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Fauré, Gabriel: Die Cellosonaten - ein kleiner Hörvergleich+A -A |
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Autor |
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Hüb'
Moderator |
#1 erstellt: 25. Jun 2008, 15:30 | |||
Hi! Hier ein kleiner Vergleich zweier mir vorliegender Einspielungen der beiden Cellosonaten von Gabriel Fauré. Es handelt sich um diese beiden Aufnahmen: Die Original-CD der nun bei Brilliant Classics erhältlichen Aufnahme sieht wie folgt aus und ist nach wie vor (Hochpreis) erhältlich: Beide Einspielungen sind im Niedrigpreissegment angesiedelt. In der Brilliant Classics-5-CD-Box ist - über die beiden Cellosonaten hinaus - nahezu das komplette Kammermusikschaffen Faurés enthalten - für knapp 10,- €. Die Spielzeiten der beiden Einspielungen liegen recht eng beeinander. In einzelnen Sätzen gibt es größere Abweichungen: Sonate Nr. 1 op. 109 Allegro Naxos: 5:11 / Brilliant Classisc: 5:07 Andante Naxos: 6:35 / Brilliant Classisc: 6:46 Finale: Allegro commodo Naxos: 7:01 / Brilliant Classisc: 5:43 !! Sonate Nr. 2 op. 117 Allegro Naxos: 6:15 / Brilliant Classisc: 5:57 Andante Naxos: 6:05 / Brilliant Classisc: 7:03 !! Allegro vivo Naxos: 4:47 / Brilliant Classisc: 4:25 Zur Musik und zum Komponisten Wer mehr über Fauré und die Werke für Cello und Klavier erfahren möchte, sei auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag sowie den Booklet-Text der Naxos CD verwiesen. In meinen Ohren ist die gesamt Kammermusik Faurés reich an wunderschönen, melancholischen Momenten. Die Cellosonaten bilden hier keine Ausnahme und seien wegen ihrer lyrischen Qualität und ihrer hohen Emotionalität nachdrücklich empfohlen! Zur Naxos CD Maria Kliegel ist eine hervorragende Cellistin, die mich bisher mit keiner einzigen ihrer zahlreichen Einspielungen enttäuscht hat. Zusammen mit der Pianistin Nina Tichmann hat sie in der Vergangenheit bereits eine hochgelobte Gesamtaufnahme der Beethoven'schen Werke für Cello und Klavier vorgelegt. Die oben gezeigte Naxos-CD (aufgenommen im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks Köln im Dezember 2005) bestätigt den Eindruck der mir bisher bekannten Produktionen. Kliegel und Tichman musizieren ausgesprochen voll, tonschön und mit größter Emphase. Jeder Ton des Cellos scheint aus sich heraus zu leuchten. Die Darstellung ist gegenüber der Vergleichseinspielung dynamischer und energischer. Das Klangbild ist runder und gleichzeitig direkter. Insgesamt passen Klang der Aufnahme und Interpretation meiner Meinung nach sehr gut zur Musik - insbesondere dann, wenn man einer hochemotionalen Interpretation den Vorrang gibt. Presse: Besprechung auf klassik.com Zur Brilliant Classics CD Die beiden Künstler der Brilliant Classics-CD - Thomas Igloi, Cello, und Clifford Benson, Klavier, - waren mir bis dato vollkommen unbekannt - selbst die Netzsuche gibt nicht viele Informationen preis. Die Aufnahme entstand im Jahre 1975 (ADD - im Gegensatz zur DDD-Aufzeichnung bei Naxos; minimales, mit Kopfhörer erahnbares Bandrauschen) in einer Londoner Kirche für das Label "CRD". Der Zugang der Interpreten ist hier ein deutlich anderer, gemäßigterer. Der Celloton ist schlanker und weniger expressiv. Die Musik wird nüchterner und zurückgenommener gespielt. Benson/Igloi "hängen" sich nicht so sehr rein, wie Kliegel/Tichman. Dennoch handelt es sich auch hier um eine sehr schöne CD - vielleicht auf den Punkt gebracht: nüchterner Klarheit im Dienste Faurés? Presse:
