SONY Kassettendeck BIAS Kalibrierung funkt nicht

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DerSchatten2
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Aug 2023, 13:14
Ich habe bei meinem SONY TC-KA6ES das Problem das ich den BIAS Level nicht korrekt kalibrieren kann.
Egal welcher Kassettentyp. Bei einer SONY Metal Master ist es überhaupt sehr grenzwertig.

Lass ich die Regler (REC LEVEL, BIAS, REQ EQ) Mittig stehen bewegt sich der HIGH-Bereich komplett aus der Norm.
Den BIAS Regler kann ich dabei gar nicht so weit nach rechts drehen damit beide Balken an der Markierung stehen bleiben.

(siehe Foto)

Hats da was mit der Mechanik? Oder eher Elektronik ?

Das Deck ist aus einem NOS Lager. Lag also im Originalkarton verpackt und ist unbenutzt.

Bild01Bild02Bild03
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2023, 16:00
Moin,

Ist es bei anderen Kassetten auch?

Wenn das Gerät nun seit etwa 30 Jahren stromlos herumstand, dann können durchaus die Elkos ausgetrocknet sein.
Das ist nämlich schlimmer für die Elkos als ein dauerhafter Betrieb.
Zudem altern auch Kassettenbänder, resp. Echt-Chrom, welche für Neuaufnahmen dann eher unbrauchbar sind. Bei der Metal Master dürfte das Problem aber eher nicht vorhanden sein und daher können es die Elkos oder auch eine leichte Oxidationsschicht auf dem Tonkopf sein. Die Andruckrolle ist evtl. auch schon etwas ausgehärtet und der Bandzug läuft dadurch nicht mehr korrekt.
Aber das sind jetzt nur Spekulationen und es kann auch ganz was anderes sein.

Fazit:
Reinige den Bandzug und die Köpfe erstmal ausgiebig.
Ansonsten würde ich sämtliche Drehregler noch etwa 30x komplett durchdrehen, was Oxid von ihren Kontakten abträgt.
Des Weiteren wäre ein Abgleich (-Versuch) der internen Einstellungen vorzunehmen. Wenn dies auch nicht gut verläuft, dann sollte man sich die Elkos messtechnisch vornehmen.
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 25. Aug 2023, 16:15
Muss für das Einmessen, Dolby nicht ausgeschaltet sein?
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 25. Aug 2023, 16:22
Gute Frage, die ich mir auch schon stellte.
Mit Sony-Geräten kenne ich mich nicht speziell aus, aber ich gehe davon aus, dass der Weltkonzern Sony nicht ganz so doof war und es so baute, dass daran eine eingeschaltete NR bei der Einmessung intern ignoriert wird....(zumindest hätte ich es so konstruiert ).

Aber das ist dann ja schnell getestet


[Beitrag von Rabia_sorda am 25. Aug 2023, 16:24 bearbeitet]
DerSchatten2
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Okt 2023, 08:41
Ich habe inzwischen einige Stunden damit investiert. Das Gerät mehrmals zerlegt, alle Riemen und Andruckrollen getauscht und zu guter Letzt auch so weit wie möglich mittels Spiegelkassette und Oszi kalibriert. Dafür habe ich mir eine Testkassette mit 1kHz bzw. 1760 Hz Grundton hergenommen. (Leider weiß ich nicht mit wieviel db diese aufgenommen wurde. War im Verkaufstest nicht angegeben)
Also laut Service Manuel die Andruckrolle mittig zum Löschkopf positioniert und den Tonkopf Phasengleich und auf 45° in eine Linie gebracht.

Was die Azimut Justierung betrifft, da dürfte in erster Linie wirklich die Metal Master schuld sein. Mit einer anderen Metall-Kassette ist das justieren einfacher.
Vor allem ist es mir passiert das sich beim abspielen der Kassette Bandrückstände im Laufwerk gesammelt haben. Scheint sich wohl aufzulösen.

Dennoch bin ich nun Ratlos. Die Aufnahme ist am linken Kanal dennoch um ca. 2db leiser als am Rechten.
Habt ihr noch eine Idee dazu?


[Beitrag von DerSchatten2 am 11. Okt 2023, 08:43 bearbeitet]
Passat
Inventar
#6 erstellt: 11. Okt 2023, 11:56
Ich würde mal eine Typ I oder II-Kassette nehmen.

Bzgl. Typ IV siehe Bedienungsanleitung:

Der Frequenzgang von Reineisenbändern ist nur sehr
geringfügig von der Vormagnetisierung abhängig. Eventuell
ist innerhalb des mit diesem Deck möglichen
Vormagnetisierungsstrom-Variationsbereichs (etwa ±20%)
überhaupt keine Änderung hörbar.


