Beethoven, L.v.: Klaviersonate Nr. 32 op. 111 - B.'s letzte Klaviersonate...

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plz4711
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Apr 2005, 13:46
gespielt von einer jungen Frau ...
mich gruselt's. Einfach wegen des Kontrastes ... diese Musik für die Ewigkeit und dieses hübsche Mädel...

Einfach mal selbst reingucken:
http://www.elizaweta-stepanowa.com/listen.htm

(das RealAudio-Video kann man durchzappen+abspeichern)


[Beitrag von plz4711 am 24. Apr 2005, 13:47 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#2 erstellt: 24. Apr 2005, 13:53
hallo,

ich habe mir den link angehört. sie spielt ganz solide. sie ist nicht in der lage, die spannung zu halten. immer wieder rhythmische instabilitäten. sie ist dem werk nicht gewachsen.

referenzen: rudolf serkin, friedrich gulda, ivo pogorelich, charles rosen, arturo benedetti michelangeli.

gruß, siamak
plz4711
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 24. Apr 2005, 14:04
jaja, schon recht.

Ich wär froh, ich könnte 5% davon (für 1% reicht's vielleicht noch ).

Solomon gefällt mir am besten...
AcomA
Stammgast
#4 erstellt: 24. Apr 2005, 14:11
lieber plz 4711,

sei doch bitte nicht so empfindlich. ich gehe davon aus, dass die dame profi ist und sich ihren lebensunterhalt damit verdient. daher wird sie sich doch auch beurteilen lassen müssen. ich muss mich schließlich auch beurteilen lassen, wenn ich bei einem patienten einen hirntumor operativ entferne, undzwar am ergebnis, der gesundung des betroffenen !

gruß, siamak
plz4711
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Apr 2005, 14:15
Hast recht. Hab mir's auch nicht sooo zu Herzen genommen.

Jochen


[Beitrag von plz4711 am 24. Apr 2005, 14:16 bearbeitet]
Jeremias
Stammgast
#6 erstellt: 24. Apr 2005, 15:32
Ich habe den Zugang zu dieser Sonate erst relativ spät gefunden (wenn man angesichts dessen, dass ich wahrscheinlich zu den Jüngsten mit 25 hier zähle, überhaupt davon sprechen kann). Besonders in Erinnerung geblieben sind mir zwei Live-Eindrücke der vergangenen Jahre: Ich hatte das große Vergnügen Pogorelich in Mülheim und Sokolov in Dortmund mit dieser Sonate zu hören. So konträr die Interpretationen auch waren, eines hatten sie gemeinsam: Sie haben mich bis heute gefesselt und ich erinnere mich immer wieder gerne an die beiden Konzerte. Auch Hamelin habe ich einmal damit live in Schwetzingen hören dürfen, wobei seine Interpretation nicht diese Mystik hat erkennen lassen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es bitterkalt und der Saal nicht geheitzt war... und das Anfang Mai damals
op111
Moderator
#7 erstellt: 11. Jun 2019, 09:53
Hier noch zwei thematisch passende Posts aus dem allgemeinen Thead:

arnaoutchot (Was hört ihr ... Beitrag #20938) schrieb:
Hier ein Gross-Projekt: Beethoven - Klaviersonate No. 32, op. 111 - verschiedene Pianisten - Aufnahmen 1932 - 2016 ...

Anlässlich des Eintreffens von zwei (bei mir neuen) Aufnahmen zu op. 111 habe ich mal alle vorhandenen Aufnahmen bei mir hergeblättert. Das sind überraschend viele, auf dem Bild sind 17, ich habe aber mindestens noch zwei weitere (u.a. Pogorelich, den ich aber gerade nicht finde ).

Neu sind Wilhelm Kempff (zweite Reihe, No. 1, aus der Solo Repertoire Box, 1965) und Josep Colom (unterste Reihe ganz rechts, 2016).

Einen wirklichen Direktvergleich kann ich hier nicht machen, dazu sind fast alle Aufnahmen zu stark. Ich höre mich aber gerade vergleichend etwas durch den zweiten Satz des op. 111. Besonders faszinierend finde ich, wie die Pianisten den Übergang vom langsamen Beginn der Arietta zur Variation 3 steigern, die ja bei einigen den Boogie Woogie vorwegnimmt. Ich darf das so plakativ schreiben, weil auch ein Igor Stravinsky das so gehört hat. Im übrigen setze ich die überragende Bedeutung und den Inhalt der Sonate als bekannt voraus.

