Grundig RTV 650 Ruhestromeinstellung

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Michael950
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Feb 2013, 23:13
Ich restauriere gerade einen Grundig RTV 650 und möchte Ruhestrom und Symmetrie einstellen. Habe einen Schaltplan bzw. die Serviceanleitung. Leider komme ich damit nicht weiter. Wo muss ich mein Multimeter anschließen? (Fotos wären toll!)
Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum °!°
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 09. Feb 2013, 02:18
Hat der RTV 650 ein Netzteil mit a)einfacher(zB+50V) oder b)dualer(+-50V) Spannung ? Erkennbar an 1 oder 2 Siebelkos bzw Koppelelkos an den LS-Ausgängen.

Ruhestrom mißt man als Spannungsabfall über den Emitterwiderständen der Endtransistoren und rechnet über U=RxI bzw I=U/R zurück , ohmsches Gesetz. R kann ein oder zwei mal der Wert des Emitterwiderstands sein, abhängig von den Meßpunkten.
Meist ist in den SM diese Spannung und die Meßpunkte angegeben.

Symmetrie:
a)SingleRail: Der LS-Out wird VOR den Koppelekos auf die Hälfte der einfachen Betriebsspannung(Railspannung) eingestellt.
Aussteuerung zwischen null und max Rail , virtueller Mittelpunkt ist Rail/2.

b)DualRail: Der LSO wird VOR dem evtl vorhandenen LS-Schutzrelais auf möglichst nahe null Volt DC gegen Masse=Gehäuse eingestellt.
Aussteuerung zwischen + und - Rail , virtueller Mittelpunkt ist Masse.

Mit Oszilloskop und steigender Sinusansteuerung läßt sich das symmetrische Clippen/Abschneiden des Signals kontrollieren.
Dabei keine Last=Boxen anschließen.

Vor Justage die Trimmpotis mit Teslanol T6 einsprühen , bei spannungslosem Gerät paarmal über den ganzen Weg drehen,
in Originalposition zurück oder in Mittelstellung.
Damit man ohne Sprünge/Aussetzer einstellen kann und der eingestellte Wert konstant bleibt.

Abhängigkeit des Ruhestroms von der Temperatur prüfen.
Mit Fön erwärmen. Muß dann beim Abkühlen wieder auf vorherigen Kaltwert gehen. Thermische Ruhestromstabilisierung.

bukongahelas
Bepone
Inventar
#3 erstellt: 09. Feb 2013, 09:13
Hallo Michael,

willkommen im Forum!

Beim RTV650 sollte das identisch zum RTV600 sein. Bei letzterem hab ich es wie folgt gemacht (lt. Abgleichvorschrift Grundig):

- Symmetrie:
Die Spannung an den Lautsprecherausgängen (unbelastet) auf nahezu +/-0mV Gleichspannung mit dem dazugehörigen Poti einstellen . R605 >> Symmetrieregler linker Kanal, R611 >> Symmetrieregler rechter Kanal.
Dazu Lautstärke auf Null, Klangregler neutral, keine Signal anliegend, "linear" eingeschaltet.

- Ruhestrom: Sicherungen Si4 bzw. Si6 herausnehmen (diese sichern die Endstufentransistoren ab).
An die beiden Klemmen des jeweiligen Sicherungshalters ein Amperemeter anklemmen. Der Gleichstrom fließt somit von einer Sicherungshalter-Klemme durchs Multimeter zur anderen Klemme (Multimeter in Reihe zum Stromfluss).
Auf 50mA, Toleranz +/-5mA, einstellen.
R625 >> Ruhestromregler linker Kanal, R629 >> Ruhestromregler rechter Kanal.


Noch einige Hinweise:

- Alle Angaben bezogen auf den RTV600!! Sicherungs- und Potibezeichnungen sowie der Ruhestromwert können abweichen. Aber du hast ja die Serviceanleitung.

- Günstigerweise beginnt man mit der Ruhestromeinstellung. Ruhestrom und Symmetriespannung beeinflussen sich gegenseitig, müssen also laufend wechselseitig abgeglichen werden. Am besten arbeitet man mit zwei Multimetern, eins für Spannungsmessung am Lautsprecherausgang (Symmetrie), eins für Ruhestrommessung über dem Sicherungshalter.