Und beim Einmessen würde ich Dolby und MPX-Filter ausschalten.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 11. Okt 2023, 11:57 bearbeitet]
DerSchatten2
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 11. Okt 2023, 13:49
Also mit der Metal-Master konnte ich schon einen Unterschied hören. Die Aufnahme war um einiges dumpfer als die Quelle.

Dolby und MPX hatte ich ausgeschalten.
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 11. Okt 2023, 15:10
Ist die Bandtypkennung noch in Ordnung ?
Möglicherweise haben manche der Sensortaster am oberen Laufwerksrand für Normal /Chrom/ Metall usw , die die Kassette abtasten Kontaktprobleme. Eventuell hat das Biaspoti selbst auch Kontaktprobleme

Manche alte Kassetten lassen sich kaum noch vernünftig bespielten.. Viele Dropouts, hoher Abrieb, geringer Pegel /Empfindlichkeit
Bei den einfachen Geräte entmagnetisiere die Köpfe und Laufwerk (Kopfbereich). Bringt oft feinere Höhen ( meinten meine damals jüngeren und besseren Ohren zu erkennen. ) Ob man bei diesen Gerät eine Drossel einsetzen darf oder ob es überhaupt nötig ist, weiss ich nicht.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 11. Okt 2023, 15:14 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 11. Okt 2023, 17:21
Entmagnetisieren reduziert das Grundrauschen. Generell empfehlenswert. Hat nichts mit billigem oder teurem Gerät zu tun.

Einstellung des Azimuth mit 1 kHz Messton ist suboptimal, da das Maximum zu breit ist. Idealerweise werden hier 8 bis 10 kHz genommen. für Eigenaufnahmen ist das aber auch ziemlich egal, da ein Azimuthfehler hier nicht auffällt. Bei Kassettenrekordern ist da auch nicht viel einzustellen, was die Kopfposition angeht. EIne einfache und entgegen vieler Unken zum Trotz ist das EInstellen nach Gehör. Maximale Höhen beim Abspielen eines Fremdbandes, Azimut ist ok.

Bei Wiedergabe des Messbandes ist eine Kanalunterschied von -2 dB ein Zeichen für einen falsch justierten Wiedergabeverstärker, oder einen defekten Kopf. Bevor du die Aufnahme korrekt einstellen kannst muss der Wiedergabezweig 100% stimmen.

Wenn der Tonkopf einen tiefen Einschliff hat, dann kannst du die Bias-Einstellung nicht mehr erfolgreich durchführen. Die hohen Frequnezen können dann nicht mehr wiedergegeben werden. Zudem ist es auch so, dass ein zu niedriger Bias zu erhöhten Verzerrungen und geringerer Aussteuerbarkeit des Bandes führt.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 11. Okt 2023, 17:25

Ob man bei diesen Gerät eine Drossel einsetzen darf ...


Das darf man bei jedem analogen Kassetten-"Recorder". Aber Drosseln müssen auch korrekt angewand werden, denn ansonsten kann man sich damit auch alles magnetisieren.

Ausnahmen sind aber z.B. DCC-Decks, wo der Dünnfilm-Tonkopf bei einer Entmagnetisierung zerstört werden kann (eher wird).
Ersatz-Tonköpfe wird man dazu "nicht" finden und wenn, dann werden sie sicherlich bei 500 € und höher liegen. Dann kann man besser ein Schlacht-DCC besorgen ...


... oder ob es überhaupt nötig ist, weiss ich nicht.


Früher habe ich meine TK und Capstanwellen auch alle 3 Monate mal entmagnetisiert.
Dies habe ich aber nun die letzten 20 Jahre nicht mehr und ich kann da nichts Negatives vernehmen (meine Ohren sind aber auch nun 20 Jahre älter ).


Möglicherweise haben manche der Sensortaster am oberen Laufwerksrand für Normal /Chrom/ Metall usw , die die Kassette abtasten Kontaktprobleme


Das kommt öfter vor und daher dort unbedingt ein Auge draufwerfen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 12. Okt 2023, 12:39 bearbeitet]
Passat
Inventar
#11 erstellt: 11. Okt 2023, 18:31
Auch bei den Technics Tapedecks RS-AZ6 und 7 darf man die Entmagnetisierungsdrossel oder entsprechende Entmagnetisierungskassetten nicht verwenden, denn bei denen ist ein DCC-Kopf verbaut. Das war Resteverwertung aus der DCC Kopfproduktion. DCC war ja ein Flop.

Und bei Aiwa-Tapedecks, die die ADMS-Funktion haben (gibts auch z.B. beim Luxman K-03, K-04 und K-05) ist die Drossel überflüssig, denn diese Geräte entmagnetisieren ihre Tonköpfe selbst.
Entweder per Taste am Gerät (z.B. AD-3500) oder automatisch bei jedem Einschalten (z.B. AD-F660).

