Ich bitte um Hilfe bei Denon PMA-700z

So etwas kann bei älteren Geräten passieren wenn die Kondensatoren altern. Die Leckströme werden so groß daß der Ladestrom nicht mehr reicht um die nötige Schaltspannung zu erreichen. Also würde ich die an der Schutzschaltung beteiligten Elkos mal erneuern.

Richard

Vielleicht haben die Elkos auf der Platine des Netzteils/Relaissteuerung zuviel Leckstrom?
Es sind ja nicht viele Elkos. Die 10V und 16V-Typen sollte man gegen 25V ersetzen. der 100 µF Elko ist bipolar.

Wenn allerdings vor dem Relais-Wechsel alles funktioniert hat, müsstest Du den Widerstand der Relaisspulen miteinander vergleichen.
Es ist ja keine sehr übersichtliche Schaltung und das Relais für die Verbindung zwischen Pre- und Main-Amp hängt da auch noch dran.

@Hallo Richard ... da warst Du 3 Minuten schneller ...

Hallo und danke für die schnellen Antworten.

ich habe das Lautsprecherrelais ersetzt, weil der Vorbesitzer das alte Relais mit ätzenden Kontaktspray geflutet hatte.Die Feder war gedehnt. (Grünspan überall, unendlich Ohm Durchgang)
Hat bei Ihm offensichtlich auch nicht angezogen.

Bei dem Ersatzrelais bin ich mir sicher, dass es ohmisch passt.

am Reddrelais (signalweg hatte der Vorbesitzer gebrückt) was in Serie mit dem Hauptrelais , allerdings angezapft an dem 470 Ohm Widerstand messe ich 5,7 Volt. Auch zu wenig? Leider lässt sich das Servicemanual nicht darüber aus.

Alle Electrolytkondensatoren habe ich getauscht...ohne Erfolg.

Alle dioden und Transistoren scheinen im kalten Zustand in Ordnung zu sein.
Also...wo würdet Ihr ansetzen?

Btw Grüsse an Bertl100...bist du noch in O........? Hoffe ich erinnere mich richtig, war im Jahre 2007 bei dir.

Grüsse Florian

Kannst Du an beiden Pins der Relaisspule jeweils gegen GND messen?
Dann weiß man jedenfalls, ob das Relais durch die Relaissteuerung freigeschaltet sein sollte oder nicht.

Photos wären auch hilfreich ... insbesondere von der NT-Platine und auch vom Reed-Relais.

oha....den bipolaren elko übersehen, und gegen einen normalen Elko getauscht.
Löte mal den originalen wieder ein und berichte.
Hoffe der war nicht das problem. Notfalls wwerde ich den bipolaren Elko neu bestellen.

... oder 2x 220 µF in Reihe ... + - - +

Die Messungen werde ich durchführen und berichten....aber erst wenn ich den bipolaren Elko getauscht habe.(Schande über mein Haupt...)
Hoffe das ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die Elkos hatte ich erst getauscht, als das neue Relais auch nicht angezogen hatte.
Aber erst danach hatte ich Mittelspannung und Dc-Offset an den Endstufen nach service manual eingestellt.
Eine Endstufe hatte 200mV Ruhestrom und wurde im unbelasteten Zustand schon etwas wärmer als die Andere...

@Carl M

welche Kondensatoren Meinst du? Finde die auf die Schnelle nicht.
Auf dem Board der Schutzschaltung oder auf dem Tone Control Board?

100 µF bipolar ---> 2x 220 µF + - - +

Und Fotos kommen morgen, bin momentan nicht zuhause.

@CarlM

Aha....danke für die Erläuterung....wie gesagt, wenn ich morgen wieder vor Ort bin berichte ich....

Auf jeden Fall danke erstmal.
Melde mich morgen, wenn ich mehr weiß.
dann auch mit Fotos...
Grüsse Flo

Das neue Relais.

er

Front und gemessene Spannungen gegen Masse in den Schaltplan eingezeichnet.

