HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Grundig V-5000 defekt - bitte um Hilfe | |
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Grundig V-5000 defekt - bitte um Hilfe+A -A |
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Autor |
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Llion
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 14. Apr 2008, 12:00 | ||||
Wie schon in einem anderen Thread angekündigt: Ich habe kürzlich t-5000 und V-5000 erhalten, beide leider defekt. Instandsetzen möchte ich die Dinger auf jeden Fall, optisch sind beide tadellos. Kurze Info zu meinen technischen Fähigkeiten: Ich bin eigentlich aus dem Vinyl-/Plattenspieler-Sammler-Eck. Löten und alles (fein-)mechanische: überhaupt kein Problem, sehr sauber. Elektronik: Leider nie Grundlagenwissen erworben, ich kann simple Sachen messen (brauchbares Multimeter ist vorhanden). Unter Anleitung und mit Erklärung traue ich mich so ziemlich über alles drüber. Ich kann prinzipiell Schaltpläne lesen (aber was warum wo ist und die Zusammenhänge verstehe ich ehrlich gesagt nicht). Oszilloskop ist keins vorhanden. Na gut - ich habe beschlossen, als erstes den V-5000 anzugehen. Sonntag habe ich eine erste Bestandsaufnahme gemacht. Optisch ist im Gerät eig. alles OK, keine geplatzten elkos, nichts sichtbar verschmortes. Gerät läßt sich einschalte, Kontrolleuchte ist an. Die Problemlos-Symptome: Sämtliche Potis uns Umschalter krachen wie die Hölle - das wird kein Problem sein, bekanntes Prozedere mit Tuner600 u. Konsorten. Die wirklichen Probleme: 1. Es läßt sich nicht ausschalten. Ich werd mal den Schalter aufmachen und mechanisch überprüfen. Ansonsten scheint es da noch ein Problem mit Kriechströmen zu geben, den thread aus irgendeinem Forum müßte ich nochmals ausgraben. Hab schon - 8,2 k an T901. Werd ich einfach probieren... 2. Kein Signal an den Lautsprechern - Kein Relais schaltet - wohl aber am Kopfhörer. Scheinen also die Endstufen durch zu sein. Die Transistoren dürften schon mal getauscht worden sein - es sind BD 249C und BD 250C (aus 5 verschiedenen Fertigungen *g*) drin. Frage nun: Wie gehe ich am besten vor? Die Transistoren bekomme ich, kein Problem. Frage dazu: Wie vorgehen? Müssen noch andere Teile getestet oder getauscht werden, und wenn ja: Wie? Stichwort Röderstein-Elkos/Tantal-Kondensatoren/Selen-Gleichrichter: Welche überprüfen/tauschen? Gegen was (ganz genau) tauschen? (Mit 3/4-DAU-gerechten Worten... ) Jede Hilfe ist willkommen, Ihr tut ein gutes Werk an einer HiFi-Legende ! Schönen Gruß Knallfrosch P.S.: Ich möchte das ganze dann als Schritt-für-Schritt-Anleitung dokumentieren, kann ich ja dann gerne bereitstellen. Ich kann mir vorstellen, das ist auch für andere interessant. |
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Bertl100
Inventar |
#2 erstellt: 14. Apr 2008, 16:00 | ||||
