Revision Klein+Hummel Lautsprecher

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NaDuAal
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 29. Jan 2012, 16:11
Moin Zusammen,

ich habe diese SL40-Boxen von Klein+Hummel erstanden.

DSC00353

Abgesehen davon, dass die Schaumstoffsicken der Mitteltöner erneuert werden müssen, geht bei einer Box der Hochtöner nicht.
EDIT: Den Hochtöner habe ich wieder zum Laufen gebracht, da war wohl eine Lötstelle faul.

Meine Fragen wäre nun noch, ob und welche Elkos getauscht werden solten. Immerhin sind die Lautsprecher so gut 30 Jahre alt. Ein Bild der Weiche hänge ich an.
Könnt ihr mir bezüglich des Sickentauschs jemand bestimmten empfehlen? Die Bezeichnung des MT ist Telewatt KO 40 MRF. Bei einem der Mitteltöner ist zudem die Kalotte eingedrückt und das Gewebe hat ein kleines Loch. Ist das reparabel?

Ich bedanke mich schon mal.

Grüße
Philip


Frequenzweiche
DSC00359
Keksstein
Inventar
#2 erstellt: 30. Jan 2012, 23:00
Hallo,

ich hatte in letzter Zeit das gleiche Problem mit meinen Lautsprechern. Der Vorbesitzer hat einen Lautsprecher komplett "überfahren" (Tieftöner und Hochtöner waren nicht Original aber zumindest vom gleichen Hersteller)
Durch suchen bin ich dann an ausgemessene gebrauchte Chassis in Top zustand gekommen, du könntest ja mal bei K+H wegen den Mitteltönern anfragen?


Zum Thema Kondensatoren:

Meine LS klangen merklich nicht mehr richtig, deswegen habe ich alle Kondensatoren ausgetauscht und zwar gegen Folientypen! Mit Hilfe der Forenteilnehmer habe ich auch wieder den Pegel der Chassis durch Wiederstände angepasst.
Durch den Einsatz von Folienkondensatoren hat der Lautsprecher klanglich extrem dazugewonnen, ich wüsste nicht was noch besser sein sollte! Aus meiner Erfahrung kann ich den Schritt nur empfehlen, für mich ist dadurch die Lautsprecher Suche beendet!

Gruß

Keks
NaDuAal
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 31. Jan 2012, 07:31
Danke schon mal für deine Antwort.

Ich habe wegen der Chassis nun schon mal bei einem Reparateur angefragt, die Antwort steht noch aus. Hier noch mal ein Bild des durchlöcherten Gewebes:
MT

Die Überarbeitung der Weiche wäre sicher erst der zweite Schritt. Mal abgesehen von der Kontroverse, ob ein Austausch überhaupt sinnvoll ist, bitte ich um weitere Informationen: Kann ich davon ausgehen, dass die Aufschrift auf dem roten Elko 10/63 gleichbedeutend ist mit 10uF / 63V ? Und was ist der gelbe (2,2uF/10/100) für einer , würde man an der Stelle auch einen Folienkondensator (2,2uF/100V)nehmen?
Soundy73
Inventar
#4 erstellt: 31. Jan 2012, 07:43
Hallo NaDuAal!

Zuraten
Klein&Hummel hat damals echt gute Sachen fabriziert. Es scheint ja auch für relativ überschaubares Geld machbar.
Die Elkos die Du nachfragtest sind 10µF/63V glatt. Gern austauschbar gegen Folienkondensator, das wäre allerdings etwas aufwändig aufgrund des Rastermaßes (Abstand Lötbein zu Lötbein).
Dann sind da noch 100 µF-Elkos sichtbar. Auch die solltest Du tauschen: Elko.

Ich wiederhole auch hier: Bin nicht bei Reichelt involviert, geht aber fix und preiswert und ist ein Tipp.
Den kleinen gelben kannst du getrost drauflassen. Alle Lötstellen kontrollieren und die Rastermaße messen.
Du könntest nämlich auch 10µF_63V für die orangen Elkos nutzen. (sind kleiner als die Folienkondensatoren und liegen wahrscheinlich eh im "Querzweig"

Spezialist für Lautsprecherreparatur ist "Peiter" mal kuugeln, wenn's sonst nicht klappt.
georgy
Inventar
#5 erstellt: 31. Jan 2012, 07:48
10/63 sind wie du vermutet hast.
Der gelbe Kondensator ist schon ein Folienkondensator.
Man kann sicherheitshalbee alle Elkos erneuern, natürlich wieder gegen bipolare.
Wenn man wissen will ob die Elkos ok sind müsste man sie messen und zwar nicht nur die Kapazität.


[Beitrag von georgy am 31. Jan 2012, 07:49 bearbeitet]
NaDuAal
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 31. Jan 2012, 08:13
Ahh, danke. Das bringt doch etwas Licht ins Dunkel.

Eben die Messmöglichkeiten fehlen mir. Mein Gedanke war deshalb auch, dass der Aufwand überschaubar ist und ich mit einem Austausch auf der sicheren Seite wäre.

