsterdam 5. Das Festspielhaus (Baden-Baden, sehr präsenter Klang, gute Durchhörbarkeit der einzelnen Instrumenten und Stimmen) Gruß Itzi |
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Finglas
Inventar |
#28 erstellt: 17. Jun 2004, 15:20 | |||
Hallo, dann will ich auch mal "meinen" Konzertsaal vorstellen. Es ist die "Alte Oper" in Frankfurt a.M. Erbaut wurde sie 1880 als Opernhaus, nicht unerheblich finanziert durch wohlhabende Frankfurter Bürger (wie die Stadt hier insgesamt so einiges den Stiftungen wohlhabender Bürger in früheren Zeiten zu verdanken hat, u.a. auch die Universität). Vom Baustil her lehnt sie sich etwas an die Semper-Oper an, etwas Renaissancestil mit Anlehnung an hellenistische Vorbilder. Den 1. Weltkrieg hat sie gut überstanden, in Folge des zweiten brannte sie völlig aus. Durch eine Bürgeraktion Anfang der 50er konnte die Ruine gesichert werden, wodurch "Deutschlands schönste Ruine" vor dem Abriss bewahrt wurde. Erst in den 70ern wurde der Neuaufbau mit Spenden begonnen, 1981 war dann die Wiedereröffnung. Diesmal allerdings nicht als Opernhaus, sondern als Konzertgebäude, mit einem Großen Saal und dem kleineren "Mozartsaal", in welchem vor allem Kammermusik zu Gehör kommt. Opern werden dem Namen zum Trotz nicht aufgeführt, es sei denn rein konzertant. Für die szenischen Aufführungen gibt es das Schauspielhaus/Oper. Neben klassischen Konzerten, ist auch Jazz und Pop- und Rockmusik in der Alten Oper zu hören. Gelegentlich führte das zu einem kleinen Eklat, wenn im kleinen Kammermusiksaal die dargebotene Musik aufgrund lauter Rockmusik (so bei einem Konzert von Pat Benatar) im Großen Saal nebenan kaum noch zu hören ist. Der große Konzertsaal selbst ist modern eingerichtet mit Holzvertäfelung. Es heisst, die Akustik wäre hervorragend. Mir fehlen die Vergleiche, um das kompetent bewerten zu können. Jedoch kann ich für meinen Teil an der Akustik nichts aussetzen, selbt in den hinteren Plätzen hört man noch sehr gut. So sind selbst in hinteren Reihen des Ranges Solisten auf der Bühne ohne elektronischen Hilfsmittel bestens hörbar, wovon konnte ich mich zuletzt am Montag bei der Aufführung von Mahler's 2. Sinfonie ("Resurrection") gerade wieder überzeugen konnte. Ein festes Orchester gibt es nicht, als "Hausorchester" könnte man das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt und das Frankfurter Museumsorchester unter Paolo Carignani bezeichnen. Ersteres ist sicher bekannter, letzteres würde ich als "recht ordentlich" bezeichnen, wenn es auch bei Aufführungen immer wieder mal zu (kleineren) Patzern kommt (so zuletzt auch bei Bruckner und der weiter oben erwähnten Mahler-Sinfonie). Zu Gast waren u.a. Academy of St. Martin in the Fields, die Berliner Philharmoniker, das Chicago Symphony Orchestra, die Wiener Philharmoniker, Abbado, Bernstein, Celibidache, Harnoncourt, Levine, Karajan, Wand, Argerich, Ashkenazy, Pogorelich, Tetzlaff, Mutter um nur einige zu nennen (Nennung ohne Wertung, einfach das erste, was mir in den Sinn kam). Wie ich Bilder hier verlinken kann, weiss ich leider nicht, daher gebe ich nur mal den Link zur Homepage an. Das zuerst geladene Intro zeigt ein paar Impressionen der Alten Oper: http://www.alteoper.de Sie ist sicher nicht mit manchen der großen Häusern vergleichbar, die hier sonst genannt wurden. Aber für die Stadt Frankfurt eine wichtige kulturelle Institution Cheers Marcus |
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Amadeus1990
Ist häufiger hier |
#29 erstellt: 06. Apr 2012, 19:18 | |||
Hallo, Ich weiss das der Thread schon etwas älter ist (etwas ist gut :-) ) aber vllt. interessiert sich ja noch jemand dafür: Also mein erstes Erlebnis klassisches Erlebnis war in der Tonhalle in Düsseldorf (Vivaldi Violinkonzert a-Moll). Die Halle kann ich allerdings arkustisch überhaupt nicht empfehlen. Da ich ja nun noch recht jung bin (22) hatte ich bisher noch keine Gelegenheit viele Konzertsääle zu besuchen. Jedenfalls war ich letztes Jahr in Dortmund (Bach Weihnachtsoratorium, Thomanerchor Leipzig) und durfte mir zum ersten Mal dieses recht neue Konzerthaus anhören. Ich muss sagen, dass die Arkustik hervorragend ist. Allerdings ist meine persönliche Nummer eins die Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld. Die Halle wurde in den 30er Jahren gebaut und galt in den 50er Jahren als eine der besten Konzertsääle der Welt. Auch heute muss ich sagen dass diese Arkustik unerreicht ist. Die Arkustik ist eher trocken und sehr direkt. Ich habe die Halle schon auf "beiden Seiten" erlebt - sowohl als Hörer, als auch als Sänger im Chor und auch schon solistisch dort gesungen. Für alle die in der Nähe wohnen ist diese Konzerthalle auf jedenfall eine Reise wert. So jetzt dürft Ihr mir alle erklären, dass man keine Thread-Leichen ausgraben soll :-) Grüße aus Paderborn, Amadeus1990 |
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Joachim49
Inventar |
#30 erstellt: 27. Apr 2012, 18:49 | |||
Die in meiner Jugend prägendsten Musikerlebnisse hatte ich in einem recht hässlichen Saal, dessen Akustik jedoch recht gut war: im Saal des Volksbildungsheims in Frankfurt am Main, hinter dem Eschenheimer Turm. Da habe ich z.B. das Juilliardquartett oder die Argerich gehört. Damals, als es die renovierte 'Alte Oper' noch nicht gab, wurde auch oft im Saal der Deutschen Bank gespielt. Noch frühere musikalische Erlebnisse hatte ich in der Nachbarstadt Offenbach, im damaligen Goethetheater, der früheren Synagoge, die nach dem Krieg als Opernhaus (!) umgebaut wurde. Da kamen die Ensembles aus Darmstadt, Wiesbaden oder Kaiserslautern mit ihren Opernproduktionen, Dort habe ich das berühmte Tatraiquartett, Eschenbach vierhändig mit Justus Frantz oder sogar Harnoncourt mit dem Concentus gehört, als sie noch recht unbekannt waren. Heute ist Offenbach eine kulturelle Wüste, selbst ein Dorf in Flandern hat mehr zu bieten. Freundliche grüsse Joachim |
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