- Im Einschaltmoment des Verstärkers könnte u.U. ein wesentlich höherer Strom als 50mA fließen, der dann absinkt. Das muss beachtet werden zum Schutz des Multimeters (diese haben oft eine Überstromsicherung).
Deswegen: Ggf. zuerst den Receiver anschalten, ein paar Sekunden warten und erst dann die Messleitung zum Ruhestrom-Multimeter am Multimeter anstecken. Natürlich sollte das offene Ende des Messkabels kein Teil am Receiver berühren.

- Das Gerät muss für genaue Einstellung betriebswarm sein. Am besten im leicht erwärmten Zustand einstellen, dann das Gerät eine halbe Stunde im Leerlauf belassen. Dann die Einstellungen ggf. nochmals wiederholen. Multimeter stetig angeklemmt und eingeschaltet lassen.

- Für sichere Verbindung der Messleitungen zu den Sicherungshalter-Klemmen sorgen. Ein Abrutschen oder abfallen der Klemmverbindung kann fatale Folgen haben.
Erst: Sorgfältig anklemmen!
Dann: Netzstecker vom Grundig in die Steckdose, Grundig einschalten!

- im eingeschalteten Gerät liegt an gewissen Stellen volle Netzsspannung an. Achte vor allen Dingen auf den hinten bei den Kühlkörpern angebrachten Übertemperaturschalter (Bimetallschalter, mit relativ dicken Zuleitungskabeln).
Dieser Schalter schaltet den Grundig bei Übertemperatur komplett ab. An seinen Kontakten lieg volle Netzsspannung an, es ist ein nicht gekapselter Schalter! Gefährlich vor allem, weil in seiner Nähe ein Sicherungshalter für den Ruhestrom liegt.

- zum Schluss noch ein Bild, wie das bei mir aussah. Der Schalter an der roten Messspitze des Ruhestrom-Multimeters ist übrigens der Übertemperaturschalter.
Das Spannungsmessgerät zeigt -2,1mV am Lautsprecherausgang, das Ruhestrommessgerät zeigt 51,4mA.

Grundig RTV 600 Abgleich


Bei weiteren Fragen: Immer zu!

Edit:
Der Grundig hat kein LS-Relais, die Schutzschaltungen sind elektronisch ausgebildet.
Messung der Symmetrie, wie von mir beschrieben, direkt an den Lautsprecherausgängen und des Ruhestroms direkt an den Sicherungshaltern (= in der Zuleitung zum Endstufentransistor).

Während der Messung ist der Tonbandeingang eingeschaltet (Taste "TB"). Dort ist jedoch nichts anzuschließen.


Gruß
Benjamin


[Beitrag von Bepone am 09. Feb 2013, 09:19 bearbeitet]
Michael950
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Feb 2013, 18:11
Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten und Hinweise!!!
Die Einstellung des Ruhestromes habe ich anscheinend richtig gemacht. Habe das Gerät warmlaufen lassen und auch alle anderen Hinweise der SA befolgt. Nur die Linear Taste hatte ich nicht gedrückt. Vielleicht der Fehler? Mein Multimeter zeigt auf 500mA Stellung lediglich 0,1mA an, egal in welche Position ich den Trimmer stelle und dies bei beiden Kanälen. Beide Trimmer hatte ich vorher ganz dünn mit Kontakt 61 am Q-Tip gereinigt und dann ca. 20 mal hin- und herbewegt. Die Trimmer machen optisch einen guten Eindruck und die Federwirkung scheint noch gegeben. Vergessen hatte ich zu sagen, dass der RTV sehr gut empfängt (UKW) und auch sehr gut klingt. Habe ihn vor kurzem bei ebay ersteigert. Der Zustand ist hervorragend! Kein Dreck, kein Nikotin und auch im Inneren gab es kaum Staub, so dass es sich kaum gelohnt hat, den Kompressor anzuwerfen. Trotzdem wollte ich ihn durchsehen und habe einige verdächtige Kondensatoren an der linken Gehäuseseite (waren einseitig aufgequollen) erneuert. Aufgefallen ist mir noch eine alte Reparatur an der "56V Platine". Da hat jemand eine defekte Zenerdiode durch Ersatz an der Rückseite dieser Platine erneuert. Die Platine lässt sich nicht so leicht ausbauen, dazu müsste der Drehko raus, da dieser die Befestigungsschrauben der Platine verdeckt. Dies wollte der Reparateur wohl vermeiden. Nun gut: Heute Abend werde ich erstmal meinen zweiten RTV 650 öffnen und bei diesem nachmessen, natürlich diesmal mit gedrückter Linear Taste und dann nochmal bei meinem Sorgenkind.
Zur Symmetriemessung: Soll ich einfach die Messspitze des Multimeters in die Lautsprecher-DIN-Buchse stecken und dann gegen Masse messen??? Habe ich das so richtig verstanden???
Noch eine Frage: Ich bin ja neu hier. Stellt man sich da irgendwo vor? Wer man ist und was man macht?
Nochmals vielen Dank und ein großer Dank an die Ersteller und aktiven Mitglieder dieses tollen Forums!!!
Viele Grüße
Michael
Bepone
Inventar
#5 erstellt: 09. Feb 2013, 18:57
Hallo Michael,