@Soundy73) Dein Links führen alle zu einem Elko mit 10µF. Reichelt führt aber wohl keinen entsprechenden 100µF-Elko? Falls Du gegenteiliges weisst, würde ich mich über einen weiteren Beitrag freuen.

Bei Peiter werde ich ggf. nachfragen, danke für den Hinweis.

Grüße
Philip
Soundy73
Inventar
#7 erstellt: 31. Jan 2012, 08:19
Grr , immer das gleiche mit den Reichelt-Links: Link

Hier die Übersicht, es gibt dort alles, was Du brauchst
NaDuAal
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 31. Jan 2012, 08:24
Danke Jürgen, habs gefunden!!
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 31. Jan 2012, 11:53
Hallo,

die Frequenzweiche scheint mit Intertechnik Beuteilen aufgebaut zu sein. Zumindest die Platine und die Spulen tragen das Logo.
Man kann übrigens nach wie vor auch bei intertechnik.de online bestellen und kaufen. Dort ist die Auswahl auch recht gut.

- Poetry2me
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 31. Jan 2012, 13:05
Die SL-40 betreibe ich als 5.1 Rearboxen.
Vom Hochtöner halte ich aber nicht viel , habe ihn auch schon mal vor Jahrzehnten als Einzelteil gesehen, für damals ca 20 Mark/Stück. Das schien mir für K+H sehr billig zu sein (wenns denn derselbe HT war).
Ich finde er klingt metallisch hart.
Dieser HT ist auch in der SL-98 verbaut. Ausgetauscht gegen Dynaudio D-28 , der klang viel besser.
Schätze heutzutage ist dem K+H HT sogar der Preisbrecher
Mivoc HGH-258-FN überlegen. Mit einer Sperrholzschablone würde er in SL-40 / SL-98 mechanisch passen.
Da er lauter als das Original sein dürfte dank Neodym,
dürfte er mit einem Spannungsteiler zu den K+H passen.
Die Mitteltöner sind glaubich von Focal oder einer anderen namhaften Firma (vergessen) , jedenfalls habe ich sie mal in einem Katalog als Einzelteil gesehen.
Der rund-eckige Gußkorb ist ja von der Bauform her selten.
Die MT wurden vor Jahren mit neuer Gummisicke versehen.
Die Bässe laufen und laufen.
Toll sind die Görlich-Podzus TT und MT der SL-98 .
bukongahelas
NaDuAal
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 31. Jan 2012, 15:08
@)bukongahelas

Danke für deine Einschätzung. Da die MT bei mir noch defekt sind, fällt mir eine abschließende Bewertung schwer. Spontan kann ich deinem Eindruck aber folgen und das mit dem HT - Austausch klingt interessant.

Hast Du die Dynaudio D-28 ohne Anpassung an der Weiche eingebaut?


[Beitrag von NaDuAal am 31. Jan 2012, 15:37 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 31. Jan 2012, 15:29

bukongahelas schrieb:
Die Mitteltöner sind glaubich von Focal oder einer anderen namhaften Firma (vergessen) , jedenfalls habe ich sie mal in einem Katalog als Einzelteil gesehen.
Der rund-eckige Gußkorb ist ja von der Bauform her selten.


Stimmt, ging mir auch so. Hier ist zumindest ein Thread, bei dem ein ähnlich aussehender Mitteltöner vorkam, den wir dann als SEAS identifiziert hatten.

Thread: Reperatur Lambda Akustik Minarett Säulenboxen



bukongahelas schrieb:
Die Bässe laufen und laufen.
Toll sind die Görlich-Podzus TT und MT der SL-98.


Die dürften auch einiges wert sein. Gut drauf aufpassen.

- Poetry2me
georgy
Inventar
#13 erstellt: 31. Jan 2012, 15:32
Diese runde/eckige Form war normal, hatten Audax, Focal, Kef, Seas und andere auch.
bukongahelas
Inventar
#14 erstellt: 01. Feb 2012, 03:57
Den OriHT der SL-98 habe ich mit einer Deckpappe(Bierdeckel), dahinter etwas Watte akustisch stillgemacht.
Den Zusatz-HT (Dyn D-28 oder Mivoc HGH-258-FN) in Styroporkugel(Gartenhandel) eingebaut. Styrokugel mit Holzleim+Wasser+Tusche(beliebige Farbe) angepinselt.
Das festigt das Styro. Kugel oben auf Box gelegt.
Dyn hat 6db/Okt Weichen(Flankensteilheit).
Da reicht dem D-28 ein Folienkondensator 1-10yF.
Formel:
Grenz(=einsatz)frequenz = 1/(6,28 x R x C) .
6,28 ist 2xPi , R ist 4 oder 8 Ohm , C ist der Foko in der HT Plusleitung.
Umgestellt nach C ist die Formel:
C= 1/(2xPi x f x R).
Beispiel mit 5yF und 8 Ohm:

1/(6,28 x 8 x 0,000005) = 3980 Hz.
Ein 8 Ohm HT mit einem Serien-C von 5yF erreicht also bei
ca 4kHz etwa 70% seines Schalldrucks. Die sog Grenzfrequenz.
Den C verdoppeln heißt halbe Einsatzfrequenz und umgekehrt.
Unter 1 kHz würde ich HT nicht betreiben/ankoppeln.
MT nicht unter 500 Hz.
Die Formelei dient also zum Abstecken der Grenzwerte, den Rest probiert man aus.