Mein Fazit Da ich diese Musik als unglaublich schön und bereichernd empfinde, freue ich mich, zwei unterschiedliche Deutungen für kleines Geld erworben zu haben. Ob man dem nüchternen Zugang Igloi/Benson oder der eher voll-emotionalen Sichtweise von Kliegel/Tichman letztlich den Vorzug geben will, ist meiner Ansicht nach Geschmackssache. Mit beiden Aufnahmen ist man bestens bedient! Die alte Erato-Produktion mit Tortelier/Hubeau konnte ich ebenfalls gerade in meiner Sammlung entdecken. Hier steht ein Vergleich aber noch aus. Über Hinweise auf weitere interessante Einspielungen würde ich mich freuen! Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 01. Jul 2008, 08:17 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
#2 erstellt: 25. Jun 2008, 15:49 | |||
Hallo Frank, danke für Deinen Vergleich. Ich entnehme daraus, daß die Anschaffung der Brilliantbox auch nicht schaden kann, aber man sich trotzdem - wie bei der CPO Aufnahme der Klavierquintette - nach anderem umsehen kann. Der Faure kommt bei mir auf jeden Fall; ich freue mich schon auf ihn. Gruß Martin |
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Hüb'
Moderator |
#3 erstellt: 25. Jun 2008, 15:50 | |||
Es lohnt sich WIRKLICH. Die Musik ist großartig! |
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pt_concours
Stammgast |
#4 erstellt: 27. Jun 2008, 22:12 | |||
Leider kenne ich die beiden Cellosonaten von FAURÉ bisher noch nicht, deshalb zuerst Vielen Dank an Hüb für diesen Thread! Ich hatte ja immer mit folgender Aufnahme geliebäugelt: G. FAURE Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 op. 109 Élegie op. 24 Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 op. 117 C. DEBUSSY Sonate für Violoncello und Klavier Paul Tortelier , Jean Hubeau Ich meine, dass sie hier vor einiger Zeit auch mal als "gerade gekauft" o.ä. gepostet wurde (und eigentl. hatte ich sogar Hüb im Verdacht?). Also, wer kennt diese Aufnahme? Gruß pt_concours |
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Moritz_H.
Stammgast |
#5 erstellt: 28. Jun 2008, 07:17 | |||
Und ich liebäugele seit einigen Tagen mit dieser Interpretation: Hat die schon jemand aus diesem Forum gehört und kann dazu vielleicht einige Worte verlieren? Die Schnipsel auf der Website klingen vielversprechend … [Beitrag von Moritz_H. am 28. Jun 2008, 11:17 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#6 erstellt: 28. Jun 2008, 09:26 | |||
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Hüb'
Moderator |
#7 erstellt: 29. Jun 2008, 15:20 | |||
Hi! Hier noch kurz der geschuldete Eindruck zu Paul Tortelier (Cello) und Jean Hubeau (Klavier). Deren Einspielung entstand im Jahre 1962 bei der französischen Firma "Erato" und ist nun auf dem Warner-Mid-Price-Label "elatus" für überschaubare 9,99 € erhältlich. Rein klanglich hört man der Aufnahme ihr Alter nicht unbedingt an. Über Kopfhörer abgehört ist in den Pausen leichtes Bandrauschen zu vernehmen, was mich persönlich aber nicht stört. Ansonsten gefällt mir der Klang sehr gut. Cello und Klavier stehen gleichberechtigt nebeneinander und sind eher direkt, ohne größere Hall- und Raumanteile abgenommen worden. Interpretatorisch liegt man eher bei Kliegel/Tichmann, als bei Igloi/Benson. Tortelier/Hubeau musizieren sehr dynamisch und ausdrucksvoll. Rein gefühlsmäßig treffen sie mAn Faurés spezifisch süßlich-melancholischen Tonfall am besten. Unter den drei von mir erwähnten Einspielungen diejenige, die mir am meisten zusagt, ohne dass ich sagen könnte, es wäre auch nur eine schlechte Produktion dabei. Hier die Spielzeiten: Sonate Nr. 1 op. 109 Allegro 5:06 Andante 7:14 Finale: Allegro commodo 6:22 Sonate Nr. 2 op. 117 Allegro 5:54 Andante 7:32 !! Allegro vivo 4:42 Grüße Frank |
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