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Classe Audio DR-8+A -A |
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Autor |
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bukongahelas
Inventar |
#1 erstellt: 10. Feb 2013, 06:20 | |
Das ist der Teilschaltplan einer Classe Audio DR-8 Stereoendstufe. Im Biaskreis sieht man die Transistoren Q6 = Q7 = MPSA56 Q8 = 2N6426 Darlington , Temperatursensor am großen Kühlkörper Q9 = Q10 = MPSA06 . Q6 und Q10 (Platinenaufdruck) haben einen Aufsteckkühlkörper . Im Schaltplan sind Q9 und Q10 gegenüber der Platine vertauscht. Die Katode von D4 ist auf der Platine mit einem Pin(Emitter) von Q9 verbunden ! Laut Schaltplan müßte das aber Q10 sein. Es gibt Bilder im Net der DR-8 , da sieht man die KK auf den "äußeren Transistoren" , das wären Q6 und Q10 auf der Platine. Das wäre auch logisch , die an R13 und R17 angeschlossenen T verbraten Leistung , die an Q8 angeschlossenen nicht. Die Frage ist welche T nun KK brauchen und welche nicht. Ich denke diejenigen , deren Emitter an R13 bzw R17 angeschlossen sind. R13 hat real auf Platine 100 Ohm und nicht wie im Plan 75. Noch so ein error . Angenommen ein KK ist (serienweise wegen des Schaltplandrehers) auf dem falschen T montiert , dann würde der fälschlich nichtgekühlte zu heiß werden und zum Ausfall des Gerätes führen. Bei diesem Exemplar waren außer 2 der Q6=Q7 Q9=Q10 noch R17 und R19 durchgebrannt,aber alle Endtransistoren , Treiber und Emitterwiderstände noch OK. Q6 und Q10 (Platinenaufdruck) waren defekt. Ersatztypen für MPSA 06 / 56 sind BC639 / 640 . Gruß bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#2 erstellt: 10. Feb 2013, 06:36 | |
Die korrigierte Version des Plans mit Zusatz der Endtransistoren. Q9 und Q10 sind nun im Schaltplan ebenso wie auf der Platine. Wie gesagt ist auf der Platine die Katode von D4 direkt an einen Pin von Q9 angeschlossen. Die Anode von D3 führt zum mittleren Pin(Basis) von Q10 (Platinenaufdruck). Dann müßte der KK aber auf Q9 sitzen. Am besten man redet nicht über Q9 oder Q10 , sondern über DEN Transistor , der an Katode D4/R17 bzw Anode D3/R14 angeschlossen ist. Welche der Q6 Q7 bzw Q9 Q10 brauchen einen KK ? Erschwert wird die Sache durch den Schaltplandreher Q9 Q10. bukongahelas |
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Poetry2me
Inventar |
#3 erstellt: 10. Feb 2013, 08:35 | |
Hallo bukongahelas, das scheint wirklich nicht ganz stimmig zu sein und Deine Funde bestätigen das Bild. Ohne die Endstufe zu kennen, habe ich mal anhand des Schaltplans die vermutlichen Spannungen einzutragen. Damit kannst Du denke ich auch die Ströme durch die kaskadierten Transistoren bestimmen und die jeweilige Verlustleistung. Ich gehe mit Dir konform, dass in dem einen Fall der Kühlkörper wohl auf dem falschen Transistor steckt. Besonders heiß dürften wohl die INNEN (weiter weg von der Rail-Spannung) liegenden Transistoren der Kaskode werden, also Q7 und Q10 (alias Q9) - Poetry2me |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 10. Feb 2013, 15:50 | |