Hallo! miss als erstes mal nach, ob an einem der Endstufenausgänge was anderes als 0V anliegt. Miss also mal an den Emittern der BD... Es sollte richtigerweise überall nahezu 0V anliegen. Liegen an einer Endstufe z.b. +40V an, dann ist dort vermutlich einer der Endtransistoren defekt -> alle vier BD... des betroffenen Kanals ersetzen. Ich empfehle TIP35C / TIP36C vom Conrad. BD249C/BD250C gibt es heute meist nur noch im China Nachbau. TIP35/36 gibts von ST und das TO218 Gehäuse paßt exakt. Des weiteren müssen ALLE Widerstände in der Nähe der BD... geprüft werden, sowie auch die in der Vortreiberstufe und Spannungsverstärkerstufe (auf der Steckplatine). Und alle Treibertransistoren (auf dem Kühlköper) und der Vortreiber (auf dem Kühlblech auf der Steckplatine) des betroffenen Kanals. Gruß Bernhard |
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Llion
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 14. Apr 2008, 16:13 | ||||
Danke für die Antwort - es bleiben mir allerdings noch ein paar Sachen unklar (die wahrscheinlich Basics sind, bitte mir diese Unwissenheit zu verzeihen; ich lerne schnell ) [quote="Bertl100"]Hallo! miss als erstes mal nach, ob an einem der Endstufenausgänge was anderes als 0V anliegt. Miss also mal an den Emittern der BD... Es sollte richtigerweise überall nahezu 0V anliegen.[/quote] Blöde Frage: Emitter gegen irgendeine Masse, nehme ich an? Wie mißt man das korrekt? Gleichspannung, richtig? [quote]Liegen an einer Endstufe z.b. +40V an, dann ist dort vermutlich einer der Endtransistoren defekt -> alle vier BD... des betroffenen Kanals ersetzen. Ich empfehle TIP35C / TIP36C vom Conrad. BD249C/BD250C gibt es heute meist nur noch im China Nachbau. TIP35/36 gibts von ST und das TO218 Gehäuse paßt exakt.[/quote] Die TIP36/36C habe ich schon liegen... [quote]Des weiteren müssen ALLE Widerstände in der Nähe der BD... geprüft werden, [/quote] Für die Blonden unter uns: In ausgelötetem Zustand, nehme ich an... [quote]sowie auch die in der Vortreiberstufe und Spannungsverstärkerstufe (auf der Steckplatine).[/quote] Sind das 2 verschiedene Platinen? [quote]Und alle Treibertransistoren (auf dem Kühlköper) und der Vortreiber (auf dem Kühlblech auf der Steckplatine) des betroffenen Kanals.[/quote] Auch alle in ausgelötetem Zustand? Gaaaanz dumme Frage: Wie Überprüft man diese? Transistor-Test am Multimeter? Gruß Bernhard[/quote] Danke vielmals im Voraus und sorry für mein Unwissen *seufz* Gruß Christoph |
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Bertl100
Inventar |
#4 erstellt: 14. Apr 2008, 17:40 | ||||
Hallo! kein Problem.
Ja, gegen Masse. Die liegt z.b. an dem Metallrahmen an, die an dem Kühlkörper festgeschraubt ist.
Paßt!
Nein, erst mal nicht. Alle genau ansehen, ob welche durchgebrannt sind. Beim Messen (Gerät aus, Messgerät im Ohmbereich) kann man als Vergleich den zweiten Kanal nehmen. Auch die Emitterwiderstände (die großen im Keramikkörper in der Nähe der BDs). Die müssen 0.22Ohm haben, Messgerät muß also praktisch 0Ohm anzeigen.
Guckst mal ins Gerät. Auf der Endstufenbaugruppe (mit Kühlkörper) ist eine Platine stehend aufgesteckt. Dort befinden sich Vortreiber, Spannungsverstärker und Differenzstufe.