Grüße
Roman
DerSchatten2
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Okt 2023, 09:34
Ich werde mir jetzt mal eine Entmagnetisierungsdrossel besorgen. Das war noch etwas was auf meiner Versuchsliste stand.
Das Gerät stand zwar wie gesagt nur Jahrelang Originalverpackt im Lager, aber das muß ja nix bedeuten.

Also defekt sieht der Kopf jetzt mit freiem Auge betrachtet nicht aus.

Die Bandtypkennung ... Weil das angesprochen wurde. Da gab es tatsächlich kurzzeitig das Verhalten die die Typ IV anzeige bei der Metal Master geflackert hat. Also zwischen Typ II und Typ IV sporadisch gewechselt hat. Liegt das an der Kassette oder an dem Mikrotaster?

Habe eine Aufnahme jetzt nochmal mit einer Chrom-Kassette getestet. Klingt einfach etwas dumpfer. Und die Aufnahmelautstärke unterscheidet sich um ca. 1,5 db zwischen der Quelle und der Aufnahme.

ich habe mir jetzt noch ein paar Testtöne generiert und diese versucht aufzunehmen.
Ist das normal das je höher die Frequenz des Testtones, die Aufnahmelautstärke immer mehr von der Quelle abweicht?
Also bei einem 16kHz Ton habe ich eine Abweichung von schon 8 db. Abgesehen davon das sich die Tonlage komplett verändert.


[Beitrag von DerSchatten2 am 12. Okt 2023, 11:45 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#13 erstellt: 12. Okt 2023, 12:35
Ich bin nicht sicher, ob man mit 0 dB Austeuerung einen 16 kHz-Ton auf eine Chromkassette bekommt, der mit gleicher Stärke wiedergeben werden soll, ich würde die Messung mal mit ca. -20 dB machen.

Bei den Tastern kann man mit einen Multimeter den Kontaktwiderstand prüfen. Auch mal das Biaspoti gleich mal mit prüfen.

Eventuell arbeitet der Löschgenerator nicht mehr mit der richtigen Frequenz. Dann versagen die auf die korrekte Löschfrequenz abgestimmten HF-Sperren zwischen Aufnahmekopf und Aufnahmeverstärker.. Es gelangt HF in den Verstärker, was sich negativ auf die Höhen auswirken kann. Ich hab schon an paar Decks geschraubt.. den Fehler kenne ich nur aus der Theorie..also für mich eher unwahrscheinlich.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 12. Okt 2023, 15:21 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#14 erstellt: 12. Okt 2023, 12:45

Ingor (Beitrag #3) schrieb:
Muss für das Einmessen, Dolby nicht ausgeschaltet sein?

Hab die Anleitung nicht gelesen, aber das wäre mir neu. Und es wäre auch nicht sehr benutzerfreundlich, denn wer denkt denn an so was, wenn er 'ne Einmessung macht? Das hätte zu massenhaften Reklamationen und Nachfragen der Kunden geführt.
Da würde ich eher vermuten, dass der Hersteller dafür sorgt, dass beim Einmessen die Dolby-Funktion automatisch deaktiviert wird.
Passat
Inventar
#15 erstellt: 12. Okt 2023, 13:10

Bollze (Beitrag #13) schrieb:
Ich bin nicht sicher, ob man mit 0 dB Austeuerung einen 16 KHz-Ton auf eine Chromkassette bekommt, der mit gleich Stärke wiedergeben werden soll, ich würde die Messung mal mit ca. -20 dB machen.


Geht auch nicht.
Bei Tapedecks gelten die Herstellerangaben für den Frequenzgang grundsätzlich für -20 dB Aussteuerung, bei allen Herstellern!
Und auch die HiFi-Blätter haben früher immer bei -20 dB Aussteuerung gemessen.

Grüße
Roman
Ingor
Inventar
#16 erstellt: 12. Okt 2023, 16:12
Und bei den Messungen Dolby abschalten. Mag sein, dass das Gerät bei der automatsichen Einmessung Dolby umgeht, bei der Messung des Frequenzgangs sollte man es ausschalten. Hohe Frequnenzen können nicht mit 0 dB aufgezeichnet werden. Das Band kommt dann in dei Sättigung. Das, was man dann bei Wiedergabe hört sind irgendwelche Störprodukte, daher ändert sich auch die Tonhöhe.

Das ist das Tolle an der digitalen Aufzeichnung, um diese Dinge muss man sich keine Sorgen machen.


[Beitrag von Ingor am 12. Okt 2023, 16:13 bearbeitet]
Passat
Inventar
#17 erstellt: 12. Okt 2023, 18:09
Die Ausstsuerbarkeit in den Höhen wird etwas verbessert durch HX Pro.
Und auch das MPX-Filter kann hilfreich sein.
Das schneidet zwar alles über 19 kHz ab, aber zum Einen gibt es da oben wenig Nutzsignal und zum Anderen können Erwachsene eh keine 19 kHz oder mehr hören.

Grüße
Roman
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