Werde ein Endstufenmodul an ein separates (Test)Netzteil anschließen und alle 4 (Q6 Q7 Q9 Q10) mit (2 KK vom 2.Modul "geliehen") bestücken. Also alle 4 T gekühlt. Beim Test wird sich dann zeigen welche einen KK brauchen und welche nicht und es kann nichts überhitzen . Ebenso zeigt sich ob die Änderungen funktionieren. Durch Q9+Q10 Reihenschaltung fließt der gleiche Strom. Q9 hat eine Uce von -57V minus -56.4V = 0.6V . Q10 hat eine Uce von -56.4V minus -1.2V = 55.2V . Beim gleichen Strom müßte Q10 (dessen Basis zu Anode D3 führt) mehr Verlustleistung haben als Q9 (dessen Emitter an Katode D4 führt). Analoges gilt für Q6 Q7 (die in Plan und Platine übereinstimmen). Mal sehen ob die Theorie der Praxis entspricht , je nachdem welche 2 der 4 T im Test einen KK brauchen und welche 2 kälter bleiben. Wegen der Verwirrung Q9 Q10 ist es wohl besser alle dieser 4 MPSAxx gegen BC639 BC640 zu ersetzen. Weil sie in mehreren Datenbüchern als Ersatz für die MPSA genannt werden und weil sie auch etwas stärker sind. Allerdings müssen Pins gedreht werden . Dank an Poetry für die Sofortambulanz. bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#5 erstellt: 10. Feb 2013, 16:00 | |
Wenn das wahr sein sollte war die Endkontrolle des Herstellers ungenau. Was man so findet wenn man genau nachsieht... bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#6 erstellt: 11. Feb 2013, 16:43 | |
Ein Endstufenmodul im Test: Gemessen werden Ruhestrom (2 Meter rechts an 2 von 10 Emitterwiderständen) NF-Ausgangsspannung (Oszilloskop) Railspannungen (Meter links) NF Signal über passiven LS-Steller vom CD-Player. Eine 4 Ohm Box als Last. Alles erwartungsgemäß. Ruhestrom läßt sich auf 14-18mV an einem 0,27 Ohm Emitterwiderstand problemlos einstellen (Spindeltrimmer). Bei Erwärmung durch NF-Power steigt er leicht an , bei Stille geht er aber wieder auf "Lauwarmwert" zurück. Thermoregulator also OK. DC-Offset ebenso problemlos auf 0,00000... VDC einstellbar. Es mußte aber noch ein RC-Glied 100n+4R7 an den LS-Out gegen Masse geschaltet werden (ist auch im Korpus des DR-8 eingebaut) , sonst Schwingungen . Die Q6 Q7 Q9 Q10 werden jedenfalls in der Bestückung BC639 BC640 alle 4 fast garnicht warm , auch bei viel NF-Power. Allerdings kann das Testnetzteil nur max +-50VDC und nicht wie das des DR-8 +-75VDC liefern. Wird sich später beim Einbau in Korpus zeigen. Mir fehlen noch 4 (besser8) solcher Aufsteckkühlkörper für BC639/640. Hat jemand noch welche und könnte sie schnell im Brief gegen Kostenerstattung natürlich senden ? Die von Poetry empfohlenen Upgrade Fokos+Elkos haben sich bewährt. Nun wird das 2.Endstufenmodul ebenso bestückt und getestet. Danach wird der Korpus mit DC-Prot und Netz-Softstart geprüft. Im Idealfall läuft dann alles nach Endmontage. bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#7 erstellt: 11. Feb 2013, 16:54 | |
Kann man nach Schaltplan Strom , Spannung und damit Verlustleistung der Q6 Q7 Q9 Q10 bei 18mA Bias und Railspannungen +-75VDC und voller NF Aussteuerung mit Sinus 1000 Hz an 4 Ohm Last berechnen oder schätzen ? An +-50VDC Testrailspannung bräuchten sie gar keinen Kühlkörper. Das kann natürlich an +-75VDC anders sein , P = Uquadrat / R . Jedes Volt mehr "haut quadratisch rein". Einfach je 1 KK auf jeden Q6-Q10 erübrigt diese theoretische Betrachtung. bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#8 erstellt: 12. Feb 2013, 17:16 | |
Poetry: Was ist mit den blau eingezeichneten R? Widerständen ? Das 2.Modul läuft nun auch problemlos. Wenn R? nachzurüsten sind , warum und wie groß Ohm/Watt müssen sie dann sein ? Auf den 4 Hauptsiebelkos steht: 20000yF 50V max Surge 65V . Also kann die Spannungsangabe +-75V Railspannung im Schaltplan nicht sein. Der DR-8 ist zT noch auf 110VAC verdrahtet. 110VAC an den Korpus angelegt , Railspannungen im Leerlauf ohne Module +-47V . Das paßt also. OPs der Eingangsverstärker=sym/asym Platine +-15VDC , auch OK. LS-Relais schalten 5s nach PowerOn ein. Eine 9V Blockbatterie an den Fühlerleitungen der Protection bringt sie zum Ansprechen. FL beider Kanäle mit beiden Polaritäten des 9V Blocks geprüft. Prot spricht an , Relais fallen ab , nach Wegnahme der 9V Wiedereinschalten nach 5s . Also auch hier alles OK. bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#9 erstellt: 12. Feb 2013, 17:46 | |