die Linear-Taste hat nichts mit solch hoher Messabweichung zu tun. Wenn der Grundig ansonsten sauber spielt, muss auch der Ruhestrom seinen Mindestwert erreicht haben, sonst gibt es u.U. keine unverzerrte Wiedergabe.
0,1mA wäre somit schlicht ein Messfehler. Der Messbereich 500mA passt soweit; wenn möglich, sollte er allerdings feiner gewählt werden.
Vermeide, am bestromten Multimeter umzuschalten.

Ich nehme an, dass die Feinsicherung deines Multimeters ausgelöst hat (s. meine entsprechenden Hinweise zum Ruhestrom im Einschaltmoment des Grundig).
Schau einfach mal im Multimeter nach, vorher besser dessen BDA lesen.
Oder teste den Stromdurchgang des Multimeters mit einer kleinen Testschaltung aus Batterie, Glühlampe geringer Stromaufnahme und Multimeter in Reihe.


Symmetriemessung: Für jeden Kanal getrennt klemmst du deine Messspitzen an den Plus- und Minusausgang der entsprechenden Lautsprecherbuchse. Die Polung ist für diese Messung egal, du stellst ohnehin auf annähernd 0V ein.
Ich habe mir dazu einen DIN-Stecker mit Kabel versehen, dessen Enden blank sind. Dort dann die Messspitzen anklemmen. Keine Kurzschlüsse fabrizieren, auch wenn der Grundig kurzschlussfest ist.


Ob es hier eine Vorstellungs-Ecke gibt, weiß ich selbst nicht. Aber es reicht, im ersten Thread und Beitrag kurz Hallo zu sagen, dann wissen wir ja, dass du da bist


Gruß
Benjamin
Michael950
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Feb 2013, 22:28
Hallo Benjamin,
unglaublich!!! Das war es!!! Ich wäre nie darauf gekommen!!! Super!!! Die flinke 200mA Sicherung meines Multimeters war durch. Habe eine neue eingebaut und mir bis zur Messung eine kleine Pause gegönnt. Die Einstellung ging dann gut, ich werde aber die Trimmer noch erneuern. Die linke Seite (Ruhestrom) konnte ich schön einstellen, die rechte Seite war etwas "hakelig". Trotz vorheriger Reinigung der Schleifbahn. Ich benutze für etwas tiefer liegende Teile Wattestäbchen aus der Apotheke. Die haben einen sehr langen Holzgriff und sind sehr fest. Die Idee mit dem Adapter für die Symmetrieeinstellung ist auch super!!! Das habe ich natürlich sofort umgesetzt.
Eine Frage habe ich jetzt noch: Mein RTV rauscht bei Stereoempfang ziemlich. Ist das normal? Den Tastensatz habe ich bereits zerlegt und gereinigt - eine "Heidenarbeit".
Gruß Michael
bukongahelas
Inventar
#7 erstellt: 10. Feb 2013, 05:25
Die direkte Ruhestrommessung durch Entfernen der Railspannungsssicherungen und ersatzweisen Anschluß eines Amperemeters finde ich problematisch.
Fällt durch Unterbrechung , Abrutschen der Meßklemmen , def Amperemeter , eine Rail aus , kann die Endstufe beschädigt werden .
Wäre es nicht besser
a) Den Ruhestrom "umzurechnen" und an den hoffentlich vorhandenen Emitterwiderständen zu messen ?
b) In Reihe zu den Railsicherungen einen niederohmigen Widerstand schalten und den Bias indirekt über ohmsches Gesetz als Spannungsabfall darzustellen ?