Bei 12dB Weichen ist die Formel etwas komplizierter,
enthält als Variablen R,C und L.
Aber warum rechnen, es gibt ja Programme für sowas.
Da kann man ne Box+passive Weiche+Treiber konstruieren und
simulieren lassen, wie Frequenz- Phasen -Impedanzgang sind,
also ob es ein Fehlkonstrukt oder gelungen ist.

bukongahelas
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 01. Feb 2012, 09:16
@bukongahelas: Tolle Idee mit der gehärteten Styroporkugel! Das verdient einen Innovations-Award

- Poetry2me
NaDuAal
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 01. Feb 2012, 13:23
Die Ideen muss man haben...

Ich werde mir das auch mal durch den Kopf gehen lassen. Inzwischen geht es vorwärts, ich habe ein Angebot zur Sickenerneuerung. Sobald die Chassis wieder zurück sind, kümmere ich mich um die Weiche...

Ich danke euch allen bis hierhin!!!!
bukongahelas
Inventar
#17 erstellt: 01. Feb 2012, 17:14
Die Mischung aus ca 50% Wasser und 50% Holzleim(Ponal) plus Tusche eignet sich auch zum Versteifen bzw Masserhöhung=tiefere Resofrequenz von Pappmembranen. Werden dann feuchteresistenter(Car-Fi, Grillfete).
Diese Mischung wird auch MilliLiterweise zu Horrorpreisen verkauft.
So kann man sich auch beliebige organische Formen aus Hasendrahtgitter
und Pappmachee anfertigen und sie dann mit dem "Zaubermittel" überziehen.
Siehe B+W "Nautilus" , Horn oder TML-Schallführungen.
Modellbahnlandschaften werden auch so (ähnlich) gebaut, ebenso Surfbretter.
Harte Schale, weicher Kern.

Wehe man versucht Styro mit LösungsmittelLack zu besprühen,
ist als ob man ne Schnecke in Salz wirft.
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#18 erstellt: 01. Feb 2012, 17:29
Das sich Styro mit Verdünnung auflöst kann man auch ausnutzen:
Styrokugel mit Gips+Drahtgitter überziehen.
Wenn Gips hart dann 2 Löcher (eins für den Töner , #2 für das Kabel) reinbohren und mit Verdünnung Kern auflösen.
So bekommt man ne Hohlkugel aus einem Stück.
Bauarbeiter nehmen innen Styrokugel, außen 2 Plastiksalatschüsseln und dazwischen ne Mischung aus Sand+Zement+Wasser+Fasern von Mineralwolle. So bekommt man ne Beton-Hohlkugel.
Die kann man mit Kleber besprühen/anpinseln und in "Gras für Modellbahnen"=ein Pulver aus Minihaaren, wälzen.
So wie man ein Schnitzel paniert.
Dann reflektiert die Kugel weniger Schall des Töners.
Dieses Modellbahngras gibts auch als Decefix Folie(Baumarkt),
gut zum Bekleben von Schallwänden. Erspart Lackierung und ist akustisch besser als ne glatte Klavierlackoberfläche.
Das sind so Tips die Geld sparen.
Noch einer: Adidas Metallspikes für Fußballschuhe sind Massenware und daher preiswert. Haben schon ein Gewinde. Eignen sich auch als Spikes für Geräte oder Boxen. Ein Centstück untergelegt verhindert unschöne Eindrucklöcher.
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#19 erstellt: 01. Feb 2012, 17:34
Jeder 230V Lötkolben wird temperatureinstellbar, wenn man ihm einen Steckdosendimmer vorschaltet. Die gibts gratis im E-Schrott an dimmbaren Standlampen. Rechteckige Plastikkästchen mit Schieber dran und Glimmlampe.
Lötkolben und Glühlampe sind rein ohmsche Verbraucher, deshalb geht das.
Für Motoren braucht man Spezialdimmer für induktive Lasten.
bukongahelas
Soundy73
Inventar
#20 erstellt: 02. Feb 2012, 08:28
@ Bukonhagelas, bitte bei derartigen Basteltipps immer auf die elektrische Sicherheit solcher "Eigenbauten" explizit hinweisen, was ich hiermit tun möchte.
Dass die fünf Sicherheitsregeln bekannt und verstanden sind, setze ich dabei voraus. Wenn nicht ist der verlinkte Film nicht so übel


[Beitrag von Soundy73 am 02. Feb 2012, 08:35 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#21 erstellt: 02. Feb 2012, 08:47
@Bukonhagelas: Danke für die tollen Ideen. Sehr anregend
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