Ich habe mal mit der ältesten Aufnahme von Artur Schnabel aus 1932 angefangen (oberste Reihe, ganz rechts). Diese legt die Latte schon sehr hoch, ein behutsam langsamer Anfang steigert sich zum überschwänglichen Forte. Das swingt ! Die Klangqualität des EMI-Remasters dieser Aufnahme ist übrigens unglaublich gut, sie lässt das Alter kaum vermuten. Wilhelm Kempff ist ein Ästhet, das merkt man schon an der Ausformung des Beginns der Sonate. In der Variation 3 hält er die linke Hand auch so vornehm zurück, dass ein Boogie-Feeling kaum aufkommen kann. Besonders positiv überrascht war ich zum wiederholten Male von Bruno Leonardo Gelbers Spiel, das ist perlend und frisch (zweite Reihe, ganz rechts, Aufnahme 1989). Klanglich spielt die Denon-CD auch in der Oberliga. Schade, dass Gelber den Sonatenzyklus nie vollständig aufgenommen hat. Schliesslich noch die neue Aufnahme des Katalanen Josep Colom auf dem spanischen audiophilen Label Eudora, ganz neu erschienen (unterste Reihe, ganz rechts). Ich habe noch nicht die ganze Platte gehört, die als Zwischenspiele zwischen den drei letzten Sonaten die Bagatellen op. 126 verwendet, aber sein zweiter Satz aus der op. 111 schien mir mit nur gut 15 Minuten etwas zu schnell genommen. Klanglich ist es top.

Ich denke, ich komme noch mit einem zweiten Teil.

IMG_7115


[Beitrag von op111 am 11. Jun 2019, 10:06 bearbeitet]
op111
Moderator
#8 erstellt: 11. Jun 2019, 09:54
Fortsetzung:

arnaoutchot (aus: Was hört ihr.. Beitrag #20939) schrieb:
... zweiter Teil, bevor ich das Thema abschliesse. Eine Sonate wie diese sollte man nicht überstrapazieren.

Ich habe noch Sviatoslav Richter mit einer späten Live-Aufnahme aus dem Schloss Ludwigsburg von 1991 gehört (dritte Reihe, links aussen). Das ist ein klar akzentuiertes Spiel, das insbesondere den Fugencharakter der Variationssätze gut herausarbeitet. Beim Einstieg in die Variation 3 verstolpert er sich aber minimal. Aber ist ja live. - Erwartungsgemäss swingt Friedrich Gulda in seiner 1968er amadeo/Decca-Aufnahme als jazzerfahrener Pianist am meisten (Bild 2. Reihe, 2. von links). Das ist trocken und rhythmisch nuanciert aufgefächert. Grosses Kino. - Schliesslich noch Ronald Brautigam aus 2008 am Fortepiano (Bild 3. Reihe, dritte von links). Ich bin kein besonderer Freund des Klanges des Fortepiano, insofern habe ich auch hier meine Eingewöhnungsschwierigkeiten damit. Die Sonate wirkt aber durch das historische Instrument deutlich milder und weniger aggressiv in den Steigerungen. Man merkt aber, dass Beethoven kompositorisch mit dem Instrument an die Grenzen stiess. Für Freunde des Originalklangs ist der Zyklus von Brautigam sicherlich die erste Wahl.
arnaoutchot
Moderator
#9 erstellt: 11. Jun 2019, 10:38
Hallo Franz, danke für das Posting. Ich habe diesen Thread auf die Schnelle nicht gefunden, vermutlich wegen des Alters.

Edit: Habe den Titel korrigiert von ..."sonare" auf "...sonate".


[Beitrag von arnaoutchot am 11. Jun 2019, 10:45 bearbeitet]
op111
Moderator
#10 erstellt: 11. Jun 2019, 11:31
Hallo Michael,
danke, beim Wechsel der Keyboards (MacBook Pro zu Cherry MX haue ich gern mal daneben)!