Beim TE war das Amperemeter unterbrochen(Sicherung def).
Daher müßte eine Railspannung gefehlt haben.
Zum Glück kein Folgeschaden , vermute aber die Endstufe gab viel DC aus , war extrem in Schieflage. Ohne Last ist dann zum Glück kein Strom geflossen.

bukongahelas
Bepone
Inventar
#8 erstellt: 10. Feb 2013, 09:33
Hallo,

@Michael:
Der Grundig hat bei mir ein sehr gutes Empfangsteil. Wenn deiner bei Stereo stark rauscht, hast du entweder eine ungeeignete Antenne / schlechten Empfang oder dein Tunerteil braucht einen Abgleich. Letzteres ist ohne entsprechende Messmittel und -sender nicht unproblematisch, ich selbst kann das mit meinen Mitteln auch nicht professionell machen.

Den Tastensatz reinigen und zerlegen ist tatsächlich eine Heiden- und Fummelarbeit, beim Grundig aber unbedingt nötig, um überall wieder sauber Kontakt zu haben.


@bukongahelas:
Das Einschleifen des Amperemeters ist nach Abgleichvorschrift Grundig. Die haben das so vorgegeben.
Man schleift das Amperemeter anstatt der Endstufensicherungen ein. Wenn diese Sicherungen (aus welchem Grund auch immer) auslösen und somit kein Durchgang mehr gegeben ist, sind die dahinter liegenenden Bauteile _nicht_ gefährdet - solange sie nicht selbst der Grund für das Auslösen der Sicherungen waren. Auch die Lautsprecher sind in dem Fall beim Grundig nicht gefährdet.
Dasselbe würde beim Fortfall des Kontaktes vom Multimeter passieren: Nichts.

Die Umrechnung des Ruhestromes an den Emitterwiderständen wäre eine andere Möglichkeit.
Jedoch auch mit Gefahren verbunden: Rutscht man hier mit der Messspitze ab, kann es im Gerät auch heftig knallen. Ist mir mal bei einer anderen Endstufe schon passiert
Das Anklemmen des Amperemeters an die dicken Sicherungshalter-Klemmen ist die weitaus sicherere Variante; ich würde diese immer und stets bevorzugen, solange es vom Hersteller so vorgegeben ist.


Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#9 erstellt: 10. Feb 2013, 19:08

Bepone (Beitrag #8) schrieb:

Das Anklemmen des Amperemeters an die dicken Sicherungshalter-Klemmen ist die weitaus sicherere Variante; ich würde diese immer und stets bevorzugen, solange es vom Hersteller so vorgegeben ist.

Gruß
Benjamin


Moin,
bei einigen Grundiggeraeten muss darauf geachtet werden, dass die Trennstelle mit einem Elko ueberbrueckt wird. ansonsten kann die Endstufe instabil werden. Ist so etwas notwendig, steht es auch in der Serviceanleitung. Ich meine der MR100/200 hat diese Vorschrift.

Abfackeln durch abrutschen: Ja, kommt mir bekannt vor. Das letzte Mal vor einigen Jahren in einem Beomaster 3000. Endstufe, Treiber und Vortreiber durch :-/. Es war meine erste quasikomplementaere Endstufe, die sich ohne grosse Probleme reparieren liess. Diese Schaltung besteht naemlich gerne auf ausgemessene Transistorpaaren in Treiber- und Endstufe. Der B&O ist da anscheinend nicht so pingelig. Bei einem aehnlich alten Philips war die Loesung ganz einfach: Ruhestrom 400mA (bei 40V Ub!) und fertig die Laube.

