Thomas, Michael Tilson: Der Grammykönig?

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Sake1971
Neuling

#1 erstellt: 13. Feb 2007, 23:20

Hallo zusammen,

vor wenigen Tagen wurde Michael Tilson Thomas mit dem San Francisco Orchestra und seiner Einspielung der 7. Sinfonie von Mahler mit den Grammies für die beste Orchester-darbietung und das beste Klassik-Album ausgezeichnet.

Schon seine Einspielung der 3. Sinfonie wurde 2004 mit 2 Grammies bedacht, ein Jahr zuvor gab es eine Auszeichnung für die Einspielung der 6. Sinfonie.

Ist das der geneigte Blick der amerikanischen Jury auf einen amerikanischen Dirigenten und ein amerikansisches Orchester oder lohnen sich die Mahler-Einspielungen des San Francisco Orchestra? Sind sie ggf. hörenswerte Alternativen zu anderen Mahler-Einspielungen?

Gruss

[Beitrag von Sake1971 am 13. Feb 2007, 23:20 bearbeitet]

arnaoutchot
Moderator

#2 erstellt: 14. Feb 2007, 16:07

Ich besitze alle erhältlichen Aufnahmen von MTT und dem SFSO auf SACD (also alle ausser der 8.). Ich kann die von Dir gestellten Fragen uneingeschränkt mit "ja" beantworten. Ja, es sind hörenswerte Alternativen. Die Interpretationen sind größtenteils erstklassig, er bewegt sich meines Erachtens auf einem gesunden Mittelweg zwischen der Emotion eines Leonard Bernstein, der Härte eines Kyrill Kondrashin oder teilweise Georg Solti und der relativ nüchternen Analyse eines Pierre Boulez. Klanglich sind die SACDs hervorragend, mir gefällt auch die aufwendige Aufmachung und das ausführliche Beiheft. Zum Beispiel sind bei allen Symphonien alle beteiligten Musiker namentlich aufgeführt. Ein abschließendes "Ja" auch zu Deiner Vermutung, daß wohl ein gewisser Nationalismus bei der Grammy-Verleihung regiert.

Es gibt einen Mahler-Symphonien Thread, vielleicht sollte man eine evtl. Diskussion dort weiterführen.

Grüße Michael

vanrolf
Inventar

#3 erstellt: 14. Feb 2007, 19:47

Hallo zusammen,

Michael Tilson-Thomas ist schon lange ein weltweit renommierter Dirigent, der immer wieder hohe Auszeichnungen für seine Arbeit bekommen hat.
Einen ihm gewidmeten thread halte ich daher für gerechtfertigt, vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen, der seine Art ablehnt.
Auf die Schnelle fallen mir zwei sehr beeindruckende CDs unter seinem Dirigat ein:

Charles Ives - Three Places in the Sun
Carl Ruggles - Sun Treader
Walter Piston - Symphonie No.2
Boston Symphony Orchestra / Michael Tilson-Thomas (DGG-Originals, oop)

Hector Berlioz - Symphony Fantastique
Boston Symphony Orchestra / Michael Tilson-Thomas (RCA)

Ich habe irgendwo noch eine Beethoven9 von ihm liegen, zu der ich aber noch nicht gekommen bin.

Gruß Rolf

aaltenb
Neuling

#4 erstellt: 17. Apr 2008, 23:33

In der Low-Price-Serie Esprit (Sony) gibts R. Strauss-Orchesterlieder (Gruberova, Mattila, Popp, London Symphony, MTT), Beethovens Dritte (Orchestra of St. Luke's, MTT), Brahms' Serenade Nr.2 (London Symphony, MTT). Mahlers Siebte ist schon mit dem London Symphoy Orchetra gut und soll in der neuesten Einspielung mit MTT noch besser sein.

Alle genannten Aufnahmen sind meines Erachtens empfehlenswert, das Dirigat ist recht unsentimental u. leicht.

Mit einer DG-Aufnahme (ADD) von Strawinskys Le Sacre hatte ich dafür immer meine Schwierigkeiten. Sie ist reichlich brutal - wie das Thema - und manche Kritiker fanden das sehr gut, manche wohl nicht ... Trotzdem gibt es leider heute kaum solch provozierende Klassik-Aufnahmen - alles eher im langweiligen Wohlklang der großen Klassik-Unternehmen, oder?

[Beitrag von aaltenb am 17. Apr 2008, 23:35 bearbeitet]

enkidu2
Inventar

#5 erstellt: 18. Apr 2008, 20:08

wikipedia.org schrieb:

Solti ist der Künstler, der die meisten Grammys erhielt, unabhängig von der Musikrichtung. 31 Grammys gingen an ihn persönlich einschließlich eines Lifetime Achievement Award, ...

Das ist der wahre Grammy-König!