Erst mal eingelötet lassen. Zunächst bei jedem Transistor von C auf E messen, Messgerät im Ohmbereich. Wird irgendwo was niederohmiges angezeigt: vermutlich defekt. Dann kann man noch auslöten und nochmal nachmessen. Wenn das Messgerät noch einen Diodenmessbereich hat, dann kann man danach noch bei allen Transistoren B-C und B-E messen. Da sollte jeweils eine Diodenstrecke messbar sein. Bei npn Transistoren plus an B, bei pnp minus an B. Falls bei einzelnen Transistoren z.b. parallel zu B-E ein Widerstand liegt, kann das das Messergebnis verfälschen. Dann kann man wieder den anderen Kanal zu rate ziehen. Falls irgendwo mehr als 0.7V gemessen werden, ist der entsprechende Transistor "offen". Passiert auch gelegentlich. Gruß Bernhard |
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Llion
Schaut ab und zu mal vorbei |
#5 erstellt: 16. Apr 2008, 14:39 | ||||
Schönen Nachmittag, ich bin leider erst gestern Abend zum Weitersuchen gekommen. Folgendes Ergebnis auf die Schnelle: Rein optisch ist im Endstufen-Bereich überhaupt kein defektes Bauteil auszumachen. An alle Endtransistoren messe ich Emitter-Masse irgendwas im niedrigen mV-Bereich. Die scheinen also OK zu sein. Widerstand (Ohmbereich) C-E ist ebenfalls bei allen T´s nichts zu messen, Endtufe wie Treiber. Auf der Steckplatine an sich das gleiche. Dort dürfte allerdings mal etwas in der Gegend um T4 und T104 sehr heiß geworden sein, auch die Tranistoren dort auf den Kühlblechen dürften schon getauscht worden sein (siehe Bilder). http://img174.imageshack.us/my.php?image=pict1935rc2.jpg http://img403.imageshack.us/my.php?image=pict1939du2.jpg Aber wie gesagt Emitter-Masse ist ebenfalls 0. Diodenmessung (in eingabautem Zustand) B-E/B-C ergibt allerdings in einer Richtungen Werte ~ 0,7 V, in der anderen zw. 0,7 und 1 V. (Auf beiden Kanälen gleich). Um das abzuklären müßte ich wohl alles auslöten, nicht? Bevor ich allerdings nun aber alles auseinandernehme und alle Widerstände beider Endstufen + der Steckplatine gegeneinander vergleichs-messe: Nachdem ja bei BEIDEN Lautsprecher-Ausgängen nichts kommt: Ist das überhaupt aussagekräftig? Vielleicht messe ich alles fröhlich durch und der Fehler ist auf beiden Seiten der gleiche... ...und mir fällt dadurch nix auf. Läßt sich das Problem nicht irgendwie nach dem top-down-Printip eingrenzen? Zentrale Meßpunkte, die einen Hinweis geben, ab wo das ganze nicht mehr stimmt? Wie messe ich z.B. ob die Stromversorgung der Endstufe überhaupt stimmt? Was genau die Schutzschaltung veranlaßt, die Relais nicht zu schalten? Ob überhaupt mal ein Signal von der Vorstufe kommt? (Würde dann das Relais überhaupt schalten?) Und, btw.: Das Problem mit der Standby-Spannung (Gerät läßt sich ja nicht ausschalten), konnte ich NICHT mit einem 8,3 KO-Widerstand an T 901 beheben - kann das ein Hinweis sein? Fragen über Fragen... Etwas trübe Grüße aus Wien Christoph [Beitrag von Llion am 16. Apr 2008, 14:51 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
#6 erstellt: 16. Apr 2008, 15:34 | ||||
Hallo! ok. Du hast also im Betrieb des Gerätes an allen Emittern der Leistungstransistoren nahezu 0V. Das würde erst mal bedeuten, dass die Endstufe schon noch ok ist! Die Vorstufe hat damit erst mal überhaupt nix zu tun. Ich würde in diesem Fall mich erst mal auf die Schutzschaltung/Standbyschaltung stürzen. Diese sind nämlich zum Teil miteinander verkoppelt! Leider befindet sich dieser Schaltungsteil auf der Platine, wo der Netzschalter sitzt, ist also nicht so optimal zugänglich. Es könnte z.b. C952 (Zeitkonstante für Einschaltverzögerung) Schluß haben.
Schwer zu sagen. Ich hab einen XV5000, dort half dieser Widerstand auch nicht. Und trotzdem war nur der Schalter selber defekt. -> Der Schluß im Schalter kann auch vergleichsweise niederohmig sein. Wie verhält sich denn die Spannung an R901? Ändert sich die zumindest etwas, wenn du den Schalter betätigst? Gruß Bernhard |
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