73
Peter
Michael950
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 10. Feb 2013, 23:10
Hallo,
habe eben die Trimmer für den Ruhestrom und die Symmetrie gegen gekapselte Typen getauscht. Dann mit dem RTV nochmal schön Musik gehört und alles nochmals eingestellt. Ich halte mich lieber an die Service Anleitung und Benjamins Tips. Die werden sich bei Grundig sicher was dabei gedacht haben. Zum Rauschen bei Stereo Einstellung: Es rauscht nicht stark aber bei einigen Sendern etwas störend. Einen Abgleich kann ich mit meinen Mitteln und Kenntnissen leider nicht durchführen. Daher werde ich mir nochmal die Stereo-Taste vornehmen. Vielleicht habe ich nicht gründlich gereinigt? Als Antenne benutze ich wie immer eine Wurfantenne, die funktioniert gut. Ich habe hier ausreichend Empfang und bisher nie Probleme gehabt. Der RTV650 ist klanglich (Schallplatte, CD)und wie ich finde auch optisch ein tolles Gerät. Ich bin fasziniert von den Geräten der 1960-1970er Jahre: Grundig, Saba, Dual, PE, K&H, Telefunken...
Ich wünsche schöne Karnevalstage
Michael
hf500
Moderator
#11 erstellt: 10. Feb 2013, 23:23
Moin,
Abgleichfehler erkennt man am ehesten durch merkwuerdiges Verhalten beim Senderdurchkurbeln, wenn die Sender z.B. nicht symmetrisch "hereinkommen". Im Grunde sind die Grundiggeraete sehr abgleichstabil, ich musste bei denen nur sehr selten den Abgleich ueberpruefen. Ohne Wobbelsender und Oszilloskop ist der korrekte Abgleich bei diesen Geraeten unmoeglich, einfacher Messenderabgleich ist nicht vorgesehen. Die Durchlasskurve des ZF-Verstaerkers muss unbedingt eingehalten werden, sonst funktioniert guter Stereoempfang (Kanaltrennung und Klirrfaktor) nicht.

Wenn an einer Wurfantenne einige Sender nicht rauschfrei hereinkommen, dann liegt es schlicht an der Empfangslage. Du kannst nicht bei jedem Sender, auch wenn er ziemlich stark ist, rauschfreien Empfang erwarten.
Die Stereotaste schaltet nur den Stereodecoder ein/aus, ausserdem weiss ich nicht, ob sie auch den Verstaerker auf mono schaltet. Mit Rauschen hat sie jedenfalls nichts zu tun.

73
Peter
Bepone
Inventar
#12 erstellt: 11. Feb 2013, 12:24
Hallo,

ja die Stereotaste schaltet sowohl den Decoder als auch den Verstärker.
Ich glaube auch nicht, dass es an dieser liegt.

Rauschfreier UKW-Stereo-Empfang ist bei mir mit annähernd keinem Gerät und Sender möglich, obwohl ich eine große Eigenbau-Antenne auf dem Dachboden habe.
Der Grundig ist in der Hinsicht aber schon an der Spitze, was die Empfangseigenschaften betrifft. Obwohl viele Geräte auf dem Papier weitaus bessere Werte haben.


Übrigens finde ich den RTV600 / 650 auch als klanglich und optisch sehr schön. Nebenbei hat er eine ganz hervorragende Phono-Stufe und passt perfekt zu den älteren Dual-Reibradlern. Natürlich laufen auch direktgetriebene gut dran


Gruß
Benjamin


[Beitrag von Bepone am 11. Feb 2013, 12:25 bearbeitet]
Michael950
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 12. Feb 2013, 21:27
Hallo,
das Rauschen bei Stereo ist wie schon gesagt nicht wirklich störend aber hörbar, wenn ich darauf achte . Mein Saba 9240S, den ich vor kurzem überholt habe, rauscht weniger bzw. gar nicht. Dann habe ich noch einen Sony STR7055 im Einsatz der auch weniger rauscht. Ich wohne in Köln am Stadtrand und habe hier eigentlich eine sehr gute Empfangslage. Einige Kondensatoren werde ich noch tauschen und dann weiter berichten. Vielleicht klappt es doch ohne Neuabgleich?! Zum meinem Grundig (Herstellungsdatum laut Stempel im Gehäuse: 25.11.1969 - fast so alt wie ich) möchte ich noch berichten: Saubere Lötstellen, keine kalten Lötstellen bzw. Risse in den Lötstellen, keine Krater bzw. Blasen! Alles sehr gut verarbeitet. Ganz anders der Saba (siehe oben). Bei dem habe ich sehr viel nachlöten müssen. Der Saba ist aber - gewartet - ein sehr feines Gerät.
Gruß
Michael
hf500
Moderator
#14 erstellt: 13. Feb 2013, 00:37
Moin,
In den Abgleich gehen Kondensatoren nur ein, wenn sie Bestandteil von Schwingkreisen sind. Die sind sehr dauerhaft (Keramik, bzw. Styroflex), ein notwendiger Tausch macht sich am ehesten durch einen Defekt bemerkbar.