Nun zum nächsten Problem , der Umrüstung auf 220 VAC. Sollte eigentlich keins sein , nur die Anleitung ist mir unklar. Im Prinzip werden ja nur 2 Primärwicklungen von parallel auf Reihenschaltung umverdrahtet. Im dritten Bild habe ich versucht den Primärteil des Ringkerntrafo zu zeichnen. "Trans" bedeutet Kabelfarbe transparent. Bezeichnung des Trafo: Lazare Electronics 5/90 Model TR0068-3 48Hz 550VA In der 120V Variante gehts vom L in der Kaltgerätenetzbuchse(AC-receptable) über die Primärsicherung über Netzschalter als schwarzes Kabel. Gabelt sich dann in 2 weiße.Group1. N geht von KG-Buchse als transparentes Kabel und gabelt sich in 2 orange.Group2. Dann gibts noch 2 schwarze und 2 rote Kabel , je ein rotes und ein schwarzes verdrillt und zusammengelötet.Group3+4. Ich vermute das sind Oberspannungswicklungen . Nun zur 220V Variante , evtl sind auch 230 oder 240V möglich. Folgt man den Anweisungen des Servicemanuals , bleibt ein (orange) Draht von Group2 offen. Wenn das die 2 PriWicklungen sind , kann das nicht sein. Vordergründig sieht die Umverdrahtung von 120 auf 220V einfach aus, wenn da nicht das offene orange Group2 Drahtende wäre. Oder sind gar die roten bzw schwarzen Wicklungsdrähte die PriWicklungen und ws/ws bzw or/or die Oberspannungswicklungen und deshalb kann man eine offen lassen ? Bei der 240V Variante (garnicht beschrieben) müßten theoretisch alle Priwicklungen in Reihe geschaltet werden. Wer blickt da durch ? Optimal wäre die Variante , bei der bei normaler Netzspannung die Siebelkos mit knapp 50VDC belastet würden , gemeint ist wenn der Amp im Leerlauf ist. Gruß bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#10 erstellt: 12. Feb 2013, 17:57 | |
Nächstes Problem: Netzschalter und Varistor (Punkt 9+10). Auf dem zZt eingebauten Kippschalter steht keine Spannungsangabe. Der Varistor verbirgt sich hinter Schrumpfschlauch. Spätenstens wenn die Umverdrahtung auf 220VAC gemacht ist und erstmalig deutsche Netzspannung auf Schalter+Varistor kommen , wird man sehen ob der Varistor auslöst bzw abbrennt. Eigentlich müßte man auch den Schalter auswechseln , nur kann es bei dem "Doku-Chaos" auch sein daß er für 230VAC geeignet ist. Der Schalter hat noch eine interne Lampe , die aber nicht funktioniert (beide Schalterstellungen probiert) , so erklärt sich die dünne transparente N-Netzleitung zum Schalter. Alles Probleme , die keine wären wenn man an die Ersatz- bzw Umrüstteile herankäme. Classe Audio ist aus Kanada. Und wenn die Doku nicht nur ungefähr mit der Geräterealität übereinstimmen würde. Gruß bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#11 erstellt: 12. Feb 2013, 19:16 | |
Korrektur: Da in der 120V Variante or mit or und ws mit ws direkt gekoppelt ist , kann or/or bzw ws/ws keine Wicklung sein , Kurzschluß. Deswegen ist es auch logisch daß rt+sw und rt+sw verbunden sind. rt/rt und sw/sw verbunden würde zum Kurzschluß führen. Deshalb ist es wohl so: Da es 8 Primärdrähte gibt , 2x or , 2x ws , 2x rt , 2x sw , sind es wohl 4 Primärwicklungen. Wüßte man definitiv die richtige Belegung/Farben der Primärwicklungen, könnte man wahrscheinlich auch 230 und 240V Varianten realisieren. bukongahelas |
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Poetry2me
Inventar |
#12 erstellt: 12. Feb 2013, 20:11 | |