Eine Gegenüberstellung der Aufnahmen dieser Sonate fehlte ganz sichter noch.
Ich habe mal oberflächlich meine schmale Sammlung durchgesehen.
Gefunden habe ich "nur" die wahrscheinlich hinlänglich bekannten Aufnahmen von Schnabel, Richter, Gulda (Amadeo/Universal), Gould, Arrau (1960er), Serkin und Pollini. Die CDs von Brautigam, Brendel, Michelangeli u.v.a. habe ich nicht in Sichtweite.
Ich kann mich einfach nicht auf "die Aufnahme" festlegen.
Dazu sind sie zu unterschiedlich und beleuchten jeweils unterschiedliche Aspekte.
Es lebe die Vielfalt und Abwechslung.


[Beitrag von op111 am 11. Jun 2019, 11:33 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#11 erstellt: 11. Jun 2019, 11:45
Hallo Franz, der Fehler im Titel steckte scheinbar schon von Anfang an in dem Thread, das war nicht Dein Vertipper ...

Zu einem ähnlichen Schluss wie Du bin ich auch gekommen. Ich konnte hier keine "Hitparade" festlegen, wie ich es bei anderen klassischen Werken schon gemacht habe. Dazu haben fast alle Versionen irgendetwas eigenes und besonderes. Ich war selbst überrascht, wieviele Aufnahmen ich von der Sonate habe, ich hätte aus dem Bauch raus gesagt um die zehn. Ich habe auch die klanglichen Aspekte hier nicht sehr vertieft, die bessere Klangqualität tritt bei den oftmals sehr überlegten und "gelebten" Interpretationen der Alten in den Hintergrund.

Auch wenn knapp zwanzig Aufnahmen dieser Sonate natürlich viel zu viel sind, so wüsste ich nicht, welche ich ad hoc aussortieren sollte ... (das überlege ich mir nämlich immer, wenn ich solche Vergleiche mache).
WolfgangZ
Inventar
#12 erstellt: 11. Jun 2019, 13:25
Bei mir finden sich keineswegs alle Einspielungen, die ihr so besitzt - etliche schon -, aber ein paar (zum Teil schon auch geläufige) andere, wo ich mal die Integrale preisgünstig erworben habe. Es sind dies:

John Lill (Einstieg in die CD-Welt; passabel unaufgeregt, nötigenfalls verzichtbar)
Anne Oeland (auch passabel, auch nötigenfalls verzichtbar)
Yves Nat (erst seit Kurzem; harter, sehr zügiger, sehr kontrastreicher Zugriff; auf Fehlgriffe wird nicht der größte Wert gelegt; zumindest die Aria ist zu schnell und verliert am Ende jegliche Mystik; kann man gewiss auch mal gehört haben)
Charles Rosen (im Rahmen der Sony-Box; es sind keineswegs alle von Rosen eingespielt und manche sind auch nicht besonders; aber der Rosen ist erstklassig)

Ansonsten lebe ich ordentlich dahin mit Arrau, Schnabel, Richter, Gulda 1968, Brendel (frühe Produktion, gewiss nicht schlecht) - und eventuell mit Einzeleinspielungen, die ich jetzt vergessen habe. Alfred Perl auf jeden Fall und vielleicht Sofronitzki - die könnte ich haben, oder ich schmeiße den Namen durcheinander, aber es ist jedenfalls was Älteres und höchst Russisches.

Normalerweise komme ich mit (viel) weniger aus - aber bei den Beethoven-Sonaten lohnt sich das schon.

Wolfgang

EDIT: Nicht doch - es ist natürlich Solomon - Russe ist der auch nicht ...


[Beitrag von WolfgangZ am 11. Jun 2019, 13:28 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#13 erstellt: 11. Jun 2019, 13:52

WolfgangZ (Beitrag #12) schrieb:
Normalerweise komme ich mit (viel) weniger aus - aber bei den Beethoven-Sonaten lohnt sich das schon.


Das sehe ich ähnlich. Gerade die letzten drei sind schon ausserordentlich in ihrer Bedeutung.

Den Charles Rosen müsste ich dann auch noch haben, wenn der in der grossen Sony-Beethoven-Box steckt. Damit sind es dann neun Komplettzyklen bei mir. Das reicht nun wirklich
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