Ja, der RTV600/650 ist ein schoenes Beispiel einer guten und rationell zu bauenden Konstruktion ohne grossen Drahtverhau. Seine Staerke ist der Empfangsteil, man hat sich im Gegensatz zu vielen anderen HiFi-Geraeten auch mit dem AM-Empfaenger viel Muehe gegeben, der Verstaerker ist auch nicht schlecht, mit etwa 2x 22W Nennleistung nach heutigen Masstaeben aber "schwach". Dafuer sind Endtransistoren und Netzteil grosszuegig dimensioniert. Der Neupreis des RTV650 lag bei 1250,-DM laut meinem GH-Katalog. Eine stolze Summe...

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 13. Feb 2013, 00:38 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#15 erstellt: 13. Feb 2013, 19:48
Hallo,

diese Grundigs sind tatsächlich absolut sauber gearbeitet.

Ich hatte hier übrigens mal einen schönen Aufbereitungs-Thread, leider sind die meisten Fotos im Thread abhanden gekommen - weil ich sie damals über einen externen Hoster hochgeladen und verlinkt habe.
Auf Festplatte habe ich aber noch alles.

Aufbereitung eines Klassikers


Die Leistung des Verstärkers ist für den "normalen" Gebrauch absolut ausreichend. Zumal der Grundig auch einen richtig vollen Klang bietet - bereits bei geringen Lautstärken klingt es rund und satt, solange die Loudness ("Contour") aktiviert ist. Muss man mögen, ich mag das sehr. Er ist für mich der am besten klingende Verstärker, und ich habe einige andere.


Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#16 erstellt: 13. Feb 2013, 20:44
Moin,
wenn du die Bilder noch hast, kannst du sie ja auf den Forumsserver laden. Dann ist der Thread wieder komplett.

Die Leistung des Verstaerkers ist fuer die meisten Faelle tatsaechlich ausreichend, aber die Watteritis, die in den 70ern einsetzte, hat dafuer gesorgt, dass alles unter 100W mager ist ;-)

73
Peter
Bepone
Inventar
#17 erstellt: 13. Feb 2013, 21:20
Hallo Peter,

die Bilder müsste ich ja wieder den entsprechenden Beiträgen zuordnen.
Für diese Heidenarbeit habe ich leider keine Zeit im Moment - das sind unzählige Bilder für sehr viele Beiträge

Du hattest ja auch aktiv im Thread mitgearbeitet, was äußerst hilfreich war. Dafür nochmal ein nachträgliches Danke, ich konnte eine Menge dabei lernen!


OK, muss aufpassen, sonst gerate ich noch ins Schwärmen über die "alten Zeiten"


Edit:
Wenn ich wüsste, dass die Bilder beim Hochladen übers Forum "ewig" erhalten bleiben, würde ich mich ja mal dransetzten und das Stück für Stück zusammenpuzzlen... jeden Tag ein Stück...ist wirklich jammerschade, dass es den Thread so zerrissen hat.


Gruß
Benjamin


[Beitrag von Bepone am 13. Feb 2013, 21:23 bearbeitet]
hf500
Moderator
#18 erstellt: 13. Feb 2013, 22:35
Moin,
die Bilder werden nicht _ueber_ das Forum hochgeladen, sie werden _ins_ Forum hochgeladen. Damit bleiben sie bestehen, auf jeden Fall so lange das Forum existiert. Das wurde so eingerichtet, um der "Vergesslichkeit" der Bilderhoster zu entgehen.

Du kannst also nach und nach die Bilder wieder einpflegen. Fuer Neuleser vielleicht noch einen Hinweis in den ersten Beitrag setzen.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#19 erstellt: 13. Feb 2013, 22:56
Hallo zusammen,


die Bilder werden nicht _ueber_ das Forum hochgeladen, sie werden _ins_ Forum hochgeladen.

Ok, ist das seit neuerer Zeit hier so? Falls ja, dann ist das ein echter Fortschritt!