Wenn das Relais gezwungen wird anzuziehen geht es in Selbsthaltung und bleibt angezogen.

Das Finder Relais schaltet ab 19,2 VDC. Es hat 600 Ohm.
Kannst Du mir den Wert des ausgebauten Relais und den Typ (oder Photo) des Reed-Relais RL601 mitteilen?

Mir ist da so Einiges nicht logisch.
Damit das Relais schaltet, muss der Transistor TR810 niederohmig sein. Dazu muss seine Basis +0,6 VDC über dem Wert des Emitters liegen.
Dann können aber nicht 29 VDC am Kollektor und 5,9 VDC am Emitter vorliegen.

Ich gucke mal bei anderen Modellen. Vielleicht gibt es einen Fehler im Schaltplan ...

Kann gerne noch mehr Fotos machen morgen.
Das ausgebaute Relais habe ich noch im Büro...das Reedrelais wird schwierig, dazu muss die Platine raus.
Hatte aber gelesen, das es wohl 900 Ohm haben soll.Was es auch hat.

So sieht es aus:

https://www.sansui-vintage.com/product_info.php?products_id=137

Ob es 24 Volt hat weiss ich momentan nicht.sollte es aber??Es dürfte auch grün sein und nennt sich l24 oder l24r, denke ich.

Das Reedrelais hat 900 OHM Spulenwiderstand, und mit dem R817 parallel sind es 300 OHM.
Bitte beachten, die Spannung die am Lautsprecherrelais abfällt startet nach dem Einschalten bei ca. 5 Volt....nach einer halben Stunde sind es dann ca. 18 Volt. Einmal hat das Relais ca. nach einer Stunde am Netz angezogen und blieb dann auch angezogen. Da ist die Spannung wohl mal auf 19 Volt angestiegen.
Aber das Finderrelais hat nach meiner Messung einen Widerstand von ca. 1kOhm....

Ist der Tr810 verdächtig?

Danke an dieser Stelle für deine Hilfe!!

Ach ja...das ausgebaute Relais ist defekt, keinerlei Durchgang der Spule.
Da hat der Vorbesitzer wohl ätzendes Kontaktspray benutzt.
Alles voll Grünspan.

Flowi2 (Beitrag #18) schrieb:

Aber das Finderrelais hat nach meiner Messung einen Widerstand von ca. 1kOhm....

Nach Datenblatt sollen es 600 Ohm sein. Erwartet hätte ich auch einen 2-fachen und keinen 4-fachen Umschalter.
https://asset.re-in....-4-Wechsler-1St..pdf

Wenn Werte langsam steigen, dann spricht dies entweder für defekte Elkos oder aber - wahrscheinlicher - für eine sehr langsame Änderung der Werte in den Endstufen.
Über CON7 werden ja die Ruheströme überwacht und über CON9 und die Brückenschaltung in der Mitte den DC-Offset. Dies wird durch die Schaltung mit der Relais-Spannung "vermengt", weshalb das alles sehr ungewöhnlich und unübersichtlich ist.
Da sich die Werte auch ändern, sind dann Bezüge zwischen verschiedenen Werten nicht immer präzise.

So sollte es in etwa aussehen: Finder Relais 24 VDC 600 Ohm; Reed Relais 12 V 300 Ohm (zusammen mit 470 R) Summenwiderstand ca. 1 kOhm:



Die aktuelle Situation spricht für schlechte Werte der Endstufen. Am besten Werte an den genannten Steckern nach Start beobachten.

Hallo.

Das Finder Relais hat 592Ohm. Hab nochmal gemessen.
Du hast recht, das Reedrelais hat 12 Volt.
Die Endstufen hatte ich heute draussen, mit neuen Elkos bestückt und nach servive manual neu abgeglichen.
Keine Auffälligkeiten.

