Tonbänder vollständig löschen

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 24. Mai 2010, 03:36
Hi,
wenn 1/4 Zoll Spulentonbänder mit Halbspur oder auf Viertelspurmaschinen mit falscher Spurlage bespielt wurden,
werden die Bänder bei Neubespielung auf korrekt justierten Viertelspurmaschinen nicht völlig gelöscht, es bleiben Spurreste, die man im Hintergrund durchhört.
Das Band müßte mit einem Vollspur-Löschkopf gelöscht werden,
ist aber nicht vorhanden.
Kann man Bänder , vorher auf Kunststoffspulen umgewickelt,
mit einer kräftigen Löschdrossel löschen ?
Wie sollte man dabei vorgehen , den liegenden Spulenwickel mit der LD umkreisen , oder das Band umspulen und dabei die
LD wie einen Löschkopf an das Band halten ?
Bei letzter Variante könnte anstelle der erwünschten Löschung
ein 50Hz Ton "aufgenommen" werden.
Ein Löschgenerator hat ja einige hundert kHz bei einer Bandgeschwindigkeit von 19 oder 9,5 cm/s.
Könnte man sich einen Vollspur-"Löschkopf" aus einem FerritStab mit Spulenumwicklung selbst bauen, der von einem 200 kHz Sinusgenerator mit kräftiger Endstufe bestromt wird ?
bukongahelas
esla
Stammgast
#2 erstellt: 24. Mai 2010, 04:56
Eine kräftige Löschdrossel sollte mehrmals kreisend um die aufgewickelte Spule geführt werden. Ein- und Ausschalten sollte nicht zu nahe an der Spule passieren, etwa ein bis anderthalb Meter Abstand sollte schon sein. Ein 50 Hz-Brummton kann dabei nicht aufgenommen werden, das das Band nicht mit gleichmäßiger Geschwindigkeit an dieser "Brummtonquelle" vorbeigezogen wird, sondern durch ein starkes Magnetfeld völlig gelöscht wird. Die bestehende Magnetisierung wird dabei "völlig durcheinandergebracht" und man erhält ein leeres Band.

Gruß Jens

EDIT: Der Löschgenerator eines Heimmagnetbandgeräts hat nur selten über 120 kHz. "Mehrere hundert kHz" stimmt also nicht.


[Beitrag von esla am 24. Mai 2010, 04:58 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 27. Mai 2010, 03:52
Mit meiner Löschdrossel lassen sich Schraubendreher,
die vorher magnetisch eine Schraube gehalten haben,
völlig unmagnetisch machen.
Die LD dürfte also kräftig und OK sein.
Habe einen 18cm Bandwickel auf Plastikspule mit der LD
langsam kreisend bearbeitet.
Aufnahmen auf dem Band werden aber überhaupt nicht gelöscht.
Löschen mit LD wiederholt, noch intensiver (ca 5min bis die LD heiß wurde) und auch von der Seite, senkrecht zum Bandwickel.
Ebenfalls keine Löschung.
Was ist falsch ?
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 27. Mai 2010, 13:05
Hallo,

vermutlich hat esla diese Aktion noch nicht durchgeführt!
Ich vermute, dass einfach die Magnetisierung des Tonbands zu "hartneckig" ist, als dass sie von außen mit einer Löschdrossel gelöscht werden kann!
So ein Tonbandwickel ist ja schon auch etwas größer, dicker und voluminöser als ein Schraubenzieher!
Das Feld muß durch das Band hindurch. Durch das viele Eisenoxid überall dürfte das Feld sich quasi im Wickel "verteilen", so dass die Feldstärke dann zum Löschen nicht mehr ausreicht.

Gruß
Bernhard
Toni_
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Mai 2010, 13:27
Hallo bukongahelas,

ich könnte es für Dich mal versuchen auf einem
ähnlichen Gerät wie diesem :

http://eshop.hoffman...ab5298d5da10fe66f21d


Ein ähnliches Gerät haben wir in der Firma, damit entmagnetisiere ich
magnetisch gewordene Meßmittel !


Als ich noch Kassetten für die Gemeinde kopierte wurden dort alte Kassetten,
bis 9x gelöscht auf einem elektrischen Löschgerät.
Die Aufnahmen waren danach komplett gelöscht, - soweit ich mich errinnern kann.
Allerdings waren die Aufnahmen nicht so hochwertig, weil billig-Bänder benutzt wurden.

Gruß
Toni
esla
Stammgast
#6 erstellt: 27. Mai 2010, 14:07

Bertl100 schrieb:

vermutlich hat esla diese Aktion noch nicht durchgeführt!


Oooh doch, Bernhard! Es liegt allerdings etwa 30 Jahre zurück.


Das Feld muß durch das Band hindurch. Durch das viele Eisenoxid überall dürfte das Feld sich quasi im Wickel "verteilen", so dass die Feldstärke dann zum Löschen nicht mehr ausreicht.