Die blau eingezeichneten Widerstände habe ich mal postuliert, müssten nach meinem Verständnis der Schaltung einfach vorhanden sein. Wenn sie nicht vorhanden sind, dann lass' es so. Ich dacht eeher an nachdokumentieren als an nachrüsten. Evtl. muss ich mein Verständnis über die Konstruktion von Kaskode-Schaltungen einfach noch erweitern. Dann sind nämlich die beiden inneren Transistoren - meine ich - immer in Maximalaussteuerung, nur deren Basisstrom erfährt jeweils eine Stromgegenkommplung. Soweit zum ersten Punkt. - Poetry2me |
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Poetry2me
Inventar |
#13 erstellt: 12. Feb 2013, 20:19 | |
Das wäre nicht überraschend, wenn auch hier die Angaben im Service Manual irreführend waren. Mir kam auch komisch vor, dass an nur 75 Ohm so viel Spannung abfallen soll. Wir reden lediglich über die Versorgung der spannungsverstärkenden Stufen. Lass das mal einige 'zig mA sein. Also: Die Spannungsangaben waren in sich nicht stimmig. Warten wir einfach mal ab, was am Ende des 230V Umbaus an Spannungen real herauskommt. - Poetry2me |
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Poetry2me
Inventar |
#14 erstellt: 12. Feb 2013, 20:50 | |
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Trafo eine Art "Primärspannungsbausatz" hat, mit dem sich 110V, 120V, 220V und 240V abdecken lassen, die häufigsten vorkommenden Spannungen in der Welt. Letztendlich herausfinden kannman es wahrscheinlich erst, indem man den Trafo sekundärseitig mit ca. 45V~ speist und dann auf der Primärseite die einzelnen Spannungen nachmisst. Danach kann man vielleicht - ohne diese verwirrende Anleitung - selbst kombinieren. - Poetry2me |
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bukongahelas
Inventar |
#15 erstellt: 13. Feb 2013, 00:00 | |
Nur wieso ein orange Draht einzeln in der Luft hängt , wie die Umbauanleitung auf 220V vorschreibt , bleibt offen. Denn wenn dieser Draht nicht angeschlossen ist fließt doch gar kein Strom durch die Priwicklung(en) ! Noch ein Verdacht: sw/rt und sw/rt könnten die Anschlüsse von 2 Thermosicherungen sein ? Elende Raterei ! Zudem völlig unnötig , wenn die Verdrahtung des Trafo im SM dokumentiert wäre. Das ist bei fast allen Trafos so . Ein Bündel unbezeichneter Drähte die man erraten darf. Auch ohmsche Messungen bringen einen kaum weiter , weil ja alles extrem niederohmig ist und es bei zB 10 Drähten 100 Kombinationsmöglichkeiten gibt. Um in den "Genuß" solcher Messungen zu kommen , muß der Trafo auch vorher völlig von der Schaltung isoliert werden. Bedeutet beim DR-8 die gesamte Primärverdrahtung aufzureißen. 2 Stunden Minimum , ist ja alles ami-typisch einweg fest verlötet und schrumpfschlauchisoliert. Beim nächsten Aufräumen werde ich ca 50 solcher über die Jahre gesammelten Trafos verschrotten , einfach weil es so schwer fast unmöglich ist den internen Wicklungsaufbau herauszufinden. Extrem ärgerlich , ein einfacher Zettel oder Aufdruck anstelle einer nichtssagenden Typennummer würde das vermeiden. Natürlich habe ich die Typ# des DR-8 Ringkerntrafo gegoogelt: Natürlich auch mal wieder ohne jeglichen Erfolg. Typisch Hersteller "nach mir die Sintflut". Wie man mit dem Hersteller Classe Audio Kontakt zwecks Klärung dieser Fragen aufnimmt steht ebenfalls in den Sternen. Dazu noch das Problem mit dem Netzschalter und dem Varistor , es winkt wieder mal stundenlang erfolglose Jagd nach diesen "Spezialteilen". Die Lust den DR-8 überhaupt auf 220V umzubauen schwindet stetig mit jeder weiteren Stunde die ich an diesem unnötigen Problem verzweifle. Das Problem der fehlenden vier BC639/640 Aufsteckkühlkörper (woher nehmen ?) bleibt auch weiterhin ungelöst. bukongahelas [Beitrag von bukongahelas am 13. Feb 2013, 00:09 bearbeitet] |
