Fedosejew, Wladimir

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Marc_E
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 30. Okt 2004, 18:07

Hi,

ich wollte mal fragen, wer alles meinen Lieblingsdirigenten kennt und was ihr von ihm haltet. Hattet ihr schon die Ehre ein Konzert von ihm zu besuchen? 9 von 44 Konzerten, die ich bisher besucht habe, hat er dirigiert. Und jedes Mal war es eines der besten Konzerte, dass ich besucht habe? Gibt es jemand der meine Meinung evtl. teilt?

Gruss Marc

s.bummer
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 31. Okt 2004, 17:12

Hallo Marc,
Du gehörst leider (??!!) zu der Spezies, die abseits der ausgelatschten Pfade entdeckt hat, dass die untergegangene UDSSR Dirigenten hervorgebracht hat, die im Westen unbekannt bleiben oder nur einem Häuflein Fans bekannt wurden.
Nichts desto weniger waren und sind die meisten dieser Dirigenten solider, genauer und BESSER als das GROS der westlichen Taktstockschwinger:
FEDOSEYEV, ich habe Boris Godunov mit ihn: wunderbar! Ich kenne auch die Aufnahme von Cluytens, sonst einer meiner Favoriten, aber FEDOSEYEV ist klar besser!

Ich schätze auch Svetlanov, vor allem Mrawinski, der russische Klemperer, wie manche schreiben.
Auch Kondrashin, Roshdestwenski und den in Deutschland sehr bekannten Dimitri Kitaenko. Der ist einst beim SH-Festival Herrn Eschenbach als Dirigent des Festivalorchesters (drei Dirigenten teilen sich den Job) gefolgt und Stimmen aus dem Orchester haben gemeint, "endlich mal ein Dirigent".
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Im Osten ist noch so mancher Kulturschatz zu heben.

Gruß S.

peet_g
Stammgast

#3 erstellt: 31. Okt 2004, 19:27

Ihr lieben!

Kitaenko ist wirklich nicht schlechter als Eschenbach, und Fedossejew ist womöglich sogar besser als Justus Franz. :-)

Viel Spass damit! *g*

s.bummer
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 31. Okt 2004, 19:43

Hallo peet,
wie soll ich denn das nun verstehen?
Oder haste da was mißverstanden?? Dann bitte ich um erneutes Nachlesen!
Gruss S.

plume
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 01. Nov 2004, 00:10

s.bummer schrieb:

Ich schätze auch Svetlanov, vor allem Mrawinski, der russische Klemperer, wie manche schreiben.
Auch Kondrashin, Roshdestwenski und den in Deutschland sehr bekannten Dimitri Kitaenko.Im Osten ist noch so mancher Kulturschatz zu heben.
Gruß S.

Dafür hat sogar die ruhmreiche Sowjetunion selbst seinerzeit gesorgt: durch massenweise Ausschüttung von extra für den Export gepressten Langspielplatten, einzeln verpackt oder in ganzen Pappschachteln. Ich habe davon zu jenen Zeiten hunderte gesammelt, und darauf sind alle möglichen Schätze aus den östlichen Studios und Konzertsälen zu hören. Gehoben wurde dann weiterhin kräftig nach der Perestroika von geschäftstüchtigen Westlern - und die Reisetätigkeit diverser SU-Künstler vorher und nachher hat ja auch gehörig zum Bekanntheitsgrad ium Westen beigetragen, ganz zu schweigen von den in den Westen ausgewanderten. Ein Dirigent und "verdienter Künstler", der die meisten hier genannten Russen weit in den Schatten stellt, ist hier "natürlich" nicht aufgeführt, möglicherweise weil seine Aufnahmen vielen heutigen Hi-Fi-Stereo-Ohren nicht genehm sind - oder weil er einfach nicht bekannt ist: Nikolai Golowanow. Leg' mal seine Aufnahmen der Lisztschen sinfonischen Dichtungen (z. B. "Prometheus" oder auch "Mazeppa") von 1949/50 auf, und Dir "fliegen die Ohren ab".... es gibt übrigens auch "Boris Godunow" von diesem Orchestergenie...

peet_g
Stammgast

#6 erstellt: 01. Nov 2004, 08:36

@ plume

Golowanows "Boris" (in der Fassung Rimsski-Korssakows) ist die Referenz. Genauso empfehlenswert ist die alte Aufnahme der "Pique Dame" mit Samossud.

@ s.bummer

Was hast du nicht verstanden? Smileys oder Beurteilungen?
Gruß

Fredoman
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 01. Nov 2004, 17:50

Halli-Hallo!

Habe jetzt Fedosejew 2x live gehört. In Graz mit den Wiener Symphonikern.
War 2x mal eine solide Leistung, aber ...
leider nix besonderes.
Jetzt ist natürlich schwer zu sagen, obs am Dirigenten lag oder am Orchester.
Bei den Symphonikern hab ich immer das Gefühl, wenn sie in die Provinz kommen spielen sie ihre Hadern immer ein wenig gelangweilt 'routinemässig' herunter und das wars dann.
Noch dazu waren wahrscheinlich die Hälfte der Musiker Substituten, aber das führt hier zuweit.

Sollte mal einen Substituten-Problem-Thread eröffnen.

Musikalische Grüsse,
Fredoman

PS: Hab aber einen anderen Russen live gehört: Valerie Gergiev! Mit dem Kirov-Orchester. Ein Feuerwerk der Leidenschaft, Präzision und des Genusses.
Frag mich immer wie die Musiker seinem berühmten Zitter-Dirigat folgen können.

teleton
Inventar

#8 erstellt: 02. Nov 2004, 15:01

Hallo Marc-E,

ich finde einen Lieblingsdirigenten kann man nennen, wenn es wirklich viele Aufnahmen und Vergleichsmöglichkeiten gibt. Von Fedossejew gibt es aber nicht so viel !!!

Jedoch ist eine meine besten CD´s mit Fedossejew und den Moskauerer PH:
Strawinsky: Le Sacre du Printemps
auf JVC - eine Japan-CD-Pressung (Aufnahme: Melodia)von 1985 DDD
Was hier an brutalen Rhytmen geboten wird sprengt alles bisher dagewesene, auch meine 2.Lieblings-Spitzen-Aufnahme des Werkes mit Solti/ChicagoSO auf Decca kommt an diesen SOUND nicht heran.

Markus_Berzborn
Gesperrt

#9 erstellt: 03. Nov 2004, 18:46

teleton schrieb:

Von Fedossejew gibt es aber nicht so viel !!!

Doch, da gibt's eine ganze Menge - auf alten Melodiya-LPs.

Gruß,
Markus

antiphysis
Stammgast

#10 erstellt: 10. Nov 2004, 19:32

Viele Aufnahmen mit Fedosejew besitze ich nicht, ein paar Tschaikowsky-Symphonien und Strawinskys Sacre. Letztere Interpretation ist sehr expressiv; ich halte sie für erstrangig.
Leider habe ich Fedosejew bisher nur einmal (vor Jahren) in der Frankfurter Oper mit Schostakowitschs 10. Symphonie erlebt. Ein Konzerterlebnis, das ich Zeit meines Lebens wohl nicht vergessen werde. Es ging mir wirklich unter die Haut!

Grüße