Genau das ist der hüpfende Punkt! Das Magnetfeld wird innen aufgebaut und nur geringfügig nach außen. Übrigens hatte ich bukongahelas schon nach meinem ersten Posting per PN eine Löschmethode mitgeteilt, die mit Sicherheit funktioniert. Da hier aber auch Nichttechniker mitlesen und diese Maßnahme nicht ganz ungefährlich ist habe ich die aber nicht in den Thread hier gepostet.

Gruß Jens
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 27. Mai 2010, 14:39

Oooh doch, Bernhard! Es liegt allerdings etwa 30 Jahre zurück.

Ok, ok! Ich nehm alles zurück!
:-)

An der "gefährlichen" Löschmethode wäre ich ja schon auch interessiert :-)

Gruß
Bernhard
esla
Stammgast
#8 erstellt: 27. Mai 2010, 14:51
Hallo Bernhard,

PN an Dich ist raus!

Gruß Jens
esla
Stammgast
#9 erstellt: 04. Jun 2010, 17:11
Hallo,

aus dem Bandmaschinenforum kam eben noch eine Idee, die ich selbst noch nicht ausprobiert habe. Funktionieren sollte sie meines Erachtens technisch gesehen jedoch auf alle Fälle. Fragt sich nur, wie man den Löschkopf vorübergehend befestigt.

Also: jemand hat sich aus einem alten Videorecorder den Löschkopf ausgebaut und extern mit Wechselspannung einer Frequenz von sagen wir mal 70 kHz betrieben. Dran das Band vorbeilaufen lassen und es war komplett gelöscht. Ist ja auch logisch. Die Höhe der Wechselspannung müsste man vorher natürlich durch Messung im Videorecorder herausbekommen.

Nur mal so als Tipp, mir wäre sowas gar nicht eingefallen.

Gruß Jens
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 05. Jun 2010, 01:18
Bandwickel auf Plastikspule in die Mikrowelle stecken ?
Wo Hunde trocknen könnten auch Bänder gelöscht werden.

Löschkopf: 2 Nägel in Brett bilden die Spulenaufnahmen(lager). Ein Halter für Vollspur Löschkopf
auf dem Brett. Ein langsamer Motor (Grillbratenroller)
treibt Aufwickelteller an.Filz bremst Abwickelteller und erzeugt Bandzug.
Andere Nägel sind Bandführungen.
Löschozillator aus def VCR treibt Löschkopf elektrisch an.

Oder total mechanisch: Während das Band langsam durchgezogen
wird, rotiert darüber sehr schnell ein Stab-Permanentmagnet.

bukongahelas
WinfriedB
Inventar
#11 erstellt: 05. Jun 2010, 09:39

bukongahelas schrieb:
Bandwickel auf Plastikspule in die Mikrowelle stecken ?
Wo Hunde trocknen könnten auch Bänder gelöscht werden.

Wohl kaum, außerdem muß auf das Band ein magnetisches und kein elektrisches Feld wirken. Der Freq.bereich der Mikrowelle dürfte dafür ungeeignet sein.

bukongahelas schrieb:

Löschkopf: 2 Nägel in Brett bilden die Spulenaufnahmen(lager). Ein Halter für Vollspur Löschkopf
auf dem Brett. Ein langsamer Motor (Grillbratenroller)
treibt Aufwickelteller an.Filz bremst Abwickelteller und erzeugt Bandzug.
Andere Nägel sind Bandführungen.
Löschozillator aus def VCR treibt Löschkopf elektrisch an.
bukongahelas


Warum nicht den Video-Löschkopf mit einer geeigneten Vorrichtung am Bandlaufwerk (muß ja nicht das hochwertigeste Gerät sein) montieren?

Als Löschoszillator sollte auch eine Standardschaltung ausm Audio-Bereich brauchbar sein, ich glaube nicht, daß sich die Induktivitätswerte von Videoköpfen sehr stark von denen von Audio-Löschköpfen abweichen.
Hmeck
Inventar
#12 erstellt: 05. Jun 2010, 16:27
Wenn's darum geht, daß die Information wirklich weg ist: Dauermagnet (Bandkontakt!) schneller Durchlauf. Bis auf die Knitterstellen ist danach alles weg. (Nebenwirkung: wenn bei Neuaufnahme nicht korrekt Hf-mäßig vorgelöscht wird, rauscht es deutlich mehr!)

Ich habe auch schon versucht, mit 50-Hz-Drosseln zu löschen, aber keine in der Bastelkiste gefunden, die stark genug war.
cmoss
Inventar
#13 erstellt: 06. Jun 2010, 17:20
Hallo,


Dauermagnet (Bandkontakt!) schneller Durchlauf.


das wäre auch mein Tipp gewesen, mit einem dieser kleinen Supermagnete die es in der Bucht gibt. So einen könnte man auf einen Träger kleben und im Bandlauf platzieren. Nachher würde ich die Maschine aber sehr gründich entmagnetisieren.

Gruß
Claus
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