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bukongahelas
Inventar |
#16 erstellt: 13. Feb 2013, 00:18 | |
Oder wieder mal ein Zeichnungsfehler: N muß mit dem orange Draht von Group2 und nicht wie vorgeschrieben mit einem Paar der rt/sw (Group 3 oder 4) Kabel verbunden werden ? Man zermartert sich das Hirn und kommt einfach nicht weiter. Sorry Poetry , auch Deine gutgemeinten Erklärungsansätze bringen hier keine Klärung. Wie gesagt wenn der orange Draht von Group2 völlig allein in der Luft hängt kann doch garnichts funktionieren , weil der Primärstromkreis dann völlig unterbrochen ist ! bukongahelas |
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naka01
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 13. Feb 2013, 00:34 | |
Hallo bukongahelas, versuch macht „kluch“ !!! Gutes Ohmeisen, Stelltrafo oder elektronisch, messen was ist hochohmiger, was nicht! Und Hunderte von Kabeln hast du ja nicht!!! Sollte doch zu machen sein, was letztendlich hinten plausibel herauskommt !! gruß naka |
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Poetry2me
Inventar |
#18 erstellt: 13. Feb 2013, 00:34 | |
Tja, ich kann alle Deine Überlegungen nachvollziehen und Dir nur zustimmen. Das ist unklar oder gar nicht dokumentiert. Das lose Ende ist völlig unlogisch. Ich frage mich bei der vorliegenden Dokumentation sowieso, ob da alle Beteiligten wussten, worum es geht. - Poetry2me |
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bukongahelas
Inventar |
#19 erstellt: 13. Feb 2013, 14:46 | |
Also komplette Primärverdrahtung aufreißen. Vorher dokumentieren. Bei 8 Drähten gibts 64 Kombinationsmöglichkeiten , wobei manche sinnlos sind. Die alle durchprobieren. Ohmwerte notieren. So feststellen , welche Wicklung zu welchen Drähten gehört. Windungszahl=Drahtlänge=Widerstand ist proportional der Wicklungsspannung. So kann man Haupt- und Hilfs(Oberspannungs)wicklungen unterscheiden. Über das Ergebnis grübeln. Weil eine Minimalinformation vorenthalten wird. Dann noch die Primärneuverdrahtung wieder aufbauen für 230VAC. Abschließend vorsichtiger Test mit Netzstelltrafo. Beten daß alles korrekt ist , sonst nochmal den Trafo neu erfinden und eigenen (Verständnis)Fehler suchen. Gratis dazu noch die unbekannte Maxspannung des frontplattenseitigen Netzkippschalters mit defekter interner Lampe und ebenso unbekannt die Varistorspannung. Die evtl nötige Ersatzteilbeschaffung ist auch wieder mal völlig offen. Dabei gibts ja kaum was technisch langweiligeres wie Trafos , Sicherungen , Schalter , also Netzprimärverdrahtung. Aber wenn Info fehlt wird sowas zum zeitfressenden Endlosspiel. Macht echt Spaß sich so verschleißen zu müssen und hier das Publikum mit solchen Trivialproblemen zu nerven. Die richtige Adresse wäre Classe Audio irgendwo wenn überhaupt noch existent in Kanada. Die würde ich echt gern mal zur Qualität ihrer Doku befragen. Das Gerät ist im Prinzip einfach. Servicedoku jedoch fehlerhaft , unvollständig , verwirrend , kein Herstellersupport. Schon bis jetzt verschlang das zudem noch ungelöste Trafo Ratespiel mehr als doppelt soviel Zeit wie die kpl Sanierung und Test beider Endstufenmodule. bukongahelas |
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Poetry2me
Inventar |
#20 erstellt: 13. Feb 2013, 21:04 | |