Aber wenn ich bei Tr810 kurz, sehr kurz, C und B brücke zieht das Lautsprecherrelais an, und bleibt angezogen.
Am Reedrelais messe ich dann aber immer noch ca. 6 Volt.
Auch das Reedrelais schaltet durch.

Habe dann nen Cd-Player angeschlossen und ca. 1 Stunde mit leicht erhöhter Lautstärke Musik gehört.
Alle Endstufentransistoren wurde gleichmässig lauwarm.

Der Denon funktioniert dann einwandfrei mit einem sehr klaren und guten Klang.

Hat der TR810 ev. Probleme??
Sollte ich den mal tauschen??

Abweichend vom Schaltplan sind werksseitig bei R808 bis 811 5,6kOhm Widerstände verbaut.

Das alte Lautsprecherrelais war ein Taiko RABK-4B 24v dc.

Die Basis von TR810 mit +0,6 VDC mehr haben als der Emitter. In meiner letzten Grafik habe ich die ca. 11,6 VDC nicht eingezeichnet.

Ist dies nicht der Fall, kann der Transistor nichts dafür. Der Test mit dem Brücken C-B beweist dies ja auch.
Wenn denn der Fehler in diesem Teil der Schaltung liegen sollte, würde ich die Widerstände (spannungslos) prüfen und die Spannungen an den anderen Transistoren messen.
Wenn über R815 nur ein sehr geringer Strom fließt, ist der Spannungsabfall an ihm gering und TR810 sollte schalten.
Es fließt also über den 100k ein zu großer oder garkein Strom.
Variante 1: der Widerstand R815 100k ist defekt.
Variante 2: TR809 sperrt nicht, sondern verbindet die Basis von TR810 über 10 Ohm und TR809 mit 0 VDC.
----> Spannung an B ist 0,6 V > als Spannung an E von TR809.
Variante 3: z.B. defekter Netzschalter: es besteht über den 330 Ohm-Widerstand und den einzelnen Pin 1 am rechten Rand eine Verbindung über den Netzschalter zu GND.Dieser Schalter soll eigentlich in der Position OFF das Relais abfallen lassen.

p.s.
Hast Du denn DC-Offset (bei Vol = 0) an den LS-Buchsen gemessen?
100 mV sind nicht viel, verändert den Sound auch nicht, führt aber zu Problemen mit der Relaissteuerung.

Falls Du den 2SC1212a tauschen willst:
ein Ersatz wäre BD139 - Pin-Abfolge nochmals prüfen ... sollte identisch sein, bin aber nicht sicher.

Hallo nochmal.

Den Netzschalter hatte ich schon ganz am Anfang im Verdacht, konnte den aber ausschließen.
Funktioniert einwandfrei.
Den Tr 810 tausche ich natürlich nicht, wenn es nicht sein muss.
Als Ersatz hatte ich auch den BD139 im Auge....falls es sein müsste.

Morgen messe ich alles durch, was du vorgeschlagen hast, und werde berichten.
Beste Grüsse und danke.

Ach ja....DC Offset gemessen...ist kleiner 5 mV.

Prima. Ich bin gespannt, ob der 100k noch okay ist. Eventuell auch Platinenfehler (Leiterbahnrisse, Lötstellen, ...) in Erwägung ziehen.

Hallo.

An dieser Stelle vielen Dank!!!

Mein Denon funktioniert jetzt wieder einwandfrei.
Der 100kOhm Widerstand war es nicht....aber T809 oder T810 war das Problem.

Hatte beide getauscht, und siehe da, nun schaltet das Relais nach 3 Sekunden wie es soll.

Grüsse Flo.

Dann gratuliere ich recht herzlich! ... und zwar nicht nur zur erfolgreichen Reparatur, sondern auch zu diesem tollen Gerät!

Besten Dank.
Der Denon bleibt natürlich bei mir, und darf sein Dasein nun in meiner kleinen Sammlung fristen....