Gruß
Bernhard
Michael950
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 14. Feb 2013, 22:24
Hallo liebe Grundig Freunde!
Ich kann positives Berichten: Habe in einer kleinen Fleissarbeit bisher 24 Tantalperlen ersetzt (durch Elkos) und 25 Elkos durchgemessen und davon 15 erneuert. Die Tantals habe ich sicherheitshalber erneuert obwohl die Messwerte fast vorbildlich waren. Bei den Elkos hat sich, bei genauer Betrachtung gezeigt, dass viele aufgedunsen waren und teilweise schon Elektrolyt (nennt man das so?) in Form von kleinen, runden Bällchen ausgetreten war. Ich habe mir das mal unter der Lupe angesehen. Ein Foto habe ich auch gemacht. Leider ist es mir nicht gelungen dies hier einzustellen. Habe mehrmals die Mitteilung bekommen, dass ich ein unzulässiges Foto einstellen möchte. Mit dieser Materie muss ich mich nochmal in Ruhe beschäftigen. Mit der Elko Aktion bin ich noch nicht fertig, aber fast! Die getauschten Elkos waren von den Messwerten alle ausserhalb der 20% Grenze, durchgeschlagen war keiner.
Nun das positive: Der Stereoempfang ist nun TOP!!! Es lag aber nicht an meinem Lötmarathon sondern an meiner Antennenweiche! Zwischendurch habe ich natürlich immer mal wieder den RTV angemacht, um zu hören, ob noch alles i.O. ist. Irgendwann ist mir die Weiche als potentielles Problem in den Sinn gekommen und ich habe eine andere genommen. Ergebnis: Empfang so gut wie vorher bzw. besser und kein Rauschen bei Stereo-Empfang.
Jetzt muss ich ins Bett, da Morgen früh raus!
Michael
Bepone
Inventar
#21 erstellt: 15. Feb 2013, 09:12
Glückwunsch, Michael!

Freut mich, dass du dich so um den Grundig kümmerst. Er ist es auf jeden Fall wert.


Gruß
Benjamin
Michael950
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 20. Feb 2013, 22:15
Hallo,
mein erster RTV650 ist nun fertig und zusammengebaut. Er klingt sehr, sehr gut! Als Probeboxen habe ich Hitachi HS-E 300. Die sind zwar nicht ganz standesgemäß, es sind nun mal meine Probeboxen und sie klingen sogar recht gut. Ich weis nicht, ob sie im Forum jemand kennt. Der zweite RTV650 (der optisch bessere) ist auch bald fertig. Bei mir dauert das alles immer etwas länger, da ich wenig Freizeit habe (Beruf/Familie) und alles sehr sorgfältig mache. Eine schmutzige Schraube stört mich auch an der Bodenplatte.

Benjamin: SUPER! Dass Du dir die Arbeit mit den Fotos zu Deinem Beitrag zum RTV600 machst!!! Hut ab!!! Die alten Grundigs (RTV 400, 600, 650 und SV 40, 80, 200 ) werden viel zu wenig beachtet bzw. die Reparaturen im Forum behandelt. Ich habe noch einen sehr schönen aber defekten SV 200 mit Tuner RT 200. Vielleicht wird das mein nächstes Projekt und wenn ich dann mal verstanden habe, wie ich hier Fotos hochladen kann, mache ich auch eine Fotostory daraus.

Ich wünsche eine geruhsame Nacht.
Gruß
Michael
Grundi69
Inventar
#23 erstellt: 20. Feb 2013, 22:46
Hallo Michael!

Michael950 (Beitrag #22) schrieb:
... und wenn ich dann mal verstanden habe, wie ich hier Fotos hochladen kann, mache ich auch eine Fotostory daraus.

Geht ganz einfach: da gibt es im Editor so eine graue Schaltfläche 'Img'. Wenn du die anklickst, kannst du Bilder hochladen.

Grüße
Groomy
Bepone
Inventar
#24 erstellt: 21. Feb 2013, 12:24
Hallo Michael,


Benjamin: SUPER! Dass Du dir die Arbeit mit den Fotos zu Deinem Beitrag zum RTV600 machst!!! Hut ab!!!

Ist wirklich eine Menge Arbeit, die nicht nur ich, sondern auch die Mods / Admins haben, das sie die Bilder, die ich hochlade, einpflegen müssen.
Aber mir tat es leid, dass der Thread so nackt und bilderlos geworden war.

Eine Grundig-Kombi aus SVx sowie passendem Tuner dazu ist übrigens noch einer meiner Träume.
Würde mich sehr über einen entsprechenden Bilderthread freuen.


Gruß
Benjamin
Michael950
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 21. Feb 2013, 21:58
Hallo,
nun einige Bilder des fertigen RTV650. Ich hoffe, es klappt:

RTV650
RTV650
RTV650

Gruß
Michael
Bepone
Inventar
#26 erstellt: 21. Feb 2013, 22:14
Wunderbar. Ein wirklich schönes Gerät, Michael!


Gruß
Benjamin
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