... Nicht zu vergessen: die jeweilige Wickelrichtung herausfinden. Wenn Du zwei 110V- Wicklungen falsch rum kombinierst, dann kommt Null Volt raus, andernfalls 220V. etc. etc. Na, Du weißt schon. Sorry, wollte kein Salz in die Wunde streuen. - Poetry2me [Beitrag von Poetry2me am 14. Feb 2013, 02:25 bearbeitet] |
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bukongahelas
Inventar |
#21 erstellt: 13. Feb 2013, 21:34 | |
Gleichsinnig geschaltete Wicklungen unterstützen sich , gegensinnig geschaltete ziehen sich gegenseitig ab. Bei Antiparallelschaltung "kämpfen" die induzierten Ströme der beiden Wicklungen gegeneinander. Merkt man aber sofort an starkem mech Brummen (Magnetostriktion). Mit der "8x8" Meßmethode , alle Drahtkombinationen , wird sich wohl die Zuordnung jeweils zweier Drähte zu einer der 4 PriTeilwicklungen herausfinden lassen. Wie man aber auch noch den Wickelsinn ("ist dieser Draht Anfang oder Ende einer Wicklung") herausfindet ist mir unbekannt (außer durch TryAndError unter dosierter Netzspannung). Evtl nur 1 Teilwicklung aus Labornetzteil mit einigen Volt DC ca 1A bestromen und mit Kompaß die Magnetfeldpolarität bestimmen ? Da es zusätzlich zu den 64 Kombinationen nun auch noch 2 Möglichkeiten des Wickelsinns gibt , macht das theoretisch 128 Kombinationen , von denen einige wie gesagt sinnlos sind . Aus diesen 128 gilt es die eine Variante herauszufinden , die bei 230VAC an den Siebelkos +-48VDC bringt. Eine Wicklungs Rate Lotterie. bukongahelas |
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Shanghai_Wally
Stammgast |
#22 erstellt: 13. Feb 2013, 22:43 | |
Guten Abend Ulrich Alle Achtung und Hut ab für den gnadenlosen Einsatz und vielen Dank für die ausgiebige Info über den Fortschritt der Reparatur meines Pflegefalls das kann ja noch recht lustig werden scheint echt ein Riesenaufwand zusein.Alles weiter kommt später-in der Ruhe liegt die Kraft. Gruss aus Hamburg Shanghai Wally |
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bukongahelas
Inventar |
#23 erstellt: 17. Feb 2013, 20:07 | |
Trafo Primärverdrahtung aufgetrennt. Ergebnis: Es ergeben sich diese Varianten: 2 Wicklungen mit vielen , 2 Wicklungen mit wenig Windungen. Es wurde Variante "F" eingebaut. Das entspricht auch exakt der ServiceManual Umbauanleitung 120->220 V. Auch das offene "orange1" Ende erklärt sich nun. Bei 230V Netzspannung sind die Railspannungen bei - Variante "E"(240V) ca +-45VDC , bei - Variante "F"(220V) ca +-51VDC im Leerlauf ohne Belastung. Mit angeschlossenen Modulen wird es wohl um ein paar Volt sinken so daß die RailElkos mit max Dauerspannung +-50VDC nicht überlastet werden.Außerdem haben sie ja "Max Surge 65V". Versuch der Leistungs(verlust)berechnung: 51V macht (mal 0,7) = 36V Effektivwert 45V macht (mal 0,7) = 32V Effektivwert P=Uquadrat / R Annahme: R=8 Ohm Für 36V -> 162 Watt Für 32V -> 128 Watt Verlust 34 Watt Wenn 162 Watt = 100% sind , dann sind 34 Watt = 21 % . Fazit: Durch Wahl der 220VAC Variante steigt die theoretische Ausgangsleistung um 21% gegenüber der 240V Variante. Man könnte nun doch die 240V Variante wählen und dafür den Ruhestrom (um 21%) erhöhen , mehr Richtung Class A , aber das ist ein anderes Thema. Beim Test mit 230V explodierte der Varistor an der Netzeingangsbuchse, war also für 110V vorgesehen. Aus TV-Röhrenchassis einen mit Aufschrift 400V eingebaut. Netterweise leuchtet nun bei 230V auch die Lampe im NetzKippschalter , was sie bei 110V nicht tat. Das ist der Beweis das der gesamte Netzschalter für 230V geeignet ist , denn im Schalter ist entweder eine Glimmlampe oder eine LED mit Vorwiderstand , der nie geändert wurde . Gruß bukongahelas |
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Poetry2me
Inventar |
#24 erstellt: 17. Feb 2013, 21:35 | |
Du hast die Nuss geknackt! Meine Bewunderung! und - Poetry2me |
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Shanghai_Wally
Stammgast |
#25 erstellt: 19. Feb 2013, 22:17 | |
Ahoi aus Hamburg Sauber Sauber gearbeitet Ulrich und Danke für das letzte Gespräch das hat mich richtig aufgemuntert und ich freu mich schon darauf wenn der Tanker wieder hier in Hamburg einlaüft dann wirds sicherlich lustig.Mein Bruder sein Kumpel ist Hausmeister in der benachbarten Grundschule und er kann uns ein Klassenzimmer am Wochenende zur Verfügung stellen,sodas wir mal einen bunten Samstagnachmittag mit bisschen Musik dort veranstalten können.Da wird der DR8 + DR5 an meine neuen JBL 4312 E und an die JBL L50 geklemmt und denn gehts zur Sache dank keiner nervenden Nachbarn.Sicherlich werd ich davon noch berichten,ich nehm auf jedenfall eine Wolldecke mit falls ich Rauchzeichen senden muss.Wünsche noch einen geruhsamen Abend best regards Shanghai Wally |
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bukongahelas
Inventar |
#26 erstellt: 20. Feb 2013, 01:06 | |
Der DR-8 hat einen internen Wahlschalter für symmetrisch XLR oder asymmetrisch Cinch Eingänge. Er ist aktuell auf XLR eingestellt. Der PreAmp DR-5 hat ja den passenden XLR-Ausgang. XLR auf XLR Kabel liegen bei. Will man den DR-8 trotzdem an Cinch Quellen anschließen, liegt ein passendes Adapterkabel XLR->Cinch bei. Info: Bei diesem Adapterkabel sind "Cold" und "Masse" verbunden , das Signal wird zwischen "Cold+Masse" und "Hot" abgenommen. "Cold+Masse" an Cinch Masse/Abschirmung , "Hot" an den Innenpol.
Meine immer wiederholte Empfehlung eine Schutzbrille zu tragen hat sich hier bewährt. Noch so eine "Sicherheitsregel": Wenn ein Gerät unter Strom steht , stelle dich vom Boden isoliert auf (trockene Styropor+Holzplatte) und greife nur mit einer Hand ins Gerät wenn es sich nicht vermeiden läßt. Kommt man dann an Spannung schadet es einem ebensowenig wie Vögeln auf Hochspannungsleitungen. bukongahelas |
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Shanghai_Wally
Stammgast |
#27 erstellt: 06. Mrz 2013, 18:27 | |
Moin Moin Uli So nun komm ich endlich mal dazu noch ein paar Zeilen zu der ganzen DR8 Rettungaction zuschreiben,Also schon mal vorab der Amp zeigt nach 5 Tagen Dauerbetrieb keinerlei ermüdungerscheinungen und ist nach längerer Aufwärmphase klanglich echte Spitze bis jetzt macht der Brummer richtig Spass. Zum Thema aufheizen kann ich nur sagen den Burschen bekomm ich nicht annähernd an die 30 grad,ist wahrscheinlich auch nicht im häuslichem Betrieb möglich auf 50 grad zukommen da machen die Nachbarn nicht mit,Ausser ich stell den Otto auf die Herdplatte hahahaha .Auf jedenfall danke ich Dir nochmals ausdrücklich für Deinen gnadenlosen Einsatz und die gute Kommunikation etc. die Kabel und Dub CD schicke ich die nächsten Tage,die Rechnung habe ich gestern beglichen das Geld sollte also auf Deinem Konto sein . Ich hatte ja auch schonmal den Folgeauftrag den ich für Dich habe angesprochen,es geht um den Classe CD/DVD 1 Player der auch defekt ist würdest Du Dich daran machen irgendwann im nächsten halben Jahr wenn es dein Plan erlaubt ? Das wär prima ich habe schon allerlei Unterlagen zusammen gesucht so wie auch beim Amp..Also jetzt leg ich erstmal King Size Dub Nr.13 auf ahoi best regards und schönen Abend noch. Walter + |
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